Verbot der Prostitution ?

Das gerade streitet Alice Schwarzer in diesem Interview ab.
Sie behauptet ständig etwas wovon sie keine Ahnung hat.
Zu ihrer viel gepriesenen Gleichberechtigung würde für mich gehören, das sie Frauen NICHT STÄNDIG entmündigen will !!! Denn das tut sie, indem sie behauptet, sie würde wissen, was wir denken und wollen.

Da frage ich mich als Freier: Ist die Schönfärberei im Rotlichtmilieu weiter verbreitet als ich dachte. Ist die Sicht von Prostitution wie sie auch hier im EF dargestellt wird tatsächlich eine zu positive und optimistische ? Haben am Ende doch diejenigen Recht, die sich vehement gegen Prostitution aussprechen ?
Da frag ich mich als sw, bin ich die sw oder die Schwarzer ?
 
Am angenehmsten sind Kunden, die die vereinbarte Dienstleistung konsumieren und sich sonst nicht in mein Leben drängen wollen.
Hoffentlich lesen das jetzt die angesprochenen Spezialisten auch. Wir hätten ja auch noch die Spezies, die glaubt, die SW wird geil, wenn sie antanzen. :mrgreen:
 
Haben am Ende doch diejenigen Recht, die sich vehement gegen Prostitution aussprechen ?

Sie haben nicht Recht. Zumindest so lange nicht, wie das Mädchen in diesem freiwillig gewählten Lebensentwurf eine (für manche Mädchen vielleicht die einzige?) Möglichkeit sieht, ihr Leben zu meistern. Und der Frau Schwarzer steht es nicht zu, diese Entscheidung zu kritisieren oder sogar ein Verbot zu verlangen, dass Mädchen sich für diesen Weg entscheiden.

Zugegeben, hätte ich eine Tochter, sie würde mich nicht glücklich machen, wenn sie sich in diese Richtung entscheidet. Aber sie wäre weiterhin meine Tochter.

Wenn Frau Schwarzer Gewalt gegen Prostituierte (egal ob durch Kunden oder Strizzis) oder Ausbeutung an den Pranger stellt, dann ist sie damit aber nicht alleine. So denkt auch jeder "normale" Mann.
 
Solange es Nachfrage nach einem Angebot gibt,
Besonders nach illegalen Anbietern ist die Nachfrage SEHR groß, kann ma hier im Forum im Asiabereich sehr gut verfolgen.
Helfen können da nur "Kolleginnen/Freundinnen " und intensive Ermittlungen, leider dauert beides für manches Mädel zu lang, sie gehen kaputt daran, bevor Rettung naht.
http://www.vienna.at/frauen-aus-china-nach-wien-geschleppt-und-prostituiert-festnahmen/3771694 :daumen: Mein Dank an alle, welche geholfen haben, dieses Satanspäärchen aus dem Verkehr zu ziehn.
 
Zu intim bei der Arbeit als Sexworkerin finde ich Fragen wie:
"Hast du Kinder?"
"Was machst du sonst noch, Hobbies?"

Da findet eine Umkehr statt: Was sonst als "intim" gesehen wird, nämlich der Sex, steht hier an erster Stelle. Fragen, die sonst beim Kennenlernen einer Person zu Beginn stehen, werden hier als "intim" gesehen.
Schon lustig irgendwie.
 
