Mag schon sein, nur herrscht auch in "Fachkreisen" noch teilweise die Meinung vor, dass es gewisse "Kategorien" von TS gibt und auch in "Fachkreisen" werden teilweise transidente Menschen nur unter gewissen "Voraussetzungen" als TS (F64.0) anerkannt (andere als F64.1 oder gar F65.* abgetan - der ganze ICD ist in Wirklichkeit zu verurteilen), unabhängig davon dass sich viel getan hat, auch ausgehend von Österreich, doch das ist in entscheidenden Fällen oft das Verdienst von Privatpersonen gewesen.
Transident ist man womöglich immer schon gewesen, nur lasst man/frau es auch an die Oberfläche oder verdrängt man es und versucht es doch im Geburtsgeschlecht zu leben? Das ist wohl eher die Frage. Wir denken es gibt viel mehr transidente Menschen als die die sich in der Öffentlichkeit als solche "outen".
Dumdidum...
Sorry ich hab mir den Thread durchgelesen bis hierher und nun muss ich hier mal antworten.
Aus dem oben zitierten:
Mag schon sein, nur herrscht auch in "Fachkreisen"
Ehrlich gesagt verstehe ich die Polemik hinter den Anführungszeichen nur bedingt.
Man kann mit einzelnen Personen oder Institutionen und Organisationen die man gemeinhin
unter dem Begriff Fachkreis miteinbezieht ein Problem haben hier jedoch vorneweg mal
auf ironisch oder sarkastische Art und Weise alles über einen Kamm zu scheren ist wohl unangebracht.
Weiters ja ganz definitiv gibt es Fachkreise die sich mit der Thematik TS sehr lange und auch
sehr ausführlich beschäftigt haben dies zu bestreiten wäre ähnlich zu behaupten wie es gibt keine
Spezialmediziner.
Ob man mit der Methodik oder den hiesigen Vorgangsweisen einverstanden ist oder nicht liegt auf einem
anderen Blatt
dass es gewisse "Kategorien" von TS gibt und auch in "Fachkreisen" werden teilweise transidente Menschen nur unter gewissen "Voraussetzungen" als TS (F64.0) anerkannt
Ich denke hier missversteht jemand ganz eindeutig das System ICD oder DSM.
ICD in der aktuellen Fassung 10 ist primär mal ein diagnostisches statistische Codesammlung
für Krankheiten jeglicher Art, sei es nun Fieber, Krebs, Psychische Erkrankungen, Diabetes, etc etc.
herausgegeben von der WHO das dazu dient eine weltweit einheitliche Klassifizierung zu bieten
und in allen Ländern Gültigkeit besitzt mit jeweiligen Länderspezifischen Erweiterungen.
DSM ist ein lokal gültiges Verzeichniss für den Nordamerikanischen Raum welches sich ausschließlich
auf Psychische Erkrankungen bezieht.
Dies bietet unter anderem den Vorteil das man als heutzutage doch relative global agierender Mensch durch
die auf Code basierten Verschlüsselung sicher sein kann das die Krankheit unter der man nun
leidet schnell ausgelesen und sicher klassifiziert ist und folglich rasch(er) behandelt wird.
Im deutschsprachigen Raum ist auch jeder Arzt zur Abrechnung verpflichtet nach den jeweiligen ICD Codes
zu verrechnen und zu diagnostizieren.
Weiters per Definition von TS oder wie hier so schön dargestellt wird F64.0 ist es sehr wohl richtig das es eben
"nur" eine Kategorie TS/F64.0 gibt.
Diese Klassifizierung hat auch im europäischen System weitreichende durchaus positive "Vorteile" und ist somit auch
meistens erwünscht von den Personen die den kompletten Wechsel vollziehen wollen/müssen.
(Primär mal in Österreich damit verbunden Kostenübernahmen der Krankenkassen und Zugang zu somantischen
Möglichkeiten den Weg zu gehen.)
(andere als F64.1 oder gar F65.* abgetan - der ganze ICD ist in Wirklichkeit zu verurteilen),
Wie oben schon erwähnt ist die Einteilung durchaus begründet und macht auch für Betroffene Sinn.
Ich kenne genug Personen und auch hier sind etliche vertreten die eben NICHT TS oder F64.0 sind sondern sich zu
den vielen möglichen Facetten zuordnen die es Gott sei Dank gibt und damit ist eine Klassifizierung TS für diese
a) unzutreffend; b) unnötig; c) eventuell gar schädlich bei Datenleaks oder ähnlichen;
Auch wenn man vielleicht mit dem Begriff TS oder nach amerikanischen System Gender Identiy Disorder (kurz GID) nicht
einverstanden ist da es ja hiermit als "Krankheit" eingestuft wird so sollte man nicht allzu egoistisch darauf
beharren dies vollkommen abzuschaffen.
Etliche "Vorteile" die sich bieten durch diese Klassifizierung würden automatisch abhanden kommen.
Im Angloamerikanischen Raum wo die Krankenkassen generell keine Kostenübernahmen stellen wird vermehrt der Ruf laut
nach entpatholisierung von TS und folglich Streichung aus ICD und DSM.
