@Mitglied #22860 ... danke für Deine Zeilen. Ich finde das zum einen total schön, dass Du Deine Empfindungen so offen beschreibst, zum anderen interessant, weil sich dadurch konkretere Fragen ergeben.
Wenn Du schreibst "weiblich fühlen" - heißt das, Du würdest gerne Dinge tun, von denen Du meinst, dass sie Frauen vorbehalten sind? Das ist für mich ja irgendwie der berühmte Kern des Pudels - was ist der Unterschied zwischen "männlich" und "weiblich" fühlen? ... ich finde es spannend, dass Du gleich darauf schreibst, dass Du nicht sicher bist, ob Du wirklich wie eine Frau denkst/fühlst.
Das weibliche Kleider tragen, das Schminken - wenn unsere Gesellschaft schon so weit wäre, dass da niemand, wirklich niemand komisch reagieren würde, wenn das völlig normal wäre (bei vielen ist es das ja auch schon,
@Mitglied #456716 hat ja immer wieder von positiven Erlebnissen berichtet), dann wäre das ja kein Grund, das eigene Geschlecht zu hinterfragen. Wenn ein Mann Frauenkleider tragen will, dann trägt ein Mann halt Frauenkleider. Wo steht geschrieben, dass das nicht erlaubt ist? Interessant wäre vielleicht die Frage, was daran schön ist. Ist es so, wie bei jemanden, der gerne Lederklamotten trägt, weil er/sie das Gefühl dieses Materials auf der Haut liebt? Oder mehr, weil das Leder dem eigenen Lebensstil am ehesten entspricht? Geht es beim Schminken darum, sich schön herzurichten oder hauptsächlich darum, weibliche Aspekte zu betonen? Kannst Du Dir mit etwas Phantasie eine Gesellschaft vorstellen, in der es völlig normal ist, dass sich auch Männer vollendet schminken?
Das was Du zu den Haaren schreibst, gibt mir eher zu denken - das klingt erstmals nach einer deutlichen Aversion gegenüber männlichen Charakteristiken. Auch was die weiteren Teile des Körpers angeht. Das lässt sich nicht mehr mit fehlender gesellschaftlicher Akzeptanz erklären. Aber ich bin kein Psychologe und will das auch wirklich nicht vertiefen. Wobei ein Gedanke kommt mir noch - ist das irgendwie eine Aversion ähnlich der, die jemand im Rahmen einer Magersucht gegen den eigenen Körper entwickelt? Ist das Streben nach weiblichen Aspekten nur eine zufällige Richtung?
Danke nochmals für Deine Antwort - ich weiß, dass es komisch klingt, wenn da irgend einer daherkommt und seine Neugier so nach außen trägt. Ich hinterfrage gelegentlich gerne meine Sicht der Dinge, versuche, mir Unverständliches zu verstehen - was meine eigenen Interessen angeht, aber auch was eben solche Dinge angeht, die mir fremd sind.