wieviel arschloch-sein ist genug?

Ich denke der Hauptgrund dieser Wahrnehmung, den ich auch habe, sobald ich den Fokus darauf lege, liegt daran, dass die Menschen mittlerweile immer schneller und stärker zu spüren beginnen, dass ein Leben "so wie früher (das muss kein Jahrzehnt sein)" heute einfach nicht mehr möglich ist, bzw. nur mehr schwer möglich ist. Das Resultat ist dann Orientierungslosigkeit, Angst, Wut, Verzweiflung. Und dies macht ja mit einem etwas. Steuert da man nicht rechtzeitig dagegen, schauts düster aus und kann und wird sich im körperlichen Aspekt bemerkbar machen.

Ich persönlich grenze mich von Dingen, die ich nicht ändern kann, einfach ab. Hat von außen oft den Anschein, dass mir sowieso alles wurscht ist, aber das ist nicht wahr. Bevor ich eine Entscheidung treffe, habe ich die 2ms Zeit um zu überlegen bzw. mir die Frage zu stellen: "Wie würde jetzt die Liebe reagieren", statt ins Drama einzusteigen.

Dazu eine kleine Geschichte, um vielleicht zu verdeutlichen was ich konkret meine.

Halte mit dem Auto kurz in der Ladezone, weil natürlich grad nix frei, um meine Schwester aus dem gegenüberliegenden Gebäude abzuholen. Parkuhr rein mit genauer Ankuftszeit usw... keine 7min später komm ich zum Auto, der Parkscheriff hat den Strafzettel schon ausgefüllt gehabt. Erster Gedanke, du Depp du, das waren keine 10min usw... kurz innegehalten, hab höflich gefragt, warum der Strafzettel, weil es ja keine 10min (Parkuhr als Beweis) usw.... darauf er mit irgendwelchen Gesetzen usw... ok ich hätte noch weiter streiten können, dies sogar vielleicht rechtlich? beeinspruchen können usw.., stattdessen nahm ich den Zettel, bedankte mich für die Information und wünschte ihm einen schönen Tag. Und da schau her, ein Lächeln seinerseits kam über seine Lippen....und ich glaube ein Parkscheriff hat nicht viel zu lachen. Gut und den 20iger konnte ich verschmerzen.
 
ja, das da ....

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

... ist "nur" ein einkaufswagerl mitten auf der fahrbahn eines sonst fast leeren supermarkt-parkplatzes. einfach so mitten auf der fahrbahn von dem benutzer stehengelassen, der dann einfach ins auto eingestiegen und nach vorn weggefahren ist.

nur - aber für mich ein einfaches beispiel, wohin wir uns gesellschaftlich entwicken. "warum soll ich auf andere schauen, wenn sich umgekehrt keiner um mich schert?" dass man sich als der ewig depperte don quichote fühlt, wenn man anscheinend der letzte einer spezies ist, der sich um andere auch noch gedanken macht.

aber ist es nicht genau das, wo man uns haben will? als einzelkämpfer gegen alle anderen? als egoist?

wo man die eigene einflusssphäre auf EINS reduziert, und man in einer gemeinschaft keine größere wirkung mehr ausüben kann?

ist DAS das ziel?

und wollen wir durch unser eigenes verhalten DEM ziel entsprechen?


Servus Don, was hinderte dich daran, deine gute Tat des Tages zu vollbringen, das Wagerl ordentlich zurückzubringen und die Einsatzmünze zu kassieren? :hmm: Das wäre mein Ansatz, da ich erstens sehr viel Wert auf ORDNUNG lege und mir zweitens nicht zu schade bin, einen Euro zu verdienen. :cool: Zum Arschloch: kann sein, vielleicht auch nicht. Vielleicht hat das Wagerl ein alter, gehbehinderter Mensch zurückgelassen, vielleicht eine hypernervöse Alleinerzieherin mit drei quängelnden Plagen im Kleinwagen, vielleicht a Vergesslicher? :schulterzuck:
 
....ich frage mich, ob du den Thread auch eröffnet hättest, wenn im Wagerl der Pfand noch drinnen gewesen wäre..........

aber ja, weil arschlochverhalten bei mir auch nicht gegen cash durchgeht.

Servus Don, was hinderte dich daran, deine gute Tat des Tages zu vollbringen, das Wagerl ordentlich zurückzubringen

na was glaubst, was ich gemacht hab?

und die Einsatzmünze zu kassieren?

da war keine - ich habs auch so gemacht.

aber um das wagerl im konkreten gehts gar nicht. es geht um "die vielen wagerl" - bis zu dem punkt, wo man als gaffer mit handyvideo einsatzkräfte behindert und so möglicherweise den tod eines menschen mitverschuldet. und schlimmeres.
 
