Ich habe das ganze jetzt über längere Zeit verfolgt und sehe das jetzt nur mehr als Suderthread wo beide Seiten jammern, aber keine konstruktiven Vorschläge bringen:
Es gibt die Interessen der:
Anwohner – die wollen ihre Ruhe haben, weder durch Fahrverkehr noch Schreiereien oder Rückstände (Gummis, Tüchern, Zigarettenpackerln, etc.), Polizeieinsätze oder Verwechslungen belästigt werden
Prostituierten – die wollen in dem Thread Kontext am Strassenstrich Geschäfte machen, ein sicheres Environment und keine Probleme mit aufgebrachten Passanten
Freier – die wollen in Ruhe „jagen“, selektieren, einen guten Fang machen und ein bisserle (anonymen) Spaß haben, Abschalten und sich die Zeit vertreiben und Lust befriedigen.
Für mich ist Straßenprostitution ein Gewerbe – Für die Ausübung von Gewerbe gibt es immer bestimmte Voraussetzungen. Es ist nicht für jeden Betrieb überall die Ansiedelung oder Ausübung der (Produktions-)Tätigkeit möglich – dafür gibt es auch eigene Verfahren zur Klärung und Zulassung. Die entsprechenden Rahmenbedingungen sind erforderlich, sonst erfolgt eine unzulässige Einschränkung (respektive Belästigung) Anderer (Betriebe, Einrichtungen, Bürger).
Aus meiner Sicht ist Prostitution ein Fakt und Straßenprostitution derzeit ebenso Realität – das gilt es zu akzeptieren.
Diese Form des Gewerbes ist sicherlich auch in einer Form besonders prekär, da das Umfeld der Ausübenden wohl in vielen Fällen kritisch ist (monitäre, gesundheitliche und Abhängigkeitsprobleme). Es gilt, gerade deshalb, die Situation zu verbessern und diese Menschen nicht zu ignorieren.
Genauso wie Betriebe, werden sich die Bordsteinschwalben dort ansiedeln, wo die Voraussetzungen bestmöglich sind. Es sollten also Gebiete mit geeigneter Infrastruktur geschaffen werden – meine Gedanken gehen da in folgende Richtung:
Gesetzliches Festlegen eines (oder mehrerer) „Gewerbegebiets/e“, in dem Straßenprostitution gestattet ist und in dem eine 24 Stunden Betriebsgenehmigung (das bezieht sich jetzt auf ansässige Lokale und Einrichtungen) gewährt wird. Dieses Gebiet könnte neu und eigenständig, oder auch „über“ einen bestehenden Businesspark etc. gelegt werden (mit alternierendem Zeitplan).
Dort:
- Einrichtung einer lokalen Polizeistation mit regelmäßigen Kontrollfahrten (dies dient primär zum Schutz vor Gewaltübergriffen)
- Videoüberwachung (Nummernschilder von Autos - wäre noch im Detail zu klären)
- Ansiedelung einer oder mehrerer Hilfsorganisationen (z.B. Sophie)
- Apotheke, Medizinische Versorgung (Ambulanz)
- Allgemein zugängliche Wasch-/Duschplätze, WC’s
- Unterstände/Aufwärmmöglichkeiten
- Ein oder mehrere „Stundenhotels“ mit Spielzimmern und Sonderausstattung (Sauna etc.), aber auch reguläre Schlafplätze (Mit guter Schalldämmung) – alles auf Stundenbasis (oder weniger mietbar)
- Taxistandplatz, Tankstelle, Würstelstand, Imbissbude
, Caffee, event. Disco, Restaurant, 24 Stunden Shop, Bankomaten
Ich denke, so ein Environment wäre beiderseits attraktiv.
Was haltet Ihr von dem Konzept?
LG Bär