Wie geht es denn mit der Bildung weiter?

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...Mein Ansatz lautet: die österreichische Gesellschaft ist sehr strukturkonservierend. Meint - Akademikereltern haben irgendwann Akademikerkinder, Hacklereltern viel früher Hacklerkinder....

Die statistischen Daten zeigen ganz klar: wohlhabendere bürgerliche Familien und Regionen ergeben überproportional bürgerliche Bildungslaufbahnen (Matura, Fachhochschule, Universität) - zu 80-90%.
Ärmere und Arbeiterregionen zeigen genau umgekehrtes Bild: überwiegend (ich habe die Prozentanteile nicht im Kopf) Abschluss der Pflichtschulzeit, allenfalls Fachschule, Lehrabschlüsse (ca im Bereich 70-80%).

Stimme dir zu 100% zu. Aber wo ist das Problem? Ein Land braucht Akademiker und Arbeiter.
 
Und wie lange? Ich würde meinen, etwa seit der Zeit als sich das Bürgertum gegen den Adel emanzipierte und durchsetzte
Das stimmt einfach nicht. Der Maturanten- und Akademikeranteil in der Bevölkerung ist ständig im Steigen begriffen. Meine Schulzeit war in den 1980ern und 90ern, meine Generation besteht großteils aus Bildungsaufsteigern. Im Gymnasium waren wir 900 Schüler, der Akademikeranteil bei deren Eltern lag vielleicht bei 20% im Schnitt, der Anteil der Eltern mit Matura bestenfalls bei der Hälfte. Die meisten von uns hätten einfache Arbeiter, Angestellte oder Bauern als Eltern, so wie auch ich. Die meisten machten Matura an AHS oder BHS, viele haben studiert, und selbst von den "Abbrechern" sind einige erfolgreiche Unternehmer geworden.

D.h. das "Vererben von Bildung", sofern die Statistiken stimmen, muss ein sehr junges Phänomen sein. Und daher passen Deine Begründungen leider nicht.

Und die Arbeiterklasse? Sie hatte sich gegen den Adel, das Bürgertum und das ländliche bäuerliche Kastensystem durchzusetzen ..... Bildung als Chance und Weg für den sozialen Aufstieg war immer eine Kernforderung der Sozialdemokratie.... bis heute. Und bis heute wird genau diese Funktion "gesellschaftlichen Ausgleich und Aufstiegschancen" zielstrebig verhindert wo nur möglich.....
Das sehe ich überhaupt nicht so. Ich durfte Schule und Studium gebührenlos genießen, dazu Freifahrt in den Öffis (die für Studenten leider später gestrichen wurde, also Punkt für Dich), Gratisschulbücher waren für uns selbstverständlich, nicht zu vergessen die Studienbeihilfe (auch wenn sie oft kritisiert wird, aber ich finde, sie ist gar nicht so schlecht). Wir haben beste Voraussetzungen für "Aufstieg durch Bildung", sicher auch durch die Reformen der Kreisky-Ära, aber wenn man genauer schaut, so wurden viele höhere Schulen im ländlichen Raum bspw. unter Kanzler Klaus etabliert. Und die leichte Erreichbarkeit von Bildungsinstitutionen ist als Voraussetzung für "Aufstieg durch Bildung" mindestens so wichtig wie die Kostengünstigkeit.
 
und du wirst Zuckerlpapierln sammeln gehn um zu überleben :winke: :trost:

Gebe ich bei der nächsten Lehrveranstaltung direkt an meine Studierenden weiter: bitte umorientieren, sonst droht die Altersarmut. (…) Nichtsdestotrotz halte ich meine Unterrichtsmethode für durchaus progressiv, da interdisziplinär und projektbasiert. Vorschläge deinerseits, wie es mit der Bildung weitergehen könnte?

Edit: warum frage ich überhaupt?
 
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...wäust afoch a gscheidling aus meidling bist ;) oiso praktisch a :zensiert: ...liebe grüße herr Professor dr.dr. mundl :trost:

1. Obwohl ich mir nicht sicher bin, dass Sie KUI (künstliche unintelligenz) sind, haben Sie mein Interesse geweckt.
2. Warum vermeinen Sie auf Meidling herabsehen zu können? Ich blicke in den Schönbrunner Schloßpark. Was gibts in 2340 Mödling vergleichbares?
3. Mag. Dr. reicht. Professor ist eine Frage des Alters, wie Sie sicher wissen. Ich mein, einen Kommerzialrat werden sogar Sie erreicht haben.
 
1. Obwohl ich mir nicht sicher bin, dass Sie KUI (künstliche unintelligenz) sind, haben Sie mein Interesse geweckt.
2. Warum vermeinen Sie auf Meidling herabsehen zu können? Ich blicke in den Schönbrunner Schloßpark. Was gibts in 2340 Mödling vergleichbares?
3. Mag. Dr. reicht. Professor ist eine Frage des Alters, wie Sie sicher wissen. Ich mein, einen Kommerzialrat werden sogar Sie erreicht haben.

...nau daunn...hr. mag.dr. nochn alter hoit eventuell und vielleicht a brotfresser....auf jeden foi ;) bist ein ganz ein besonderer :cool: ...trotzdem ...gengans ihnere unterhosn woschn....wäu sunst trocknens nimma bis muargn :lalala: ...wünsch a guate nocht euer durchlaucht :D
 
ja was wollen die ? einen AZUBI mit Universitäts-Abschluß ?
Sicher nicht! Die zukünftigen Lehrlinge sollten zumindest den Eindruck vermitteln das sie diese Lehrstelle wirklich wollen.
In meiner Branche kommen keine Lehrlinge mehr nach (die auch wollen). Der Job ist anstrengend, zeitweise schmutzig und stressig. Die meisten geben nach einigen Monaten auf. Die Einstellung zur Arbeit allgemein ist oft eher schlecht oder die komplett falsche.