Ich persönlich grenze mich von Dingen, die ich nicht ändern kann, einfach ab.

ist das nicht gleich die zweite frage? was haken wir als unabänderlich ab, obwohl wir sehr wohl eine chance hätten?

ist es wirklich unmöglich - oder bloß zu mühsam, zu riskant, zu sehr uns exponierend etc.?

wie @Mitglied #52454 richtig gesagt hat:

Die Gesellschafft sind wir Alle und für die Entwicklung der Gesellschaft ist Jeder verantwortlich
 
du kennst mich inzwischen - und ich hoffe nicht, auf dich in der hinsicht gewirkt zu haben. aber: ganz so eine pari-waage ist es nicht, leider. schön wär's!

Und wie ändern wir es? :)
Ich glaub halt, dass jeder für sich selbst, in seiner Umgebung, so viel Tolles bewirken könnte und dass jeder positive Impuls durchaus im Stande wäre eine Welle zu erzeugen.
Die große Herausforderung ist es auf Veränderungen adäquat einzugehen, zb soziale Medien anders einzubinden - genau dort läge nämlich großes Potential.
 
aber ja, weil arschlochverhalten bei mir auch nicht gegen cash durchgeht.



na was glaubst, was ich gemacht hab?



da war keine - ich habs auch so gemacht.

aber um das wagerl im konkreten gehts gar nicht. es geht um "die vielen wagerl" - bis zu dem punkt, wo man als gaffer mit handyvideo einsatzkräfte behindert und so möglicherweise den tod eines menschen mitverschuldet. und schlimmeres.


Bischt eh a braver Bua! :up: Zur Behinderung der BLO: da gehört hart durchgegriffen und das Verhalten als Sauerei gebrandmarkt.:mad: was ich weit übler finde als Behinderungen: Gewalt gegen Helfer, das nimmt rapid zu.:mad:
 
ja, das da ....

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... ist "nur" ein einkaufswagerl mitten auf der fahrbahn eines sonst fast leeren supermarkt-parkplatzes. einfach so mitten auf der fahrbahn von dem benutzer stehengelassen, der dann einfach ins auto eingestiegen und nach vorn weggefahren ist.

nur - aber für mich ein einfaches beispiel, wohin wir uns gesellschaftlich entwicken. "warum soll ich auf andere schauen, wenn sich umgekehrt keiner um mich schert?" dass man sich als der ewig depperte don quichote fühlt, wenn man anscheinend der letzte einer spezies ist, der sich um andere auch noch gedanken macht.

aber ist es nicht genau das, wo man uns haben will? als einzelkämpfer gegen alle anderen? als egoist?

wo man die eigene einflusssphäre auf EINS reduziert, und man in einer gemeinschaft keine größere wirkung mehr ausüben kann?

ist DAS das ziel?

und wollen wir durch unser eigenes verhalten DEM ziel entsprechen?

Imho gibt es zwar überall Tendenzen dahin, aber in Wien halt schon sehr ausgeprägt. Was ich subjektiv immer schon so empfand....
 
ist das nicht gleich die zweite frage? was haken wir als unabänderlich ab, obwohl wir sehr wohl eine chance hätten?

ist es wirklich unmöglich - oder bloß zu mühsam, zu riskant, zu sehr uns exponierend etc.?

wie @Mitglied #52454 richtig gesagt hat:
Ich habe dazu einfach einen anderen Zugang. Bei mir beginnt Veränderung immer zuerst in mir selbst. Je bewusster ich den Fokus darauf lege, Veränderungen einfach annehme, mich neu ausrichte, desto locker flockig läuft es. Ich kann Hr. Trump und seine Einstellung nicht ändern, ich kann die Struktur der SVA nicht ändern.

Ich denke, wenn jeder Mensch das tun würde, käme die Veränderung ganz von alleine, ohne große Mühen und Anstrengungen.

Bewusstseinsbildung, einfaches Beispiel, das sehr stark polarisiert und ich deswegen extra hernehme - Tiertransporte in der Fleischindustrie, damit der Kunde beim Lidl sein Schnitzel um 1,99/kg kaufen kann. Kauft keiner mehr diese Produkte, gäbe es dieses Leid nicht, oder zumindest am Ö Martkt nicht. JEDER einzelne Mensch hat die freie Entscheidung und Wahl. Nennt sich Selbstverantwortung.

