aktuelle Lage im arabischen Raum

Ein Mensch ist getötet worden. Ein Feind zwar, der viele andere Menschen am Gewissen hat. Aber angesichts seines Todes wäre Nachdenklichkeit angebrachter.

Wie auch der Menschenrechtsexperte Manfred Novak betont hat ........ die Amerikaner haben eine fragwürdige Art, solche Dinge aufzuarbeiten. Statt einer gezielten Tötung würde ein wahrhaft zivilisierter Staat die Festnahme mit einem anschließenden Gerichtsverfahren anstreben. Sogar Israel ist im Fall Eichmann diesen Weg gegangen.
 
Hunderte Olympiatickets an Gaddafi-Regime Das Regime von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi hat mehrere hundert Tickets für die Olympischen Spiele 2012 in London erhalten. Eine Sprecherin des Organisationskomitees LOCOG bestätigte heute einen entsprechenden Bericht des „Daily Telegraph“ vom selben Tag.

Es seien „einige hundert Tickets“ an das Nationale Olympische Komitee Libyens vergeben worden. Dieses könne die Karten etwa an Sportler und Sportorganisationen weitergeben, sagte die LOCOG-Sprecherin. Präsident des Komitees ist der älteste Sohn von Machthaber Gaddafi, Mohammed al-Gaddafi.

Einreiseverbot für Machthaber
Allerdings wird Machthaber Gaddafi aller Voraussicht nach nicht im Londoner Olympiastadion sitzen, wenn die Spiele 2012 eröffnet werden. Gaddafi unterliegt einem Einreiseverbot nach Großbritannien.

Das Organisationskomitee ist entsprechend den Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verpflichtet, Libyen genauso zu behandeln wie die Organisationen der anderen mehr als 200 Mitgliedsländer. Auch Länder wie Simbabwe und Burma erhielten Tickets, schreibt der „Telegraph“ weiter.
 
Saudi-Arabien: Frauen trotzen Fahrverbot Mehrere Frauen in Saudi-Arabien haben sich heute laut Berichten im Internet hinter das Steuer gesetzt, um gegen das Autofahrverbot zu protestieren. Sie reagierten damit auf einen Aufruf der Internetkampagne Women2Drive, am 17. Juni möglichst umfangreich selbst Auto zu fahren und damit den Druck auf die Regierung zu erhöhen, das Verbot für Frauen endlich abzuschaffen.

In Internetforen und über Twitter wurde von ersten Frauenfahrten berichtet. Dutzende langbärtige Islamwächter marschierten daraufhin in Riad auf, um Frauen am Autofahren zu hindern.

Kein Gesetzesverstoß
Augenzeugen in der saudi-arabischen Hauptstadt sahen die Vertreter der Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters rund um die König-Abdulasis-Straße.

Die Organisatorinnen der Fahrproteste betonen, dass es in Saudi-Arabien kein Gesetz gebe, das Frauen das Fahren verbietet, sondern lediglich eine als Fahrverbot interpretierte Fatwa - ein religiöses Rechtsgutachten. Dieses macht das Fortkommen für Frauen zu einem schwierigen Unterfangen: Entweder müssen sie sich von den Männern aus ihrer Familie fahren lassen oder Chauffeure engagieren - und das, obwohl viele Frauen schon längst im Ausland ihren Führerschein gemacht haben.

Frauen eingeschüchtert
In der Früh hatte eine Frau bereits ein Video auf YouTube veröffentlicht, das sie bei einer Autofahrt zeigt. Die Frau, deren Gesicht nicht zu erkennen ist, erklärt, sie habe die Aufnahme vor Sonnenaufgang in Riad gemacht.

Frauenrechtsaktivistin Wadschiha al-Huwaider glaubte allerdings nicht, dass der Aufruf von Women2Drive massiv befolgt wird: „Ich rechne nicht mit einem Großereignis, wie sich die Menschen im Ausland das vielleicht vorstellen“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Die jüngsten Festnahmen mehrerer Aktivistinnen, die dem Verbot öffentlich getrotzt hatten, habe viele Frauen eingeschüchtert.

