Zum Begriff der Normalität

na ja, wenn sie sich die entscheidung anmaßt, wer in der gesellschaft punkto erotik die geisterfahrer sind (was sie durch ihr zitat, auf das ich mich bezogen habe so postuliert hat), die sich gegen die festgelegten leitlinien bewegen: eigentlich schon. weil das legt der gesetzgeber fest - und sonst niemand!
Also ich finde in ihren Aussagen jetzt keine solche "Entscheidung". Sie schreibt ja, es soll jeder nach seiner Facon leben. Damit weist sie eine gewisse Toleranz denjenigen gegenüber auf, die nicht so leben, wie sie es scheinbar tut. Ich halte es genauso, ich stell mich hier auch nicht pornografisch dar. Von mir wirst du im Forum nie ein pornografisches Bild sehen. Gebe ich jetzt deswegen eine Richtung vor? I don't think so.
 
Also ich finde in ihren Aussagen jetzt keine solche "Entscheidung". Sie schreibt ja, es soll jeder nach seiner Facon leben. Damit weist sie eine gewisse Toleranz denjenigen gegenüber auf, die nicht so leben, wie sie es scheinbar tut.

echt?

Was die Sexualität betrifft gibt es bei einigen Menschen Probleme mit dem Begriff "Normalität", wenn sie mit mehr oder weniger extremen/ außergewöhnlichen/ grenzwertigen/ perversen Praktiken partout auch als "normal" gelten wollen, obwohl sie es gewiss nicht sind, aber zu wenig Selbstwertgefühl aufweisen, um zu ihrer Abnormalität stehen zu können.
Bewertungen des eigenen Verhaltens und das Anderer gehört nun mal unabdingbar zu einer kommunikativen Gesellschaft. Sei es in Form von Gesetzten, Regeln, Sitte und Moral, auch wenn sie subjektiver Ausdruck eigenen Empfindens sind. Ohne dem funktioniert eine Gesellschaft nicht.
Man kann natürlich auch Begriffe derart inflationieren, dass sie jegliche Relevanz verlieren, bzw. jegliche Perversion als "normal" erscheinen lassen. Wobei latent die Angst dahinter steckt, als nicht normal zu gelten und deshalb ausgegrenzt zu werden. Perversion und Feigheit sind nicht selten verbrüdert.
Kurioserweise haben eben oft gerade diejenigen, deren Sexualität allgemein als unnormal oder gar abartig empfunden wird, ein besonderes Mitteilungsbedürfnis und wollen partout als normal angesehen werden. Was dann verständlicherweise die Abneigung und Ausgrenzung weiter verstärkt. Und das halte ich für eine normale Reaktion.
In aller Regel sind es wohl die persönlichen Lebensverhältnisse, die eine nicht anonymisierte Veröffentlichung der eigenen Sexualität, z.B. in Foren wie diesem, undenkbar machen, sodass die Fragestellung für die überwiegende Mehrheit ohnehin irrelevant ist, da sie ihre Sexualität weder zur Schau stellen noch über die Sexualität anderer moralisieren wollen. Wer möchte sich schon vor der Nachbarschaft, der Verwandtschaft, den eigenen Kindern gegenüber sexuell in Wort und Bild total offenlegen. Normal wäre das gewiss nicht.
Sich als Person erkennbar öffentlich pornografisch zu exhibitionieren, wie es heutzutage im Internet möglich ist, kann und will sich eben nicht jeder leisten. Und das ist auch gut so.
Du willst einfach nicht wahrhaben, dass hierzulande jeder nach seiner Fasson selig werden kann, ohne sich zwanghaft für die Sexualität Anderer interessieren oder die eigene zur Schau stellen zu müssen oder zu wollen.
Lehrer, Politiker, Ärzte, Angestellte z.B. können sich "kühne" Internetauftritte, wie du als Rentner einen solchen hier praktizierst, gewiss nicht leisten. Und das ist auch gut so.
pornografische Selbstdarstellungen dagegen ein nach wie vor und hoffentlich ein bleibendes NOGO, insbesondere Für Menschen, die in der Öffentlichkeit präsent sind oder in Berufen stehen, die eine gewisse oder gar hohe Solidität erfordern.
 
bei geistlichen, die von der kanzel keuschheit predigen, aber es nach der messe mit der haushälterin treiben haben wir auch kein problem? oder bei priestern, lehrern, trainern etc., die kinder missbrauchen?
Sorry, aber Pädophilie mit einem Verstoss gegen das Zölibat zu vergleichen ist nicht ok.
Zweiteres wird mir und den meisten Leuten zurecht am Arsch vorbeigehn.
 
