Mir scheint, der eigentliche Wunsch hinter Forderungen nach "moralischem Verhalten" lautet eigentlich: "Ich will keinen Schmerz erleben".
Och ich denke man kann sich auch auf landläufig "unmoralische" Dinge einigen.
Schmerzvermeidung geht ohnehin in dem Leben kaum und wenn ja, kann man den Vorteil, dass es einen meist weiter bringt, nicht nützen.
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Zweischneidig.
"Ich will mich verlassen können."
Auf jenes, das ausgesprochen vereinbart ist.
Wenn sich etwas ändert, mag ich es wissen um reagieren zu können, auch wenn das im Nichtstun und laufen lassen besteht.
Es geht um die Möglichkeit und das Verstehen dürfen.
Nachher wie ein begossener Pudel dazustehen im Irrglauben
oder Blendung aufgesessen, hinnehmen zu müssen, was ohne jede Chance zu verstehen geschehen ist, ist bitter.
Ob das alles etwas mit Verantwortung oder Pflicht zu tun hat, mag ich nicht beurteilen, das ist nicht mein Metier.
(Dann kommt nämlich Pflichtverletzung und damit die Schuld und mit Schuld, Schuldzuschieben, Schuldigensuche und dem Graben bis hin zur Rückführung zur Cleopatra. Damit habe ich es nicht aso, so kann man sich nicht gut trennen und nachher noch mögen oder schön zurückdenken.)
Es ist menschlich, wenn man sich etwas ausmacht, dass man es versucht selbst so gut wie möglich zu halten und das auch von dem anderen erwarten darf.
Wenn einer das nicht mehr kann oder will, wäre es ohne moralische Keule für alle Beteiligten einfacher und unkomplizierter, wenn er Bescheid gibt.
....auch wenn es schon sehr, sehr schwer fallen kann, Enttäuschung und Kränkung damit zu verursachen.....Schmerz zu verursachen......
Dennoch ist dieser Schmerz bedauernswert, wird aber nicht kleiner je größer man eine Seifenblase wachsen lässt oder vielleicht sogar noch nährt.
Das ist irgendwie ein trauriges Thema, weil man ihm nie auskommt und immer wieder darauf stoßen muss, egal auf welcher Seite.
Menschsein eben.
o.t. Zum Entspannen mal einen Schritt zurück:
Wer je Kinderaugen sah (die wirklich glaubten) beim Erkennen, dass weder das gütige Christkind noch die süßen eifrigen Englein am Weihnachtsspektakel beteiligt waren, der weiß was ich meine. Die erste Enttäuschung. Jemand von dem man dachte, er würde einen begleiten, Gutes wollen und beschenken verwandelt sich zu stapelweisen Katalogen im Postkastl und zur Verpflichtung von (Groß)-Eltern für ein Kind eine jährliche Posse zu reißen. Nicht das Weihnachtsfest ist übel, die Täuschung und die Enttarnung dieser, das Erkennen was für ein Sepp man war und doch so gerne an den goldenen Tannenduftzauber glaubte und wie sehr man den Protagonisten dieser Aufführung aufgesessen ist.
Viele denken die Kinder wären beleidigt, weil es kein Christkind gibt.
Nein, sie hätten es im Wissen genauso genossen, vielleicht sogar gerne mitgeholfen.
Als Trotterl beschissen worden zu sein einmal jährlich, das schmerzt so manches Küken.
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UND alle wussten es, nur nicht das Kind.
Alle haben es gut gemeint.
Keiner hat Schuld.
Dennoch weint das Kind.
....und die Mama mit....