Unser Pensionssystem reformiern? Ja, Nein, Wie?

in den 60-er und 70-er Jahren war eine Lehre (zumindest in einem größeren Betrieb) das, was man "einen Lenz" nennt.

Das mag ja in den 60iger Jahren (zumindest in größeren Betrieben) so gewesen sein aber wir leben im Jahr 2013 wo der Druck in der heutigen Arbeitswelt ein ganz anderer ist. Der Großteil der Lehrlinge wird in Klein und Mittelbetrieben ausgebildet und ich weis durch mein privates und berufliches Umfeld das unsere Lehrlinge heutzutage keinen "Lenz" mehr haben.



Der Lehrling zahlt einen sehr geringen Beitrag zur Pensionsversicherung ein

Stimmt natürlich, aber er zahlt zumindest einen Beitrag ein, während derjenige der in (schulischer oder universitärer) Ausbildung steht massiv aus dem Steuergeldtopf herausbekommt (Stipendium, Gratisstudium etc.). Nach abgeschlossener Lehre zahlt der Facharbeiter bereits kräftig in die Pensionskassen während der angehende Student noch immer auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Das ist natürlich auch gut so (sofern das Studium in angemessener Zeit absolviert wird) allerdings muss das in Zukunft doch verstärkt Auswirkung auf das Pensionsantrittsalter haben.
Ich kenne genügend Beispiele wo junge Leute bis 30-35 studieren (nebenher die Welt bereisen) um dann nach gerade einmal 30 Beitragsjahren sich in die Pension verabschieden. Der einfache Arbeiter der seit seinem 15 Lebensjahr hackelt hat mit 65 volle 50 Beitragsjahre und soll wenn es nach manchen "Pensionsexperten" geht bis mind. 67 arbeiten.


Denn es ist ja kein Geheimnis: "Hackler" bedeutet in diesem Zusammenhang keineswegs, dass sich derjenige zu Tode gehackelt hat.

Du übersiehst das sich der Druck in der heutigen Arbeitswelt seit den 60iger Jahren massiv erhöht hat. Wer durchgehend seit seinem 15 Lebensjahr 45 Jahre und teilweise mehr gearbeitet hat ist entweder physisch oder psychisch fertiggefahren. Bei uns in der Firma gibt es 40jährige die Psychopharmaka nehmen um ihren Berufsalltag zu meistern...
 
..Hackler... ein Begriff den irgendwelche Dolm (schwarz/Blau) erfunden haben und der IMMER falsch ausgelegt wird... :cry: ...gemeint sind nämlich die LANGZEITVERSICHERTEN..das heißt..die die viele Versicherten/Beitragszeiten haben.....ab 15Lj bis 60ig....sind 45 jahre.....und das sollte genug sein...nur ...in den letzten Jahren wurde dies ja kaum unterstützt, denn man sollte in die Schule weitergehen auch wenn man nicht will oder eventuell zu dumm ist....Lehre/arbeiten ab 15 war/ist verpönnt. ERGO ..es fehlen die jungen Beitragszahler bis ca. 20Jahre. Die Folge...Loss ma de oidn hoit bis 65-70 oarbeitn :mauer:
 
Stimmt natürlich, aber er zahlt zumindest einen Beitrag ein, während derjenige der in (schulischer oder universitärer) Ausbildung steht massiv aus dem Steuergeldtopf herausbekommt (Stipendium, Gratisstudium etc.).

Ich halte von diesem Akademiker - Bashing überhaupt nichts. Wie schon gesagt ....... ich bin kein Akademiker. Meine über HTL hinausgehenden Zusatzqualifikationen habe ich berufsbegleitend (also immer in die Versicherung eingezahlt!!) erworben. Teils mit, teils ohne finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber. Wenn ich hier für die "Studierten" Partei ergreife, dann nicht aus dem Blickwinks des persönlich Betroffenen. Und ich bin mir sicher, dass der Stress, den ein HTL - Schüler hat, auch heute noch höher ist, als der eines Lehrlings. Gleiches gilt noch viel mehr für jemanden, der (beispielsweise) ein technisches Studium gewählt hat. Mag schon sein, dass ein Studium der Politikwissenschaften keinen Stress verursacht.

Zunächst einmal bin ich kein Verfechter des "Gratisstudiums", ich würde Studiengebühren einführen. Aber im Gegenzug bin ich für verbesserte Stipendien, die für bedürftige österreichische Studenten unter bestimmten Voraussetzungen diese Gebühren voll ausgleichen. Den Begriff bedürftig bitte nicht so eng sehen, aber die Kinder der Herrn Treichl, Faymann, Spindelegger etc., oder auch der Frau Glawischnig zähle ich jedenfalls nicht dazu. Auch nicht die Kinder meines Nachbarn, der Zahnarzt ist.