Ich habe jetzt den Artikel und einige Meinungen zu diesem Thema gelesen und stelle fest, dass es scheinbar allen klar ist, dass Zwangsprostitution und Menschenhandeln unhaltbare Zustände sind, die von keiner Gesellschaft geduldet werden dürfen. Tatsache ist aber, dass es momentan geduldet werden muss, da es keine einfache Patentlösung für dieses doch recht komplexes Problem gibt. Hauptgrund dafür ist mich hoher Wahrscheinlichkeit der Umstand, dass es sich nicht um ein politisches, sondern viel mehr um eine gesellschaftliches Problem handelt. Gesellschaftliche Probleme haben zudem die Tendenz, sich nicht durch bloße Vorschriften beeinflussen zu lassen. Ziel wäre eine Verhaltensänderung zu erzeugen und dass ist bekanntlich viel schwerer als eine Meinung zu einem Thema zu beeinflussen. Aus der Therapie von Sexualstraftätern weiß man, dass man sich sehr schnell davon überzeugen kann, dass das was sie getan haben falsch war und zu Recht bestraft werden muss. Jedoch haben die Täter trotzdem Probleme sich ihrem Verhalten, wie sie es gewohnt sind, zu entziehen. Jeder kann das bei seinen eigenen Alltagshandlungen und noch viel leichter an seinen schlechten Gewohnheiten nachvollziehen. Die meisten von uns wollen sich gesünder Ernähren, mehr Sport machen oder aufhören zu Rauchen ABER …
Damit Verhalten geändert werden kann muss zu aller erst die Umgebung verändert werden. Würde man also die Prostitution verbieten, hätte das den Effekt, dass jene Freier verschwinden würden, welche nur aufgrund des Angebots die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen würden. Frei nach der Regel: Gelegenheit macht Diebe, würde ein Teil des „Problems“ verpuffen. (Wortwitz beabsichtigt).
Der zähe Kern aber, der den eigentlichen Problembereich ausmacht, würde aber weiterhin bestehen und sein Unwesen treiben, dass dann wie zu erwarten wäre in der Illegalität gestützt durch Kriminalität.
In einem der Kurier-Artikel würde eine Theorie angedacht, nach der die meisten Freier weniger am Sex sondern an Machtausübung interessiert seien. Dass Männer um ihren Selbstwert zu steigern gerne Gewalt und Kontrolle ausüben, ist wenn man sich die Kriegsgeschichte der letzten paar tausend Jahre ansieht, nichts Neues. Dass zum Problem der Zwangsprostitution auch noch diese Gewaltdimension dazukommt, macht es nur noch umso schwerer.
(Kleiner Einschub in eigener Sache: Als 24-jähriger hab ich mich in letzer Zeit auch einige Male bei dem Gedanken ertappt, dass ich mir in Situationen, welche nicht so zu verlaufen schienen wie ich mir das gewünscht hätte, gedacht habe: „Du solltest jetzt mal härter durchgreifen weil du sonst nie zu irgendwas kommen wirst.“ (Anmerkung: Nie in Situationen in denen es um Sex ging, sondern im Büro wenn mir schon wieder jemanden den „Scheiß der Woche“ draufdrücken wollte) Was ich damit sagen möchte ist, dass ich es nachvollziehen kann wenn es Menschen gibt die Probleme bei der Wahrnehmung ihrer eigenen Gewaltausübung haben.)

Das zentrale Problem sehe ich damit nicht in den Prostituierten. Vielmehr ist es die stillschweigende Kooperation zwischen Zuhältern und Freiern, die beinahe zivilisatorische Brüche erzeugen. Es müsste also eine Kultivierung des Freiers passieren, welcher als bewusster Konsument gewisse Zustände nicht akzeptiert. Irgendwie hab ich aber die Befürchtung, dass das nicht passieren wird, da wir es vor allem mit triebgesteuertem Verhalten zu tun haben.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Prostitution ins staatliche Gesundheitswesen (psychologische Abteilung) zu Integrieren. Der Prostituierten kämen damit 2 Aufgaben zu: Zuerst geben es eine quasi therapeutische Aufgabe. Viele Männer buchen sich Prostituiert um mit diesen zu quatschen. Dagegen ist nichts einzuwenden, ich glaube sogar, dass könnten die offensten Gespräche sein, die der Freier je mit einem anderen Menschen geführt hat.
Zweitens gäbe es noch die Professur der Sexualarbeiterin. Also eine Frau die hochkompetenten und professionellen Sex bieten kann. (Tut mir leid, dass das so blöd klingt aber ich glaube man weiß was ich meine!)

Am besten wäre es natürlich wenn es Prostitution gar nicht erst geben würde weil sie nicht notwendig wäre. Momentan gib es auf dem privaten Markt keinen Anbieter für Schwerkraft, da wir das Problem der Schwerelosigkeit in Österreich nicht haben. Eine wirklich offene Gesellschaft in der wir nicht das Problem von „Oversexed and Underfucked“ haben, also wo uns permanent gezeigt wird, wie unser Sexleben sein sollte und nur die wenigsten das Glück haben, es so auszuleben wie sie es sich wünschen, ohne dabei über die Persönlichkeitsrechte anderer hinweg treten zu müssen, würde möglicherweise die Nachfrage an Prostitution verschwinden lassen.

