Todesstrafe

Ich bin...

  • ...für die Todesstrafe

    Stimmen: 136 32,6%
  • ...gegen die Todesstrafe

    Stimmen: 281 67,4%

  • Umfrageteilnehmer
    417
na dann gibts exakt 2möglichkeiten: entwerder geht er bei dem anschlag drauf oder später durch die todesstrafe. wo ist der unterschied?

Der Unterschied ist der Täter und das Motiv. Deine Begründung war die Abschreckung. Wo ist die hier?
 
ich habe keine begründung für abschreckung erwähnt. wenn manche glauben, im paradies warten 40jungfrauen auf sie, na bitte sehr, den wunsch kann man doch ruhigen gewissens erfüllen, da sie ja ohnehin davon ausgehen, beim anschlag drauf zugehen.
 
Eine Strafe hat verschiedene Zwecke: Erstens soll einerseits der Täter davon abgeschreckt werden, nochmals straffällig zu werden, zweitens soll die Allgemeinheit dadurch abgeschreckt werden und drittens geht es um das alte Bibel-Motto Auge um Auge, Zahn um Zahn - also die Rache.

In Europa ist man mittlerweile vom Rachegedanken Gott sei Dank ziemlich abgekommen, dieser Strafzweck ist noch in vielen islamischen Ländern Maxime und kommt auch in der Bevölkerung bei uns immer wieder zum Durchbruch. Das sollte aber nicht als Leitlinie dienen. Es verbleiben also als Strafzweck die Abschreckung sowohl des Täters als auch der Allgemeinheit.

Den Täter schrecke ich wohl am besten damit ab, dass er eingesperrt wird - damit verliert er die Möglichkeit nochmals straffällig zu werden. Kann also nur mehr die Allgemeinheit durch die Todesstrafe abgeschreckt werden - und diese Theorie ist mittlerweile ziemlich gut wissenschaftlich widerlegt worden. Speziell in den USA konnte man nachweisen, dass in Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe abgeschafft wurde, die Taten zurückgingen - und auch umgekehrt. Die Einführung der Todesstrafe hat zu einer Erhöhung dieser Strafen geführt - eine ziemlich sinnlose Bestrafung also.
 
Ach ja - einen Terroristen kann man sowieso nicht abschrecken. Und wenn die Jungfrauen auf ihn warten, dann ist der Tod sogar eine Belohnung für ihn - auch nicht wirklich sehr sinnig.
 
Dann solltest Du Dir mal die Studien besorgen. Es kann auch einfach begründet werden. Wird ein Täter straffällig und er weiß, dass ihn die Todesstrafe erwartet, dann ist es ihm in Zukunft völlig egal - die Todesstrafe erwartet so und so. Warum glaubst Du, dass es in Europa nicht die Kriminalität wie in den USA gibt?
 
Dann solltest Du Dir mal die Studien besorgen
hab ich und da steht nichts davon, das die Einführung der Todesstrafe als Grund für das Ansteigen von Straftaten zu werten ist.

Wird ein Täter straffällig und er weiß, dass ihn die Todesstrafe erwartet, dann ist es ihm in Zukunft völlig egal
welche Zukunft?
 
Meiner Meinung nach ist der "Knackpunkt" ein anderer.
Die Argumentation "der Staat macht sich bei der Todesstrafe auch zum Mörder und stellt sich auf eine Stufe mit dem Mörder" ist nicht richtig, wird ja "der Staat" auch nicht zum Entführer, weil er einen Verbrecher wegsperrt oder zum Dieb, weil er Geldstrafen verhängt. Und "leid" täte es mir um einen Breivik, oder um jemand der ein Kind vergewaltigt und umbringt, etc. wahrlich nicht!

Was überbleibt und das ist eben der Knackpunkt, ist, daß es nachweislich immer wieder zu Fehlurteilen kommt. Gibt es eins, kann der falsch Verurteilte wieder freigelassen und entschädigt werden. Schon klar, daß das den Fehler nie 100% wieder gutmachen kann, aber zumindest wurde dem unschuldig Verurteilten nicht das Leben genommen, daß kann einem nämlich keiner zurückgeben.
Und eben auch diese unschuldig Verurteilten wurden ja "nach bestem Wissen und Gewissen" verurteilt!
Sprich; es ist so gut wie unmöglich ein Gesetz zu formulieren, das garantiert, daß wirklich nur ein 100% Schuldiger hingerichtet wird.

Wie ich hier auch vor einigen Tagen formuliert habe, sehe ich auch noch Unterschiede zwischen "Kriegssituationen" (oder ähnlichem) und der Zivilgerichtsbarkeit!
 
Also ich bin als Jurist nicht der Strafrechtler, aber dass diese Studien eindeutig diese Verbindung aufzeigen ist mir Bekannt.

