Wie geht es denn mit der Bildung weiter?

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Ich erzähl euch was. Ich wollte damals mein Englisch aufbessern und hab mich für einen VHS-Kurs eingetragen. Auch, wenn beinahe alles bekannt war und somit eine Wiederholung war, begann ich mit Stufe 1.

Und jetzt kommt's: Eine der Kolleginnen war im ersten Semester für Translationswissenschaften inskribiert und an dem Abend wollte sie unserer Lehrerin ihre Hausaufgaben übergeben, dass sie sie macht.
Ich konnte nur noch den Kopf schütteln.
 
Da bist du offensichtlich fehlsichtig. Simply.

Ah .... und warum? Hab ich den Begriff Subproletariat falsch verstanden? Ist das eine Auszeichnung?

Meinungen haben ist ok. Aber nicht jede Meinung kann und muss ernst genommen werden.
Vor allem dann, wenn sie der eigenen Meinung zuwider läuft?

mich ätzen die zahlreichen Behauptungen ahnungsloser Laien mittlerweile unheimlich an.
Diese in deinen Augen ahnungslosen Laien sind sehr oft die betroffenen Eltern, die mit den Problemen direkt konfrontiert sind.

Ich folgere zuerst einmal, dass du die Rechtschreibregeln nur mangelhaft beherrscht.
Das mag schon sein. Aber es ist kein Argument in der Sache.
 
Ich verstehe eines an dieser Diskussion nicht. Woher kommt dieser Wille Leute scheitern zu lassen, auszuselektieren, und das schon möglich früh. Wie kommt man auf die Idee Gymnasien nur noch für 20% zu öffnen, ist ja schlimmer als die bisherige Regelung mit nur Einser und Zweier im VS Zeugnis, weil komplett unabhängig von der Leistung der Leute.

Das schöne an Wissen und Bildung ist doch, dass es mehr wird wenn man es teilt. Und gerade in einer etwas schnelllebigen spätmodernen Gesellschaft kann es doch nicht schaden allen Menschen einen guten Grundstock an Bildung mitzugeben, damit sie sich im Leben zurecht finden und an der Gesellschaft teilhaben können.

Unterschwellig lese ich hier immer wieder den Wunsch heraus Leute zu kleinen Arbeitsdrohnen machen zu wollen. Hauptschule und vielleicht ne Lehre damit man sie besser verwerten kann, aber alles andere wird als Luxus für die oberen 10% Prozent betrachtet, die diese Gesellschaft gestalten sollen und können. Und genau von dieser Fähigkeit über den Tellerrand zu blicken, sich selbst zu befähigen und einzubringen, sich persönlich weiter zu entwickeln werden genau die ausgeschlossen, die es am dringendsten nötig hätten gefördert zu werden, die Kinder denen manche Werte wie Neugier oder Interesse nicht von zu Hause mitgegeben werden können, weil es ihre Eltern selbst nicht besser wissen oder überfordert sind.

Das ist eine unheimliche Verschwendung von Ressourcen, produziert soziale Probleme, ist eine demokratiepolitische und menschliche Katastrophe. Und genau in diese Richtung geht der ÖVP Vorschlag mit noch strengeren Zugangsbeschränkungen und einem hartem Limit für das Gymnasium.
 
Es muss Abstufungen geben, Unterschiede. Auch wenn die Gleichmacher das nicht gerne hören. Es ist auch nicht jeder für eine Oberschule oder eine Uni geeignet und Matura für alle führt uns auch nur in den Wald.

Warum muss es Abstufungen geben? Niemand muss herrausragend begabt sein um eine Matura zu machen, in manchen Ländern machen das über 50 Prozent eines Jahrgangs.

Und gleich gemacht werden die Leute sicher nicht durch die Matura, ganz im Gegenteil soll höhere Bildung das Individuum stärken und es ermöglichen sich eine Meinung zu bilden. Insofern findet die Gleichschalterei eher in den berufsorientierten Zeigen statt.
 
Meisterprüfung als elektriker und eigene firma aufmachen... ich glaub, wär nicht das schlechteste gewesen...
 
Schon mal im Telefonbuch nachgeschaut wie viele ET-Firmen es schon gibt!? Ich glaube nicht, dass es im unteren ET-Bereich so rosig ausschaut.
 
