Da wird mit dem Begriff Schulden aber sehr willkürlich umgegangen......auch kurzfristige Verbindlichkeiten sind eine Form von Schulden und die haben wohl die allermeisten Unternehmen in Form von offenen Rechnungen aus Lieferungen o.ä. Ein nicht unbedeutendeder Bilanzposten, geben doch gerade kurzfristige Verbindlichkeiten Auskunft über die Liquidität eines Unternehmens.
Gemeint dürften wohl eher Nettoschulden (oder auch Nettofinanzverbindlichkeiten) sein.
Außerdem kann eine Finanzierung über Fremdkapital auch Vorteile haben.
Und zu den anderen Narrativen.....in unserem modernen Geldsystem wurde frisches Geld schon immer durch Kreditschöpfung erzeugt. Die orthodoxe Kredittheorie, wonach Banken als Finanzintermediäre agieren und das Geld der Sparer verleihen, gilt längst als widerlegt. Geldschöpfung bedingt immer eine Kreditvergabe (aber nicht jede Kreditvergabe führt zu einer Geldschöpfung im Sinne einer Geldmengenausweitung).
Im weitesten Sinne ist Kreditgeld so alt wie die Übertragung von Schuldforderungen zu Zahlungszwecken.
Und zum Thema Geldmengensteuerung oder Geldmengenpolitik.....keine bedeutende Notenbank verfolgt dieser Tage noch eine Steuerung der Geldmenge als primäres Ziel. Vielmehr bedient man sich heutzutage einer Zinssteuerung bzw. Inflationssteuerung. Selbst eine deutsche Bundesbank, die sich in den 80er Jahren die Geldmengensteuerung groß auf die Fahnen geheftet hat, hat in Wahrheit im Hintergrund auf die Geldwertstabilität justiert, aus dem einfachen Grund, weil eine Steuerung der nachfrageorientierten Geldmenge über die Geldbasis nicht möglich ist. Das haben empirische Untersuchungen zu dem Thema auch recht klar gezeigt, dass die Geldmenge (egal ob M1, M2 oder M3) nie der Geldbasis gefolgt ist, sondern immer umgekehrt. Die Geldbasis hat sich an die realwirtschaftliche Geldmenge angepasst.