Themen-Fotowettbewerb Diskussion

Makrofotografie ist ein spezielles Thema. Als erstes musst du dir überlegen welche Motive du abbilden möchtest.
Grundsärzlich waren Makroobjektive in der Abbildungsleistung was die Schärfe betrifft anderen Objektiven immer überlegen. Das liegt nicht an der Güte der verbauten Gläser, sondern an derKonstruktion der Fokussteuerung. Wie weit das bei aktuellen elekronischen Steuerungen des Autofokus noch gilt weiß ich allerdngs nicht, da ich immer ältere Objektive verwendet habe.

Was macht die Schärfeleistung eines Makroobjektives aus?
Diese sind dafür konstruiert aus kürzensten Entfernungen (wirklich nur wenige cm vor der Frontlinse des Objektivs) Motive im Maßstab 1:1 abzubilden. Das bedeutet auf einer Kamera wie der Nikon Z50 mit einem Sensor im DX-Format (auch APS-C genannt) kannst man ein Motiv in der Größe von knapp 2,4 x 1,6 cm formatfüllend fotografieren - also Insekten, einen Fingerhut, eine kleine Münze...
Je größer der Abstand zum Motiv, umso mehr bekommt man aufs Bild - Portraits, Menschen, Häuser, ganze Landschaften. Wenn man also keine echten Makroaufnahmen machen möchte hat man bei ähnlicher optischer Leistung die Wahl ein Objektiv mit Festbrennweite (ohne Makroeigenschaft) oder eben ein Makro zu nehmen.

Unterschiede:
Beispielsweise ein 90mm Makro mit Lichtstärke F2.8 oder ein klassisches Protraitobjektiv mit 85mm Brennweite und Lichtstärke F1.4 oder etwas billiger 1.8 wären hier vergleichbar. Das Makro ist nicht so lichtstark, das heißt man kann etwas weniger mit dem sogenannten "Freistellen" arbeiten. Das bedeutet ein Motiv scharf abzubilden und den Vorder- und Hintergrund unscharf verschwimmen zu lassen - das bezeichnet man als Bokeh. Mit einer Blendeneinstellung von F1.4 geht das schon extrem, F2.8 aber immer noch sehr gut.
Das Makro hat (hatte früher) sogenannte Fokusgetriebe mit Schneckengang verbaut. Bei einem normalen Objektiv kann man den gesamten Fokusbereich von der Naheinstellgrenze bis unendlich mit etwa einer viertel oder maximal halben Umdrehung am Fokusring abfahren. Bei einem Makro geht das mit mehreren (meist um die zweieinhalb) Umdrehungen. Wenn man also von 50cm auf unendlich oder umgekehrt scharfstellen will, muss man ganz schön kurbeln oder der Motor läuft einige Zeit. Das ist langsam aber sehr genau. Bei einem normalen Fokusgetriebe, geht das Fokusieren schnell aber schon ein paar Millimeter am Fokusring verruckelt (oder der AF eben icht exakt an der richtigen Position angehalten) verschiebt den Schärfepunkt am Motiv bereits erkennbar.
Normale Objektive können also nicht weniger gut scharf abbilden als Makros, sie erfordern bei Offenblende nur erstens eine ganz exakte Fokuseinstellung UND mechanisch lassen sie genau diese exakte Einstellung weniger genau zu als Makros.

Und noch ein Punkt genau zur Fokussierung. Bei adaptierten Objektiven ist genau die AF-Steuerung der Schwachpunkt. Über den Adapter geht das meist deutlich langsamer als bei Objektiven mit dem richtigen Bajonett. Und da sind native Linsen meist auch etwas schneller als welche von Drittherstellern, auch wenn diese sehr hochwertig sind.

