Wie geht es denn mit der Bildung weiter?

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Klar, dass das Österreich in große Probleme bringt, vor allem in Studienfächer wie Medizin.
Klar wäre das nur, wenn die Deutschen dann wieder Österreich verlassen. Sollten sie als Ärtze in Österreich bleiben und arbeiten wäre das eine Qualifizierungsmaßnahme zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt.

Ich kenne die Zahlen nicht, aber wäre das keine Perspektive?
 
In Österreich zahlen Österreicher nicht für die Unis, dementsprechend zahlen EU-Ausländer eben auch nicht.
Doch, der österreichische Steuerzahler zahlt für die österreichischen Unis genauso wie der deutsche Steuerzahler für die deutschen Autobahnen zahlt. Studiengebühren sind so oder so nicht kostendeckend, genauso wie die Vignette nicht kostendeckend ist.

Wenn Deutschland die Vignette und gleichzeitig eine Kfz-Steuersenkung einführt, und das EU-konform ist, dann müsste auch die Einführung von Studiengebühren bei gleichzeitiger Anhebung der Studienbeihilfe für Studierende mit österreichischer Matura EU-rechtskonform sein.
 
Die schiefe Optik ergibt sich da, weil die Deutschen die (vergleichsweise hohe) KFZ -Steuer entsprechend gesenkt bekommen.
Und dementsprechend schlage ich eine Studiengebühr vor, die den Österreichern in Form eines Stipendiums ganz oder (einkommensabhängig) teilweise erlassen wird. Und mMn ist da die Optik wesentlich weniger schief.

Die einzig vernünftige Lösung wäre, dass Deutsche, die in Deutschland nicht studieren dürfen, auch keine Zulassung in Österreich bekommen, Österreich also die NC-Einstufung aus Deutschland übernimmt. Oder eben selbst einen NC einführt.
Aber darauf will anscheinend keiner kommen..
Punkt 1 wurde (glaub ich mich zu erinnern) geprüft und ist offenbar nicht EU - rechtskonform.
Punkt 2 nimmt den österreichischen Bewerbern um einen Studienplatz das Recht auf den freien Zugang zum Studium.

Noch einmal: Was ich hier zur Diskussion gestellt habe, das ist eine Idee. Sie zielt darauf ab, mehr Studienplätze für österreichische Studenten zur Verfügung zu stellen. Sicher gibt es auch andere Ideen und ich behaupte nicht, dass meine Idee die beste wäre. Aber du stimmst mir sicher zu, dass irgend etwas unternommen werden muss.

Der Gedanke an eine Erbschaftssteuer ist kein guter. Denn die ist von ihren Verfechtern bereits als Ersatz für den Pflegeregress fix verplant. :D

Klar wäre das nur, wenn die Deutschen dann wieder Österreich verlassen. Sollten sie als Ärtze in Österreich bleiben und arbeiten
Das ist geprüft und abgehakt. Sie bleiben nicht, sondern kehren in der überwiegenden Mehrzahl zurück nach D. Ganz im Gegenteil, viele österreichische Medizinabsolventen wandern ab, z. B. in die Schweiz.
 


Im Gegensatz zu Österreich gibt es in vielen deutschen Bundesländern auch Studiengebühren. So auch an der Ludwig-Maximilians Universität München in Bayern. Pro Semester müssen 500€ bezahlt werden. Auch die Lebenserhaltungskosten sind in München um einiges teurer als z.B. in Wien. Für ihr Wunschstudium nehmen das trotzdem sehr viele Studierende aus Österreich auf sich.

Österreicher müssen in Deutschland Studiengebühren berappen. Deutsche zahlen an einer österreichischen Uni nichts.
 
Sind dann diese Österreicher kein Problem?
Willst du die freie Wahl des Aufenthaltsortes innerhalb der Union (inklusive Ländern, die Abkommen mit der EU haben und auch in den Topf einzahlen) einschränken? Immerhin hat die Schweiz viele Abkommen mit der EU und gehört dem Schengenraum an.
 
Willst du die freie Wahl des Aufenthaltsortes innerhalb der Union (inklusive Ländern, die Abkommen mit der EU haben und auch in den Topf einzahlen) einschränken? Immerhin hat die Schweiz viele Abkommen mit der EU und gehört dem Schengenraum an.
Ich will lediglich Konsistenz in Deinen Aussagen.
Warum ist ein Österreicher, der nach dem von Österreichern bezahlten Medizinstudium in die Schweiz geht, etwas anderes, als ein Deutscher, der danach nach Deutschland zurück geht. In beiden Fällen haben die Österreicher Mediziner für fremde Länder ausgebildet.
Oder macht allein die Staatsbürgerschaft den Unterschied? Ich verstehe es wirklich nicht :schulterzuck:
 
In beiden Fällen haben die Österreicher Mediziner für fremde Länder ausgebildet.
Oder macht allein die Staatsbürgerschaft den Unterschied? Ich verstehe es wirklich nicht :schulterzuck:
Nicht die Staatsbürgerschaft macht den Unterschied. Wenn ich davon ausgehe, dass die Eltern des Österreichers in Österreich arbeiten und da Steuer zahlen, dann wirst du den Unterschied ganz leicht selbst erkennen. Arbeiten die österreichischen Eltern in D, dann gibt es keine Rückvergütung.

Meine Idee ist ja zunächst nur ein Diskussionsvorschlag. Wenn man dann auf Expertenebene ins Detail geht, dann würde (so vermute ich) dabei auch heraus kommen, dass der Sprössling eines deutschen Ehepaares, das in Österreich arbeitet und hier Steuern bezahlt, ebenfalls in denn Genuss der Rückvergütung kommen muss (bzw. die Eltern). Denn in dem Fall könnte man ansonsten sicher Ungleichbehandlung orten.


