Todesstrafe und Selbstjustiz

Du tust so, als ob es die Regel wäre, dass Freigänger sofort wieder zu morden beginnen. Das stimmt aber nicht. Die Schlagzeilen der Medien und insbesondere der Boulevardmedien bringen ja nur die fürchterlichsten und grauslichsten Sachen und alle glauben dann, so funktioniert die Welt. Das ist Unsinn. Die Wiederholungsrate bei Mördern liegt im Promillebereich, also nahe bei Null.

keine todesstrafe , keine haftstrafe bis zum lebensende für mörder - mit dir als richter hätten verbrecher sicher ihre wahre freude.

mal abgesehn selbst wenn von 100 mördern "nur" 3 rückfällig werden sind das genau um 3 zuviel, so seh ich das .​
 
Und ich weiß wirklich nicht wie ich reagieren würde, wenn sich jemand an einem meiner beiden Jungs zu schaffen machen würde. Aber da würde wahrscheinlich auch der Kopf ausgeschaltet werden.
Die Frage ist: Wie MÖCHTEST du reagieren? Oder, wenn das zu nahe ist, wie möchtest du, dass ANDERE in so einer Situation reagieren? Oder, was wäre eine Reaktion, für die du dich später schämen würdest?
 
Die Frage ist: Wie MÖCHTEST du reagieren? Oder, wenn das zu nahe ist, wie möchtest du, dass ANDERE in so einer Situation reagieren? Oder, was wäre eine Reaktion, für die du dich später schämen würdest?

Wie ich reagieren möchte, hm er soll Schmerzen haben, genau wie mein Kind, Angst soll er haben, genau wie mein Kind.

In dieser Situation gibt es für mich definitiv keine Reaktion für die ich mich schämen würde.

Ich gestehe jeden Eltern, Mord- und Rachegelüste zu und werde sie niemals verteufeln wenn sie den Peiniger/Mörder ihres Kindes ebenfalls töten.

Kindsverbrechen sind aber wirklich das Einzige Verbrechen, wo ich so radikal reagiere. Wahrscheinlich weil Kinder nunmal das Unschuldigste und auch Heiligste sind, was hier auf Erden herrumrennt.
 
Die Frage ist: Wie MÖCHTEST du reagieren? Oder, wenn das zu nahe ist, wie möchtest du, dass ANDERE in so einer Situation reagieren? Oder, was wäre eine Reaktion, für die du dich später schämen würdest?

Ich glaube, diese Frage stellt sich nicht.

Nur so als (Extrem-)Beispiel: Hätte ich eine zehnjährige Tocher und würde ich sehen wie ein Mann versucht sich an ihr zu vergehen; würde dann zufällig ein Ziegelstein daneben liegen, das Schicksal seinen Lauf nehmen und der Mann nicht mehr aufstehen... :confused:
Natürlich würde ich das objektiv nicht wollen - aber darum gehts nicht. Es "passiert" in der Situation, im Affekt. Das hat aber mit einer staatlich sanktionierten Todesstrafe nichts zu tun! [Eigentlich hats auch nichts mit "Mord" zu tun, sondern maximal mit Nothilfeüberschreitung]

Einem Staat, einem menschlichen Kollektiv, einer objektiven Rechtsordnung, einer auf nüchternen Gesetzen basierenden Judikatur darf aber nichts "passieren".
Die Würde des Menschen ist unteilbar. Punkt. ;)
 
Dass es keine superoptimale Lösung gibt, ist doch eh klar, die Frage ist aber, in was für einer Welt wollen wir leben? Eine in der Menschen weggesperrt werden und hingerichtet werden? Oder eine, in der das nicht so ist, dann müssen wir uns überlegen, was anders sein muß, damit das so sein kann.

Es war für viele der schlimmste Kriminalfall der belgischen Geschichte, der ganz Europa erschütterte. Marc Dutroux hatte zwei Mädchen in seinem verliesartigen Keller verhungern lassen, in einem Verschlag, der gerade einmal zwei Meter lang, weniger als einen Meter breit und knapp 1,60 Meter hoch war. Zwei weitere junge Frauen sowie einen Komplizen ermordete er. Andere von ihm gefangen gehaltene und sexuell missbrauchte Mädchen waren noch lebend befreit worden.

So, und was soll man da noch resozialisieren? Welche Chancen soll man da geben? Alternativen bieten?
Mit welchem Recht hat ein Kinderschänder oder Mörder das Recht auf Resozialisierung? Wieso soll ein solcher Mensch noch irgendwelche Rechten haben, nachdem er sich das "Recht" genommen hat über das Leben anderer Menschen zu bestimmen. Er hat in dem Moment seiner Straftat über einen anderen Menschen bestimmt und es soll ihm dann kein Stück besser gehen als seinem Opfer.