Ich verwende beispielsweise eine Sony Kamera mit Vollformatsensor und ein 90mm Makro von Sigma mit Sony Bajonett und bin damit sehr zufrieden. Weiters habe ich eine Sony Systemkamera mit APS-C Sensor und auf der verwende ich Objektive von Canon oder mit Canon EF-Bajonett mit entsprechedem Adapter. Das Canon lässt sich einigermaßen brauchbar mit AF betreiben was die Geschwindigkeit betrifft und ist recht exakt. Manuell bin ich kaum langsamer und im Telebereich arbeite ich händisch exakter als der AF, der sich über den Adapter auf die letztendliche Position hin "pumpen" muss. Das Tamron (für Canon) mit dem selben Adapter an der Sony ist noch langsamer dafür exakter mit dem AF. Auch hier fokussiere ich meist händisch.

Ich komme jetzt noch einmal zurück zur eigentlichen Fragestellung. Die Tamrons (35mm und 90 mm) sind beide sehr hochwertige Linsen aus der SP-Serie (Super Performance) von Tamron, mit der Bezeichnung Di - also geeignet für Kameras mit Vollformatsensor. Solche Objektive sind immer größer und schwerer (und auch teurer) als Dii Modelle für APS-C Kameras. An der Nikon Z50 ist das also nicht nötig.

Und ob es überhaupt ein Makroobjektiv sein muss, oder in der Preisklasse eines Tamron SP Di nicht auch ein originales Nikon für die Z-Reihe erhältlich ist, je nachdem, welche Motive letzendlich wirklich vor die Linse kommen, ist vielleicht eine Überlegung wert. Wenn es bei einem der Tamrons bleibt - bitte auch überlegen wofür, 35mm und 90mm Brennweite sind ganz andere Anwendugsfelder - auf jeden Fall erst in einem Geschäft mit dem Adapter an der Kamera ausprobieren, was die AF-Steuerung dann wirklich kann.
Jetzt red ihr doch das Makro nicht aus! Nach deinem Beitrag bekomm sogar ich Angst davor .... :fies: :haha:
 
Makrofotografie ist ein spezielles Thema. Als erstes musst du dir überlegen welche Motive du abbilden möchtest.
Grundsärzlich waren Makroobjektive in der Abbildungsleistung was die Schärfe betrifft anderen Objektiven immer überlegen. Das liegt nicht an der Güte der verbauten Gläser, sondern an derKonstruktion der Fokussteuerung. Wie weit das bei aktuellen elekronischen Steuerungen des Autofokus noch gilt weiß ich allerdngs nicht, da ich immer ältere Objektive verwendet habe.

Was macht die Schärfeleistung eines Makroobjektives aus?
Diese sind dafür konstruiert aus kürzensten Entfernungen (wirklich nur wenige cm vor der Frontlinse des Objektivs) Motive im Maßstab 1:1 abzubilden. Das bedeutet auf einer Kamera wie der Nikon Z50 mit einem Sensor im DX-Format (auch APS-C genannt) kannst man ein Motiv in der Größe von knapp 2,4 x 1,6 cm formatfüllend fotografieren - also Insekten, einen Fingerhut, eine kleine Münze...
Je größer der Abstand zum Motiv, umso mehr bekommt man aufs Bild - Portraits, Menschen, Häuser, ganze Landschaften. Wenn man also keine echten Makroaufnahmen machen möchte hat man bei ähnlicher optischer Leistung die Wahl ein Objektiv mit Festbrennweite (ohne Makroeigenschaft) oder eben ein Makro zu nehmen.

Unterschiede:
Beispielsweise ein 90mm Makro mit Lichtstärke F2.8 oder ein klassisches Protraitobjektiv mit 85mm Brennweite und Lichtstärke F1.4 oder etwas billiger 1.8 wären hier vergleichbar. Das Makro ist nicht so lichtstark, das heißt man kann etwas weniger mit dem sogenannten "Freistellen" arbeiten. Das bedeutet ein Motiv scharf abzubilden und den Vorder- und Hintergrund unscharf verschwimmen zu lassen - das bezeichnet man als Bokeh. Mit einer Blendeneinstellung von F1.4 geht das schon extrem, F2.8 aber immer noch sehr gut.
Das Makro hat (hatte früher) sogenannte Fokusgetriebe mit Schneckengang verbaut. Bei einem normalen Objektiv kann man den gesamten Fokusbereich von der Naheinstellgrenze bis unendlich mit etwa einer viertel oder maximal halben Umdrehung am Fokusring abfahren. Bei einem Makro geht das mit mehreren (meist um die zweieinhalb) Umdrehungen. Wenn man also von 50cm auf unendlich oder umgekehrt scharfstellen will, muss man ganz schön kurbeln oder der Motor läuft einige Zeit. Das ist langsam aber sehr genau. Bei einem normalen Fokusgetriebe, geht das Fokusieren schnell aber schon ein paar Millimeter am Fokusring verruckelt (oder der AF eben icht exakt an der richtigen Position angehalten) verschiebt den Schärfepunkt am Motiv bereits erkennbar.
Normale Objektive können also nicht weniger gut scharf abbilden als Makros, sie erfordern bei Offenblende nur erstens eine ganz exakte Fokuseinstellung UND mechanisch lassen sie genau diese exakte Einstellung weniger genau zu als Makros.