Sorry, aber Pädophilie mit einem Verstoss gegen das Zölibat zu vergleichen ist nicht ok.
Zweiteres wird mir und den meisten Leuten zurecht am Arsch vorbeigehn.

ich hab nix verglichen. das steht nebeneinander. siehe das "oder". das eine ist nur doppelmoralisch, das andere auch strafrechtlich ein absolutes nogo.
 
dann geb ich eine antwort dazu - und bleib bei den beispielen der marlene: nehmen wir einmal arzt (oder anwalt etc.), der zwar gut ist und sein handwerk versteht, aber der z.b. seine homosexualität outet - was z.b. bei politikern gar nicht so selten ist und früher schier undenkbar war - oder der in so einem forum wie hier outet, dass er seine frau oder freundin in den arsch fickt. geht ihr dann nicht mehr zu ihm, obwohl er gut ist? oder rät ihr jemandem aus dem bekannten- oder verwandtenkreis "geh nicht zu dem, der fickt seine frau in den arsch"? wäre m.e. sogar fahrlässig!

oder umgekehrt: glaubt ihr, dass von allen, denen ihr vertraut oder die kinder anvertraut oder verwandten und bekannten weiterempfiehlt keiner seine frau in den arsch fickt oder homosexuell ist? und wird derjenige deswegen jetzt - was nochmal genau? beruflich unzuverlässig? zittert die hand bei der OP? oder geht es nur um das WISSEN - obwohl das eine mit dem anderen nichts, aber rein gar nichts zu tun hat?

oder wird jemand deswegen beruflich indiskutabel, weil er offen zu seiner sexualität steht? ernsthaft?

aber manager, die ihr unternehmen absichtlich ausbluten und an die wand fahren und damit -zig arbeitsplätze vernichten etc. etc. sind geradezu state of the art? das ist moralisch eh noch irgendwie ...???

bei geistlichen, die von der kanzel keuschheit predigen, aber es nach der messe mit der haushälterin treiben haben wir auch kein problem? oder bei priestern, lehrern, trainern etc., die kinder missbrauchen? da gehört es zur gesellschaftskultur in unserem ach so christlichen abendland, solche skandale - zumindest was die kirche betrifft - möglichst unter dem teppich zu halten? ehrlich? solang pscht, pscht, kaana was waaaß ...??!! mit DEM hab ICH ein problem!

klar, ein lehrer oder geistlicher in der jugendbetreuung, der pädophilie outet bekäme zu recht probleme. aber andere übrigens auch! aber ein geoutet schwuler lehrer z.b., der sich den schülern gegenüber korrekt verhält? na warum denn nicht? wenn er ein guter lehrer ist?!

bei den oft skandalisierten sexualleben von politikern ist es mir wurscht, ob wer hetero, bi oder homosexuell ist. entscheidend ist, welche art von politik diese person betreibt!

und wie ist das bei angestellten? ich war früher führungskraft - und das privatleben meiner mitarbeiter war mir völlig blunzn, solange die dienstliche verpflichtung nicht darunter leidet. und wenn sich wer bei mir beschwert hätte, dass dieser mitarbeiter ja privat dies oder das macht, dann hätte - solang keine strafrechtlich relevanten aspekte oder wirklich relevante aspekte wie sucht mit im spiel gewesen wären - sich der beschwerende auf ein recht interessantes und unerwartetes gespräch mit mir einstellen können!

du gehst in deinen ausführungen von einer aufgeschlossenen gesellschaft aus, die ist es aber in weiten teilen nicht. was wir hier als normalität sehen ist für viele abartig, für manche zuwanderer aus manch anderer kultur ein verbrechen gegen ihren gott.

auch führst du praktiken an die keine grossen wellen schlagen. über schwule oder leute die ihre frau in den arsch ficken wird, wie du richtig sagst, nicht mehr viel geredet. outet sich hingegen der arzt im dorf dass er sich gerne gemeinsam mit anderen voll scheisst, dies von anderen an sich machen lässt mit all dem damit verbundenen, so ist der aber sowas von erledigt. genauso wie adult babys für den rest ihrer tage als spinner oder sogar als phädophile eingeordnet werden.
 