Bitte jetzt nicht das Thema Tiertransporte hier reinziehen, war nur als Beispiel für die Freiheit der Entscheidung gedacht.
 
Und wie ändern wir es? :)
Ghandis "Sei du selbst die Veränderung, die du dir für die Welt wünscht" ist imho die praktische Umsetzung des Kantschen Imperativ.

Ich, für mich, handle so, wie es meinem Anspruch gereicht. Weil ich mich sonst nicht wohl fühle.

Und damit erwarte ich nicht, dass andere den selben Anspruch haben, respektive ist es mir nicht wichtig. Aber meine Werte kann ich ...fröhlicher leben.
 
Halte mit dem Auto kurz in der Ladezone, weil natürlich grad nix frei, um meine Schwester aus dem gegenüberliegenden Gebäude abzuholen. Parkuhr rein mit genauer Ankuftszeit usw... keine 7min später komm ich zum Auto, der Parkscheriff hat den Strafzettel schon ausgefüllt gehabt. Erster Gedanke, du Depp du, das waren keine 10min usw... kurz innegehalten, hab höflich gefragt, warum der Strafzettel, weil es ja keine 10min (Parkuhr als Beweis) usw.... darauf er mit irgendwelchen Gesetzen usw... ok ich hätte noch weiter streiten können, dies sogar vielleicht rechtlich? beeinspruchen können usw.., stattdessen nahm ich den Zettel, bedankte mich für die Information und wünschte ihm einen schönen Tag. Und da schau her, ein Lächeln seinerseits kam über seine Lippen....und ich glaube ein Parkscheriff hat nicht viel zu lachen. Gut und den 20iger konnte ich verschmerzen.

Tja, gutes Beispiel, dass Unwissenheit auch zu Arschlochverhalten führen könnte......
In der Ladezone ist das Halten für Nichtberechtigte natürlich verboten, lediglich ein kurzer Halt zum Ein-und Aussteigen lassen ist erlaubt.
Jedenfalls warst ned erkenntnisresistent und bist ned zu Arschloch geworden.
 
damit der Kunde beim Lidl sein Schnitzel um 1,99/kg kaufen kann

das mit den tiertransporten stimmt schon, aber auch wenn die berühmten 1,99 noch so oft gepostet werden, so werden's nicht richtiger. das sind hin und wieder auftauchende, vom handel gestützte sonderangebote und nicht die regel. fleisch kostet ausserhalb von aktionen ab 6 euro aufwärts das kilo, ist also teur genug und den reibach streifen die handleskonzerne ein. wenn, dann sind die die schuldigen, aber nicht dauernd das hinhauen auf den konsumenten.

ansonsten: bzgl. der mensch ist ein arschloch, kann durchaus auch das thema tiertransport seine erwähnung finden.
 
Btw Gunkls aktuelles Kabarett setzt sich auf spannende und hochinteressante Weise damit auseinander.

Eben, das jeder je nach Sozialisierung was anderes unter "Sei ka Oasch" versteht. Witzig dargebracht anhand eines Bankdirektors, der für einen Fehler der Bank die Spesen auf ihn abwälzen wollte und zu ihm meinte, dass er aber zugestehen müsse, dass er als Vertreter der Bank versuchte, seinem Bank-Sozialisierungs- "Sei ka Oasch" gerecht zu werden.
 
ich bin leider längst zur erkenntnis gelangt, dass sich das so nicht ausgeht. nicht im großen - aber nicht einmal mehr im engeren umfeld.
ich kanns bei mir und meinem Umfeld sehr wohl beobachten und es funktioniert und das trotz aller Widrigkeiten, die mir das Leben so in letzter Zeit zwischen die Beine geworfen hat.

Und mir ist es echt nicht wichtig, was im Großen passiert, wenn ich es schaffe, dass ich persönlich damit klarkomme und es mir durch meine Art mit den Dingen umzugehen es "leichter" habe - es muss nicht immer alles schwer sein.
Tja, gutes Beispiel, dass Unwissenheit auch zu Arschlochverhalten führen könnte......
In der Ladezone ist das Halten für Nichtberechtigte natürlich verboten, lediglich ein kurzer Halt zum Ein-und Aussteigen lassen ist erlaubt.
Jedenfalls warst ned erkenntnisresistent und bist ned zu Arschloch geworden.
Habs nachgegoogelt und war froh, dass ich dem Parkscheriff ein Lächeln abringen konnte...
 
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