Schon mal im Telefonbuch nachgeschaut wie viele ET-Firmen es schon gibt!? Ich glaube nicht, dass es im unteren ET-Bereich so rosig ausschaut.

:lehrer: es gibt genug kleine firmen, die mehr als gut gehen. da muss halt der chef auch anpacken und nicht nur chef spielen....
und freundlich, jederzeit erreichbar, auch mal samstag nachmittags, wenns wo brennt, und und und......
 
Die meisten Serben-Firmen in Wien sind eh EPU.
 
:mrgreen: Wie politisch unkorrekt drückst Duuuuu Dich denn aus? Das heißt bildungsferne und bildungsresistente Schichten. :hahaha:

:hmm: Achso, die Lumpis

So, jetzt haben sich die Voltaire und Rochefoucauld Kenner aber mal gehörig auskotzen können. :nono: Na gut, um das Slumming zu perfektionieren guck ich mir noch eine Doku über Armut in Nordirland an :mrgreen:
 
Ist denn das kummulieren von Abfragewissen schon Bildung?
 
:mrgreen: Wie politisch unkorrekt drückst Duuuuu Dich denn aus? Das heißt bildungsferne und bildungsresistente Schichten. :hahaha:

Die meint er aber nicht, denn die diskutieren hier nicht mit. Er meint damit alle, die nicht seiner Meinung sind.
 
Wer "Sympathie" nicht korrekt schreiben kann, braucht nicht über Bildung zu diskutieren.
Solche "Kontakte" disqualifiziern sich bei uns von vornherein, Nivea statt Niveau.
 
Ah .... und warum? Hab ich den Begriff Subproletariat falsch verstanden? Ist das eine Auszeichnung?...
Des hast miss(t)verstanden... ;)
However. Proletariat war einmal eine positive Bezeichnung - für jene Menschen, denen die Politik der 1960er und 70er Jahre die Bildungswege geöffnet hat.
Und Österreich ist damit sicher sehr sehr gut gefahren.
Und ich denke auch daran, dass insbesonderen die VertreterInnen der AHS immer wieder betonen, dass die AHS für sich genommen bei den PISA-Ergebnissen hervorragend abschneiden. Die Probleme bestehen nicht im System sondern an den Rahmenbedingungen. Eine davon ist, dass die Bürgerlichen der SPÖ die Chance auf schulische Bildung und Ausbildung bis heute nicht "verziehen" haben.
Es geht hier ausschließlich um ideologische und nicht um inhaltlich-sachliche Konzepte. Würde man Politik und Gewerkschaft aus der Entscheidung eliminieren, wäre in kurzer Zeit ein modernes innovatives Schulwesen möglich.

Ah .... Vor allem dann, wenn sie der eigenen Meinung zuwider läuft?...
Ich denke, dass ich deutlich mache wo ich Meinungen habe und wo es um Inhalte geht.
Genau diese Unterscheidung wird (österreichweit aber vor allem hier!) nicht durchgeführt. Meinungen gehören deklariert und vertreten - und natürlich diskutiert und revidiert.
Die bedauerliche österreichische Realsituation - vom Hausmeister bis zum Bundeskanzler - dass man sich unter missbräuchlicher Verwendung von "Meinungsfreiheit" mit phraseologischen Worthülsen bewirft ist intellektuell erbärmlich.
Es gehört eben zum Diskurs dazu, dass man Dinge und Meinungen beim Namen nennen kann und soll.

Ah .... Diese in deinen Augen ahnungslosen Laien sind sehr oft die betroffenen Eltern, die mit den Problemen direkt konfrontiert sind..
Trotzdem ahnungslose Laien-in vielen Fällen.
Dieselben Eltern würden also auch zum Elektriker, zum Automechaniker, zum Arzt, zum Rechtsanwalt etc gehen und diesen erklären, dass sie eigentlich inkompetent und ahnungslos sind und in Wahrheit stempeln gehen sollten?
Wieso erlaubt sich wirklich viele, dies mit Lehrenden zu machen?
Wir haben heute eine Elterngeneration, die ihre (überwiegend) eigenen negativen Erfahrungen im Schulsystem an den heutigen Lehrkräften abreagiert. Und dies in vielen Fällen verbunden mit einem Schul- und Bildungsbild aus dem 19.en Jahrhundert.

