Dem stimme ich zu. Ich erinnere mich an meine Schulzeit: Bis zum ca. 15. Lebensjahr schlugen manche Fensterscheiben ein und hatten bei diesen Lausbubenstreichen ihren Spass. So ab dem 15. Lebensjahr ruinierten sie ebenfalls Fensterscheiben, brüllten aber dazu: Friede für die Welt usw. Damit waren sie keine Lausbuben mehr, sondern politische Idealisten. Tatsächlich war ihnen aber der Weltfriede ziemlich egal. Ich lebte viele Jahre im Ausland und hatte Gelegenheiten mit Terroristen zu sprechen. Erstaunlich, wie seicht die Konversation war. Außer oberflächlichen Phrasen wie "wir kämpfen für eine bessere Welt " konnten sie nichts hervorbringen. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich viele tatsächlich nur daran delektierten, anderen Leid zuzufügen.
Dass in Ländern wie Pakistan, Afghanistan und Jemen die Leute nicht gut auf die USA zu sprechen sind, verstehe ich. Zuviel sind dort die unschuldigen zivilen Opfer, die dem amerikanischen Anti-Terrorkrieg zum Opfer fallen. Aber in Tunesien hält sich dieser amerikanische Anti-Terrorkrieg in Grenzen, sofern es ihn dort überhaupt gibt. Wieso dort dieser Hass gegen die USA?
also ich hab da ganz andere erfahrungen gemacht in meinen begegnungen mit menschen die in terrorgruppen aktiv oder zumindest verbandelt waren. da wurden globale und politische gesamtzusammenhänge ebenso diskutiert wie eben die konkreten auswirkungen auf das leben einer familie vor ort.
der hass auf die amerikaner besteht ja nicht erst seit dem krieg gegen afghanistan - bzw irak. den gibt es schon sehr viel länger. wir dürfen nicht vergessen, dass es die usa waren, die saddam hussein installiert haben, sondern auch an khomeni waffen geliefert haben, genau so wie sie bin laden nicht nur ausgebildet haben, sondern auch seine kampftruppe gläubiger islamisten - zumindest zu anfangs - gecastet haben. die usa haben halt immer wieder schach gespielt auf der welt. und es war ihnen komplett wurscht, was diejenigen, die sie da unterstützten über sie dachten oder was aus ihnen wird, wenn ihre eigenen interessen mal erfüllt waren. sie haben gewählte regierungen gestürzt und tyrannen installiert und auch weiterhin unterstützt - glaubst du wirklich, dass es ein zufall war, dass saddam hussein nach dem irakkrieg 1 an der macht geblieben ist? - im übrigen sei daran erinnnert, dass es die usa waren, die hussein mit milliarden im krieg gegen den iran unterstützt hatten - als dieser es nicht schaffte, die ölfelder zu erobern, haben ihm die usa den geldhahn abgedreht und als hussein sich dachte: dann erobere ich halt die ölfelder im kuweit kamen wieder die amis und haben gsagt: DAS war nicht ausgmacht, denn von den kuweitis habens das öl ja eh schon gekriegt.
der hass auf die usa wurde in den letzten 40 jahren immer und immer wieder genährt durch die arroganz und die gleichgültigkeit mit denen die usa aufgetreten ist. - ich selbst verspüre eine tiefe abneigung gegen die weltpolitik der usa der letzten 40 jahre. da gab es so unglaublich viele einzelereignisse, die nicht nur himmelschreiend sondern regelrecht menschenrechtsverachtend waren, dass man es fast nicht nachvollziehen kann, dass es irgendwen auf der welt geben könnte der sagt - die außenpolitik der usa is super.
und auch in tunesien gibt es leute, die sagen, dass ben ali sich nicht so lange an der macht hätte halten können, wenn er nicht von usa gnaden im amt gewesen wäre. diese einschätzung halte ich für falsch, aber selbst in tunesien gibt es menschen, die diese einschätzung nicht teilen und trotzdem einen abgrundtiefen hass gegenüber den usa verspüren