Wird Corona Virus von vielen noch zu locker genommen?

wurde die nicht schon längst abgeblasen?
Bei meinem Posting ging es nicht darum, dass wir die Herdenimmunität bzw. die dafür erforderliche Durchseuchung erreichen wollen oder können. Es geht in meiner Antwort nur darum, dass das Wachstum kein exponentielles mehr ist, wenn immer mehr Menschen in der Bevölkerung immun sind.

Gibt es einen Impfstoff, dann kann die Herdenimmunität durch einen entsprechend hohen Anteil von geimpften Menschen erreicht werden. Was dann wiederum zur Diskussion über "Impfpflicht" führen wird.
 
@Mitglied #81571
Vielleicht lieg' ich ja falsch, aber mir scheint, Du belächelst meinen Beitrag etwas, zumindest einen Teil davon. Du kennst mich nicht, Du kannst nicht wissen, wie Du meine Worte verstehen, interpretieren sollst, bzw. wie ich sie genau meine. Kommt vor, wenn Sender und Empfänger auf verschiedenen Frequenzen funken.

Schau, im beruflichen Umfeld war ich relativ früh mit Auswirkungen der Corona-Welle konfrontiert, ich sah' die Welle anrollen, Tag für Tag wurde darauf auf sehr unterschiedliche Weisen reagiert. Es war echt anstrengend. Auch eher unlustig ist der Umstand, dass ich in einer Region wohne, die sehr, sehr viele COVID-Fälle aufweist. Schwer erkrankte, leicht erkrankte, Sterbefälle - wie hoch hier die Dunkelziffer ist, keine Ahnung (sie wird bestimmt hoch sein), ich kenne niemanden, der zu einem Test zugelassen wurde, dazu reichen weder die personellen Kapazitäten im Gesundheitswesen aus, noch gibt es genug Tests.
Mehrheitlich ist die ältere Generation betroffen, das ist unbestritten, aber halt nicht nur. Für mich ist die Geschichte sehr real, sehr greifbar, nicht nur ein Hype aus den Medien, den man mit wohligem Gruseln aus der Ferne verfolgt.

Es liegt mir echt fern, irgendwelche Schlagzeilen hier weiterzuproleten, dafür ist mir die ganze Sache zu ernst.

Vielleicht ändert dies Deine Sichtweise auf meinen Beitrag etwas, wenn nicht - schade, aber es war mir die Mühe wert.
 
Du belächelst meinen Beitrag etwas, zumindest einen Teil davon.

falls es so rüberkommt, nein, ich belächle natürlich nicht deinen beitrag, sondern all die mittlerweile ja absurden auswüchse im zusammenhang mit corona!

Mehrheitlich ist die ältere Generation betroffen, das ist unbestritten, aber halt nicht nur.

wie es ja immer wieder und gebetsmühlenartig kolportiert wird! sucht man dann nach statistiken und zahlen, in denen junge corona opfer aufgeführt werden, sucht man halt leider vergeblich! die ganzen jungen toten sind immer nur vom hörensagen bekannt!
 
@Mitglied #1876

Das ist nicht so sicher. Heute (gestern?) tauchten erste Meldungen auf, dass Kinder mit unerklärlichen Entzündungserscheinungen in Behandlung sind, z.T. sind die Kinder COVID-positiv, ein Zusammenhang wird nicht ausgeschlossen.

Ein Puzzleteil mehr? Seien wir ehrlich, wir wissen noch viel zuwenig über diesen Virus, jeden Tag kommen neue Erkenntnisse dazu. Wie also soll man da ein richtiges Vorgehen definieren?
Ich für meinen Teil bin mittlerweile ziemlich bedient. Ich lebe mitten in einem der Hotspots in Frankreich, der Alltag - sowohl im Privatleben, als auch im Job - ist seit Februar extrem anstrengend und nervenaufreibend.