Dies wiederrum würde in Europa dazu führen das die die nachkommen sich dann wieder durch zig Prozesse kämpfen
müssten um doch eine Kostenübernahme durchzusetzen durch die gesetzlichen Krankenkassen oder worst Case Szenario
wie viele im angloamerikanischen Raum verstärkt dazu gezwungen wären die Kosten durch Nebenarbeit zu finanzieren
(Stichwort Prostitution). Wahrlich kein wünschenswerter Zugang für die betroffenen der Zukunft oder doch?
Wünschenswert wäre evtl der Weg den Frankreich gewählt hat wo per Verordnung die ICD Klassifizierung nicht mehr
verwendet wird für TS bei jedoch gleichbleibender Kosten bzw Behandlungsübernahme der Krankenkassen.
unabhängig davon dass sich viel getan hat, auch ausgehend von Österreich, doch das ist in entscheidenden Fällen oft das Verdienst von Privatpersonen gewesen.
Stimmt schon es hat sich viel getan auch oder gerade wegen vielen Einzelpersonen.
Warum versuchen sie hier mit aller Kraft die Situation die erkämpft wurde für zukünftig Betroffene zu verschlechtern?
Oder sind sie nicht in der Lage ein bisschen weiter als die eigenen Wünsche Fantasien oder Definitionen zu denken?
Puh..
Noch mehr Halbwissen..
Gender Identity also Geschlechtsidentität entwickelt sich bei Kindern ungefähr im 6ten Lebensjahr.
Transgender ist man dann ab diesen Zeitpunkt ob man sich dessen nun bewusst ist oder nicht spielt
für die wissenschaftliche Diskussion kaum eine Rolle.
Erst durch Bewusstseinsmachung sprich Reflexion mit sich selbst ergeben sich dann "notwendige"
Mechanismen die dann zu Klassifizierungen führen.
Ein Kind mit 6 Jahren wird nicht in der Lage sein zu unterscheiden zwischen Biologischem und gefühltem
Geschlecht oder in welcher Ausprägung hier Unterschiede aufscheinen bzw welche Schritte nötig sind
um ein für sich selbst erfüllendes Maß an Leben zu erreichen.
Teilweise sind nichtmal Leute 40 Jahre später wirklich dazu selbstständig in der Lage dafür gibt es dann eben
darauf spezialisierte Personen die einem auf diesem Weg begleiten und hoffentlich helfend zur Seite stehen.
Wir denken es gibt viel mehr transidente Menschen als die die sich in der Öffentlichkeit als solche "outen".
"Wir"?
Wer bitte soll nun "wir" sein?
In ihrem Posting spiegelt sich eindeutig wieder das sie von der wissenschaftlichen Faktenlage wenig bis kaum Ahnung haben
darüber hinaus wird hier versucht mittels teilweise billiger Polemik ein "besseres" System zu propagandieren was eindeutig
abzulehnen ist.
Alleine schon dies disqualifiziert von einem "Wir" Posting weil ich kann mir kaum vorstellen das sich "alle" der Personen die sie
in ihrem "wir" anscheinend miteinbeziehen der Faktenlage bewusst sind und wirklich unvoreingenommen darüber urteilen können.
Das es weit mehr Transgender Personen gibt als die Anzahl die sich freiwillig oder gezwungener Maßen in der Öffentlichkeit outet
ist Fakt. Dies ist aber auch in jeglicher anderen Personengruppe der Fall und auch vollkommen unabhängig des Themenbereichs.
Es wird sich nur ein geringer Anteil der Forum Benutzer hier öffentlich outen.
Es outet sich nicht jeder Anhänger der politischen Partei x.
Es outet sich nicht jeder homosexuell lebende Person.
usw usw usw.
Nach heutigen Erkenntnisstand sind es ca 3-5% welche unter dem Sammelbegriff Transgender fallen mit mehr oder weniger stark
ausgeprägten Tendenzen.
Last but not least:
Es ist absolut unverstänglich warum hier versucht wird eine neue Kürzeldefinition einzuführen mit diesem "X-G".
Einerseits wird Klassifizierung Kurzcodes etc vehemennt abgelehnt und als sonstwas bezeichnet andererseits versuchen
sie ganz offensichtlich ihr persönliches "Kürzel" Publik und bekannt zu machen.
Weiters ist die international anerkannte und lang erkämpfte Definition mit Transgender längst gefunden
Diese Begriffsdefinition umfasst alle wichtigen Bereiche und inkludiert auch sogenannte "Gender Expressions" somit
also auch all jene Personen und Betroffene die vlt nur vorübergehend oder nur teilweise die Außenwahrnehmung des anderen
Geschlechts einnehmen sei es im persönlichen oder im öffentlichen Umgang.
Es wäre schön wenn man damit aufhören könnte mit Halbwissen Polemik oder schlicht verleugnen oder ignorieren
der faktischen Tatsachen dieses doch sehr sensible Thema zu diskreditieren.
in diesem Sinne.
Mit freundlichen Grüßen
Ashlita