Eine alleinerziehende, berufstätige Mutter aus der saudi-arabischen Ostprovinz hatte im Mai mehrere Tage in einem Frauengefängnis verbracht, nachdem sie mit dem Auto gefahren war. Eine Gruppe saudi-arabischer Männer hatte zuletzt erklärt, sie wollten das Fahrverbot notfalls mit Gewalt durchsetzen.
 
Die saudischen Frauen werden sich eher durchsetzen als dass in den arabischen Ländern echte Demokratie herrscht. Da nützen auch die strahlenden Kinderaugen des Karim El-Gawhary nichts.
 
Irgendwie war diese arabische "Umwälzung" bisher nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt.
 
Die Schlacht in Libyen scheint geschlagen ....... mit Hilfe der NATO war es doch möglich. Aber welches System folgt dem Diktator nach? Können wir tatsächlich mit Demokratie rechnen?

Das einzige Land, das sich tatsächlich in diese Richtung bewegt hat, das ist Tunesien. In Ägypten sind es Teile des alten Machtapparates, die immer noch die Fäden in Händen halten.
 
Also zumindest Auto fahren hat er die Frauen lassen...
Welcher Machthaber oder welches System nachkommt.
scheiß egal, Hauptsache das öl sprudelt und niemand muckt gegen die USA oder den kleinen Möchtegern Napoléon auf
 
Der ägyptische Finanzminister al-Beblawi ist zurückgetreten. Er war zugleich auch Vize- Ministerpräsident für die Wirtschaft. Als Rücktrittgrund führte er den mangelnden Willen und die Unfähigkeit des Militärregimes an, zu einer Befriedung der verschiedenen religiösen Gruppen beizutragen.

Ägypten erweckt nicht den Eindruck, dass es auf dem Weg in eine Demokratie ist, auch wenn uns das Karim El-Gawhary immer einreden möchte.

Tausende bei Trauerfeier für getötete Kopten
 
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Sodala; laut jüngsten Medienberichten ist Muammar al-Gaddafi also tot.
Jetzt sollte Libyen doch zu Ruhe kommen und man kann nur hoffen, daß das Land wieder schnell auf die Beine kommt.
 
aktuelle Lage im arabischen Raum
der arabische raum ist ein einziges hochexplosives pulverfass von ungeahnter prisanz und das seit vielen vielen jahren, ich habe das oft und oft gesehen, gespürt und erduldet, ich weiß nicht wie lange man dort sein müßte um all das was da geschieht zu begreifen oder richtig einzuordnen, da liegt alles so nah beisammen freund und feind, freud und leid,
 
Sodala; laut jüngsten Medienberichten ist Muammar al-Gaddafi also tot.
Jetzt sollte Libyen doch zu Ruhe kommen und man kann nur hoffen, daß das Land wieder schnell auf die Beine kommt.

das bezweifle ich...auch wenn ichs gern glauben würde...wenn man sich die Geschichte der letzten Jahrzehnte im Vorderen Orient oder Nordafrika ansieht...nirgends hat der Sturz/Tod eines Tyrannen oder eine "Evolution" oder ein Eingreifen der NATO wirklich Frieden oder gar die Entwicklung einer echten Demokratie gebracht....Iran, Libanon, Afghanistan, jetzt Ägypten, "Palästina" etc...

aber die Hoffnung stirbt zuletzt
 
das bezweifle ich

Da stimme ich dir absolut zu. Wobei das weniger an der NATO liegt. Aber wenn ich diese Kämpfer sehe, die dauernd und unmotiviert mit ihren automatischen Waffen Löcher in den Himmel schießen. Wie sollten sie das Land auch zur Demokratie führen?

Das einzige Land, wo ein gewisser Optimismus nicht ganz unberechtigt ist, das scheint mir Tunesien zu sein.
 
