Erinnerts euch noch als der Schaffner noch durch die Straßenbahnen schritt .....
Spaßerl, oder?
Ich erinnere mich sogar noch
daran:
warn des ned die kleinen Bensdorp Tafeln in den Automaten ???
Nö, das war eine andere Marke. Weiß aber den Namen nicht.
Richtig ist, dass es von Bensdorp auch einen kleinen Riegel gegeben hat, mit einer breiten Rippe in der Mitte und zwei schmalen am Rand, schwer zu beschreiben irgendwie ...
Ach - was weniger gut war - die Donauinsel gab es ganz und gar nicht.
Dafür gab's aber das Überschwemmungsgebiet, eine Mischung aus Abenteuerspielplatz und Freizeitgelände, zu meiner Zeit halt schon ein wenig verunstaltet durch die vielen Bombentrichter aus der Kriegszeit.
Meine Altvorderen haben mir auch immer erzählt, dass es früher anders war. Und so wie sie's erzählt haben, konnte man sicher sein: Es war besser und vor allem billiger.
Ich denke, das wiederholt sich in jeder Generation.
Schon, mehr oder weniger. Trotzdem behaupte ich, dass gerade die Entwicklung der letzten fünfzig Jahre eine derart große und auch rasante war, dass auf der einen Seite die heute Jungen sich das gar nicht mehr vorstellen können. Aber jene, welche das zu jeder Zeit miterlebt haben, und zu denen gehöre ich nun einmal, die wissen halt noch sehr genau, wie es damals war, und wie es heute ist. Und wenn man das weiß, dann sieht man schon auch, was damals besser war. So wie man auch das sieht, was heute besser ist.
Der Bezirk, in dem ich groß geworden bin, war damals fast noch ländlich zu nennen. Da gab es den Kern von Floridsdorf (am Spitz), dann wurde es zusehends aufgelockert, etwas Industrie, dann kam einmal Groß Jedlersdorf, danach in der Tat Wiesen und Felder mit vereinzelten Häusern, und irgendwann einmal Stammersdorf.
Heute ist das alles schon sehr zugebaut, riesige Blocks und Wohnhausanlagen, große Wirtschafts- und Einkaufsparks. Das Grün ist selten geworden, auch in den Randbezirken. Siehe Leopoldau, Kagran, Donaufeld.
Übrigens, weil sich heute alle so wichtig machen mit ihren Elektroautos ..... die Post hat einmal die größte Flotte an elektrisch betriebenen Paketwagen unterhalten. Kennt die noch jemand?
Mit diesen Fahrzeugen, die ja praktisch den ganzen Tag in Wien unterwegs waren, hat man noch wirklichen Umweltschutz betrieben.
Und noch einmal "übrigens": ich habe letztens einmal einen Blick vom Kahlenberg auf Wien geworfen ..... naja .....
Ich könnt' nicht sagen, dass Wien in den letzten 60 Jahren schöner geworden ist. Mag ja sein, dass es im Detail anders aussieht, aber vom Kahlenberg aus schaut's nicht schöner aus. Was mich persönlich sehr stört, ist das komplett veränderte Stadtbild. Nicht jetzt die diversen Wolkenkratzer, obgleich die auch nicht gerade ... naja ... aber das ist halt die Architektur unserer Zeit, da kann man nichts machen. Aber mich als alten Wiener stört mehr, dass man vom Kahlenberg so genau sieht, wie sehr die Autobahnen das Bild einer Stadt verschandeln, weil ich den Blick vom Kahlenberg aus meiner Kindheit wesentlich grüner in Erinnerung habe.
Traurig finde ich auch, dass man aus den Wiener Brücken einen faden Einheitsbrei gemacht hat. Dabei war das Bild der Wiener Brücken einmal ein so charakteristisches, mit der Reichsbrücke, den Bogen der Floridsdorfer Brücke, mit den beiden unterschiedlichen Eisenbahnbrücken ..... ewig schade darum.