Ah .... und warum? Hab ich den Begriff Subproletariat falsch verstanden? Ist das eine Auszeichnung?...
Des hast miss(t)verstanden...
However. Proletariat war einmal eine positive Bezeichnung - für jene Menschen, denen die Politik der 1960er und 70er Jahre die Bildungswege geöffnet hat.
Und Österreich ist damit sicher sehr sehr gut gefahren.
Und ich denke auch daran, dass insbesonderen die VertreterInnen der AHS immer wieder betonen, dass die AHS für sich genommen bei den PISA-Ergebnissen hervorragend abschneiden. Die Probleme bestehen nicht im System sondern an den Rahmenbedingungen. Eine davon ist, dass die Bürgerlichen der SPÖ die Chance auf schulische Bildung und Ausbildung bis heute nicht "verziehen" haben.
Es geht hier ausschließlich um ideologische und nicht um inhaltlich-sachliche Konzepte. Würde man Politik und Gewerkschaft aus der Entscheidung eliminieren, wäre in kurzer Zeit ein modernes innovatives Schulwesen möglich.
Ah .... Vor allem dann, wenn sie der eigenen Meinung zuwider läuft?...
Ich denke, dass ich deutlich mache wo ich Meinungen habe und wo es um Inhalte geht.
Genau diese Unterscheidung wird (österreichweit aber vor allem hier!) nicht durchgeführt. Meinungen gehören deklariert und vertreten - und natürlich diskutiert und revidiert.
Die bedauerliche österreichische Realsituation - vom Hausmeister bis zum Bundeskanzler - dass man sich unter missbräuchlicher Verwendung von "Meinungsfreiheit" mit phraseologischen Worthülsen bewirft ist intellektuell erbärmlich.
Es gehört eben zum Diskurs dazu, dass man Dinge und Meinungen beim Namen nennen kann und soll.
Ah .... Diese in deinen Augen ahnungslosen Laien sind sehr oft die betroffenen Eltern, die mit den Problemen direkt konfrontiert sind..
Trotzdem ahnungslose Laien-in vielen Fällen.
Dieselben Eltern würden also auch zum Elektriker, zum Automechaniker, zum Arzt, zum Rechtsanwalt etc gehen und diesen erklären, dass sie eigentlich inkompetent und ahnungslos sind und in Wahrheit stempeln gehen sollten?
Wieso erlaubt sich wirklich viele, dies mit Lehrenden zu machen?
Wir haben heute eine Elterngeneration, die ihre (überwiegend) eigenen negativen Erfahrungen im Schulsystem an den heutigen Lehrkräften abreagiert. Und dies in vielen Fällen verbunden mit einem Schul- und Bildungsbild aus dem 19.en Jahrhundert.
...Das mag schon sein. Aber es ist kein Argument in der Sache.
Das mag sein. Aber es wirft ein Licht auf die Situation. Da ist jemand der eine Reihe negativer Äußerungen über Angehörige des Schulsystems verbreitet, die Aufnahmsprüfung an Gymnasien fordert - und bringt selbst kaum einen geraden Satz zustande. Das relativiert die Relevanz der Aussagen sehr wohl und zu Recht.
Rechtschreibung war einmal eine echte Kulturleistung und ist insbesondere an den Gymnasien gepflegt und geübt worden.
Meisterprüfung als elektriker und eigene firma aufmachen... ich glaub, wär nicht das schlechteste gewesen...
Tja - und man gehe einmal in Berufsschulen und Meisterkurse....
Dort merkt man was unter dem "Versagen des Bildungssystems" verstanden wird.
Es gibt mittlerweile nicht wenige Betriebe, die nur mehr oder vorwiegend Maturanten als Lehrlinge aufnehmen.
Wie politisch unkorrekt drückst Duuuuu Dich denn aus? Das heißt bildungsferne und bildungsresistente Schichten.
...tja, ich kann mich auch volksnah ausdrücken.. Wie du siehst, hat der Begriff eine empfindliche Stelle getroffen...
Betonung liegt übrigens auf "resistent" ...
Aber was will man in einem Land, in dem die Kronenzeitung und die inhaltlich fast komplett entleerte ZIB für die (leider nicht schweigende) Mehrheit zur kaum zu bewältigenden geistigen Herausforderung zählen?
Es ist schon ein Indikator unserer Gesellschaft, die Interviews des Ö3-Mikromanns zu hören....
Ist denn das kummulieren von Abfragewissen schon Bildung?
Gute Frage. Nur wieder mal rechtschreibtechnisch miserabel. Wobei wie vorher geschrieben, korrekte Rechtschreibung früher ein Ausweis von guter Bildung war.
Übrigens - was unter "Bildung" nun tatsächlich verstanden wird, ist bis heute nicht ausdiskutiert und gelöst. Das bürgerliche Bildungsideal nähert sich deiner Darstellung jedenfalls stark an.
Die meint er aber nicht, denn die diskutieren hier nicht mit. Er meint damit alle, die nicht seiner Meinung sind.
Deine Meinung. Nur eben eine Behauptung.
Gehört werden können nur jene, die sich zu Wort melden. Und Diskurs lebt eben, aber ich fürchte du wirst dies nicht begreifen können oder wollen, davon, dass unterschiedliche Positionen bestehen. Günstigerweise lernen und akzeptieren diese voneinander.
Denn auch das gehört zum Thema Bildung - dass man den Kopf offen für Anderes und Neues hält. Wenn aber die Bildungsdiskussion stets vom Standpunkt des (siehe oben) 19.en Jahrhunderts und elitärer Bürgertumsideologie betrieben wird - ist es indiskutabel und nicht konsensfähig.
Wir leben in einem neuen Jahrtausend mit völlig veränderten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen. Diesen müssen wir uns zuwenden.