Wie sehr erfüllt euch euer Job?

Es gibt ja hunderttausend Abstufungen zwischen „ich mache beruflich genau das was ich immer tun wollte / es ist meine Berufung / es erfüllt mich und ich würde nichts anderes tun wollen / ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“ und „ich mach meinen Job nur zum Geld verdienen, aber ansonsten hasse ich ihn eigentlich“.

Wie ist das bei euch? Ist euer Job auch gewissermaßen „Erfüllung“ oder auch „Hobby“ in eurem Leben? Oder habt ihr einen eher pragmatischen Zugang dazu und seht ihn einfach als Möglichkeit zum Geld verdienen, damit ihr euch die Dinge leisten könnt, die euch „wirklich“ Spaß machen? Oder habt ihr einen ganz anderen Zugang dazu? Würde mich tatsächlich interessieren :)

Ich werd mich dann auch noch zu meinem persönlichen Zugang äußern.

Aufs Jahr bezogen arbeite ich wirklich gerne. Einen "Traumjob" hatte ich nie, dafür das Glück, immer wieder interessante Tätigkeiten zu haben. So bin ich nun u.a. im QM gelandet, wo ich vieles gelernt habe, ein vielfaches noch zu lernen habe und mir auch sonst nicht fad wird.

Zum Punkt "Dinge leisten": Solange ich meine Rechnungen bezahlen kann, mir regelmäßig was übrig bleibt und ich ein gutes Paar Laufschuhe habe, bin ich schon zufrieden. Ich brauche keine Statussymbole, um "glücklich" zu sein.
 
Also mein Hauptgewerbe ist durchaus etwas das mich auch privat interessiert, aber ein Nebengewerbe das ich habe wäre doch mehr Berufung, nur leider nicht rentabel genug um davon zu leben.

Wie sehr ich mich für etwas begeistern kann hängt auch sehr von den Kunden ab. Wenn ein Chefe mir sagt er will eine technische Modernisierung seiner Firma dann arbeite ich gerne ein Konzept aus und wir besprechen nur noch die Kostenvarianten. Ich stelle dann auf und schule auch mit viel Geduld die Mitarbeiter ein.
Wenn aber Kunden kommen die eigentlich nur ihren alten Scheiss etwas schneller wollen weil sie nicht bereit sind auch nur ein aktuelles Betriebssystem zu akzeptieren ist die Begeisterung natürlich weg. Teilweise gibt es sogar Angst vor Wlan, Webcams und anderen teuflischen Erfindungen der geheimen Weltverschwörung.

Gleiches Spiel bei einer anderen Tätigkeit, wenn eine Frau im Kurs glaubt sie könnte mit einem Karatekurs einen Mann der sie überfällt besiegen, dann wünsche ich viel Glück. Ich zeige eben vor wie man einen Kehlkopf eintritt, die Augen aussticht oder einen Stein einsetzt und welche Waffen man in Österreich legal besitzen kann oder wie man eine WBK bekommt.

Mein absoluter Traumjob ist leider in Österreich nicht umzusetzen da wir nicht bei der NATO sind und diverse Gesetze es aktuell sogar verhindern würden oder die Staatsbürgerschaft kosten.

Es gibt aber auch Dinge die einem mit der Zeit nicht mehr gefallen weil man andere Vorstellungen hat. Früher war ich auch politisch aktiv und habe ab und zu für Tageszeitungen geschrieben. Aber dieser Sumpf aus Vetternwirtschaft und internen Ringkämpfen hat mich davon geheilt. Dort scheint ein jeder ein Brutusgen zu haben und wartet nur mit dem Dolch in der Toga um im rechten Moment zuzuschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wahr. Wie lange braucht es, bis der Change in der Branche angekommen ist ?
Das geht heut schneller, als man denkt. Das Modell von früher, man sucht sich in jungen Jahren einen Beruf aus der passt, entwickelt sich in dem Umfeld weiter und wird perfekt ist heut nicht mehr leicht durchzuziehen.
 
Ab und an denk ich mir, ich hängt den Job an den Nagel, weil er mich so nervt (und dann komm ich drauf: Nein, sind ja nur die Kunden 😂) An anderen Tagen denk ich mir wieder, ich hab den geilsten Job der Welt und könnte mir nichts besseres vorstellen.
Ich lebe und liebe meinen Job. Er bietet mir absolut viele Möglichkeiten und kein Tag gleicht dem Anderen. Darin bin ich bin fast alles... Handwerker, Bürohengst, Manager, Seelsorger, Psychologe, Künstler, Sachverständiger, Verkäufer, Betriebswirt, Lehrer und Schüler.
Aber das schönste daran: Man sieht Ergebnisse.
 
Ich fürchte du musst da konkreter werden. 😅

ok - es findet in vielen (Handwerks) Berufen eine Umstellung statt, dass die Anforderungen sowohl bei Neuinstallation wie auch bei Service und Reparatur mittlerweise 50/50 zwischen Mechanik und Elektronik aufgeteilt sind. Jüngere ( "Mechatroniker") mögen damit zurechtkommen oder auch nicht, je länger jemand in einem traditionellen Beruf tätig war, desto schwerer wird die Umstellung/ Anpassung.

Ich denke da nicht nur an das Naheliegende (> Automechaniker) , sondern an sehr viele Handwerksberufe. soweit ich das mitkriege, ist aber z.b im gehobenen Verkauf, in Lehrberufen usw die Situation ähnlich.