Dem Täter ist es - wenn er weiß, dass er, wenn er gefasst wird, mit der Todesstrafe rechnen muss - ziemlich egal ob er jetzt noch ein paar Leute umbringt.

Und das Hauptargument: Was, wenn der Falsche hingerichtet wird? Und sag nicht, dass es so etwas nicht gibt. Es gab schon Fälle da haben Augenzeugen den Täter erkannt - und es hat sich nach Jahren als falsch herausgestellt. Bei der Todesstrafe hat man so seine Probleme ein Fehlurteil zu beheben.
 
Ö hat ein korrumpiertes Rechtssystem? Seit wann das?
Weder hab ich das gesagt, noch war das der Kernpunkt der Aussage.

Darum halte ich eine Diskussion in Österreich derzeit nicht für sinnvoll.
Sorry, ich hab halt auch eine Meinung zu Themen, die mich nur indirekt (oder sogar gar nicht) betreffen.
Und seine Ansichten anderen gegenüber zu Vertreten und zu Verteidigen halte ich immer für sinnvoll ...

Davon abgesehn hab ich mal (weiß leider nicht mehr genau wo) den mMn. sehr schlauen Satz gelesen (sinngemäß):
Was ist eine Meinung zu einem Thema wirklich wert, wenn sie sich nicht gegenüber Gegenargumenten beweisen/halten kann?

Für MICH kann aber die Todes"strafe" keine Bestrafung sein, weil hier einzig und alleine der Rachegedanke zu tragen kommt und der hat in einem Strafrecht eines angeblich zivilisierten Landes nix verloren.
Ich kann akzeptieren, dass du das so siehst - vielleicht kannst du auch akzeptieren, dass manch anderer es nicht unbedingt als sehr viel "zivilisierter" ansieht, jemanden Jahrzehntelang auf engstem Raum abzuschotten.

Abgesehen davon gehst ja mit keiner Silbe drauf ein, was denn die Opfer vom Tod des Täters hätten..
Seltsames Argument - welchen "Mehrwert" hätten denn die Opfer bei einer Haftstrafe?

Ob die allgemeine Verrohung die Todesstrafe fordert oder die Legalisierung des Tötens die allgemeine Verrohung fördert weiß ich nicht, der Effekt ist aber auffällig.
Weder noch, würd ich meinen.
Allein schon deshalb, weil (man darf die USA im Grunde ja nicht als Einheit sehen) die TS in quasi der Hälfte der Bundesstaaten abgeschafft oder nicht mehr vollstreckt wird, trotzdem ist die Kriminalitätsrate dort kaum anders als in den anderen.
Das dürfte dort ein deutlich vielschichtigeres Problem sein, welches wohl nicht zuletzt mit einem starken sozialen Ungleichgewicht und Waffen beim "Billa" beginnt.

Warum glaubst Du, dass es in Europa nicht die Kriminalität wie in den USA gibt?
Es mag vielleicht, oder vielleicht auch nicht Auswirkungen haben - aber die Unterschiede ausschließlich am Vorhandensein der Todesstrafe festzumachen ist ein bissl ... nennen wirs "linear" gedacht.
 
welchen "Mehrwert" hätten denn die Opfer bei einer Haftstrafe?

Die Opfer und die Gesellschaft würden zunächst vor einem Straftäter - genauso wie bei der Todesstrafe - geschützt. Deswegen stehen ja nur Todesstrafe oder langjähriger Freiheitsentzug zur Auswahl.
 
aber dass diese Studien eindeutig diese Verbindung aufzeigen ist mir Bekannt
diese zum Moment aufliegenden Studien, zeigen einen Verlauf der einzelnen Straftaten in Ländern mit und ohne TS, es steht nichts davon, das die TS dafür ursätzlich ist.
 
Nachsatz (zu meinem vorherigen Beitrag) bzw. Frage an die eindeutigen Befürworter der Todesstrafe:

Was meint's ihr soll "der Staat", den Angehörigen eines unschuldig Hingerichteten sagen?

Pech gehabt!, "Schmecks", "tut leid", "keine Angst, es gibt eine Entschädigung", "oh my god!", "wo gehobelt wird, dort fallen Späne",.........
 
und was soll man den hinterbliebenen der schuldig gesprochenen sagen? er hat ihr kind getötet, aber er darf im gefängniss weiterleben, jeden tag auf stehen, zähne putzen, essen trinken rauchen, wenn er will, sogar was arbeiten. all dass wird ihrem kind vorenthalten bleiben, weil, er hats ja umgebracht. sie verstehn dass sicher.
 
Was soll man ihnen sagen, wenn das "Kind" unschuldig hingerichtet wurde, weil eine Horde von 1 cm weit Denkern die Todesstrafe durchgesetzt hat?

Nina
 
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