... Bericht erstatten.
... ob Hitze, Kälte, Sturm, Regen, Erdbeben, Muren: bald zum Bahnhof gehen und nach einer etwas längeren Anreise um die frühe Mittagszeit Berner Würstel + Pommes/Zigeunerschnitzel/Spaghetti Bolognese um 7,30 all you can eat einwerfen.
Bitte überfresst Euch niemals. Nach 3 Berner Würsteln + Pommes + Kartoffelsalat und 2 Schnitzel + Pommes + Kartoffelsalat lag mir das Essen für 4 Stunden wie der Großglockner samt Pasterze im Magen.
Das liegt aber beileibe nicht an der guten Küche, der freundlichen Bewirtung und des edlen Ambientes
des Gasthauses Hansi, sondern an meiner Methodik, manchmals ein kulinarisches Schnäppchen zu ergattern.
Oida, Oida, Oida...
Mir war für 4 Stunden so schlecht (aber nicht zum Speibm, sondern eben wie ein Großglockner im Magen), dass ich sogar das im Rucksack mitgebrachte 4. große Bier streichen musste und vorzeitig auf meine hauseigene Schnaps-Mineralwasser-Mischung umschwenken musste.
Danach gings mir besser. Auch das Füße vertreten half. Bin von der Patrizigasse (Station 29A) bis zur Station Handelskai zu Fuß gegangen und hab auf dem Weg ein regelrechtes Biotop entdeckt. Schwäne, Möwen, Enten, Wasser en Masse. Natur pur.
Beim Handelskai angekommen stand dann direkt vor meiner Nase ein Zug der Linie S7. Stieg ich halt ein und fuhr bis zur Station "Rennweg". Durch die Massen der Leute gelenkt, ließ ich mich zum falschen Ausgang geleiten, der sich im Nachhinein als goldrichtig herausstellte. Ich landete nämlich zum ersten Mal im Botschaftsviertel des 3. Bezirks.
Das wollte ich eh schon immer sehen.
Die russisch-orthodoxe Kirsche wäre eine Fotografie wert gewesen, aber am meisten hat mich gefreut, dass ich endlich einmal die ehemalige
doitsche Botschaft in natura erblicken konnte. Schaut wirklich so grauslich aus wie im nachfolgenden Bericht.
Ein deutscher Außenposten
Ein schönes Stück Kalter Krieg-Architektur findet sich in der Metternichgasse 3. Hier verschanzte sich bis zum Sommer 2014 die Deutsche Botschaft hinter hohen Abwehrzäunen. Das Gebäude selbst ist die authentische Umsetzung einer deutschen Beamtenfestung um 1960. Graue, abweisende Außenwände mit Fenstern wie Schießscharten wecken bei Passanten unwillkürlich die Frage, ob sich die Piefke vor den Wienern fürchteten oder ob der deutsche Begriff von Heimat hier in einer zeitgenössischen Adaption eines wilhelminischen Kasernenbaus manifest wurde.