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Nun haben also die aufrechten Demokraten ihren Kontrahenten elegant per Kopfschuß entsorgt. "Wie man in den Wald hineinruft", könnte man sagen. Oder so.

Man könnte es auch so deuten, daß da nicht wirklich eine demokratisch-rechtsstaatliche Gesinnung dahinter steht. Lynchjustiz ist ja nicht gerade einer der "westlichen Werte" (ein Wort, vor dem mir eh auch schon graust!). Und die Gräuelpropaganda der letzten Monate lassen dies im Westen als "gerecht"/morlaisch vertretbar erscheinen.

Dabei haben Sakrozy, Merkel und Konsorten noch vor nicht allzulanger Zeit sich reingeschleimt und diverse Fraternisierungsparties in der westlichen Welt mit Ghaddafi gefeiert.

Aber plötzlich, irgendwelche innerstaatlichen Aufstände, haben einen Einsatz der NATO, der ja völkerrechtlich auch mehr als umstritten ist (ich erinnere mich der westlichen Entrüstung, als die Sowjets den "Prager Frühling" stoppten), gerechtfertigt (Griechenland hat Glück, bei der EU zu sein, sonst könnte die NATO die derzeitigen Streiks und Unruhen zum Anlaß nehmen, auch dort aufzumarschieren und irgendein Kopfschüssler könnte dann dort dem regierenden Präsidenten einen Kopfschuss geben - erlaubterweise (der in Klammer gesetzte Satz ist zynisch gemeint!)). Somit hat sich also hat die USA wieder einmal als Aggressor gezeigt und gemeinsam mit der NATO in ein innerstaatliches Geschehen eingegriffen (womit der Obama (Libyen) keinen Deut besser ist, als der Bush (Irak)).

Und so, wie der Irak auch jetzt noch nicht zur Ruhe kommt, wird dies auch in Libyen sein. Die Strukturen im arabischen Raum sind eben noch immer stark stammesbetont (wie übrigens auch im afrikanischen Kontinent insgesamt). Die Zwistigkeiten untereinander lassen sich nur lösen, wenn je Stamm ein Staat gebildet würde - und da kann man nicht sicher sein, daß es Expansionskriege gäbe.

Naja, aber immerhin ist ein weiterer dringlicher Feind von Israel ausgeschaltet und die beiden gefährlichsten Staatsführer - aus Sicht Israels - eliminiert. Bis in den beiden Ländern wieder jeweils ein "starker Mann" mit harter Hand durchgreift und die Raufhändel in den Griff kriegt kann Israel jedenfalls durchschnaufen.
 
Nun haben also die aufrechten Demokraten ihren Kontrahenten elegant per Kopfschuß entsorgt....


:hahaha: Loooooooooooool, wahrlich einer der skurrilsten und dümmsten Rundumschläge, die ich seit langem gesehen habe!
Das es auch noch mit den stereotypen Haßparolen gegen die USA und na klar doch, logo Israel enden muß verwundert auch nicht!
Oida, oida - dabei ist doch 1945 doch schon so lange vorbei!
 
Ein Blossfüssiger ist tot und die nächsten Blossfüssigen werden die Herrschaft übernehmen, ändern wird sich genau nix!
 
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vom freund zum feind
In der Politik gibt es keine Freunde und Feinde. Mit den Worten Charles de Gaulles: "Zwischen Staaten gibt es keine Freundschaft, sondern nur Interessen."

Und Situationen können sich ändern. Ein "domestizierter" Gaddafi kann das kleinere Übel sein, bis sich eine Alternative auftut.

Zur moralischen Beurteilung der westlichen Unterstützung für die Rebellen: Wenn keine der beiden Seiten klare Vorteile hat und sich ein jahrelanger Bürgerkrieg entwickelt, gibt es auch Gejammer: "Warum tut niemand etwas gegen dieses Blutvergießen?"
 
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