Wenn wir den ganzen Scheiss überstanden haben - und das wird noch lange dauern - wird irgendwann einmal ein schlauer Kopf festhalten können, welche Massnahmen richtig und wichtig waren und was eher Augenwischerei, Aktionismus, Wahlpropagande oder schlicht Dummheit war. Aber dann wird das Virus und seine Eigenheiten auch bekannt sein, jetzt tasten wir uns ein bisschen nach try and error Methode durch die Nebelsuppe. Daran kann man im Prinzip nichts bemängeln, ich wüsste echt nicht, welches der richtige Weg sein soll.
Erfrischend anders deine Beiträge zu dem Thema.
 
@Mitglied #81571
danke
Solange all die vielen Statistiken, die jetzt immer und immer wieder zitiert und verlinkt werden, nicht nach genau denselben Kriterien erstellt werden, vergleichen wir Äpfel mit Birnen. Aber ich weiss, dass Du das weisst.
Es gibt hier im Umfeld Todesfälle, die absolut zur älteren Generation gehören, ja, aber ich kenne, bzw. kannte auch jüngere (einen, um genau zu sein, aber das reicht mir). Aber ja, Du hast recht, der Hauptanteil der Verstorbenen ist deutlich betagt.

Aber hey, mir reicht's für heute. Gedanken zum Thema habe ich noch viel, aber manchmal denke ich auch, dass es vielen gut tun würde, wenn das Thema mit etwas mehr Ruhe angegangen werden könnte. Etwas weniger Gegacker in den (sozialen) Medien, etwas weniger Druck auf der Politik Entscheidungen fällen zu müssen, etwas weniger Druck auf den Wissenschaftlern, die sich so vielleicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren könnten.

Gute Nacht
 
Ich muss ehrlich gestehen, seit mein Vater an Creuzfeldtjackob erkrankt und gestorben ist, interessiert mich dieses Coronavirus einen feuchten. Ich hab die Intensivstation in diesen Zeiten von innen gesehen. Ich hab die extra eingerichtete Infektiologie gesehen (die war ziemlich ruhig und das in der letzten Höchsphase). Hatte engen Kontakt mit Ärzten, Pflegern ect und weiss wie die mit der Sache umgehen.
Das persönliche Schicksal ist immer das Schlimmste. Das Leid von corona ist eben nicht auf die Infektion allein beschränkt, auch wenn ich deine Wut verstehe, du teilst es mit Tausenenden, wenn nicht Millionen. Es gibt unzählige Beispiele, eines aus meinem bescheidenen Freundeskreis gefällig? Vater Krebs, seit Monaten in Intensivbetreuung, endlich Pflegeheim gefunden mit passenden Kapazitäten, Lunge spielt nicht mit, Angehörige werden verständigt, Kontakt nur per Winken, Letztlich dann doch ein Treffen möglich, mit Mundschutz, Schutzkleidung, Vater stirbt. Aber, nicht alleine!

Die Gewährleistung nicht alleine sterben zu müssen, ist in Pandemie-Zeiten nur durch diese Maßnahmen gewährleistet. Die engsten Angehörigien hatten die Möglichkeit für fünf das Begräbnis zu organisieren. Letzlich leiden die Lebenden mehr. mit all den Einschränkungen, die dann aber wenn man sie einem Vergleich zu anderen Staaten heranzieht, milde sind.. Nicht jeder hat das Privileg an den See oder an Flüsse zu gehen wenn es beliebt...auch in nicht Corona Zeiten
 
Das ist mir schon klar, denn dafür gibt es natürlich mathematische Gründe, die wirksam werden, je mehr wir uns der Herdenimmunität nähern. Aber davon sind wir noch weit entfernt.

Momentan tut es das noch nicht und wie sich das Virus verändert, das wissen die Virologen noch gar nicht. Die Chinesen arbeiten derzeit an einem Totimpfstoff. Sollten sie erfolgreich sein (ich wünsch mir das aus ganz bestimmten Gründen von ganzem Herzen), dann würde es so sein wie bei der Grippeimpfung. Jedes Jahr wiederum zur Impfung und der Impfstoff ist für mehrere Stämme konzipiert.