...Das mag schon sein. Aber es ist kein Argument in der Sache.
Das mag sein. Aber es wirft ein Licht auf die Situation. Da ist jemand der eine Reihe negativer Äußerungen über Angehörige des Schulsystems verbreitet, die Aufnahmsprüfung an Gymnasien fordert - und bringt selbst kaum einen geraden Satz zustande. Das relativiert die Relevanz der Aussagen sehr wohl und zu Recht.
Rechtschreibung war einmal eine echte Kulturleistung und ist insbesondere an den Gymnasien gepflegt und geübt worden.

Meisterprüfung als elektriker und eigene firma aufmachen... ich glaub, wär nicht das schlechteste gewesen...
Tja - und man gehe einmal in Berufsschulen und Meisterkurse.... :roll: Dort merkt man was unter dem "Versagen des Bildungssystems" verstanden wird.
Es gibt mittlerweile nicht wenige Betriebe, die nur mehr oder vorwiegend Maturanten als Lehrlinge aufnehmen.

:mrgreen: Wie politisch unkorrekt drückst Duuuuu Dich denn aus? Das heißt bildungsferne und bildungsresistente Schichten. :hahaha:
...tja, ich kann mich auch volksnah ausdrücken.. Wie du siehst, hat der Begriff eine empfindliche Stelle getroffen... :cool:
Betonung liegt übrigens auf "resistent" ... ;) Aber was will man in einem Land, in dem die Kronenzeitung und die inhaltlich fast komplett entleerte ZIB für die (leider nicht schweigende) Mehrheit zur kaum zu bewältigenden geistigen Herausforderung zählen?
Es ist schon ein Indikator unserer Gesellschaft, die Interviews des Ö3-Mikromanns zu hören.... :roll:

Ist denn das kummulieren von Abfragewissen schon Bildung?
Gute Frage. Nur wieder mal rechtschreibtechnisch miserabel. Wobei wie vorher geschrieben, korrekte Rechtschreibung früher ein Ausweis von guter Bildung war.
Übrigens - was unter "Bildung" nun tatsächlich verstanden wird, ist bis heute nicht ausdiskutiert und gelöst. Das bürgerliche Bildungsideal nähert sich deiner Darstellung jedenfalls stark an.

Die meint er aber nicht, denn die diskutieren hier nicht mit. Er meint damit alle, die nicht seiner Meinung sind.
Deine Meinung. Nur eben eine Behauptung.
Gehört werden können nur jene, die sich zu Wort melden. Und Diskurs lebt eben, aber ich fürchte du wirst dies nicht begreifen können oder wollen, davon, dass unterschiedliche Positionen bestehen. Günstigerweise lernen und akzeptieren diese voneinander.

Denn auch das gehört zum Thema Bildung - dass man den Kopf offen für Anderes und Neues hält. Wenn aber die Bildungsdiskussion stets vom Standpunkt des (siehe oben) 19.en Jahrhunderts und elitärer Bürgertumsideologie betrieben wird - ist es indiskutabel und nicht konsensfähig.
Wir leben in einem neuen Jahrtausend mit völlig veränderten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen. Diesen müssen wir uns zuwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir leben in einem neuen Jahrtausend mit völlig veränderten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen.
:mrgreen:

Das könnte man jetzt aber auch als Binsenwahrheit bezeichnen.
Wenn die vorgeblich Gebildeten den angeblich Ungebildeten nicht mehr voraus haben, als antibürgerliche Allgemeinplätze, bewegt sich diese Diskussion durchaus auf Augenhöhe.
 
...Das könnte man jetzt aber auch als Binsenwahrheit bezeichnen.....
Tja, eine Binsenwahrheit, deren Konsequenzen sich noch zu vielen nicht erschlossen haben.
Mittel und Methoden der Vergangenheit greifen mittlerweile zu kurz.

...Wenn die vorgeblich Gebildeten den angeblich Ungebildeten nicht mehr voraus haben, als antibürgerliche Allgemeinplätze, ....
Also, Steirer - jetzt enttäuscht du mich ein wenig.
Weder habe ich mich jemals hier als "gebildet" bezeichnet - mich aber bereits mehrmals als bekennend nicht-bürgerlich deklariert. Und in der gegenwärtigen Diskussion geht es eben zuerst einmal darum, Meinungen und Inhalte zu trennen. Und auch herauszustellen, dass es ideologische Allgemeinplätze sind, die als Meinungen hier platziert werden.
Nur zur Beruhigung der Seelen: mich nerven auch die sozialdemokratischen Allgemeinplätze.