du gehst in deinen ausführungen von einer aufgeschlossenen gesellschaft aus, die ist es aber in weiten teilen nicht.

ich gehe von der gesellschaft aus, die wir haben. mit allen facetten. die sich aber nie weiterentwickeln kann, wenn wir auf die hören, die uns einreden, ja nix zu verändern. weil sich nicht nur dann am end gar etwas verändern würde - sondern weil sie auch all ihre eigene macht verlieren würden, uns zu sagen, was wir zu tun und zu lassen haben. selbst wenn das verhaltensmuster von vorgestern stammt. ist ja nicht nur in der erotik / sexualität ein problem!

stell dir vor, wir würden als große gruppe der gesellschaft ängste, denk- und verhaltensmuster über bord werfen, über die wir heute gelenkt und gesteuert werden. booooaaah! sodom und gomorrah! oder doch nicht?

was wir hier als normalität sehen ist für viele abartig, für manche zuwanderer aus manch anderer kultur ein verbrechen gegen ihren gott.

war vieles davon auch in unserer "kultur" so. und wäre nicht vieles an ereignissen des 19. und vor allem 20. jahrhunderts geschehen, dann stünden wir heute immer noch dort. übrigens alles nicht auf die weise, wie wir heute den "rückständigen anderen" eintrichtern wollen, dass sie dies oder das aufgeben sollen. würde aber hier als nebenthema zu weit führen.

auch führst du praktiken an die keine grossen wellen schlagen. über schwule oder leute die ihre frau in den arsch ficken wird, wie du richtig sagst, nicht mehr viel geredet. outet sich hingegen der arzt im dorf dass er sich gerne gemeinsam mit anderen voll scheisst, dies von anderen an sich machen lässt mit all dem damit verbundenen, so ist der aber sowas von erledigt. genauso wie adult babys für den rest ihrer tage als spinner oder sogar als phädophile eingeordnet werden.

natürlich ist die spanne breit. aber folgen wir den normalisierungs-eintrichterern, dann drehen wir bald wieder beim sex das licht ab und tun so, als hätten wir das leben lang nur mit einem partner sex - und das erst nach der eheschließung. mag überspitzt klingen - aber wenn man sich einmal an den fuß im nacken gewöhnt hat ....
 
was aber oft genug der fall ist. hier im forum existiert ja unübersehbar eine clique von viel. ein, zwei handvoll usern, die sich mit vorliebe zusammenrotten, bösartig gegen andere user herziehen und diese seitenlang bashen dass einem schlecht werden kann. wurscht ob schwanzbild, thread den es schon mal gab, ungeschickt formuliertes thema oder sonstiges das ihnen nicht passt oder weil ihnen grad fad ist. besonders auch spassig die paare die sich gemeinsam auf wem einschiessen, sich gegenseitig das ballerl zuschupfen und sich dabei noch mega lustig vorkommen. standfesten menschen gehen diese freaks zwar eh am arsch vorbei, aber ich möchte nicht wissen wieviele user die eine bereicherung für's forum gewesen wären sich wegen denen wieder vertschüsst haben.
wos is los mit dir. wirst auf deine alten tag zum weichei........des forum is doch jetzt eh scho wie ein kindergeburtstag gegen früher.
 
wos is los mit dir. wirst auf deine alten tag zum weichei........des forum is doch jetzt eh scho wie ein kindergeburtstag gegen früher.

was hat das mit weichei zu tun? was war früher denn nicht kindergeburtstag? ich kann mich eher daran erinnern, dass man früher interessante diskussionen mit einer vielzahl von ebensolchen usern führen konnte.
 
"Normal" ist halt ein genauso nebulöser und nichtssagender Begriff wie "die westlichen Werte". Jeder kann darunter erstmal verstehen was er will aber am Ende läuft es dann doch darauf hinaus, daß alle, die nicht brav kuschen und auf Linie sind als abnormal oder moderner ausgedrückt als Feinde der eigenen "Wertewelt" deklariert und bekämpft (sanktioniert) werden.
Der Unterschied zur Hetze der 30er Jahre ist, daß damals das Feindbild ganz klar definiert wurde und heute eher breitgestreut und indirekt alle irgendwie Andersdenkenden als Gefahr dargestellt werden.

