ich bin ein wenig vom direkten Thema abgekommen (da mich diese Frau mit ihren blödsinnigen Kommentaren regelmäßig aufregt)
Ja, die jungen Leute ... immer so impulsiv.
Ich sag' Dir einmal kurz, was ich von dem Ganzen halte.
Es gibt nichts, was auch nur im geringsten darauf hindeutet, dass die Behörden oder der Staat gewillt sind, die Kontrolle über die Prostitution aus der Hand zu geben. Das könnte man sich als oberster Verantwortungsträger für die Volksgesundheit zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch gar nicht erlauben.
Die Konsequenz daraus ist auf der einen Seite der schrittweise Abbau des Straßenstrichs, weil dieser nach wie vor den größten Anteil an nicht registrierten Prostituierten aufweist. Auf der anderen Seite werden Auflagen und Kontrolle für gewerbliche Prostitutionsbetriebe genau so verschärft werden, wie für die selbständig tätigen Prostituierten. Und wenn alles so läuft, wie sich der Steirer das vorstellt, dann wird man als Ausgleich für die rigorosen Kontrollen die Sittenwidrigkeit fallen lassen und das Gewerbe der Prostituierten offiziell anerkennen.
Im Endeffekt wird es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, was dem Bären vorschwebt: die Konzentration der Prostituion auf einige wenige Gebiete, aufgeteilt auf das Stadtgebiet, aber jedenfalls abseits von reinen Wohngebieten und auch abseits der meisten bisherigen Standorte.
Das wäre meiner Meinung nach als politisches Ziel denkbar und vor allem argumentierbar, sowohl in Hinblick auf die Interessen der betroffenen Bürgerschaft, als auch in Hinblick auf derzeitige und kommende Umstrukturierungen der Stadt.
Wenn dieses Ziel konsequent angesteuert wird, dann kann ich mir nur schwer vorstellen, dass der Straßenstrich in Wien eine sehr große Zukunft hat. Möglicherweise wird man ihn nicht gänzlich eliminieren können, aber Vergnügen wird er weder für die Prostituierten noch für die Freier sein.