Eine Freundin - Superausbildung - irre gescheite Frau hat das nachts gemacht, Kinder, Mann verschwunden. Nacht Dienst und morgens heim, Kinder in KiGa und Schule und ab ins Bett.
Das war im 2., schön ausgestattete Büroräumlichkeiten. Dusche, Pausenraum alles da - manche Frauen rund um die Uhr beim Arbeiten und raus aus den Schulden. Da wurden gerne Leute mit Pfändungen genommen, weil man wusste die spuren und wollen da raus.
Bei Anruf, gleich das Inserat, dass sie wusste ob sie Schulmädchen oder 90igjährige Bäuerin ist. Der Stimmlage nach, beim Tippen sowieso auch Gay.
Zeitgleich zum Telefonieren mit Headphone war tippen angesagt, Chat, damals auch SMS u.s.w.
Ein Jahr uns sie war recht gut saniert, der Mann kam nie wieder.
Sie hat dann als Rezeptionisten in ein Innenstadthotel gewechselt. Das harte Jahr war allerdings ein guter Start.
Es ist halt leistungsabhängig wie eh immer - sie hat alles genommen und jede schriftliche Unterhaltung angenommen. Länger hätte sie es aber nimmer durchgedrückt.
Würde nicht 1 Cent dafür bezahlen, habe ich noch nie verstanden worin der Reiz liegt.
Viele haben auch wegen Sex angerufen und haben dann vorgeflunkert welches Auto sie sich gerade kaufen, wie böse Mutter/Frau/alle Frauen sind, Beschwerdehotline ans Leben quasi und jemand der Verständnis/Zeit hat und nicht Mimi sagt - das muss man zahlen
u.s.w.
So ein wenig bewundert und angenommen als Mensch werden - knapp an der Telefonseelsorge.
Andere wollten harten unmöglichen BDSM, Löffel am Gasherd erwärmen und in den Popo schieben u.s.w.
Kaviar; Kastration, die Uroma-Bäuerin zahnlos mit alten stinkenden Ziegenbock im schmutzigen Stall...... etc.....eigentlich Sachen, die kaum bildlich darzustellen sind, eher eine vollkommene Masturbationsphantasie. Eine maßgeschneiderte Phantasie, nicht real umsetzbar, in Interaktion über Ohr und Kopf erleben. Kein einfach verdientes Geld, wenn man keine Bilder und Phantasien entwickeln und verbal Illusion schaffen kann.
Nachts dann Betrunkene, die waren mal bis zum Einschlafen in der Leitung, haben mal geweint, mal über Politik/Arbeit u.s.w. geflucht, die Einsamen, und gegen Morgen die von der Nachtschicht heim kamen vor dem schlafen gehen.
Die Quintessenz war: Finanzielle Sanierung - Männerkenntnis - oft viel Spaß - manches sehr traurig - megaanstrengend - teilweise psychisch enorm belastend.
Es war übrigens im Angestelltenverhältnis auf Provisionsbasis. Gut beworben, inseriert. Richtig mit Lohnzettel, eine Mediaunternehmen, haben auch Telefonverkauf und Befragung auf anderer Etage gemacht. Vielleicht gibt es das noch. Am meisten war halt Richtung Sex drin, obwohl die Männern dann nicht selten etwas anderes oder nur reden wollten.
Ich spreche sie nicht mehr auf die Zeit an.
(...und kenne ausführlich nur diese eine Erfahrung mit diesem Job, mag natürlich viele andere geben - Banalsex war es eher nicht, bzw. 2 min bis er spritzt bringt finanziell nix, in der Leitung halten heißt die Devise.)