Nun ja...das COVID19 -Virus ist wohl schon etliche Male mutiert - nach dem, was ich so bisher gelesen habe.
Nichtsdestotrotz...es kommt ja immer auf die Art & Weise der Mutation an.

Alle Corona-Viren haben eine Proteinhülle, wie manch andere Viren auch.
Auf diesen sitzt das sogenannte "Spike-Protein", welches es dem Virus ermöglicht, an die menschliche Zelle "anzudocken", um dann in diese einzudringen.
Dieses Spike-Protein ähnelt zwar dem von MERS & SARS...ist jedoch anders aufgebaut - daher brauchen wir auch ein neues Medikament oder Impfstoff.

Das Spike-Protein wurde schon atomgenau aufgeschlüsselt - und ein Medikament/Impfstoff würde auch dann noch dort wirken, wenn andere Teile/Segmente des Virus selbst mutierten.
 
wie es ja immer wieder und gebetsmühlenartig kolportiert wird! sucht man dann nach statistiken und zahlen, in denen junge corona opfer aufgeführt werden, sucht man halt leider vergeblich! die ganzen jungen toten sind immer nur vom hörensagen bekannt!

Nein, ich hab schon welche in den Kühlraum geschoben. Es ist natürlich die Minderheit, aber es gibt diese Fälle natürlich (was mich auch gewundert hat ohne bekannte Vorerkrankung). Wir hatten auch den Fall Großmutter (73), Vater, Sohn gestorben und die Enkelin kämpft noch. Das könnte auf den Gen Aspekt hindeuten.
 
Das persönliche Schicksal ist immer das Schlimmste. Das Leid von corona ist eben nicht auf die Infektion allein beschränkt, auch wenn ich deine Wut verstehe, du teilst es mit Tausenenden, wenn nicht Millionen. Es gibt unzählige Beispiele, eines aus meinem bescheidenen Freundeskreis gefällig? Vater Krebs, seit Monaten in Intensivbetreuung, endlich Pflegeheim gefunden mit passenden Kapazitäten, Lunge spielt nicht mit, Angehörige werden verständigt, Kontakt nur per Winken, Letztlich dann doch ein Treffen möglich, mit Mundschutz, Schutzkleidung, Vater stirbt. Aber, nicht alleine!

Die Gewährleistung nicht alleine sterben zu müssen, ist in Pandemie-Zeiten nur durch diese Maßnahmen gewährleistet. Die engsten Angehörigien hatten die Möglichkeit für fünf das Begräbnis zu organisieren. Letzlich leiden die Lebenden mehr. mit all den Einschränkungen, die dann aber wenn man sie einem Vergleich zu anderen Staaten heranzieht, milde sind.. Nicht jeder hat das Privileg an den See oder an Flüsse zu gehen wenn es beliebt...auch in nicht Corona Zeiten

Alle die neben der Coronakrise in einer schwierigen Situation sind, setzten die ganzen Massnahmen nochmals deutlicher mehr zu als jemand, der jetzt nur zum Homeoffice mit Kindern verdonnert wurde.
Wäre das mit meinem Vater nicht passiert, hätte ich die Massnahmen sicher auch gewollter umgesetzt. Davor war ich ja sogar noch vorsichtiger und umsichtiger, als wie ich es eigentlich musste. Aber jetzt sieht das einfach anders aus und ja, ich bin nicht die Einzige die es schwer hat.

Ich plädiere darum dafür, dass nicht zu extreme Übertretungen mit gesundem Menschenverstand und einer gewissen Empathie zu sehen sind. Nicht allen Menschen fällt die Isolation leicht, egal aus welchen Gründen, dazu zähle ich auch Jugendliche und Rentner.