...... mein Zugang ist , dass die Leute, die anspruchsvollere Dinge auf traditionelle Art lösen können, immer weniger werden und dadurch auch in einem schwindenden Markt für mich noch reichhaltig Nachfrage besteht. Daher kann ich meine Erfahrung verwerten ohne mich auf alle Neuerungen einlassen zu müssen. Grundbegriffe ok, aber ansonsten gibts Jüngere, auf die ich gerne verweise.

Insgesamt bin ich froh, dass ich im Pensionsalter und eine erfolgreiche Karriere hatte bin - lustig schaut das alles nicht mehr aus.
 
Das ist wahr. Wie lange braucht es, bis der Change in der Branche angekommen ist ?
Nicht lange in Zeiten, wie diesen.
Das geht heut schneller, als man denkt. Das Modell von früher, man sucht sich in jungen Jahren einen Beruf aus der passt, entwickelt sich in dem Umfeld weiter und wird perfekt ist heut nicht mehr leicht durchzuziehen.
Es dreht sich alles sehr schnell.
Wenn man viele Bereiche in größeren Unternehmen nicht ständig umarbeitet werden sie aufgelöst.

Alle drei bis fünf Jahre sieht in stark marktgetriebenen Unternehmen der Arbeitsplatz und die Tätigkeit anders aus und dies kontinuierlich.
Ich gehe oft mit meinen Leuten durch, wohin die Strömungen im Konzern gehen, sowie was wir bereits passend ändern können und sollten um nicht unter die Räder und Rotstifte der reinen Schreibtischtäter zu kommen.

Nicht jede Änderung ist gut, aber auch die bringt Erfahrung und rückt wieder Verhältnisse zurecht.
Nichts zu ändern ist der sichere Weg aufs Abstellgleis.

Ich liebe und hasse meinen Job gleichzeitig und gleichermaßen. Es sind halt Phasen und Änderungen, schöne und weniger schöne Monente.

Show must go on.
 
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ok - es findet in vielen (Handwerks) Berufen eine Umstellung statt, dass die Anforderungen sowohl bei Neuinstallation wie auch bei Service und Reparatur mittlerweise 50/50 zwischen Mechanik und Elektronik aufgeteilt sind. Jüngere ( "Mechatroniker") mögen damit zurechtkommen oder auch nicht, je länger jemand in einem traditionellen Beruf tätig war, desto schwerer wird die Umstellung/ Anpassung.

Ich denke da nicht nur an das Naheliegende (> Automechaniker) , sondern an sehr viele Handwerksberufe. soweit ich das mitkriege, ist aber z.b im gehobenen Verkauf, in Lehrberufen usw die Situation ähnlich.

...... mein Zugang ist , dass die Leute, die anspruchsvollere Dinge auf traditionelle Art lösen können, immer weniger werden und dadurch auch in einem schwindenden Markt für mich noch reichhaltig Nachfrage besteht. Daher kann ich meine Erfahrung verwerten ohne mich auf alle Neuerungen einlassen zu müssen. Grundbegriffe ok, aber ansonsten gibts Jüngere, auf die ich gerne verweise.

Insgesamt bin ich froh, dass ich im Pensionsalter und eine erfolgreiche Karriere hatte bin - lustig schaut das alles nicht mehr aus.
Meine Erfahrung dazu, speziell im Bereich Elektronik, hat mir gezeigt, dass man diese „alten Hasen“, die klassisch bzw. traditionell arbeiten, braucht.

Die modernen Konzepte sind zwar fein und gut, aber die Grundlagen werden nicht mehr so tiefgründig behandelt wie man das früher offenbar getan hat. Die alten Hasen haben halt oft einen viel pragmatischeren Zugang zu Problemen, was den jungen Hüpfern oft ganz gut tut.
 
ich liebe meinen job und könnt mir nichts anderes vorstellen.

Ich find aber auch das ganze background zeug cool :) ich mach die löhne und das ganze was im hintergrund läuft. Vermutlich werd ich irgendwann nochmals reduzieren am kunden, da der rest mehr zeit benötigt. 3 tage am kunden reichen auch 😁


Wir stellen noch zwei leute an diesen monat und ich liebe es, dass wir expandieren 😍
 
Nicht lange in Zeiten, wie diesen.

Es dreht sich alles sehr schnell.
Wenn man viele Bereiche in größeren Unternehmen nicht ständig umarbeitet werden sie aufgelöst.

Alle drei bis fünf Jahre sieht in stark marktgetriebenen Unternehmen der Arbeitsplatz und die Tätigkeit anders aus und dies kontinuierlich.
Ich gehe oft mit meinen Leuten durch, wohin die Strömungen im Konzern gehen, sowie was wir bereits passend ändern können und sollten um nicht unter die Räder und Rotstifte der reinen Schreibtischtäter zu kommen.

Nicht jede Änderung ist gut, aber auch die bringt Erfahrung und rückt wieder Verhältnisse zurecht.
Nichts zu ändern ist der sichere Weg aufs Abstellgleis.

Ich liebe und hasse meinen Job gleichzeitig und gleichermaßen. Es sind halt Phasen und Änderungen, schöne und weniger schöne Monente.

Show must go on.

Ich glaube beim Changeprozess kommt es mehr auf Akzeptanz, als auf den Faktor Zeit, zumindest habe ich das mal wo gelesen.
 
Mein Job ist nicht schlecht und sehr abwechslungsreich aber überhaupt nicht das was ich machen wollte. Bin durch Zufall rein gerutscht und jetzt schon etliche Jahre dabei. Konnte mich raufarbeiten und genieße vollstes vertrauen.
Arbeiten empfinde ich aber allgemein nicht als spaß, ist jedoch ein muss im Leben.

Kurz und knapp, ich machs um Geld zu verdienen um meine wirklichen leidenschaften/hobbys finanzieren zu können. 🙂
 
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