Stell die einmal vor, jeder der eine schwere Straftat begangen hat, ich rede jetzt nicht von Bonbons klauen, würde eine Therapie oder Resozialisierungsprogramm machen.
Zuerst stellt sich doch die Frage ob der Täter überhaupt eine solche Maßnahme annimmt. Zum anderen, hast du dir schon einmal Gedanken über die Kosten und Erfolgsaussichten gemacht? Ein einziger Rückfälliger ist schlimm genug und da ist es egal ob 2 andere erfolgreich resozialisiert wurden.

Mich regt es auf, immer zu hören die armen Täter haben auch noch eine Chance verdient usw... und was ist mit den Opfern? Was ist mit den getöteten? Die haben auch keine Chance mehr.
 
was hat ein mörder für chancen verdient ?


mal abgesehn selbst wenn von 100 mördern "nur" 3 rückfällig werden sind das genau um 3 zuviel, so seh ich das .

Ja, soll sein. Aber wenn von 100 Krebskranken fünf sterben, dann sind das auch fünf zuviel, aber wenn es ein Jahr später nur mehr vier sind, dann wird das auch als Erfolg der unermüdlich forschenden Medizin angesehen.

Warum also kann man bei der Resozialisierung nicht mit gleichem Maßstab rechnen??

Ich gestehe jeden Eltern, Mord- und Rachegelüste zu und werde sie niemals verteufeln wenn sie den Peiniger/Mörder ihres Kindes ebenfalls töten.

Das gefällt dem Steirer nicht.
Ich würde solche Eltern auch nicht verteufeln, aber von Haus aus zugestehen würde ich Mordgelüste niemandem, denn das hieße letztlich, das Unrechte einer solchen Tat zu negieren oder - noch schwerwiegender - in Kauf zu nehmen. Ich glaube nicht, dass ich das möchte.

Die Würde des Menschen ist unteilbar. Punkt. ;)

Das vermag ich aber aus Deinem Post nicht herauszulesen. Und - entschuldige -ich finde es bedenklich, wenn man für bestimmte Fälle schon Affekthandlungen vorprogrammiert hat.

So, und was soll man da noch resozialisieren? Welche Chancen soll man da geben?

Es bringt doch aber nix, Resozialisierung unter Berufung auf extreme Fälle abzulehnen. Grundsätzlich sollte man jedem Menschen eine Chance einräumen, und genau so grundsätzlich wird man in jedem einzelnen Fall die Erfolgsaussichten prüfen, wie es ja bisher auch geschieht.

Und dann verstehe ich eigentlich nicht, warum sich manche so hart tun, Toleranz dann zu üben, wenn es schwer ist? ;)
 
Und dann verstehe ich eigentlich nicht, warum sich manche so hart tun, Toleranz dann zu üben, wenn es schwer ist? ;)

Toleranz?
Was soll ich tolerieren? Das jemand einen Menschen misshandelt, umbringt oder missbraucht? Entschuldige, aber sowas kann ich beim besten Willen nicht tolerieren.
Oder soll ich tolerieren das ein solcher Mensch das Recht auf Resozialisierung hat?
 
Ich glaube, diese Frage stellt sich nicht.
Ist es nicht diese Frage, die es uns ermöglicht, uns zu reiferen Menschen zu entwicklen? Indem ich mir Situationen vorstelle und mir überlege, wie ich mir wünschen würde, dass ich mich verhalten (kann)?

Warum also kann man bei der Resozialisierung nicht mit gleichem Maßstab rechnen??
[...]
Es bringt doch aber nix, Resozialisierung unter Berufung auf extreme Fälle abzulehnen.
[...]
Und dann verstehe ich eigentlich nicht, warum sich manche so hart tun, Toleranz dann zu üben, wenn es schwer ist? ;)
Ja, der steirer sagts + dem ist nicht viel hinzuzufügen, weil es so richtig ist.
 
Und dann verstehe ich eigentlich nicht, warum sich manche so hart tun, Toleranz dann zu üben, wenn es schwer ist? ;)

toleranz bei einem ersttäter ok , bei einem rückfallstäter nein . ich kannte einen der in seinem leben ingesamt über 30 jahre in gefängnissen verbrachte , was weis ich wieviele vorstrafen hatte , der u.a wegen mordversuchs und geiselnahme einsass und zu guter letzt seinen eigenen schwager mit der pump gun durch die türe erschoss , nach 11 jahren war er wieder frei - für einen mörder eine sehr geringe strafe. toleranz die ich ned verstehe :hmm:
 
Toleranz?
Was soll ich tolerieren? Das jemand einen Menschen misshandelt, umbringt oder missbraucht? Entschuldige, aber sowas kann ich beim besten Willen nicht tolerieren.
Oder soll ich tolerieren das ein solcher Mensch das Recht auf Resozialisierung hat?