Und noch ein Punkt genau zur Fokussierung. Bei adaptierten Objektiven ist genau die AF-Steuerung der Schwachpunkt. Über den Adapter geht das meist deutlich langsamer als bei Objektiven mit dem richtigen Bajonett. Und da sind native Linsen meist auch etwas schneller als welche von Drittherstellern, auch wenn diese sehr hochwertig sind.

Ich verwende beispielsweise eine Sony Kamera mit Vollformatsensor und ein 90mm Makro von Sigma mit Sony Bajonett und bin damit sehr zufrieden. Weiters habe ich eine Sony Systemkamera mit APS-C Sensor und auf der verwende ich Objektive von Canon oder mit Canon EF-Bajonett mit entsprechedem Adapter. Das Canon lässt sich einigermaßen brauchbar mit AF betreiben was die Geschwindigkeit betrifft und ist recht exakt. Manuell bin ich kaum langsamer und im Telebereich arbeite ich händisch exakter als der AF, der sich über den Adapter auf die letztendliche Position hin "pumpen" muss. Das Tamron (für Canon) mit dem selben Adapter an der Sony ist noch langsamer dafür exakter mit dem AF. Auch hier fokussiere ich meist händisch.

Ich komme jetzt noch einmal zurück zur eigentlichen Fragestellung. Die Tamrons (35mm und 90 mm) sind beide sehr hochwertige Linsen aus der SP-Serie (Super Performance) von Tamron, mit der Bezeichnung Di - also geeignet für Kameras mit Vollformatsensor. Solche Objektive sind immer größer und schwerer (und auch teurer) als Di II Modelle für APS-C Kameras. An der Nikon Z50 ist das also nicht nötig.

Und ob es überhaupt ein Makroobjektiv sein muss, oder in der Preisklasse eines Tamron SP Di nicht auch ein originales Nikon für die Z-Reihe erhältlich ist, je nachdem, welche Motive letzendlich wirklich vor die Linse kommen, ist vielleicht eine Überlegung wert. Wenn es bei einem der Tamrons bleibt - bitte auch überlegen wofür, 35mm und 90mm Brennweite sind ganz andere Anwendugsfelder - auf jeden Fall erst in einem Geschäft mit dem Adapter an der Kamera ausprobieren, was die AF-Steuerung dann wirklich kann.

Wow - danke :up:

Kleiner (oder gar nicht so kleiner) Crashkurs :)
 
Jetzt red ihr doch das Makro nicht aus! Nach deinem Beitrag bekomm sogar ich Angst davor .... :fies: :haha:

Dann ist mir etwas passiert das ich so nicht wollte, nämliche Makro oder normale Festbrennweite besser oder schlechter darzustellen.
Ich selbst liebe mein Makro. Und mit den Unterschieden - Makro kann man besser justieren, hat eine ausreichende Offenblende - ist es mir persönlich lieber als eine F1.4 Festbrennweite. Aber das sind dann schon persönliche Vorlieben. Bekannte von mir die auf Portraitobjektive stehen, können meinen Standpunkt nicht nachvollziehen.
 
