Weiblichkeit ????

Glaubst du wirklich, durch das Leugnen der Verschiedenartigkeit von Mann und Frau könntest du Ungerechtigkeiten aushebeln?

Ich erlaube mir als alter Politmacker mal an Queerings Stelle zu antworten :engel:

Ich glaube wirklich, dass die feministische Analyse dieser Gesellschaft als einer patriarchalen treffend ist. Durch so ziemliche alle Schichten und Ecken zieht sich ein Grundmoment: Geschlechterdichotomie, und deren Hierarchisierung.

Auf gut Deutsch: Es gibt Männer und Frauen, weibliche Berufe und männliche Berufe, weibliche Charakterzüge und männliche Charakterzüge. Und diese sind nicht gleichwertig.

Als Floristin hast du weniger ansehen und Gehalt als ein Mechaniker. Lieb und nachsichtig zu sein bringt dir im Business weniger als die Ellbogen ausfahren zu können. Helfende Berufe hingegen sind schlechter bezahlt als Yuppie Consulting Scheiß. Und historisch gesehen hattest du die Konstrukte vom männlichen Familienoberhaupt sogar in Gesetzestext gegossen.

Ich halte es deshalb für unabdingbar gegen beide Ebenen - sowohl der Unterschiedlichkeit, als auch der Ungleichwertigkeit - vorzugehen.
 
Ich halte es deshalb für unabdingbar gegen beide Ebenen - sowohl der Unterschiedlichkeit, als auch der Ungleichwertigkeit - vorzugehen.


Danke für's Aufdröseln (bei queering weiß ich immer nicht so genau, was genau sie eigentlich meint). Bis auf den zitierten Satz bin ich ganz deiner Meinung. Aber erklär mal bitte, was du damit meinst, wenn du gegen die Unterschiedlichkeit der Geschlechter vorgehen willst?

Den größten Teil meines Lebens hatte ich massive Schwierigkeiten, überhaupt zu einer Geschlechtsidentität zu finden, und vielleicht verwundert es, wenn ausgerechnet ich auf der Unterschiedlichkeit der Geschlechter bestehe. Aber ich halte sie für wichtig. An was soll man sich denn sonst orientieren?
 
Dann belaß es dabei bitte !
Weil da einige nicht wissen,
daß es eh zwei geschlechter gibt ?
 
Danke für's Aufdröseln (bei queering weiß ich immer nicht so genau, was genau sie eigentlich meint). Bis auf den zitierten Satz bin ich ganz deiner Meinung. Aber erklär mal bitte, was du damit meinst, wenn du gegen die Unterschiedlichkeit der Geschlechter vorgehen willst?

Den größten Teil meines Lebens hatte ich massive Schwierigkeiten, überhaupt zu einer Geschlechtsidentität zu finden, und vielleicht verwundert es, wenn ausgerechnet ich auf der Unterschiedlichkeit der Geschlechter bestehe. Aber ich halte sie für wichtig. An was soll man sich denn sonst orientieren?

Zuerst erklärst du mir einmal genau, was die Unterschiedlichkeit der Geschlechter ist, dann erklär ich dir, wie ich dagegen vorgehen will ;)

Meine sehr persönliche Wahrnehmung ist wie folgt. Im deutschsprachigen Raum wurde Queer Theory hauptsächlich unter dem Aspekt InterTrans diskutiert, weil es auch darum ging Geschlechterdichotomie auf der biologischen Ebene zu kritisieren, während es im englischsprachigen Raum fast nur noch Synonym mit lesbischwul (und ein wenig TransInter) verwendet wird. Hierzulande ist die Debatte auch relativ akademisch abgelaufen, und es wurde versucht starre biologische Gegensätze mit Beispielen zu unterlaufen, die eine gewisse Hybridität offenbaren. Deshalb war auch Intersexualität und Transsexualität als Thema so präsent, auch wenn die meisten Leute (auch "Queers") eindeutig Cis sind.

Ich weiß jetzt nicht genau, wie du "Geschlechtsidentität" definierst, und was deine Probleme damit sind/waren. Ich hab teilweise auch meine Problemchen damit ein Mann zu sein, und finde manches nicht so toll, auch wenn ich im Kern mit meinem Körper zufrieden bin. Ich hab da teilweise auch das Gefühl, dass es für Frauen ein wenig mehr an Rollen und Vorbildern gibt, als bei Männer. Und genau diese Rollen sind leider auch von Zuschreibungen abhängig, und können nur kollektiv ausgelebt und pluralisiert werden. Genau deshalb braucht es dann auch eine Kritik, du könntest zB auch nicht als toughes Weib und Kampfroß auftreten, wenn nicht ein paar Generationen Feministinnen vor dir das Patriarchat weichgeklopft hätten.