Aber das wird vermutlich alles nicht so sein! Ich wünsch uns allen jedenfalls viel Glück…. :confused:
 
... Es müsste also eine Kultivierung des Freiers passieren, welcher als bewusster Konsument gewisse Zustände nicht akzeptiert. Irgendwie hab ich aber die Befürchtung, dass das nicht passieren wird, da wir es vor allem mit triebgesteuertem Verhalten zu tun haben.
Das ist sehr sehr richtig, leider vermutlich beide Teile der Aussage. Gut wäre, wenn die Freier aus einem inneren Gefühl der Anständigkeit und des Mitfühlens beim Konsum so starke Selbstkontrolle an den Tag legen würden, dass nur mehr die eigenverantwortlichen Sexarbeiterinnen im Markt bleiben würden. Aber du sagst mit zielsicherer Genauigkeit selbst, wo die Problemzone dieser Theorie liegt. Wenn schon diese debile Verbotsdiskussion sonst nichts Sinnvolles bewirken wird, dann vielleicht, dass einige Freier kapieren, dass es auf sie und ihr Konsumverhalten ankommt, ob es in Zukunft noch eine entkriminalisierte und halbwegs zivilisiert ablaufende Konsumation von bezahltem Sex geben wird.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Prostitution ins staatliche Gesundheitswesen (psychologische Abteilung) zu Integrieren. Der Prostituierten kämen damit 2 Aufgaben zu: Zuerst geben es eine quasi therapeutische Aufgabe. Viele Männer buchen sich Prostituiert um mit diesen zu quatschen. Dagegen ist nichts einzuwenden, ich glaube sogar, dass könnten die offensten Gespräche sein, die der Freier je mit einem anderen Menschen geführt hat.

GENIAL!!!! :mrgreen: :mrgreen: Abschaffung der Prostitution durch Verstaatlichung! In den 80ern, die ich besser kenne als du, da ich etwa gerade dein Alter hatte, gab es den bösen Witz, dass der Staat sogar die Prostitution herabwirtschaften könnte. Das waren die dunkelsten Jahre der VOEST (Noricum, AKH, etc...) und Neoliberalismus war allein ein Problem der durchgeknallten Amis mit ihrem Ronny "The Racoon" Reagan. Wir hatten Sinowatz (von bösen Menschen "Sinnlosschwatz" genannt), die Verstaatlichten und Milliardendefizite. In der heute bereits vergessenen Währung Schilling :haha:.

Zweitens gäbe es noch die Professur der Sexualarbeiterin. Also eine Frau die hochkompetenten und professionellen Sex bieten kann. (Tut mir leid, dass das so blöd klingt aber ich glaube man weiß was ich meine!)

Ebenfalls genial!!! Nur: die Mädels können das meistens hochkompetent auch ohne Professur! :haha: :haha: :haha: Übrigens, zu deinem Ansatz Sexarbeit mit Therapie zu vergleichen, da hast du intuitiv ins Schwarze getroffen. In den 70ern hat es sogar einmal Experimente im Rahmen von psychotherapeutischer Sexualtherapie mit sogenannten "Surrogatpartnerinnen" gegeben. Einzelne Therapeuten haben begleitend zur Psychotherapie von sexuellen Funktionsstörungen bei Männern (Impotenz, vorzeitiger Orgasmus, o.ä.) Treffen des Clienten mit solchen Partnerinnen organisiert. Diese Surrogatpartnerinnen haben dann in einem einigermaßen kontrollierten Umfeld neben der Therapie mit dem Clienten den Beischlaf vollzogen, bzw. ihm versucht zu helfen, mittels der bei der Therapie erfolgten Heilung seiner seelischen Leiden AUCH PRAKTISCH zu einem verbesserten Sexualleben zu finden). Die Versuche wurden jedoch bald eingestellt, weil die Therapeuten, welche diese Versuche gestartet hatten, massiven Vorwürfen von Berufskollegen und Standesvertretung ausgesetzt waren.

Am besten wäre es natürlich wenn es Prostitution gar nicht erst geben würde weil sie nicht notwendig wäre.

