Wissen ist das einzige effektive Mittel um abzunehmen, oder aufzubauen - je nachdem was das Ziel ist.
a) Hauptsatz der Thermodynamik - Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden.
Wer weniger Energie seinem System zuführt, als verbraucht wird, nimmt ab.
Es ist physikalisch nicht anders möglich.
(Nerd-fact: Körperfett wird im Endeffekt als Wasser und CO2 ausgeschieden)
b) Unterschiedliche Genetik
Während Tom 2400 kcal essen kann ohne zuzunehmen, steigt bei Karl das Gewicht wenn er 1900 kcal zu sich nimmt.
Ja, blöd gelaufen für Karl, aber deswegen gilt noch immer die Rechnung Input - Output = Gewichtsänderung.
Das ist auch keine Konstante - es kann sein, dass Tom in seinen 30ern dann ebenso zu kämpfen hat, weil er auf einmal 500kcal weniger essen kann, da sich sein Lifestyle, und sein hormoneller Haushalt geändert haben.
c) Kenntnis der Lebensmittel und ihrer Markonährstoffe und Energie
Wer nicht weiß wieviel Kalorien 100g Erbsen oder 100g Nüsse haben, spielt Lotterie ob am Tag 1500kcal zu viel zugeführt werden, oder 200 zu wenig.
d) Kenntnis des Verbrauchs
Eine Stunde am Ergometer mag sich anfühlen als ob man ein opulentes Mittagessen abtrainiert hätte, in Wahrheit reicht es aber nicht mal für ein Käsesemmerl
e) Die Kenntnis der eigenen Psyche
Es bringt nichts wenn einem Low Carb oder Intermittent Fasting vorgeschlagen wird, wenn man diesem Protokoll nicht folgen kann.
Man muß etwas finden das nicht für die nächsten 90 Tage funktioniert, es muß etwas sein, dass man den Rest seines Lebens machen muß.
Wer sich denkt "Ah, ich quäle mich jetzt durch um das Gewicht zu verlieren", kann's gleich bleiben lassen.
f) Na No Na Net
Ein Mensch mit 100kg verbraucht mehr Energie als ein Mensch mit 80kg.
Wer also abnimmt, muß auch permanent seine Tages-ziel-kalorien reduzieren, um weiter abzunehmen.
Wobei ich eher ein Fan davon bin bei moderatem Gewichtsverlust, gleich auf die Kalorien des Zielgewichts zu reduzieren, und am Anfang das eine und andere Mal ein Auge bei Cheat Meals zuzudrücken.
g) Die Illusion der exakten Zahlen
"Ich habe heute 1984 kcal zu mir genommen"
"An Tagen an denen ich nicht trainiere, esse ich 200kcal weniger"
"100g Lachs haben 208 kcal, ich habe gerade 200g gegessen, also waren das 416kcal"
"Ich hab heute 15.000 Schritte gemacht, also habe ich 475kcal verbrannt"
Das ist alles Illusion - weder unser Verbrauch, noch die Angaben in diversen Fitness Apps können genau sein, man kann nur grob schätzen, aber einzelne Kalorien sind wertlos. "100g Lachs haben 208kcal", da hast du am Montag 190kcal am Tisch, und am Donnerstag 230.
h) Wer nicht misst, ratet nur
Jetzt kommt gleich die Esstörungspolizei, aber das ist mir egal.
Wer keine Messungen durchführt, kann nur erraten ob die gesetzten Aktivitäten ihr Ziel erfüllen, oder nicht.
Und nein, damit meine ich nicht die Körperfettwaagen die alle komplett wertlos sind, und lachhafte Zahlen ausspucken.
Auch der Blick in den Spiegel trügt, weil wir sehen nicht zu 100% mit den Augen, ein nennenswert Anteil ist Interpretation des Hirns.
Eine normale Gewichtswaage und ein korrekt angewandter Kaliper sind die einzigen vertrauenswürdigen Messgeräte.
i) Muskelmasse wiegt mehr und verbrennt mehr als Fett
Jo, Muskelmasse wiegt so ca. 15% mehr als Fett, und Fettmasse kostet uns nur ca. 40% der Energie von Muskelmasse.
Es ist also nicht so, dass 5 abgenommene Kilo, bei gleizeitigem Muskelaufbau, gleichbedeutend sind für "Oh, du hast eh schon 10kg abegenommen, weil Muskel wiegt ja mehr als Fett, und du gehst ja trainieren".
So, Schluß mit der Litanei.
Informiere dich über Lebensmittel und deinem Verbrauch bei diversen Aktivitäten, streiche "sinnlose" Kalorien wo möglich, zwing dich nicht zu Dingen, die dir nicht liegen, und die du nicht über Jahre hinweg durchziehen kannst,
Was bei Clara hilft, nutzt bei Georg nichts, aber manchmal nutzt das was Wolfgang macht auch bei Tanja.