Ich weiß nicht, ob das jetzt eine gute Antwort war. Bin leider schon müde ;)
 
Wieso schreibst Du "fritzie" nicht privat an ?
( bist Du zu feig ? )
 
Zuletzt bearbeitet:
du könntest zB auch nicht als toughes Weib und Kampfroß auftreten, wenn nicht ein paar Generationen Feministinnen vor dir das Patriarchat weichgeklopft hätten.


Da sei dir mal nicht so sicher :mrgreen:

Jo, bis ein andermal. :winke:
 
Wir haben unsere Nasen, Augen, alle unsere Sinne, wir begehren einander oder stoßen uns ab, wir haben diesen "Geschlechterkampf" aus der Bewertung, die Geschlechter an ihren angeblich naturgegebenen Plätzen halten sollten. Glaubst du wirklich, durch das Leugnen der Verschiedenartigkeit von Mann und Frau könntest du Ungerechtigkeiten aushebeln?

wowww, absolut spannende Diskussion!
was mich dabei am meisten beschäftigt , ist diese Frage um die " naturgegebene Verschiedenartigkeit von MAnn und Frau ". Wollte man diese tatsächlich wegdiskutieren , dann würden wir ja androgyne Einheitswesen sein, die sich weder anziehen noch abstoßen ....
Wo bliebe dann die Faszination zwischen den Geschlechtern `????
bzw. würden wir ohne diese Polaritäten von männlich und weiblich das Spiel zwischen den Geschlechtern noch so spannend und knisternd finden ????
Um diese Anziehungskraft immer wieder neu " hochzufahren " , brauchen wir , denke ich, eine bes. Geschlechtsidentität , bzw. das , wenn Frauen und Männer sich jeweils in ihren Körpern und Seelen bes. beheimatet fühlen ...
 
Wo bliebe dann die Faszination zwischen den Geschlechtern `????

Des wär jo schrecklich fad!:shock:

würden wir ohne diese Polaritäten von männlich und weiblich das Spiel zwischen den Geschlechtern noch so spannend und knisternd finden ????

Wos wär dann mit den "Doktorspielchen"?....na,... ned auszudenken!:oops:
 
Politisch kannst du argumentieren, was du willst, aber geh doch nicht davon aus, daß du Zustimmung auf breiter Ebene bekommst, wenn du die Zweigeschlechtlichkeit zu leugnen bzw. relativieren versuchst. Da ist Bullshit, glaubst du denn wirklich, daß die Evolution sich dieses Modell nur zum Jux ausgedacht hat?

Wir haben unsere Nasen, Augen, alle unsere Sinne, wir begehren einander oder stoßen uns ab, wir haben diesen "Geschlechterkampf" aus der Bewertung, die Geschlechter an ihren angeblich naturgegebenen Plätzen halten sollten. Glaubst du wirklich, durch das Leugnen der Verschiedenartigkeit von Mann und Frau könntest du Ungerechtigkeiten aushebeln?

Dass ich breite Zustimmung bekomme - davon geh ich nicht aus. Keine Sorge. :D
Aber es geht - zumindest aus meiner Perspektive - nicht um das Leugnen. Sondern um eben diese Fragen: Was ist ein Mann? Was ist eine Frau? Wie mensch hier in den Threads sieht, es gibt sehr viele verschiedene Antworten darauf. Wie können wir dann behaupten, dass die eine Antwort natürlich ist und die andere nicht? Es mag diese Unterschiede geben, aber für mich sind das halt Konstruktionen, die demnach auch dekonstruiert werden (Anmerkung: "Dekonstruieren meint nicht verneinen oder abtun, sondern in Frage stellen - und vielleicht ist dies der wichtigste Aspekt - einen Begriff wie das Subjekt für eine bislang noch nicht autorisierte Wieder-Verwendung oder einen Wieder-Einsatz öffnen.") Es geht mir also um das Erlauben von anderen Bedeutungen!

Den größten Teil meines Lebens hatte ich massive Schwierigkeiten, überhaupt zu einer Geschlechtsidentität zu finden, und vielleicht verwundert es, wenn ausgerechnet ich auf der Unterschiedlichkeit der Geschlechter bestehe. Aber ich halte sie für wichtig. An was soll man sich denn sonst orientieren?

Genau wenn es diese Schwierigkeiten gibt, finde ich es spannend, dass Mensch trotzdem davon ausgeht, dass das alles natürlich ist und versucht sich da irgendwie einzuordnen. Genau so bei Intersex-Personen. Da wird die ganze Zeit argumentiert wie natürlich die Geschlechtsunterschiede sind und anstatt bei "nicht-einordenbaren" Menschen zu überlegen, ob das vielleicht gar nicht mal so natürlich ist, wird überlegt ab wann mensch aus ner Intersex-Person nen natürlichen Mann oder ne natürliche Frau machen soll...

wowww, absolut spannende Diskussion!
was mich dabei am meisten beschäftigt , ist diese Frage um die " naturgegebene Verschiedenartigkeit von MAnn und Frau ". Wollte man diese tatsächlich wegdiskutieren , dann würden wir ja androgyne Einheitswesen sein, die sich weder anziehen noch abstoßen ....
Wo bliebe dann die Faszination zwischen den Geschlechtern `????
bzw. würden wir ohne diese Polaritäten von männlich und weiblich das Spiel zwischen den Geschlechtern noch so spannend und knisternd finden ????
Um diese Anziehungskraft immer wieder neu " hochzufahren " , brauchen wir , denke ich, eine bes. Geschlechtsidentität , bzw. das , wenn Frauen und Männer sich jeweils in ihren Körpern und Seelen bes. beheimatet fühlen ...