Aber ganz falsch liegst du, wenn du glaubst, den "Studierten" würde bei der Pension etwas geschenkt. Wollen die nämlich nicht bis 65 arbeiten, dann müssen sie Versicherungszeiten nachkaufen. Das war früher recht preiswert möglich. Aber die Zeiten sind vorbei. Und: Ohne qualifizierte Techniker, Ingenieure kommt unsere Wirtschaft ins Hintertreffen. Manche glauben halt wirklich noch an die "Insel der Seligen", aber die gibt es schon lang nimmer. Auch wenn uns der eine oder der andere Politiker einreden möchte, dass ER unser Land unbeschadet durch Zeiten wie diese geführt hat und auch in Zukunft führen wird.

Und von wegen Steuergeld oder sonstige öffentliche Mittel: Die schlecht Qualifizierten belasten den Steuertopf bzw. die Sozialversicherung viel mehr, nämlich über die erhöhte Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe. Und bekommen am Ende auch eine Pension, zu der sie sehr wenig durch eigene Arbeit beigetragen haben.

ERGO ..es fehlen die jungen Beitragszahler bis ca. 20Jahre.

Und du meinst, die machen das Kraut fett und retten das Pensionssystem? Ja, vielleicht sollte "Arzt" in Zukunft ein Lehrberuf sein. :ironie:
 
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Und du meinst, die machen das Kraut fett und retten das Pensionssystem?

..obs das Kraut fett machen oder das System retten weis ich nicht.. aber...es wurde dadurch ein System untergraben das funktioniert hat.. :hmm: ...und...hätte/würde man einfach die Beitragsjahre wieder hernehmen oder eventuell von 45 auf 46 BEITRAGSJAHRE gehen würd sich vieles erübrigen... ;)
 
Das Ziel wird sein müssen, dass die Menschen im Regelfall mit 65 in Pension gehen. Nur dann wird es die volle Pension geben (80 % der Beitragsgrundlage unter fairer Berücksichtigung der Durchrechnung). Es gibt natürlich (und das ist ja zumindest teilweise angedacht) auch das Pensionskonto. Konsequent zu Ende gedacht, hieße Pensionskonto: Der Versicherte wählt sein Pensionsantrittsalter selbst. Die Höhe seiner Pension ergibt sich einfach aus seinen Einzahlungen auf dieses Konto unter Berücksichtigung der Lebenserwartung. Damit fallen alle Streiterein wegen der bösen Akademiker weg (noch einmal: ich bin keiner).
 
Du meinst wohl, daß die Steuerzahler mehr Steuern zahlen müssen, daß sich die Beamtenschaft ihre höheren Pensionen leisten kann.

Vielleicht nur zur Aufklärung für den Fall, dass du das ned weißt...

Die Beamten haben KEINE Deckelung bei ihren Pensionsbeiträgen...
Es gibt mittelfristig die lebenslange Durchrechnung auch für Beamte (is derzeit in der Einschleifphase)...

Wenn der Dienstgeber (also der Staat), wie jeder Selbständige, welcher Angestellte hat, seinen Arbeitgeberbeitrag bezahlen würde (was er nicht tut), dann bräuchte er ned jedes Jahr sagen wir ham wieder xy Euro bei den Beamtenpensionen "zuschießen" müssen, denn dann wäre die Beamtenpension wsl im Plus.
Zugegeben! Es wären auch die Arbeitgeberbeiträge Steuergelder! Trotzdem könnte man dem Volk dann ned die schöne Mär aufs Aug drücken, dass man da hat "aushelfen" müssen, bei den bösen Beamten.

Wenn ein "normaler" Selbständiger mit Angestellten übrigens seine Arbeitgeberbeiträge ned zahlt, hat er ganz schnell a Strafverfahren nach dem ASVG am Hals... beim Staat is wurscht, Hauptsach die Beamten san an allem Schuld :roll:
 
..Hackler... ein Begriff den irgendwelche Dolm (schwarz/Blau) erfunden haben und der IMMER falsch ausgelegt wird... :cry: ...gemeint sind nämlich die LANGZEITVERSICHERTEN..das heißt..die die viele Versicherten/Beitragszeiten haben.....ab 15Lj bis 60ig....sind 45 jahre.....und das sollte genug sein...nur ...in den letzten Jahren wurde dies ja kaum unterstützt, denn man sollte in die Schule weitergehen auch wenn man nicht will oder eventuell zu dumm ist....Lehre/arbeiten ab 15 war/ist verpönnt. ERGO ..es fehlen die jungen Beitragszahler bis ca. 20Jahre. Die Folge...Loss ma de oidn hoit bis 65-70 oarbeitn :mauer:

wennst den jungen die lehrstellen zur verfügung stellst..dann würden ned soviele in die schule weiter gehn..auch ein aspekt,die viele einfach machen,bevors nur zhaus sitzn
 
Wenn i schon dabei bin... :mrgreen:

Man möge mir doch bitte erklären (vornehmlich einer der Pensionsexperten a la "Marin") wie es in manchen Berufsgruppen möglich sein soll (jetzn schonmal rein physisch) bis 65 oder gar 67 produktiv zu arbeiten?