Es ist ein ständiges abwiegen von sinnvollen Massnahmen, die gegen das Coronavirus helfen aber trotzdem noch ein Maximum an sozialem Leben gewährt können. Das Gebot des Verhältnis ist hier sehr wichtig und auch entscheidend, auch damit sich die Bevölkerung daran halten will. (Ähnlich wie in der Pädagogik. Massnahmen müssen nachvollziehbar sein, damit man das erreicht was man will)
Das richtige Verhältnis zu finden ist sicher nicht leicht, aber möglich. Ich muss sagen, wir Schweizer, also unsere Regierung, hat bis jetzt deutlich besser reagiert als in Österreich und Deutschland! Bei uns sind zB. die Massnahmen nicht so extrem ausgefallen. Wir durften immer noch mit bis zu fünf Personen raus. Einmal bin ich mit Freunden zu sechst am See gesessen (zwei kamen halt spontan noch dazu). Wir sassen zwar weiter von einander weg als gewohnt, aber waren doch klar zu sechst. Die Polizei kam dann auch tatsächlich vorbei (machte Patrouille) und ging ohne was zu sagen an uns vorbei. DAS nenn ich vernünftig und das sind Momente in denen ich als Bürger auch wiederum gewillter bin die Massnahmen best möglich anzunehmen, umzusetzen und der Regierung/dem Staat auch zu vertrauen. Wenn ich die etliche Geschichten besonders aus Deutschland höre, dann wird mir echt übel. 150.- Buse für jemand der ne Maske im Auto trägt? Ich seh Willkür, Unsinnigkeiten, Schikane, Überforderung. Kein Wunder, dass so die Bürger immer mehr auf die Barrikaden gehen. Da setzt unsere Regierung definitiv mehr auf Eigenverantwortung und das wirkt! Das schafft Vertrauen und dieses Vertrauen der Bevölkerung wird schlussendlich sehr entscheidend sein im Kampf gegen das Virus, jedenfalls seh ich das so.
 
Die Polizei kam dann auch tatsächlich vorbei (machte Patrouille) und ging ohne was zu sagen an uns vorbei.
Vielleicht ist das so wie bei uns, und da war einfach keiner dabei, der bis fünf zählen konnte :D

Da setzt unsere Regierung definitiv mehr auf Eigenverantwortung und das wirkt!
Mein ganz subjektiver Eindruck, nachdem ich die ersten 20 Jahre meines Lebens an der Schweizer Grenze verbracht und auch Verwandtschaft in der Schweiz habe ist, dass "die Schweizer" disziplinierter sind als unsereiner. Vielleicht hat das damit zu tun, ein bissl jedenfalls.
Vielleicht hab ich aber auch gar keine Ahnung und ein völlig falsches Bild über "die Schweizer". ;)
 
Vielleicht ist das so wie bei uns, und da war einfach keiner dabei, der bis fünf zählen konnte :D

Ja wer weiss :D

Aber nein es ist schon offensichtlich so, dass unsere Regierung da eine andere Strategie fährt. Bei uns wird definitiv nicht so schnell mit dem Buszettel gewunken. Die Polizei löst zwar grössere Personengruppen auch auf, aber nur im Extremfall verteilen sie Strafzettel.

Mein ganz subjektiver Eindruck, nachdem ich die ersten 20 Jahre meines Lebens an der Schweizer Grenze verbracht und auch Verwandtschaft in der Schweiz habe ist, dass "die Schweizer" disziplinierter sind als unsereiner. Vielleicht hat das damit zu tun, ein bissl jedenfalls.
Vielleicht hab ich aber auch gar keine Ahnung und ein völlig falsches Bild über "die Schweizer". ;)

Hmm, ist ein bisschen die Frage nach dem Huhn oder Ei. Vielleicht sind wir nur deshalb disziplinierter, weil mehr Raum für Eigenverantwortung haben? Partizipation statt Restriktion, jedenfalls ist auch das meine Linie die ich gerne lebe. ;)
 
ganz sicher wird Covid-19 nicht zu locker genommen, ich habe gerade Bilder vorm IKEA Salzburg gesehen...:hahaha::hahaha:
 
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