Dann ist mir etwas passiert das ich so nicht wollte, nämliche Makro oder normale Festbrennweite besser oder schlechter darzustellen.
Ich selbst liebe mein Makro. Und mit den Unterschieden - Makro kann man besser justieren, hat eine ausreichende Offenblende - ist es mir persönlich lieber als eine F1.4 Festbrennweite. Aber das sind dann schon persönliche Vorlieben. Bekannte von mir die auf Portraitobjektive stehen, können meinen Standpunkt nicht nachvollziehen.
Offenblende, wenn das Makro im 1:1 oder fast 1:1 Bereich verwendet wird eh nie. Bist nah dran drehst eh fest zu wennst ein bissl Tiefenschärfe haben willst ... :)
 
Ich hab Makro und normale Festbrennweite nicht für Makroaufnahmen verglichen. Das geht ja gar nicht, weil nur Makro ist eben Makro.
Und bei allen Motiven die ich mit einer Festbrennweite aufnehmen kann, hab ich beim Makro mit etwa der selben Brennweite offenblendig etwas weniger Freistellung, daher einen etwas größeren Schärfebereich (Toleranz für nicht ganz exakten Fokus) und ein feiner arbeitendes Fokusgetriebe. Dafür geht das Fokussieren mit der Festbrennweite wiederum einen Touch schneller.
Also meiner Meinung nach Vor- und Nachteile von beiden, je nachdem was man bevorzugt.
 
Okay, in wiefern irre ich mich da? Ich lern gerne auch wieder etwas dazu.
Ein Makro ist ganz unabhängig von der Autofokus-Konstruktion (Innenfokussierung oder nicht, normaler AF Motor oder Ultraschall) immer scharf und das bis zum Rand. Das sind schon die Glasln ...
Weil aber ein Makro ein Makro ist und als Marko verwendet werden sollte ist natürlich ein weiterer Unterschied zu "normalen" Objektiven die exakte Steuerung der AF wohl, aber das ist eben nicht der alleinige Grund.
Vergessen wir nicht für was so ein Glas da ist, und genau dafür ist alles daran optimiert.
Obwohl über den immer gut zu greifenden Fokusring der Fokus manuell gut zu finden ist wirst trotzdem merken das mit der Lupenfunktion es trotzdem manchmal echt schwer ist exakt zu sein.
Ich hab's bisher weggelächelt aber ein Makro Schlitten sollte her ... :lalala:
 
Ich denke wir meinen es recht ähnlich, tun uns nur per Getippsel etwas schwer auf den selben Punkt zu kommen.
Echte Makros ohne Makroschlitten aufzunehmen ist eine Herausforderung und Makros sind ohnehin ein spezieller Bereich der Fotografie.

Wenn man aber keine Makroaufnahmen machen möchte, kann für andere Motive je nach persönlichen Vorlieben ein Makro dennoch das bessere Objekitv sein. Und da sind wir und offenbar einig. Weil Makros für Makro schon extrem gut sein müssen, sind sie für andere Aufnahmen sowieso mindestens genauso gut - Randschärfe, Verzeichnung, Vignettierung...
Und das war auch meine ursprüngliche Aussage. Makroobjektive sind anderen in der Abbildungsleistung grundsätzlich überlegen. Nur etwas mehr Freistellen kannst mit anderen.
Vielleicht wollte ich in meinem Beitrag zur ursprünglichen Frage die Makros nicht gleich heilig sprechen, weil ich sie ja wirklich bevorzuge und dann ist mir ein bissl das Gegenteil passiert.
 
Ich frag hier mal in die Runde, weil sich hier viele sehr gut auskennen :) (*schleim, schleim*)

Ich überleg, mir ein Makro zuzulegen (bzw. dem Christkind zu flüstern, welches ich gerne hätte). So richtig durchblicken tu ich halt nicht.

Gefunden hätte ich:

Sollten nach Recherche beide mit einem Adapter für meine Nikon Z50 gehen. Sind die vernünftig? Bzw.: Worauf muss ich eigentlich bei einem Makro-Objektiv achten?
@Mitglied #456716 weißt jetzt was du dir zulegen wirst?

mir schwirrt ehrlich gesagt der Kopf :rofl: ... GsD such ich gerade kein Makro :rofl:
 
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