Maurer, Dachdecker, Krankenschwester, Ärzte (meine hier speziell die Spitalärzte mit ihren geilen bis zu 36Stunden-Diensten), und und und...

Jaja.. die können eh mit 60 in Pension gehen, wenns ned mehr können, also krank sind, aber die Invalidenpension hamma ja so gut wie abgeschafft und somit müssens eh nur die Abschläge in Kauf nehmen...

Speziell der Herr Marin soll einmal aufn Bau gehen und eine Woche WIRKLICH mit ARBEITEN, damit er endlich begreift, dass es im Pensionssystem ned nur um Zahlen geht, sondern grundsätzlich mal um MENSCHEN.
 
Man möge mir doch bitte erklären (vornehmlich einer der Pensionsexperten a la "Marin") wie es in manchen Berufsgruppen möglich sein soll (jetzn schonmal rein physisch) bis 65 oder gar 67 produktiv zu arbeiten?

das Problem sind nicht unbedingt die berufsgruppen, das große Problem ist, dass unternehmen keine alten einstellen wollen bzw behalten. hier müsste der Gesetzgeber eingreifen, und als erstes dem christoph Leitl sein blödes gerede verbieten.
in meinem Umfeld wurde ein 53 jähriger aussendienstler arbeitslos, 278 Bewerbungen und ned amal 5% haben in irgendeiner form geantwortet.
und die Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, die er bekam, waren alle fürn Hugo....scheinselbstständigkeit in form von freien Dienstnehmer oder Werkvertrag, nur Provisionen kein fixum....etc
 
..es fehlen die jungen Beitragszahler bis ca. 20Jahre. Die Folge...Loss ma de oidn hoit bis 65-70 oarbeitn

Dabei wäre noch was zu bedenken, warum de alten noch länger hackln sollen,.....Die ältere Generation verdient im Durchschnitt mehr, und zahlt daher mehr Beiträge ein, vorausgesetzt, sie schaffen's überhaupt bis zur Pension, denn wenn nicht, erspart sich die PVA die Pensionen! :hmm:
 
das Problem sind nicht unbedingt die berufsgruppen, das große Problem ist, dass unternehmen keine alten einstellen wollen bzw behalten.

Naja, an 66jährigen willst aber ned wirklich bei 35 Grad im Schatten aufs Dach schicken...
Wobei, wenn dann mal die Arbeitsunfallhäufigkeit steigt, erledigt sich des Pensionsproblem ja iwie eh vo selber :ironie:

in meinem Umfeld wurde ein 53 jähriger aussendienstler arbeitslos, 278 Bewerbungen und ned amal 5% haben in irgendeiner form geantwortet.

Mein Vater war damals 40 als sie ihm "seine" Fabrik unterm Oasch zugsperrt ham, i kann mi no gut an die Absagen, weil zu alt, erinnern... :roll:

alle fürn Hugo....scheinselbstständigkeit in form von freien Dienstnehmer oder Werkvertrag, nur Provisionen kein fixum....etc

Zum Großteil die glorreichen Errungenschaften der allseits verherrlichten Schwarz-Blau-Bunten Regierung... :grantig:
 
Naja, an 66jährigen willst aber ned wirklich bei 35 Grad im Schatten aufs Dach schicken...
natürlich ned...aber in der norm sind die auch ned am dach zu finden, meistens eher als kalkulant oder Disposition, polier etc.
wenn einer mit dem alter am dach sein muss, hat er die letzten 40 jahre sowieso alles falsch gmacht
 
natürlich ned...aber in der norm sind die auch ned am dach zu finden, meistens eher als kalkulant oder Disposition, polier etc.
wenn einer mit dem alter am dach sein muss, hat er die letzten 40 jahre sowieso alles falsch gmacht

Wennst de Inserate durchliest, siehst eh, dass nur mehr Büromenschen gesucht werden,....de können doch ned sooo krank werden, dass sie in Frühpension gehen können! :lalala:
 
natürlich ned...aber in der norm sind die auch ned am dach zu finden, meistens eher als kalkulant oder Disposition, polier etc.

