Hallo, Mister, das paßt sich ja gut!
Kannst Du mir bitte erklären, aus welchem Grund 15 Jahre nach der
Wiedervereinigung Deutschlands alle deutschen Politiker immer noch
von den "neuen" Bundesländern sprechen? Und warum das fast alle
Deutschen nachplappern?
Das scheint mir in hohem Grade komisch zu sein - immerhin waren das ja vor DDR-Zeiten auch schon deutsche Bundesländer, und sind also wenigstens gleich alt. Oder lieg' ich da so falsch?
lg
Steirerbua
Die Frage kann ich dir nicht beantworten. Aber hier eine kleine Erläuterung aus Wikipedia:
Länder existierten in der DDR bereits bis 1952, diese wurden jedoch im Zuge der "weiteren Vervollkommnung des sozialistischen Verwaltungsaufbaus", der in Wirklichkeit eine Abschaffung des Föderalismus und eine straffe Zentralisierung zum Ziel hatte, am 23. Juli 1952 aufgelöst und in 15 Bezirke und 217 Kreise aufgeteilt, wobei historisch gewachsene Strukturen zum Teil zerstört und der Zuschnitt der Bezirke vorwiegend nach ökonomischen Gesichtspunkten festgelegt wurde.
Zum Zeitpunkt des Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland betrug die Bevölkerungszahl etwa 17 Millionen Menschen. Durch die allgemeine demografische Entwicklung in Deutschland und durch Abwanderung von mehr als 2 Millionen Menschen in die alten Bundesländer ging diese Anzahl auf weniger als 15 Millionen zurück.
Wegen ihrer Fünfzahl war zwischenzeitlich auch die Bezeichnung fünf neue Länder gebräuchlich. In den Jahren nach der Wiedervereinigung oder Wende wurden diese Gebiete zum Teil scherzhaft auch als Neufünfland (eine Anspielung auf Neufundland), Fünfneuland, FNL, Beitrittsländer, Beitrittsgebiet oder Anschlussgebiet bezeichnet. Die drei letztgenannten Begriffe umfassen normalerweise auch Ost-Berlin.
Inzwischen werden von vielen die Begriffe Neue Länder und Ex-DDR leicht abwertend empfunden, da seit der Wiedervereinigung bereits ein längerer Zeitraum vergangen ist, das Wort aber immer noch die Sonderrolle des Gebietes betont.
Wesentlich häufiger werden die fünf Länder zusammenfassend als Ostdeutschland bezeichnet was durch gewandelten Sprachgebrauch einen fast neutralen Klang bekommen hat. Gelegentlich bezeichnet man mit Ostdeutschland angelehnt an den inzwischen im RBB aufgegangenen Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) nur den Nordosten, also das Gebiet der Länder Brandenburg, Berlin und zum Teil Mecklenburg-Vorpommern.
Auch der Begriff Mitteldeutschland erfährt derzeit einen auflebenden Gebrauch vor allem durch den Wunsch der südöstlichen, wirtschaftsstärkeren Bundesländer Sachsen und Thüringen, sich vom wirtschaftlich schwächeren Nordosten abzugrenzen. Insbesondere der Mitteldeutsche Rundfunk benutzt diese Bezeichnung, um das Sendegebiet (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) zusammenfassend zu bezeichnen. Im Wort Mitteldeutschland schwingt allerdings in Teilen der älteren Generation die Erinnerung an die früheren (vor 1945) deutschen Ostgebiete mit, da diese Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie "Ostdeutschland" genannt wurden, während für das Gebiet der späteren DDR der Begriff "Mitteldeutschland" verwandt wurde.
In der alten Bundesrepublik gebräuchliche Bezeichnungen für die DDR waren unter anderem: SBZ (Sowjetische Besatzungszone), Zone, Dunkeldeutschland, Drüben, Ostzone, so genannte DDR.