@Mitglied #232783 würde für ihr Kind (so sie studierwilligen Nachwuchs hätte) ebenfalls die Studiengebühr zurückerstattet bekommen. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass sie in Österreich steuerpflichtig ist.

Aber noch einmal: Ein derartiges Modell müsste natürlich genau durchdacht und in vielen Details ausgefeilt werden.
 
Ganz im Gegenteil, viele österreichische
Medizinabsolventen wandern ab, z. B. in die Schweiz.
Ich persönlich kenne 3 Fälle die nach Deutschland gegangen sind, nicht weil sie es wollten, sondern weil z.B. mitunter freie Stellen dem Sohn vom Primarius XY gegeben werden, anstatt den am besten qualifizierten Bewerber zu nehmen.
Und wenn du in der Forschung bleiben willst gibts, wenn überhaupt schlecht bezahlte Jobs in denen Du 30% der Zeit mit Lehre und 50% Bürokratie beschäftigt bist. Die inkludierten Überstunden darfst dann mit Forschung verbringen, wenn überhaupt Kohle dafür übrig ist.
Ein großes Problem ist das kaputtsparen der Grundlagenforschung.

So hatte die Uni Wien z.B. eines der ältesten Institute für Geophysik. Klein aber fein, drehen wir ab. Und dann wird gejammert wenn in der ZAMG Leute aus dem Ausland angestellt werden müssen, weils keine einheimischen Junggeophysiker gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein großes Problem ist das kaputtsparen der Grundlagenforschung.
Ich bin ja dafür, dass geforscht wird. Aber wie schon erwähnt, die Erbschaftssteuer ist schon anderweitig verplant.

Es gibt auch Universitäten, die Grundlagenforschung mit Aufträgen aus der Industrie verbinden. Eine davon ist in der Steiermark.
 
In beiden Fällen haben die Österreicher Mediziner für fremde Länder ausgebildet.
Es gab (und gibt) auch in Europa Länder, die von ihren Studiosi die Ausbildungskosten zurück verlangen, wenn die nach Abschluss des Studiums ihrem Land den Rücken kehren. Das erwähne ich jetzt ohne Wertung der Maßnahme.
 
Ich will lediglich Konsistenz in Deinen Aussagen.
Warum ist ein Österreicher, der nach dem von Österreichern bezahlten Medizinstudium in die Schweiz geht, etwas anderes, als ein Deutscher, der danach nach Deutschland zurück geht. In beiden Fällen haben die Österreicher Mediziner für fremde Länder ausgebildet.
Oder macht allein die Staatsbürgerschaft den Unterschied? Ich verstehe es wirklich nicht :schulterzuck:
Die erste Frage ist, ob es dem österreichischen Steuerzahler zuzumuten ist, das Studium von Österreichern zu finanzieren. Dafür gibt's vermutlich eine Mehrheit. Die zweite Frage ist, ob dasselbe auch für ausländische Studierende gilt. Dafür gibt's sicher keine Mehrheit.

Der von Dir beschriebenen Problematik wird in manchen Gebührenmodellen so begegnet, dass bezahlte Studiengebühren erst in den ersten Arbeitsjahren nach Abschluss schrittweise von der Steuer abgezogen werden können. Damit könnte gewährleistet werden, dass nur solche Studien gänzlich steuerfinanziert sind, wo das damit erworbene Wissen zumindest einige Jahre in Österreich angewendet wird.

Das Problem dabei ist aber, dass das Geld zunächst während des Studiums zu berappen wäre, was junge österreichische Erwachsene mit nicht ganz so betuchten Eltern wiederum stark von Studien abhalten würde.
 
Das Problem dabei ist aber, dass das Geld zunächst während des Studiums zu berappen wäre, was junge österreichische Erwachsene mit nicht ganz so betuchten Eltern wiederum stark von Studien abhalten würde.
In Belarus ist das Studium gratis. Voraussetzung ist aber ein guter Studienerfolg. Und der gute Job im Ausland muss (oder musste? ich werde bei meinem nächsten Besuch dort fragen) mit Rückzahlung der Ausbildungskosten erkauft werden.

Wenn sich der "Immigrant" vor der Rückzahlung drücken will, dann kommen die Eltern an die Reihe.
 
@Mitglied #232783 würde für ihr Kind (so sie studierwilligen Nachwuchs hätte) ebenfalls die Studiengebühr zurückerstattet bekommen. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass sie in Österreich steuerpflichtig ist.

hast gerufen :winke:
ja, Manon ist hier steuerpflichtig, wo sonst ;) Kind lebt und arbeitet in D.
wennst einfach jeden die 500,- euronen bezahlen lässt, ist das am einfachsten, vorher eine schmackige Aufnahmeprüfung/Test und die Probleme werden sich lösen.
 
Es gibt auch Universitäten, die Grundlagenforschung mit Aufträgen aus der Industrie verbinden. Eine davon ist in der Steiermark.
Wenn die Industrie finanziert will sie konkrete Ergebnisse, das ist genau der falsche Weg. Grundlagenforschung bringt nicht immer sofort Ergebnisse, sonst wäre es ja keine Grundlagenforschung.
Wenn kein Geld übrig ist um Ansätze zu verfolgen, die vielleicht erst in 20 Jahren brauchbar sind, können wir es gleich lassen.
Es wird gerne übersehen, dass Industrie und Gewerbe nichts zu vermarkten hätten, wenn nicht Generationen von Wissenschaftlern Grundlagenforschung ins Blaue hinein betrieben hätten.
 
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