Tjo... und jetzn isses aber so, dass es immer mehr "Alte" gibt... i glaub ned, dass es soviele Arbeitsplätze für Disponenten, Poliere, etc gibt... was nu?
Is scho klar! Sie werden halt "freigesetzt" weils ja auch zu teuer sind...
Dann erhält sie wieder der Staat, nur halt in der Arbeitslosigkeit, bis sie alt genug für die Pension sind? Die dann no zusätzlich um an schönen Batzen geringer ausfällt, weil der arbeitsscheue Hund hat ja ned gehackelt bis zum Schluss?

wenn einer mit dem alter am dach sein muss, hat er die letzten 40 jahre sowieso alles falsch gmacht

Was würdest sagen, wenn du so einer wärst und hättest dein Leben lang gar keine Möglichkeit gehabt, etwas anders zu machen?

Is scho klar, dass ich das alles a weng überspitze, aber mir graust immer, wenn bei Themen, bei welchen es um Menschen geht es mit einem Fingerschnipser auf nackerte Zahlen runtergebrochen wird und wir uns dieses oder jenes plötzlich ned leisten können, obwohl wir im gleichen Atemzuge Milliarden beim Fenster rausschmeißn.
 
Was würdest sagen, wenn du so einer wärst und hättest dein Leben lang gar keine Möglichkeit gehabt, etwas anders zu machen?

ich würds so machen, wie sehr viele in unserem kleinen ort.....mit 55 in frühpension (Invalidität) und pfuschen wie sau... :winke:
 
Zugegeben! Es wären auch die Arbeitgeberbeiträge Steuergelder! Trotzdem könnte man dem Volk dann ned die schöne Mär aufs Aug drücken, dass man da hat "aushelfen" müssen, bei den bösen Beamten.
Pensionsgerechtigkeit ist ein komplexes Thema das jeder aus dem Blickwinkel der persönlichen Betroffenheit sieht. Daher habe ich auch geschrieben:

Auch über die Beamtenpensionen will ich nicht philosophieren, mir geht es ausschließlich um die ASVG - Pension.
Ein wesentlicher Punkt in der ganzen Debatte ist aber auch, dass wir zwar einzahlen, aber dieses Geld ist ja längst nicht mehr da, wenn wir in Pension gegangen sind. Unsere Pensionen bezahlen letztlich unsere Kinder und Enkelkinder. Daraus könnte man wieder verschiedene Folgerungen ableiten. Beispielsweise ...... wie sehr hat sich eine Familie ihre Pension verdient, die sich um die Bildung und Ausbildung ihres Nachwuchses nie Gedanken gemacht hat? Ich weiß, das sind Faktoren, die man nicht quantitativ erfassen kann. Aber wenn wir einen hohen Anteil an Lern- uind Leistungsunwilligen haben, dann wirkt sich das auf die Wirtschaftsleistung natürlich sehr negativ aus.

Ein weiterer Punkt sind die Kinderlosen, egal ob DINKs oder Unverheiratete. Beispiel: Eine kinderlose und unverheiratete Frau geht mit 55 in Pension, denn sie hatte ja keinerlei Ausfälle durch Kinderbetreuung. Und jetzt einmal nachrechnen, um wieviel sie mehr herausbekommt als andere, die Kinder hatten. Wo "Sie" auf Grund fehlender Zeiten nicht mit 55 geht.

Speziell der Herr Marin soll einmal aufn Bau gehen und eine Woche WIRKLICH mit ARBEITEN, damit er endlich begreift, dass es im Pensionssystem ned nur um Zahlen geht, sondern grundsätzlich mal um MENSCHEN.
Aber finanzieren müssen diese Pensionen auch wieder Menschen. Auch wenn uns der Herr Faymann immer wieder erzählt, dass ER die Pensionen sichert ...... so recht glauben werde zumindest ich ihm das nicht. :mrgreen:
 
Najo, wenn dem so is und es dir ned passt... gucksdu hier

ich hab kein Problem damit, ich nütze das erstklassige Service selber.....aber kleine gewerbetreibende im ort verzweifeln...

vor 2 Wochen war mein Geschirrspüler kaputt, magnetschalter.....ausbau , vom Großhändler holen, einbau......38 euro:cool:

bundesbahner, der mit 49 vorzeitig gegangen wurde....:winke:
 
bundesbahner, der mit 49 vorzeitig gegangen wurde....

Is er krankheitshalber gegangen, oder stand in seinem Einzelvertrag drin, dass er am xx um xx Uhr in Pension gehen darf?

Des war nämlich auch so a komisches Thema, dass iwann mal Einzelverträge mit den Eisenbahnern gemacht wurden, in denen schriftlich festgehalten war, wann sie in Penison gehen können und als diese Zeitpunkte dann da waren, waren auf einmal die Eisenbahner die Trotteln und ned die, die ihnen die Verträge gegeben haben...
 
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