Du brauchst Dich nicht dumm zu stellen.
Dass die Tat nicht zu tolerieren ist, darüber sind sich Staat und Gesellschaft einig, daher gibt es ja auch entsprechende Strafen.

Dass den Tätern die Gelegenheit zur Resozialisierung geboten wird, sieht der Staat sehr wohl, und das sollte auch in der Gesellschaft auf wesentlich mehr Toleranz stoßen, und würde meiner Meinung nach sogar Akzeptanz verdienen. Und nachdem die Meinung der Gesellschaft in aller Regel aus den Meinungen der einzelnen Bürger gebildet wird, liegt es am Einzelnen, dazu beizutragen, das diese Toleranz zustande kommt.

toleranz bei einem ersttäter ok , bei einem rückfallstäter nein .

Das würde ich so nicht sagen. Toleranzbereitschaft ist eine Frage des Prinzips. Also wenn schon, denn schon. Ich gestehe zu, dass man sicher im Einzelfall die Toleranzgrenze wird überprüfen müssen, aber ich bleibe steirisch stur, dass das Prinzip für alle gelten muss.

ich kannte einen .......
toleranz die ich ned verstehe :hmm:

Schau, das ist schon wieder ein Extrembeispiel, mit dem ich nicht wirklich Freude habe. Aber meinst Du nicht auch, dass der von Dir erwähnte "Bekannte" einer breiteren Masse eher unbekannt ist und bleiben wird? Ich zum Beispiel kenne keine solchen Leute persönlich, und vielleicht liegt auch darin die Begründung, warum ich in dieser Frage eher zu Toleranz neige.

Vielleicht geht's aber doch ein bisserl tiefer, und hängt damit zusammen, dass ich bereit bin, einem Menschen von Haus aus mehr als eine Chance zu geben, bevor ich mich - dann aber endgültig - von ihm abwende.
 
Weil's grad wieder mal aktuell ist ...

Fall Anita K. geklärt: Leichenteile gefunden
Der Fall Anita K. ist geklärt. Die Ermittler haben auf einem Acker in der Slowakei Leichenteile sichergestellt, die eindeutig der jungen Frau zuzuordnen sind.

http://noe.orf.at/stories/491264/

Netterweise hat sich der Täter ja selbst im Häfen wegg'räumt ... :hurra: Ansonsten, lebenslänglich hätt er vermutlich bekommen, also wär er nach 15 Jahr wieder fröhlich draussen herummarschiert. Ergo - gleich weg mit solchen G'stalten.
 
Weil's grad wieder mal aktuell ist ...



Netterweise hat sich der Täter ja selbst im Häfen wegg'räumt ... :hurra: Ansonsten, lebenslänglich hätt er vermutlich bekommen, also wär er nach 15 Jahr wieder fröhlich draussen herummarschiert. Ergo - gleich weg mit solchen G'stalten.


Oft lese ich deine Postings mit großem Vergnügen. Aber sorry, hier bin ich gar nicht deiner Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Also bitte ...... es gibt in Österreich ein Strafgesetzbuch. Aber wenn du meine persönliche Meinung dazu hören willst: natürlich bin ich in solchen Fällen für eine strenge Bestrafung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man Schwerverbrechern nicht so viele Vergünstigungen einräumt und dass es Buß- und Besinnungstage gibt. Aber ich bin kein Experte des Strafvollzuge. "Weg mit ihm" erscheint mir jedenfalls steinzeitlich.
 
Aber sorry, hier bin ich gar nicht deiner Meinung.

Was hätte deiner Meinung nach ein Mensch ein Tier Abschaum der ein Kind bis es erwachsen ist fickt und dann, weil's sich verliebt hat umbringt, zerstückelt, die Teile in 'ner Mülltonne verbrennt und auf der Mülldeponie entsorgt verdient ... ???
 
Was hätte deiner Meinung nach ein Mensch ein Tier Abschaum der ein Kind bis es erwachsen ist fickt und dann, weil's sich verliebt hat umbringt, zerstückelt, die Teile in 'ner Mülltonne verbrennt und auf der Mülldeponie entsorgt verdient ... ???

Ich find, in so einem Fall lebenslänglich, ohne vorzeitige Entlassung- und das in einem finsteren Loch,wo er den ganzen Tag über seine Taten nachdenken kann. Leider vergehen solche Typen aber in Selbstmitleid...
 
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