Das beste Beispiel dafür ist ja die Debatte um die "kulturelle Aneignung"; früher war es eben verpönt sich wie vermeintlich tieferstehende Schichten zu kleiden, heute darf man das so natürlich nicht mehr ausdrücken sondern fordert etwas eleganter formuliert aus lauter angeblicher Rücksichtnahme unter dem Vorwand der kulturellen Aneignung genau dieselbe Abgrenzung und Distanzierung wieder ein. Gleiches Ergebnis, nur andere der Zeit angepaßte Wortwahl ;)
 
Hi,

dass es DICH nicht interessiert - oder mich - oder wen auch immer kann aber nicht der maßstab dafür sein, ob jemand etwas schreiben, sich outen oder sonstwas darf. weil MEIN interesse ist nicht der maßstab. deines übrigens auch nicht. dann lies dort nicht hinein, such dir andere foren et cetera.

es darf sich doch ein jeder outen! Er muss halt damit rechnen, dass das bei manchen Mitmenschen Konsequenzen nach sich zieht, die er vielleicht nicht mag.

Es ist Sexualität eben nicht - wie Du behauptet hast - ein Tabu. Die meisten interessiert es nicht, einige werden eben unschön reagieren.



LG Tom
 
Ich frage mich ja manchmal wohin so eine Diskussion führen soll.
Menschen ticken und ficken unterschiedlich.
Niemand ist gezwungen alles gut zu finden.
Mit sich und der eigenen Sexualität im reinen zu sein, toll.
Warum man das aber visuell oder auch verbal allen möglichen Menschen aufs Auge drücken muss entzieht sich meiner Kenntnis.
Es ist schon etwas naiv zu glauben das diese immer gut ankommt.
Irgendwie erinnert mich das etwas an die Klimakleber.
 
Ich denke eher, dass etliche Menschen darunter leiden, egal was sie tun, nirgendwo mehr anzuecken.
Es ist einfach der Welt egal was sie tun.

"Hach ich bin ja so verrückt."
Wenn jemand sich so darstellt, weiß man sofort einen Selbstdarsteller vor sich zu haben, der irgendwie "besonders" sein willst.
Wenn man nachfragt, tja - ma - was soll ich sagen - Huiiiii - im Kopfstand onaniert - irre verrückt - wen interessiert es?

Es ist vollkommen das Leben so einzurichten, dass es kommod passt, man niemanden verletzt, beschneidet oder am Arsch geht und naturgegeben liegt es in uns Menschen, gerne von unserem Umfeld wertgeschätzt zu werden.
Nix besonderes also.
(Gesellschaft, Kirche, den Nachbarn, es ist einfach absolut uninteressant. Noch ist die Welt so groß, sodass man meiden kann, was einem nicht liegt.)

Verhaltensauffällig werden eh immer die, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und halt auch mal gesehen werden wollen. :schulterzuck:
Natürlich könnten sie ebenso drüber nachdenken, weshalb man sie lieber übersieht als wahr nimmt. :D
 
"Hach ich bin ja so verrückt."
Wenn jemand sich so darstellt, weiß man sofort einen Selbstdarsteller vor sich zu haben, der irgendwie "besonders" sein willst.
Wenn man nachfragt, tja - ma - was soll ich sagen - Huiiiii - im Kopfstand onaniert - irre verrückt - wen interessiert es?
🤣🤣 Nehm das auch so wahr.
Weiß nicht, hin und wieder begegnet man solchen Menschen, die das soo groß behaupten und dann denk ich mir, ja toll du machst es halt so, andere so, aber das macht dich doch nicht, nicht normal.😅

Aber ja den Drang nach Selbstdarstellung hat jeder. Auch ich, sonst wäre ich gar nicht hier und tippe grad.😅
 
🤣🤣 Nehm das auch so wahr.
Weiß nicht, hin und wieder begegnet man solchen Menschen, die das soo groß behaupten und dann denk ich mir, ja toll du machst es halt so, andere so, aber das macht dich doch nicht, nicht normal.😅

Aber ja den Drang nach Selbstdarstellung hat jeder. Auch ich, sonst wäre ich gar nicht hier und tippe grad.😅
Wie so oft, die Dosis macht das Gift. ;)
 
die Dosis macht das Gift.
Ja eh. 😅

Ich finds ja lustig, weil ich erwarte mir dann wirklich etwas was der Norm widerspricht und dann ists halt fast nie so.

Aber natürlich will ich erwähnen, dass das Gegenteil von normal für mich dann aber nichts kriminelles oder abartiges darstellt.
Obwohl per Definition wäre es das scha.
Ich bin nicht normal. Warum? Bin Serienmörder.
 
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