Zum Begriff der Normalität

Im Grunde bin ich gern normal, durschnittlich, freundlich, nett und ein guter Geselle.
Dazu gehört es halt auch, dass man hin und wieder mal etwas verrückt ist. 🤣
 
Aber die Diskussion entstand daraus, weil sich diese Politikerin unglücklich ausgedrückt hat.
Da denk ich mir, ja mei Fehltritte passieren halt.

Finds eher beängstigend, was das für Wellen schlägt oder anders gesagt, wie lenkbar (wohl auch ich) man ist, dass man das gleich so vertieft in Diskurs stellt.

Andererseits auch sehr gut, über Dinge zu reden. 😁
 
Ja eh. 😅

Ich finds ja lustig, weil ich erwarte mir dann wirklich etwas was der Norm widerspricht und dann ists halt fast nie so.
Das ist ja das scheinbar paradoxe; inzwischen verlangt ja quasi die Norm sich irgendwie besonders individuell, einzigartig und eben nicht gewöhnlich/normal darzustellen. Dabei sind dann aber schon die gewünschten Grenzen und Leitlinien einzuhalten, man darf sich am Ende halt für das eigentlich eh verlangte Verhalten einen eigenen ganz besonderen Spitznamen aussuchen bzw. aus der umfangreichen und ständig wachsenden Schubladenkiste wählen und bekommt dann zumindest das Gefühl grenzenloser Individualität :rofl:
 
sogar DAS ist falsch.
wieso? Du kannst sagen und tun wast du willst; niemand in deinem Ex- Berufsfeld kann dir was anhaben. Und Freunde kennen dich eh.
So ist es bei so manchen Beamten oder Angestellten. Kurz vor der Pensionierung reissen sie den Mund auf. Beamte schimpfen über den schrecklichen politischen Einfluß, der sie jedoch in die Position brachte. Es kann ihnen ja eh nichts mehr passieren. 10 Jahre früher haben sie geschwiegen ... und die Vorteile genossen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum man das aber visuell oder auch verbal allen möglichen Menschen aufs Auge drücken muss entzieht sich meiner Kenntnis.

Es ist meistens eine gehörige Portion Narzissmus, gepaart mit einem Drang zum Exhibitionismus, die Menschen in die Sucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung treibt.
 
Es ist meistens eine gehörige Portion Narzissmus, gepaart mit einem Drang zum Exhibitionismus, die Menschen in die Sucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung treibt.
Mag sein, ich möchte das nicht werten, a.)fehlt mir dazu die Kompetenz, b.) Ich muß mir ja nicht alles anschauen.
Irgend eigenen Klescher hat wohl jeder.
 
Aber die Diskussion entstand daraus, weil sich diese Politikerin unglücklich ausgedrückt hat.

Auch wenn ich sonst nicht viel von ihnen halte, halte ich unsere Politiker doch für zu clever um bei solchen Wortfindungen an eine 'unglückliche Ausdrucksweise' zu glauben...da steckt üblicherweise viel zu viel Kommunikationsstrategie dahinter, als das soetwas passieren dürfte.
 
In einem Zoo (auch diesem) haben auch die Äffchen einen Recht auf einen Namen. ;)
ist aber nicht dein ernst oder?

sprich: wenn beschlossen wird, dass das "äffchen" keinen namen mehr bekommt, geht es in berufung? :hmm:


also fest steht, dass tiere vor dem gesetz als sache behandelt werden. mir wäre es jedoch noch nie untergekommen, dass eine sache in berufung geht 🤷‍♂️
 
Nö, ist nicht mein Ernst.
Wie kommst drauf?
:D

Nachdem ich die Namen meiner Jungs würfelte rief ich "Bub" oder "Burschen". Dann kam mit ein bisserl Glück zumindest einer.
Sitzt a alter Förster inder Sonn auf an Bankerl, rundherum a Rudl klaner Dackl.
Kummt a Tourist "Sagen sie, guter Mann, wie heissen die denn alle?"
"Waldi!"
"Was machen sie dann, wenn sie einen Bestimmten rufen wollen?"
"Wurscht, kummt jo eh kaner!"
 