Der springende Punkt ist die Ungleichheit der Menschen. Sie haben verschiedene Fähigkeiten, verschiedene körperliche Merkmale, verschiedenen Erfolg im Leben, und sie haben verschieden hohe Chancen, Sexualpartner zu finden. Solange das so ist, werden die, welche das Gefühl haben, zu kurz zu kommen, versuchen, dieses Defizit auszugleichen. Was ist jetzt unethischer, es ihnen zu erlauben, oder es ihnen zu verbieten? Diese Frage sollte sich übrigens Frau Schwarzer stellen, sofern in ihrem Hirn (neben ihrem fanatisch skurillen Männerbild) sonst noch etwas Platz hat.
 
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wer ist Alice Schwarzer. (ironisch gemeind). ich glaub die alte ist wie ein katholischer priester, nur weil sie keinen sex hat, will sie es den anderen verbieten
 
kompletter irrsinn! im gegenteil, sexualarbeit gehört endlich anerkannt und aus der halblegalität geholt. die wirklich leidtragenden solcher entwicklungen sind immer die sexualarbeiterinnen. warum frau schwarzer gegen diese, absolut unterprivilegierten, mädchen schießt, kann ich mir nur mit totaler ignoranz erklären.

kurz: bösartiger, kurzsichtiger schwachsinn...
Die Schwarzer ist ja eine frigide, lesbische Frau:domina:
 
wer ist Alice Schwarzer. (ironisch gemeind). ich glaub die alte ist wie ein katholischer priester, nur weil sie keinen sex hat, will sie es den anderen verbieten

die war schon in den 80ern komisch, jetzt ist sie nur mal seltsam aber je mehr Verboten wird desto besser läufts
 
Wenn das Hintergrundwissen fehlt, tun es ja immer noch Stammtischparolen und Pöbeleien.

Frau Schwarzer ist eine kluge Frau. Sie hat sich in den 70ern für das Recht der Frau auf Schwangerschaftsabbruch eingesetzt und war diesbezüglich stark engagiert. Sie ist eine Kämpferin, die sicher auch mal übers Ziel hinausschießt. Aber welcher Kämpfer tut das nicht mal?
 
Wenn das Hintergrundwissen fehlt, tun es ja immer noch Stammtischparolen und Pöbeleien.

Frau Schwarzer ist eine kluge Frau. Sie hat sich in den 70ern für das Recht der Frau auf Schwangerschaftsabbruch eingesetzt und war diesbezüglich stark engagiert. Sie ist eine Kämpferin, die sicher auch mal übers Ziel hinausschießt. Aber welcher Kämpfer tut das nicht mal?

Also auf die Gefahr, dass man meinen Standpunkt nicht verstehen kann, weil ich sehr hart kritisiere, was sie sagt gebe ich dir im Grunde recht. Ich respektiere an ihr auf jeden Fall, dass sie eine Sache konsequent vertritt. Eine Frau kann letztlich auch Frauenfragen vertreten, indem sie sagt, alle Männer sind Ärsche, die Frauen nur ausbeuten. Sie als Frau vertritt die Sache der Frauen eben so, weil sie das für richtig hält.

Sie macht es wenigstens auch konsequent, sie hat andererseits auch darauf hingewiesen, das Frauen in islamischen Gesellschaften unterdrückt werden. Linke würden da oft verlangen, dass wir brav alles Gendern und nur nie im Leben "Fräulein" sagen, und sind dann beim Kopftuch auf einmal Schmähstaad. Ich habe einmal auf einer linken Versammlung erlebt, wie eine Türkin mit Kopftuch verzapft hat, dass sie es als Symbol für Gleichberechtigung trägt... Bei Frau Schwarzer kann man sich jedenfalls verlassen, wo sie steht, und dass sie einen nicht verarscht. Sie hat oft mehr Eier, als viele Männer im öffentlichen Leben bzw. der Politik. Ich respektiere ihre Aufrichtigkeit und ihren Verstand.

Aber ich als Mann nehme mir heraus, sie zu kritisieren, wobei ich immer bereit bin, es auch zu begründen, warum ich das tue.

Letztlich muß man auch verstehen, dass ihre harte, fundamentalistische Haltung aus einer Zeit stammt, wo die Welt noch ganz anders war (was ja auch erwähnt wurde, Schwangerschaftsabbruch, etc.) Damals konnte auch ein Mann bei der Firma, wo seine Frau angestellt war, bewirken, dass sie gekündigt wird, wenn er nicht wollte, dass sie arbeiten geht. :mauer:
 
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