Weiblichkeit ????

Ich wollte nur sicher gehen, du weißt natürlich, daß ich das völlig anders wahrnehme als du, ne? :mrgreen:


Ich hoffe, miraculicia wird nicht sauer, aber ich versuch mal meine Empfindungen dazu zu senfen.

Was Molli-Engerl aufgeführt hat, sind die "klassischen" weiblichen Attribute, wie sie von vielen als positiv wahrgenommen werden. Weibliche Form und sanfte, sensible, mütterliche Ausstrahlung usw. sind jene weibliche Attribute, wie sie in fast allen Kulturkreisen so gelten. Soweit konform?

Trotzdem sind sie natürlich Moden unterworfen, je nach Region oder Gesellschaftsform. Wenn sie sich so identifiziert oder das anziehend findet, dann IST das für sie eben weiblich.

Daß ich selbst nicht so weiblich rüberkomme, ist die eine Geschichte. Daß ich Frauen, die sich "weiblich" präsentieren - also Kleidung, langes Haar, Schminke und Stelzen - nicht sonderlich anziehend finde, ist die andere. Heißt nicht, daß ich sie nicht weiblich finde, ich schau sie mir gerne an, finde sie zum Teil sehr schön und kann sie durchaus würdigen. Nur: daß mich so eine klassisch "weibliche" Frau sexuell anziehen würde, ist sehr unwahrscheinlich. Weil das so ist, fragte mich irgendwann mal eine Bekannte, warum zum Teufel ich mir dann nicht gleich 'nen Kerl suche, wäre ja dann einfacher und solche Lesben wie ich wären ohnehin "nur" Männerabklatsch.

Und da beißt's bei mir dann aus. Ich mag bestimmte Attribute wie Entschlußfreudigkeit, Eindeutigkeit (kriegen Frauen oft nicht hin), ich mag ungeschminkte Natürlichkeit und die Art von Bewegung, wie sie mit Stöckeln und Röcken nun mal nicht möglich sind. Ich schnuppere gerne Haut, keine Kosmetika, ich mag es, wenn ein Gesicht unverändert durch Schminke ist und ich mag Stärke. Mir gefällt vieles, was "männlich" zugeordnet wird, bei Männern wie bei Frauen, das zieht mich an.

Wenn du sagst, man könne Weiblichkeit "herstellen", dann finde ich das schrecklich. Wenn jemand - egal in welchem Körper - sich als weiblich empfindet, dann kann sie das zum Ausdruck bringen, weil sich das in Gesten, Mimik, Haltung zeigt. Weiblichkeit "herstellen" ist wie Travestie - vortäuschen. Kann witzig sein, aber nie glaubwürdig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab in diesem Thread so meine Probleme mit der Definition "weiblich"....

Molli schrieb z.B. dass sie sich weiblich fühlt, wenn sie sich hübsch macht. Nun - Schönheit hat für mich jetzt nicht zwingend etwas mit Weiblichkeit zu tun.
Wenn ich mich schminke, aufstyle, hohe Schuhe trage fühle ich mich schön,.... aber die Empfindung "Weiblichkeit" kam dabei noch nie auf.

Das Gefühl "weiblich" zu sein ist für mich ein akzeptierter Zustand, der .....sagen wir ... durch gewisse Lebensumstände ins BEwußtsein gerufen werden kann. Mit Schönheit, Weichheit und Lieblichkeit hat das in meiner Wahrnehmung absolut nichts zu tun.

Mir meine Weiblichkeit ins Bewußtsein zurückrufende Erlebnisse waren die Geburten meiner Kinder. Diese Urkraft, die in in mir fühlte war das pure Leben. Wenn man also, nach Adam Riese zusammenfasst dann ist Weiblichkeit in weiterem und näheren Sinne für mich gelebtes und intensiv empfundenes Leben.

Umgekehrt ist für mich Männlichkeit wieder anders definiert, weil ich ja selbst kein Mann bin und die Urkraft des Mannes ergo nicht an eigener Seele empfinden kann. Da muss ich dann auf für mich greifbare Definitionen zurückgreifen um den Umstand "Männlichkeit" fassbarer für mich zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke , ja, es " gefällt mir " , so unterschiedliche Zugänge von Weiblichkeit wahrzunehmen....
Ja, tatsächlich waren auch für mich im Rückblick meine Schangerschaften mit dem mit Leben gefüllten Bauch und dann die Stillzeiten mit dem prallen vollen nährenden Busen sehr intensive Zeiten von Weiblichkeit ....
Und so wie du Morathi gesagt / geschrieben hast, alles dort , wo wir das Leben so intensiv spüren , fühlen wir unsere Weiblichkeit bes., sei es in der HINGABE beim Sex , beim Tanzen , beim Musik machen , beim Ganz-mit-den -Menschen sein ......
 
