Ich hab mich auch drübergetraut.
Wichtig ist, daß man es sich zuerst gut überlegt, da so ein Eingriff nicht so einfach rückgängig zu machen ist. Neben all den üblichen Fragen sollte man auch daran denken, wie man sich selbst sieht, wenn man keine
Spermien mehr produziert und vor allem auch, wie einen der Partner sehen wird. Daß man mit dem Kinderwunsch abgeschlossen haben muß - auch dann, wenn sich vielleicht der Partner trennt - ist auch klar.
Nun, ich habe mir viel Zeit gelassen mit der Entscheidung und viel im Internet gesurft und mich mit dieser Materie befaßt. Schlußendlich habe ich dann aus dem Internet einen Arzt in 1130 Wien rausgesucht und einen Beratungstermin vereinbart.
Wir haben die normalen OP-Risiken durchbesprochen, die OP-Methode, und noch einige Fragen geklärt, der Arzt hat mich kurz angesehen und wir haben für eine Woche später die OP vereinbart - auf meinen Wunsch hin, der Arzt hat mich in keiner Weise dazu gedrängt.
Gestern war es dann soweit. Ich war dort, wir haben kurz geplaudert, ich habe bezahlt (580 Euro) und dann ist es losgegangen.
Zuerst mal unten ausziehen (Hallo Mädels, jetzt weiß ich wie Ihr Euch beim Gyno fühlt
) und auf den OP-Tisch legen (war in seiner Praxis). Ich bekam eine Erdungsplatte auf den Fuß geklebt (die OP-Narben werden mit Strom verödet) und wurde desinfiziert und abgedeckt/abgeklebt - bis auf die kleine bewußte Stelle.
Hab die Spritze bekommen, kurze Einwirkzeit, dann hat der Arzt geschnitten (war die herkömmliche Methode mit Skalpell), der Samenleiter wird rausgezogen, ca. 1 cm abgeschnitten, an jedem Ende umgebogen, zu einer Schlaufe vernäht und die Enden des Samenleiters werden mit Strom verödet. Danach wird alles wieder reingetan und vernäht.
Das ganze muß man zweimal über sich ergehen lassen. Von den Schmerzen wirklich nicht schlimm. Währenddessen zieht es immer wieder mal. Jetzt ist es so als hätte man einen Ball in die Weichteile bekommen, zieht noch ein wenig aber sonst kaum der Rede wert.
Ich habe die Nummer des Arztes erhalten und hätte jederzeit - auch nachts - anrufen können.
Der Samenleiter, der rausgeschnitten wurde wird noch zur histologischen Untersuchung eingeschickt. Zwei Überweisungen für 2 Spermogramme (schreibt man das so?) im Abstand von je 5 Wochen habe ich mitbekommen und noch zur Sicherheit schmerzlindernde und entzündungshemmende Pulver.
Fazit: Wiederholungsgefahr 0%
hoffe ich zumindest, aber ich freue mich daß ich es getan habe und würde es auch wieder tun.