Das ist ja fast schon ein homophobes Argument. Sorry, aber glaubst du dass es bei homosexuellen Paaren keine Anziehungskraft gibt? Nur weil ich diese Zweigeschlechtlichkeit kritisiere heißt das doch nicht, dass auf einmal alle Menschen gleich sind. Ich versteh nicht woher dieser Gedanke immer wieder kommt... Ich hoffe doch sehr, dass diese Anziehungskraft, diese Faszination an einem Gegenüber nicht von geschlechtlichen Merkmalen abhängig ist, sondern von dem was ich und mein Gegenüber als Menschen sind...
 
Genau wenn es diese Schwierigkeiten gibt, finde ich es spannend, dass Mensch trotzdem davon ausgeht, dass das alles natürlich ist und versucht sich da irgendwie einzuordnen.


Ich versteh zwar, wie du zu diesem Eindruck kommst, aber da bist bei mir auf dem Holzweg :lol: - ich komme nicht aus 'nem akademischen Umfeld, kenne kaum irgendwelche Studien zum Thema, weil ich zwar diskutierfreudig bin, meine Eindrücke und Gedanken aber eher aus dem Tun als aus Erlesenem entwickle. Hab also bissl Geduld mit mir, es fällt mir nicht immer ganz leicht, Erlebtes und Gefühltes in Buchstaben zu 'übersetzen' (vielleicht finde ich deshalb auch so schwer Zugang zu dem, was du eigentlich ausdrücken willst, ich kann's wie so oft einfach nicht greifen).

:winke:
 
finde zur weiblichkeit gehören auch lange haare und schön gepflegte
hände mit nicht alzu langen nägel aber keine künstlichen
 
Den größten Teil meines Lebens hatte ich massive Schwierigkeiten, überhaupt zu einer Geschlechtsidentität zu finden, und vielleicht verwundert es, wenn ausgerechnet ich auf der Unterschiedlichkeit der Geschlechter bestehe. Aber ich halte sie für wichtig. An was soll man sich denn sonst orientieren?

:hmm: Da bin ich doch wirklich mal wieder der Richtige - ausschauen tu ich schon mehrheitlich (!) wie ein Mann .... so nach außen hin halt .... aber.

Neutrum bin ich definitiv keins. Frau auch nicht.

So ein Geschlecht wie ich hab, gibt's weder in der Sprache noch sonstwo.

Ich beschränk mich halt auf meine Identität. Das reicht mir. (Zwangsweise)
Und ich steh auf Frauen. :hmm: Manchmal auch auf Männer. :hmm: Hauptsächlich aber auf mich :virus:
 
Genau wenn es diese Schwierigkeiten gibt, finde ich es spannend, dass Mensch trotzdem davon ausgeht, dass das alles natürlich ist und versucht sich da irgendwie einzuordnen. Genau so bei Intersex-Personen. Da wird die ganze Zeit argumentiert wie natürlich die Geschlechtsunterschiede sind und anstatt bei "nicht-einordenbaren" Menschen zu überlegen, ob das vielleicht gar nicht mal so natürlich ist, wird überlegt ab wann mensch aus ner Intersex-Person nen natürlichen Mann oder ne natürliche Frau machen soll...

:hmm:
Du bist aber schon eine nicht betroffene Schlaubergerin - oder?

Das was ich hab oder bin, ist ganz natürlich und kommt mit einer gewissen Häufigkeit (eigentlich Seltenheit) bei allen Säugetieren vor.

Nur beim Menschen ist es allerdings relevant, weil wir so geschützt aufwachsen und so lange leben.

bei "nicht-einordenbaren" Menschen - da bin ich aber beleidigt, weil ich in keine Schublade passe! :haha:

Ich finde diese Ausdrucksweise beleidigend ... obschon ich feststellen kann, dass dir dieses Thema wichtig ist und dich sehr dafür interessierst, gehst du, wie viele Andere auch, am Kern vorbei.

Ziel der Geschlechterdiskussion sollte doch eine Gleichstellung sein (keine Gleichheit), wieso haben wir Intersexuelle nicht eigentlich auch das Recht auf Gleichstellung - wieso wird das immer so wichtig, dass es noch viel mehr als bloß Mann und Frau gibt, je näher wir einer zumindest andiskutierten Gleichstellung kommen?
 
Zurück
Oben