Wenn du sagst, man könne Weiblichkeit "herstellen", dann finde ich das schrecklich. Wenn jemand - egal in welchem Körper - sich als weiblich empfindet, dann kann sie das zum Ausdruck bringen, weil sich das in Gesten, Mimik, Haltung zeigt. Weiblichkeit "herstellen" ist wie Travestie - vortäuschen. Kann witzig sein, aber nie glaubwürdig.

Nun, ich fühle mich sehr weiblich...entspreche aber nicht dem Klischeebild einer Vollblutfrau, da zu kleine Brüste, keine Wespentailie und vielleicht auch nicht die typisch weiblich-weichen Gesichtszüge,(die kommen erst dann zum Vorschein, wenn wirklich glücklich und sexuell befriedigt) bin meist leger gekleidet mit nur wenig Schminke...trotzdem bewege ich mich immer geschmeidig und grazil mit flachen und auch mit hohen Schuhen, zurückzuführen auf meinen doch ausgeprägten Gleichgewichtssinn und meiner Liebe zum Jazzdance welche ich viele Jahre gepflegt habe...
Es kommt meiner Meinung sehr auf den Habitus und auf die Bewegungen an wie weiblich Frau wirkt...ich hab schon öfter beobachtet, das einige superelegant gekleidet wie der größte Bauerntrampel daherkommen.:mrgreen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ihr wollt wissen was weiblich ist ? setzt euch in die fussgängerzone ! männer schlagen auf weiblichkeit aus wie eine wünschelrute ;-) der rest erklärt sich von selbst !
 
Ich wollte nur sicher gehen, du weißt natürlich, daß ich das völlig anders wahrnehme als du, ne? :mrgreen:

Eh klar! :mrgreen:

Was Molli-Engerl aufgeführt hat, sind die "klassischen" weiblichen Attribute, wie sie von vielen als positiv wahrgenommen werden. Weibliche Form und sanfte, sensible, mütterliche Ausstrahlung usw. sind jene weibliche Attribute, wie sie in fast allen Kulturkreisen so gelten. Soweit konform?

Ich mag den Begriff Kulturkreis nicht und ich glaub dass es gesellschaftlich enorme Unterschiede gibt. Aber ich sag mal ja!

Trotzdem sind sie natürlich Moden unterworfen, je nach Region oder Gesellschaftsform. Wenn sie sich so identifiziert oder das anziehend findet, dann IST das für sie eben weiblich.

Jep! Ich sag ja nichts anderes. Es IST für eine bestimmte Person weiblich, ja. Aber genau das zeigt eben, dass es sooo unterschiedlich ist... dass es nicht vorher die Weiblichkeit von Natur ausgegeben hat. Sondern erst über die Wahrnehmung verschiedener Menschen entsteht Weiblichkeit! Und wenn es für uns wichtig ist diesen bestimmten KONSTRUIERTEN Bildern von Weiblichkeit zu entsprechen, stellen wir uns selbst als Frauen entlang dieser Bilder her. Wir tragen Make-up, wir haben lange Haare, wir kleiden uns entsprechend - all das was molli genannt hat. Aber eben auch durch die Gestik, durch die Mimik... und alles fängt schon damit an, dass die ersten Worte nach einer Geburt die folgenden sind: "Es ist ein Junge. / Es ist ein Mädchen." (sofern es nicht vorher schon klar war). Ab da werden wir dann einerseits von den Menschen als solche wahrgenommen, dementsprechend sozialisiert und oft Produzieren wir dieses Bild von Weiblichkeit dann selber weiter...

Wenn du sagst, man könne Weiblichkeit "herstellen", dann finde ich das schrecklich. Wenn jemand - egal in welchem Körper - sich als weiblich empfindet, dann kann sie das zum Ausdruck bringen, weil sich das in Gesten, Mimik, Haltung zeigt. Weiblichkeit "herstellen" ist wie Travestie - vortäuschen. Kann witzig sein, aber nie glaubwürdig.

