Hm, also, Kategorie hin, Bezeichnung her: die Menschheit hat sich schon immer danach gesehnt, alles irgendwie einteilen zu können, und wenn es der Wissenschaft hilft, dann soll sie es so tun. Ob den betroffenen damit geholfen ist, kann ich weder bejahen noch verneinen. Grundsätzlich wissen aber ohnehin die meisten nach einiger Zeit, wo sie stehen. Wenn nicht, belügen sie sich selbst. Und - es gibt auch auf Transgender spezialisierte Psychologen, die einem da helfen können. Die Phrase der "Selbstfindung" ist zwar abgedroschen, aber gerade für Transgender (und ich verwende jetzt absichtlich diese Bezeichnung, weil sie meiner Meinung nach das ganze Spektrum abdeckt) ist es wichtig, zu wissen, wo man steht. Um sich selbst zu einem glücklichen und erfüllten Leben zu verhelfen. Und Depressionen oder gar schlimmeres zu vermeiden.
Sicher sollte man grundsätzlich zu sich stehen, egal ob man jetzt ein reiner Fetischist ist und Damenwäsche nur zur sexuellen Erregung trägt (was genauso ok ist), oder ob man eine feminine Seite hat, die ab und zu ausgelebt werden will (mit Komplett-Styling) oder ob man wirklich als Frau mit einem biologischen Männerkörper geboren wurde. Wichtig ist, eine Möglichkeit zu finden, es auszuleben, auch wenn es nicht immer so einfach ist (privates, berufliches Umfeld usw). Aber man sollte sich auf jeden Fall selbst akzeptieren und sich keine Vorwürfe machen. Keiner ist plötzlich morgens aufgewacht und hat sich gedacht "so, ab heute bin ich TV/TS/CD". Und wir tun niemandem weh! Das sollte sich jeder vor Augen halten.
L.g.