Es gab zwar schon 2006 eine Debatte hier zum Thema, aber die will ich lieber ruhen lassen und aufgrund dieses heutigen ORF-Themas neu aufrollen: „NORMAL“ - Risiken eines Allerweltsbegriffs. Zwar ist dieser natürlich auf die aktuelle politische Debatte diesbezüglich gemünzt, aber die Experten treffen hier einige bemerkenswerte Aussagen, die weit darüber hinausgehen und auch genau unser zentrales Thema hier im EF berühren, wo die "Normalität" ja immer wieder diskutiert wird. Deswegen möchte ich ein paar Zitate aus diesem Beitrag herausgreifen:

Schnell entzündete sich eine Debatte über die Frage, wer bestimmt, was als „normal“ zu gelten hat. Der Allerweltsbegriff birgt nämlich auch viele Risiken.

„Normal“ und „Normalität“ gelten als unverdächtige Begriffe, sagt die deutsche Politikwissenschaftlerin Astrid Seville im ORF.at-Gespräch. ... „Wer bestimmt denn, was normal ist? Was ist für wen normal?“, fragt Seville, die an der Technischen Universität München Politische Theorie und Philosophie lehrt. Die Frage, was denn normal ist, hängt in erster Linie von der Person ab, die diese Frage beantwortet.... Jede Person habe eine gewisse Vorstellung davon, was in einer Gesellschaft normal sein soll. ... Gleichzeitig werde damit implizit bestimmt, was eben nicht unter Normalität zu fallen hat. ... Das habe Auswirkungen auf die Art und Weise des Zusammenlebens. ... „Wer anders denkt, ist abnormal, wer dagegen ist, ist nicht ganz bei Sinnen, wer anderes ist, gehört nicht dazu.“ ... „Wenn Sie Erfahrungen mit Ausgrenzung haben und Sie hören ständig, dass nur ein bestimmtes Verhalten normal sei, wie fühlen Sie sich dann?“, fragt Seville. ... Es sei nicht alles schwarz-weiß, bei Vorstellungen von „Normalität“ bestehe etwa eine Gleichzeitigkeit von Inklusion und Ausgrenzung.

In eine ähnliche Richtung argumentiert Martin Reisigl. Es gebe nicht „die“ Normalität, sagt der Linguist von der Universität Wien im ORF.at-Gespräch. Zu bestimmten Zeitpunkten gebe es nämlich „verschiedene Normalitäten“ für unterschiedliche Menschengruppen. Nicht selten sei aber eine bestimmte Normalität vorherrschend, die sich „später auch als Fehler erweisen kann. Normalitäten ändern sich also im Laufe der Zeit“, sagt Reisigl und erinnert etwa an die „gesunde Watsche“, die von vielen Menschen lange Zeit als „normal“ angesehen wurde. ... Wer die Normalitätsdefinition für sich in Anspruch nimmt und dabei ignoriert, dass verschiedene Normalitäten existieren, die nicht unveränderbar sind, impliziere, dass alternative Positionen abnormal sind, sagt Reisigl. ... Gegenüber den „einfachen rhetorischen Normalitätsrezepten“ sei aber Misstrauen immer angezeigt, sagt Reisigl.


Ich habe die beiden Blöcke hier nach den beiden Experten geclustert und auch die tagespolitischen Bezugnahmen dazwischen ausgeklammert.

Meines Erachtens sprechen die beiden Aspekte bei der Verwendung von "Normalität" an, die auch hier bei der Diskussion zu Erotik und Sex volle Gültigkeit haben.

Was meint Ihr dazu? Die Diskussion ist eröffnet!
Es ist einfach nicht normal das man glaubt man müsse alles und jeden klassifizieren.

Es aber zur Normalität geworden.
Was sollte man auch sonst mit den ganzen Schubladen anfangen ?
 
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