Großer Unterschied: Ich sage nicht, mensch/frau KANN Weiblichkeit herstellen, sondern: Mensch/Frau stellt Weiblichkeit her, immer und überall, permanent. Und dass dann oft geglaubt wird es ist natürlich, dass eine Frau so und so zu sein hat, zeigt dann eben wie glaubwürdig diese Herstellung schon ist... Durch das ständige Wiederholung von dieser Herstellung, von dem was als weiblich oder männlich verstanden wird (in der eigenen Inszenierung, wie auch in den Erwartungshaltungen und Wahrnemungen des Gegenübers) wird einerseits diese Prozess als naturgegeben verschleiert und andererseits heißt das auch, dass es eben nicht immer das Gleiche ist, dass sich diese Wahrnehmungen ändern (sonst wärs keine Wiederholung, sondern eben genau das Gleiche...). Es lebe die Verfehlung der Wiederholung!!!
 
Irgendwie, irgendwie... :)

Ich glaube, daß wir sehr vieles ähnlich sehen und werten, queering_sex. Wenn ich dich lese, kommt mir das meiste vertraut vor. Nur die Blickrichtungen scheinen mir sehr verschieden. Was die politische Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit und der Ausdruck betrifft, würde ich dich vermutlich einfach "durchwinken" - nicht in allem meine Meinung, im Wesentlichen aber große Übereinstimmung.

Was das Empfinden oder die Wahrnehmung angeht - sozusagen die unmittelbare Ebene - da hat diese "politische" Ebene nicht viel zu suchen. Aber das kann ich nicht so gut vermitteln. Mir hat unser Austausch und die Statements der anderen hier aber viel gebracht, was meine eigenen Unsicherheiten in diesem Zusammenhang angeht, das find ich schön. Besonders dieser Absatz:

Durch das ständige Wiederholung von dieser Herstellung, von dem was als weiblich oder männlich verstanden wird (in der eigenen Inszenierung, wie auch in den Erwartungshaltungen und Wahrnemungen des Gegenübers) wird einerseits diese Prozess als naturgegeben verschleiert ...

Ich verstehe, was du meinst, und ich hätte dir früher vielleicht zugestimmt. Jetzt aber nicht mehr, weil: dieser Teil, der mich so oft irritiert hat, wenn Männer auf mich als Frau reagieren (nicht i.S. von Anmache, sondern in der Art des Miteinander Umgehens) - diese nonverbale, selten bewußte Ebene meine ich - die signalisiert mir, daß sie mich weiblich wahrnehmen.

Was deinen Beitrag angeht: für mich besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen naturgegebenen Eigenschaften (doch, daß Geschlechtsunterschiede naturgegeben sind, steht für mich ganz außer Frage) und der Wertigkeit, die geschlechtspezifischen Eigenschaften verliehen werden.

Die meisten hier und im Parallelthread aufgezählten Eigenschaften werden weiblich oder männlich zwar zugeordnet (wobei die "männlichen" Eigenschaften meist die positiver empfundenen sind), aber sie sind auf beide Geschlechter verteilt und erwartet. Das ist wandelbar, wenn auch nur langsam. Aber nie vollständig, weil ich mir sicher bin, daß a bissl kultureller Lack gegen Pheromone, unterschiedliche Wahrnehmungen und Empfindungsebenen nie wird anstinken können. Zum Glück. :)
 
WAs ich selber im Laufe meines Lebens bemerkt habe ist , dass ich beim " Älterwerden " mehr zu meinen weiblichen Qualitäten gefunden habe und auch mehr dazu stehn kann....
Wenn ich früher eher mehr so der " burschikose Typ " war , mit dem man( n ) auch " Pferde stehlen " konnte , und mir unbedingt beweisen musste, im Beruf " meinen Mann zu stehen " , so sind mir diese Dinge nicht mehr so wichtig , sondern eher mehr , auch manchmal weich zu sein , die " Führung " wem anderen zu überlassen , einfach auch manchmal zu träumen , und dazu zu stehen, nicht perfekt zu sein und nicht den Überblick zu haben ......
 
WAs ich selber im Laufe meines Lebens bemerkt habe ist , dass ich beim " Älterwerden " mehr zu meinen weiblichen Qualitäten gefunden habe und auch mehr dazu stehn kann....

:daumen: Was für uns mit ein Grund ist, das wir heute den schönsten, geilsten, ergiebigsten und vor allem befriedigensten Sex unseres Zusammenseins haben. So gesehen wollen wir keinesfalls nochmal jünger sein ! .... :mrgreen::winke:
 
Hm ich finde Menschen die in sich ruhen, denen sieht man sofort Männlichkeit bzw. Weiblichkeit an.

Kann ich grad schwer erklären, aber ich hoff man versteht mich.