Viele haben den Begriff Ausbildung nicht verstanden und die damit verbundenen Aufgaben.
 
Sicher nicht! Die zukünftigen Lehrlinge sollten zumindest den Eindruck vermitteln das sie diese Lehrstelle wirklich wollen.
die Firmen lehnen oft schon vorher ab weil die anderen Vorstellungen haben.
klar sind die Zeiten heute anders als im Mittelalter (da gab es schon die Lehre) und klar ist nicht nur eine Seite schuld.

vermutlich gibt es überzogene Erwartungen auf beiden seiten.
 
vermutlich gibt es überzogene Erwartungen auf beiden seiten.
Ich habe 15 Jahre Lehrlinge ausgebildet. Ich sehe das etwas anders.

Bei vielen 15 jährigen hat man manchmal den Eindruck, sie wissen gar nicht warum sie eine Lehre machen ( müssen).

Die Lehre wurde jahrelang sowieso schlecht geredet, auch von den Schulen. Eigentlich Schade, weil die Berufschancen mit einer Lehre momentan gut sind.
 
Bei vielen 15 jährigen hat man manchmal den Eindruck, sie wissen gar nicht warum sie eine Lehre machen ( müssen).

ich sage ja, die Zeiten sind heute andere weil alle durch Werbung/Media etc … das Konsum-Leben (andere Werte werden nicht vermittelt) geprägt sind.

das muss man denen eben vermitteln aber heute hat man es auch schwer, was zb die HTL-Ottakring bewiesen hat,
da sich die Lehrer am besten alles gefallen lassen müssen und auch gar nichts tun können dagegen.

Trotzdem, die wollen alle Genies, das merkt man besonders bei den größeren Firmen;
Fakt ist jedoch, dass Stellen gesucht werden und dass es gleichzeitig zu wenig Lehrlinge gibt.

also irgendwas läuft falsch und man hört auch oft, dass die nicht qualifiziert sind.
Hallo !!! Die lernen da da ein paar Monate bis sie begriffen haben worum es geht, dann ein paar Jahre noch und im Endeffekt machen die dann ein Leben lange das gleiche.

meinst Du die schaffen das nicht? ich kann es ja sagen denn ich brauche keine Stelle als Lehrling aber auch so im Nachhinein betrachtet.
Dann müssen sie eben denen eine Chance geben, die nicht so optimal passen, wenn die wieder gehen, dann konnte man ihnen eben nichts vermitteln.

ich kannte auch welche mit abgebrochener Lehre, auch fehlt die Motivation, weil man den Job nicht machen mag.
Ja stimmt; und das haben wir nun, die Handwerker kommen alle von auswärts.
 
da es anscheinend nicht verstanden wurde, selbiges gilt auch hier und im restlichen forum ...

bitte diverse untergriffigkeiten - auch wenn sie vermeintlich mit der feinen klinge geführt werden - zu unterlassen, sofern auf weiteren verbleib im thread wert gelegt wird! danke für die aufmerksamkeit, auf kommentare bitte verzichten, einfach einhalten ... :)
 
ich sage ja, die Zeiten sind heute andere weil alle durch Werbung/Media etc … das Konsum-Leben (andere Werte werden nicht vermittelt) geprägt sind.

das muss man denen eben vermitteln aber heute hat man es auch schwer, was zb die HTL-Ottakring bewiesen hat,
da sich die Lehrer am besten alles gefallen lassen müssen und auch gar nichts tun können dagegen.

Trotzdem, die wollen alle Genies, das merkt man besonders bei den größeren Firmen;
Fakt ist jedoch, dass Stellen gesucht werden und dass es gleichzeitig zu wenig Lehrlinge gibt.

also irgendwas läuft falsch und man hört auch oft, dass die nicht qualifiziert sind.
Hallo !!! Die lernen da da ein paar Monate bis sie begriffen haben worum es geht, dann ein paar Jahre noch und im Endeffekt machen die dann ein Leben lange das gleiche.

meinst Du die schaffen das nicht? ich kann es ja sagen denn ich brauche keine Stelle als Lehrling aber auch so im Nachhinein betrachtet.
Dann müssen sie eben denen eine Chance geben, die nicht so optimal passen, wenn die wieder gehen, dann konnte man ihnen eben nichts vermitteln.

ich kannte auch welche mit abgebrochener Lehre, auch fehlt die Motivation, weil man den Job nicht machen mag.
Ja stimmt; und das haben wir nun, die Handwerker kommen alle von auswärts.

So ist es. Da kommen Typen aus der Grundschule, denen man vorher entweder den Arsch nachtrug oder um die sich niemand kümmerte. Es fehlen elementare Dinge wie Pünktlichkeit, Verständnis für Ordnung und Sauberkeit und Durchhaltevermögen. Viele haben schon ein Problem, eine Stunde ohne Handy zu überleben. Das ist eine verlorene Generation, die noch beinhart mit der Schnauze in den Dreck einfahren wird. SSKM.
 
Gebe ich bei der nächsten Lehrveranstaltung direkt an meine Studierenden weiter: bitte umorientieren, sonst droht die Altersarmut. (…) Nichtsdestotrotz halte ich meine Unterrichtsmethode für durchaus progressiv, da interdisziplinär und projektbasiert. Vorschläge deinerseits, wie es mit der Bildung weitergehen könnte?

Edit: warum frage ich überhaupt?
Ja, ....... indeed....
 
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