wenn ma, wie jetzt gerade den bericht über des geschlossene asia Studio hört, braucht ma sich ned wundern, dass der ruf wieder lauter wird
bei diesem Einwand gebe ich dir VOLLINHALTLICH Recht. Mich hat die Schwarzer-Aktion mit den Unterschriften in Deutschland weder überrascht, noch ihr Zeitpunkt. Wegen des erwähnten Asia-Studios... es gibt Studios, Escorts, etc. wo man einmal hinschaut und weiss, was los ist WENN MAN ES WISSEN WILL, bzw. nicht völlig minderbemittelt und frei des Hausverstandes ist
@sciphion Es gibt hier Unterschiede. Auf der einen Seite gibt es den verschwindend kleinen Prozentsatz der selbstbestimmten Prostituierten, einige von denen sind solche die sich hier auch im Erotikforum zu gewissen Themen äussern.
Und da gibt es noch die grössere Prozentzahl von SW´s die halt aus bestimmten Gründen der Prostitution nachgehen und nicht immer selbstbestimmt sind.
Ich denke es gibt da wie in jedem andren Job auch 2 Seiten (wenn man einmal von Zwangsprostitution absieht). Die einen dies es rein aus finanzieller Not oder schlicht des Geldes wegen machen und dann vielleicht auch ein emotionales Problem mit dem ganzen haben und dann die anderen dies es machen, weil es ihnen überwiegend Spaß macht oder es für die es schlicht ein einfacher, angenehmer Weg ist Geld zu verdienen.
Das ist ein Kernpunkt, der bei der Abarbeitung dieses leidigen Themas meistens zu kurz kommt. Sexarbeit ist keine einheitliche Angelegenheit, sondern es gibt ein breites Spektrum von verschiedenen Arten und Wegen, in welcher sie betrieben wird. Die Falschheit auf der einen Seite besteht daraus, die schlimmsten Formen herzunehmen, um zu argumentieren, so ist eben Sexarbeit an sich. Frau Schwarzer verbindet das zusätzlich mit einem Vorwurf, in welchem sie auf die Schuld des Mannes an der Situation hinweist:
PROSTITUTION IST AUSBEUTUNG UND ZUGLEICH FORTSCHREIBUNG DER TRADITIONELL GEWACHSENEN UNGLEICHHEIT ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN
Dieser Standpunkt ist vieles auf einmal, nämlich falsch, vereinfachend, beleidigend, widersprüchlich bis absurd, etc.
Falsch ist er schon allein deswegen, weil es ein nicht unbeträchtliches Ausmaß von Prostitution von Männern für Männer gibt. Woher käme die denn dann eigentlich her?
Vereinfachend, weil er den Teil der Sexarbeitsszene, in welchem tatsächlich arge Mißstände herrscht allein betrachtet, anstelle das ganze Phänomen zu untersuchen und zu verstehen.
Beleidigend ist er, weil Frau Schwarzer eine Aussage macht, in der sie letztlich indirekt allen Männern unmoralisches Handeln vorwirft. Würden wir Männer in so verallgemeinernder Form über Frauen reden, würde man uns ZU RECHT Sexismus vorwerfen.
Widersprüchlich ist er, weil letztlich bei genauer Befolgung den Schutz von unterdrückten männlichen Sexarbeitern vernachläßigt. Der Ansatz gibt vor, humanistisch zu sein, beschränkt seinen Humanismus aber auf die Situation, in der Frauen von Männern ausgebeutet werden.
Sexarbeit ist ein breites Phänomen, das sich in seiner Vielfalt der ideologischen Denkweise einer Frau Schwarzer entzieht. Ich kenne in Wien eine Sexarbeiterin, die eine hochintelligente Frau ist und ein naturwissenschaftliches Doktorat in einem Fach hat, in dem man richtig schön Geld verdienen kann. Was genau ihre Motive sind, für Geld Sex zu haben, weiss ich nicht, aber Not und Armut gehören vermutlich nicht dazu. Mit ihr und einem Liebhaber von ihr habe ich einmal einen Dreier gemacht. Ich hätte in meinem Umfeld keine Personen für diese Aktion gefunden, aber ich wollte wissen, wie das ist. Es war sehr spannend, und ich werde nie zu den Menschen gehören, die in einer Beziehung heimlich davon träumen, dass ihre Partnerin einmal einen Dreier mit ihnen macht (und die dann hier seitenlange Suderthreads darüber schreiben
)
Und OBWOHL in Wien gerade wieder einmal ein widerliches Studio geschlossen wurde, habe ich kein schlechtes Gewissen wegen dem, was ich da gemacht habe, und ich lasse mir auch von Frau Schwarzer keines machen. Denn ich weiss, dass sie bei dem Umfang an ideologisch motivierten, pseudomoralischen Anschuldigungen, welche sie macht, EINFACH UNRECHT HAT.