Leute die mit sich im reinen sind, nix mehr beweisen müssen, die strahlen ihren männlichen oder weiblichen Part aus.

(Fritzie, Du bist für mich Weib pur! :mrgreen:)
 
Nich mal'n bißchen Kerl? :mrgreen:


Aber ja, so mehr und mehr komme ich dahinter, und deshalb trau ich mich endlich-endlich-endlich, meine Versuche, weiblicher zu wirken, abzulegen. :)
 
Wenn das Du das auf dem Foto bist, kann ich Dich nur in Deinem Glauben bestätigen :)
 
Also Frau ist für mich dann Frau wenn sie liebevoll ist, mit ihren Reizen umzugehen weiß, diesen Lieb-Schau-Modus haben. Manchmal unbeholfen sind, wenn sie sich so hineinfühlen können, und auch verletzlich sind.

Harte Frauen find ich nur schade, und da hab ich mitleid weil es jemanden gegeben hat der ide Frau dazu getrieben hat.

Frauen sind für mich dann weiblich mit Kurven mit kleinen Fehlern, dieses etwas das man nicht beschreiben kann. Weiblich ist auch Feuer in den Augen, und etwas geheimnisvolles.

Nix übertriebenes, nix aufgesetztes, keine Kilo Schminke.

Natur ist Weiblich!

Lg
 
Also Frau ist für mich dann Frau wenn sie liebevoll ist, mit ihren Reizen umzugehen weiß, diesen Lieb-Schau-Modus haben. Manchmal unbeholfen sind, wenn sie sich so hineinfühlen können, und auch verletzlich sind.


Frauen sind für mich dann weiblich mit Kurven mit kleinen Fehlern, dieses etwas das man nicht beschreiben kann.
Wie die heiße TS von nebenan. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Nich mal'n bißchen Kerl? :mrgreen:


Aber ja, so mehr und mehr komme ich dahinter, und deshalb trau ich mich endlich-endlich-endlich, meine Versuche, weiblicher zu wirken, abzulegen. :)
:daumen:
find ich verdammt gut, fritzie! Im Endeffekt geht es doch um Authentizität und nicht darum, ein vorgefertigtes Rollenbild zu erfüllen.

Bei mir verhält es sich anders.
Ich war immer das "klassische Mädchen". Schlank, blond und püppchenhaft. Ich spielte mit Barbiepuppen, lernte Kochen und stöckelte in den Schuhen meiner Schwester durchs Wohnzimmer.

Von einer ehrgeizigen Mutter zum Ballett, zum Eiskunstlauf und Aquarellieren (obwohl ich nichtmal einen gerade strich zeichnen kann,. :roll: )angehalten habe ich den Großteil meiner Kindheit damit verbracht, immer die Beste, die Schönste und die Süßeste sein zu wollen (was natürlich nie so geklappt hat, wie es hätte sein sollen.)
Mit 12 Jahren, als ich trotz meines Untergewichts weibliche Formen entwickelte, wurden diese vor den Ballettstunden mit Stoffbandagen "eingedrückt" - ein süßes Mädchen sollte noch keine Brüste haben.
Ich sollte Mädchen sein, durfte aber keine Frau werden - das hat Jahrelang mein Ich-Bild aufs Heftigste gestört.

In meiner Pubertät begann ich dann, wie alle anderen Jugendlichen auch, gegen das Ideal meiner Mutter anzukämpfen, rasierte mir die Haare ab und trug derbe Stiefel - vergebens - auch da stellte sich nicht der gewünschte Effekt ein. Durch die jahrelange Prägung war "mädchenhaft" noch immer mein Schönheitsideal.
Jahrelange Essstörungen, Panikattacken (wenn ich zugenommen hatte) und Depressionen waren die Folge.

Mittlerweile - mit drei Kindern und einem wundervollen Mann an meiner Seite kommt ein Ich-Bild in mir auf, mit dem ich mich sehr wohlfühle.
Ich MUSS keinem Bild entsprechen (auch wenn ich hin und wieder ein wandelndes Klischee bin ;) ) aber dem Bild zu entsprechen ist auch nicht schlimm. Ich bin gerne Hausfrau und Mutter, aber auch gerne arbeitende selbstständige Frau - und es funktioniert. ;)
 
Ich bin gerne Hausfrau und Mutter, aber auch gerne arbeitende selbstständige Frau.........

Wurde bei dieser Aufstellung jetzt bewußt die "Schlampe" vergessen, oder ist die auf einmal nicht mehr wichtig ? .............. :mrgreen:
 
Zurück
Oben