Bildungs- und Schulsystem wäre (wie auch dem Rest von Österreich) am meisten geholfen, wenn die Politik das Feld räumen würde und sich endlich wieder auf seine Kernaufgabe - das Funktionieren des Staates zu gewährleisten - besinnen würde.

... bewegt sich diese Diskussion durchaus auf Augenhöhe.
na dann - gemeinsame Schritte nach vorne... ;)
 
Rechtschreibung war einmal eine echte Kulturleistung und ist insbesondere an den Gymnasien gepflegt und geübt worden.
Da stimme ich dir zu, allerdings nicht vorbehaltlos. Gerade früher, in der von dir eher geschmähten "Vorzeit" unseres Bildungssystems, haben auch die Hauptschulen ihre Schüler zu Menschen ausgebildet, die richtig schreiben konnten. Woran liegt es, dass das Niveau inzwischen derart abgesunken ist?

Wer "Sympathie" nicht korrekt schreiben kann, braucht nicht über Bildung zu diskutieren.
Da ist jemand der eine Reihe negativer Äußerungen über Angehörige des Schulsystems verbreitet, die Aufnahmsprüfung an Gymnasien fordert - und bringt selbst kaum einen geraden Satz zustande.

Zugegeben, auch ich kann mir oft eine ironische Anmerkung nicht verkneifen, wenn ein Posting über 10 Zeilen geht und dabei nicht einen einzigen Beistrich enthält. Aber von der Rechtschreibung auf die Bildung oder gar die Intelligenz eines Menschen schließen zu wollen, das ist ein völlig falscher Ansatz. Das kann ich aus meinen beruflichen Erfahrungen ableiten.

So, für heute ..... oder zumindest bis zum Abend steige ich aus dem Thema aus.
 
Woran liegt es, dass das Niveau inzwischen derart abgesunken ist?

zu einem gewissen Teil vielleicht an den virtuellen Plattformen, wo den ganzen lieben Tag lang geschrieben und geplaudert wird, wie der Schnabel gewachsen ist in Mundart und so wie man es hört ... und wenn man dann in der Schule auf Schuldeutsch mit halbwegs richtiger Rechtschreibung wechseln soll, ist es nicht immer ganz einfach die Kurve zu kriegen.
 
Da stimme ich dir zu, allerdings nicht vorbehaltlos. Gerade früher, in der von dir eher geschmähten "Vorzeit" unseres Bildungssystems, haben auch die Hauptschulen ihre Schüler zu Menschen ausgebildet, die richtig schreiben konnten. Woran liegt es, dass das Niveau inzwischen derart abgesunken ist?....
Danke.
Ja, das stimmt. Die Hauptschulen sind den Unterstufen der Gymnasien in kaum etwas nachgestanden. Im Gegenteil - sie haben jede Menge interessanter handwerklicher Freifächer zusätzlich angeboten.
Der "Niveauverlust" liegt, und da berufe ich mich auf eine Anzahl Artikel, im Gebrauch von Computer, handy und neuerdings smartphone. Das hat die Sprache und ihren Gebrauch stark verändert.

....Zugegeben, auch ich kann mir oft eine ironische Anmerkung nicht verkneifen, wenn ein Posting über 10 Zeilen geht und dabei nicht einen einzigen Beistrich enthält. Aber von der Rechtschreibung auf die Bildung oder gar die Intelligenz eines Menschen schließen zu wollen, das ist ein völlig falscher Ansatz. Das kann ich aus meinen beruflichen Erfahrungen ableiten. .
Das hat auch niemand getan. Ich habe explizit die Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
So wie ich es übrigens auch in Frage stelle, dass eine Aufnahmsprüfung geeignet ist Eignung und Intelligenz für einen Schultyp festzustellen.

...So, für heute ..... oder zumindest bis zum Abend steige ich aus dem Thema aus.
Same for me... :cool:

Ach ja - habe zurückgeblättert. Ursprünglich ging es um die Zentralmatura... (die eigentlich viel mehr Gleichmacherei bedeutet, als freier Zugang zur Bildung, oder?)
 
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