Hi,
Du meinst also, wenn irgendwo in der dritten Welt ein paar Kindchen vergewaltigt werden, weil die netten Onkel in Westeuropa sich harmlos die Bildchen ansehen und dafür ein paar Euros lockermachen, dann tut das niemandem weh?
so stellt sich der kleine Maxi das Leben vor. Bravo, die Kronenzeitung hat bei Dir gewirkt!
Noch 2010 war Russland der größte Produzent von (oft sehr gewaltvollem) kinderpornografischem Material. Europäische Strafverfolgungsbehörden beklagten, von russischer Seite bei der Aufklärung behindert worden zu sein, die Urheber wären politisch geschützt worden, man forderte die Regierungen der EU Staaten auf, Handelssanktionen gegen Russland zu verhängen. Passiert ist nix. Gas ist eben wichtiger als Kinder.
Seltsamerweise widersprichst Du dem ja in Deinem letzten Satz gleich selbst, denn eines sollte klar sein - gegen die Deppen vorzugehen, die diese Bilder konsumieren heißt auch gleichzeitig gegen den Mißbrauch vorzugehen - denn es werden wohl gleich ein paar Bilder weniger produziert, wenn die Nachfrage nicht mehr vorhanden ist.
Nur wenn man sich nicht auskennt, und von falschen Annahmen ausgeht. Bereits etwa im Jahr 2000 existierten viele Terabyte Daten an kinderpornografischem Material im Usenet, und da war der weitaus größte Teil aus den 1970er, 1980er Jahren oder noch älter.
Das bei den üblichen Verurteilungen vorgelegte Material besteht zum weitaus größten Teil aus solchen alten Videos und Bildern.
Wohlweislich siehst Du auch nirgendwo bei solchen Verurteilungen geschrieben, dass der Verureilte tausende Euro für aktuelles kinderpornografisches Material ausgegeben haben soll.
Es geht hier nicht darum, dass sich einer Fotos einer erblühten 14jährigen im Bikini ansieht. Das fällt für mich weder unter Pädophilie noch unter Kindesmissbrauch, sondern um widerwärtiges Material das den sexuellen Missbrauch von Kindern zeigt und teilweise auf Bestellung angefertigt wird.
Das wird den Beschuldigten aber nicht vorgeworfen. Es ist korrekt, dass immer wieder Kindesmissbrauchsringe auffliegen, wo das von Dir geschilderte Vorgehen praktiziert wird. Das sind aber andere Straftatbestände, idR. erfolgen langjährige Haftstrafen, oftmals verbunden mit Zwangseinweisung.
Du vermischt hier einfach verschiedene Dinge!
Bei 70.000 Bildern kann man - aus Erfahrung - von Sammlern ausgehen, die sich noch nicht mal alle Bilder angesehen haben, und sich irgendwo kostenlos Material runtergeladen haben. Ähnlich wie in der Zeit der Musiktauschbörsen, wo einzelne Nutzer Millionen Musiktitel gesammelt haben, mehr, als sie jemals hören können. Napster lässt grüßen.
Für mich besteht hier auch der Riesenunterschied ob es sich um Pädophilie handelt oder nicht. Wenn ein Mädchen noch sehr jung ist doch die weiblichen Körpermerkmale bereits entwickelt, dann ist es kein Wunder wenn ein Mann sich das ansieht. Nur, das ist eben eine Frau, kein Kind. Wenn es jemanden geil macht wenn er 8jährige Kinder im Freibad sieht, dann ist das bedenklich. Insbesondere dann, wenn er seine Triebe nicht kontrollieren kann.
Das ist Deine ganz persönliche Sache. Ich wäre schon begeistert, wenn nicht mehr 14 Jährige halb nackt auf den Laufstegen rumlaufen würden.
Mir persönlich sind die Beweggründe der Täter relativ egal, man sollte halt genug Betreuungseinrichtungen für sie schaffen. Was mich nervt ist der gewissenlose Umgang mit den Opfern. Das Verbot des Besitzes der Kinderpronografie dient ja tatsächlich nur dazu, die Existenz des Kindesmissbrauchs zu verschleiern. Wenn die Leute im Internet nix mehr finden, dann glauben sie, es existiert nicht.
Ähnlich ist es mit den Versuchen, auf EU Ebene Prostitution zu unterbinden. Nach dem schwedischen Modell, bei dem die Freier bestraft werden sollen. Weil - so die Urheber der Idee - die Frauen (idR. aus Osteuropa) das ja nicht freiwillig machen, sie würden in ihrer Heimat eben keine wirtschaftlichen Perspektiven haben und
müssen sich folglich bei uns prostituieren.
Dass man stattdessen z.B. typische Quellländer wie Rumänien und Bulgarien soweit unterstützen würde, funktionierende Wirtschafts- und Sozialsysteme auszubauen, damit es den Frauen dort so gut geht, dass Prostitution im Westen für sie nicht die bessere Wahl ist - Fehlanzeige!
Man will zwar, dass die armen bei uns als Prostituierte ausgebeuteten Frauen nicht mehr anschaffen, weil uns diese Frauen ja so am Herzen liegen, aber dass sie in ihrer Heimat dann hungern, damit hat man kein Problem. Wie frauen- und menschenfreundlich wir doch sind ....
LG Tom