Danke für diesen tollen Ansatz, aber für das worum es mir geht, absolute Themenverfehlung.
Wusste ja, warum mich die Meinung der Mädels interessiert, die sind die einzigen die verstehen worum es eigentlich geht.
So, ich habe den Thread nur bis zu diesen Post gelesen. Aber jetzt möchte ich doch was dazu schreiben.
Ich habe meinen Sohn mit 22 bekommen. Ich war alleinerziehend - und ja, das muss man immer bedenken, denn auch eine Traumbeziehung kann enden.
In der Arbeit ständig Schwierigkeiten, weil der Kindergarten zu hat, das Kind krank ist, einen Unfall hatte, etc. Ständig musste ich mich krankmelden, weil die (damals nur) eine Woche Pflegefreistellung lachhaft ist. Zwei Wochen reichen auch nicht.
Dann die Ferien: 9 Wochen im Sommer, 1 Ostern, 2 Weihnachten, 1 Herbst + Schulfreie Tage. Nicht einmal wenn man einen Partner hat und keinen einzigen Tag gemeinsam Urlaub nimmt, geht sich das nicht aus.
Kindergartenplätze gibt´s auch noch immer zu wenige. Vor allem welche, die ganztägig offen sind. Ich hätte um 6 Uhr Dienstbeginn gehabt und habe dem Jugendamt wöchentlich in den Ohren gelegen, dass ich einen Platz brauche, der ab 6 Uhr offen ist. Meine Arbeitszeit durfte ich verschieben. Trotzdem war es jeden Tag eine Hetzerei.
Ich hatte auch das Glück, einen Platz in einer Ganztagsschule zu bekommen. Allerdings musste mein Sohn nach einer Woche (mein Urlaub) alleine in die Volksschule fahren. Ab 10 Jahren gibt es so gut wie keine Hortplätze. So musste er in ein Internat. Ich habe damals öS 12.000.- verdient und öS 5200.- dort bezahlen müssen. Für Beaufsichtigung, Essen und Bettwäsche von Montag Nachmittag bis Freitag Morgen. Gelernt hat niemand mit den Kindern. Als ich ihn mit 12 Jahren aus dem Internat wieder rausnehmen wollte, hatte ich enorme Probleme mit dem Jugendamt bis hin zu Gerichtsverfahren.
Ich persönlich würde mein erstes Kind nicht mit über 40 bekommen wollen, selbst wenn die finanzielle Situation eine bessere ist. Die Gefahr, dass etwas bei dem Kind schief geht, ist wesentlich höher als von 20-30. Auch für die Mutter ist die Gesundheitsgefährdung größer.
Vor 10 Jahren habe ich an meinen Enkelkindern gemerkt, dass es gut ist, dass junge Frauen Kinder bekommen. Wenn sie auf Mauern klettern, schmeiß ich jetzt die Nerven weg, weil ich die Gefahr sehe. Junge Mütter (auch ich damals) sind da viel entspannter, lassen ihre Kinder Erfahrungen sammeln, auch, wenn es mit einem aufgeschlagenen Knie endet.
Dafür bin ich bei anderen Dingen ruhiger und geduldiger. Bei Erklärungen, wenn was schief geht, beim Trösten.
Doch ich komme auch viel schneller an den Punkt, wo mir die Energie fehlt und ich froh bin, wenn sie wieder zu den Eltern gehen. Dann brauche ich einen Tag Erholung. -
Diesen Tag gibt es nicht für eine Mutter.
Ein Kind ist eine enorme Belastung für eine Beziehung - kein Kitt. Das eigene Leben, so wie man es kennt, ist vorbei. Du lebst mindestens die ersten 10 Jahre nur für das Kind, dann wird es langsam besser und die andauernden kleinen Katastrophen weichen weniger aber größeren Katastrophen.
Keine Frage, ein Kind ist eine Aufgabe, eine schöne aber sehr anstrengende und muss wirklich gut überlegt sein. Kein Rückgaberecht.