In letzter Zeit habe ich wieder vieles von den Schulen in Österreich mitbekommen da ich mit den Kindern oft gelernt habe. Auch der "Online-Unterricht" war recht interessant und bot ungewohnte Einsichten in die moderne Schule.
Über die HAK kann ich grundsätzlich nicht klagen, da ist noch vieles stimmig. Aber die NMS ist ein Chaos welches teilweise an einen Kindergarten erinnert.
Positiv ist mir aufgefallen das es scheinbar kein Mobbing mehr gibt. Zu meiner Zeit kassierte man teilweise noch Prügel in der Klasse wenn man fett, hässlich oder dämlich war. Wer keine Markenkleidung trug wurde belächelt und jene die im Sport versagten wurden zu Menschen zweiter Klasse.
Ich muss an der Stelle so ehrlich sein und auch zugeben das ich den ein oder anderen in meiner Kindheit wohl auch zu hart angefasst habe. Damals machten sogar noch einige Lehrer mit. Allerdings habe ich schon damals erkannt was man Kindern damit antut und habe mich später als Schulsprecher schon dafür eingesetzt das Gewalt in den Klassengemeinschaften nichts verloren hat.
Mein Lösungsansatz würde aber heutzutage auch nicht auf viel Gegenliebe treffen.
Hass und Gewalt gegen die Lehrerschaft ist wohl keine nachhaltige Lösung.
Aber das waren andere Zeiten, ich habe als Schulsprecher z.B. noch mit dem Direktor in seinem Büro mit Fäusten ausgeprügelt wer den Sportplatz nach der Schule nutzen darf... .
Solche Zeiten sind aber zum Glück vorbei.
Negativ ist mir aufgefallen das nun eine Generation von Lehrkräften am Ruder ist welche nicht mehr in der Lage ist Ordnung zu vermitteln und auch nicht mehr ausreichend organisiert ist. Arbeitsblätter, Tests etc. werden 1:1 aus dem Internet kopiert. Nicht selten das sich dadurch Fehler einschleichen weil blind übernommen wird. Die meisten Lehrer sind mit der IT und Office 365 völlig überfordert weil sie den intuitiven Menüaufbau nicht verstehen und glauben man könnte die Oberfläche noch verschachtelt wie z.B. bei Office 97 erklären.
Wirklich fürchterlich ist aber das Engagement der Lehrer zu den Inhalten. Als die Antike zum Thema wurde hat man Griechen und Römer darauf reduziert das sie "Frauenfeindlich" waren und durch einen "Klimawandel" zugrunde gingen. Grönland wurde ohne Wikinger durchgenommen, die Französische Revolution inklusive aller Blutbäder positiv dargestellt und der Erste Weltkrieg wurde so vermittelt als hätte er nur eine Woche gedauert.
Dafür gab es im Zweiten Weltkrieg nur Gut und Böse was darin gipfelte das man eine "Zeitzeugin" einlud die 1954! geboren wurde und unsere Großväter als brutale Mörder darstellte und am Ende Josef Stalin lobte... .
Das sind dann die Momente wo ich regelmäßig durchzucke und die Lehrer belehre. Zum Glück sind die Eltern heutzutage per WhatsApp organisiert und damit kann man schnell den Groll der Elternschaft beschwören die mehrheitlich mit den Inhalten auch nicht einverstanden ist aber leider oft zu wenig Zeit hat sich intensiv damit zu beschäftigen.
Es fehlt die Leidenschaft für Inhalte und es kann und darf nicht sein das jemand eine Matura bekommt der nicht einmal die griechischen Götternamen nennen kann, Preußen nicht kennt und im Glauben lebt das jeder Fortschritt dem Klima schadet. Denn damit wird die Matura zur Farce und ist nicht mehr wert als ein Stück Klopapier die Idioten für Berufe oder weitere Bildungswege qualifiziert in denen sie nichts verloren haben.
Deutsch als Muttersprache lernt man übrigens nicht in der Schule, dies ist Aufgabe der Eltern und der Kultur. In der Schule wird die erlernte Muttersprache lediglich perfektioniert. Ganz im Gegensatz zu Englisch, Französisch oder Latein.
Das Meckern über die miserablen Deutschkenntnisse in diesem Strang richtet sich an die falschen Personen.
Nach wie vor bin ich für ein völliges Religionsverbot an Schulen. Schule bedeutet Wissenschaft und soll keinen Aberglauben fördern. Für die Glaubenswelten ist genug Platz in Geschichte.
Erschlagen werden die Kinder aber oft mit unzähligen Hausaufgaben. Auch hier merkt man schnell das die Lehrer die Übungen nur kopieren und selbst nie durchgenommen haben. So wurde z.B. die Erstellung einer umfangreichen Powerpoint Präsentation mit strengen Vorgaben im Masterblatt verlangt deren Erstellung sogar mir als lizensierter ECDL Trainer 2 Stunden kostete. Der Lehrer ging wohl davon aus das die Übung nur 30 Minuten in Anspruch nimmt... . Mein Kind war das einzige von 24 Schülern welches die Präsentation perfekt hatte. Und das nur weil ich es parallel machte und dann mit ihr abgeglichen habe. So viel Zeit hat man aber bei aller Liebe nicht immer.