aktuelle Lage im arabischen Raum

Mir erscheint es auch seltsam, dass eine Flotte der Amerikaner durch die Straße von Gibraltar oder durch den Suez-Kanal ins Mittelmeer eindringt, aber stell Dir mal vor, Untersee-Boote operieren in Weltmeeren ungesehen.

Ich bin der Letzte, der bösen Blickes auf die Amis mit dem Finger zeigt, denn schließlich haben sie uns Care-Pakete abgeworfen. Ihre Weltpolizeifunktion ging aber bereits im ersten und im zweiten Irak-Krieg daneben. Offensichtlich regiert auch dabei die Industrie das Militär und die Politik.

Inwieweit sich die U.S.A. unter Obama in die Nachrichtensperre von Libyen einschalten, mag dahingestellt sein. Aus Sicht eines neutralen Betrachters, der Außenpolitik beiläufig mitverfolgt, sehe ich es von der menschlichen Komponente her als vernünftig an, ein Gleichgewicht unter den arabischen Ländern herzustellen.

Niemand hat verstanden, wenn Ceausescu und seine Gemahlin Anfang der 80er-Jahre Putenschnitzel gefressen haben, während auf dem Land Bauersleute elendiglich verhungerten.

Den gestrigen Nachrichten wurde sogar entnommen, dass der erste Diktator in Nordafrika, mit dem die Revolte losging, Milliardenschätze hinter einer versteckten Bücherwand hortete. Dass der dann sozusagen massakriert wird, während das Volk von der Hand in den Mund leben muss, kann ich verstehen, dass dann alle auf die Barrikaden steigen.

Gott sei Dank leben wir in Österreich. Auch da macht die Politik Faxen, aber im Vergleich dazu geht es uns ausgezeichnet und niemand braucht um irgendwas bangen.
 
:daumen:

es steckt einfach viel zu viel "europäisches" Geld drinnen :roll:

Und was hätten die Europäer in der Vergangenheit tun sollen?

Was sollen sie jetzt unternehmen?

Es gibt 3 Möglichkeiten ......

1. gar nichts oder 2. die Faust im Hosensack ballen (was im Grunde auf´s Gleiche herauskommt). Die dritte Möglichkeit ist, dass sich Europa unter Berufung auf R2P aktiv in das Geschehen in Libyen einmischt. Aber dazu wäre ein einstimmiger Beschluss des Sicherheitsrates erforderlich. Der gute Willen Europas alleine genügt nicht, China und Russland haben keinerlei Interessen, Europa hier zu unterstützen, ganz im Gegenteil.

Kenner Libyens schließen auf Grund der Stammesstruktur übrigens nicht aus, dass das Land total ins Chaos abgleitet. ein weitgehend islamistisch ausgerichtetes zweites Somalia wird befürchtet.

Libyen droht dasselbe Schicksal wie Somalia

Von Alexander U. Mathé
Stämme stemmen sich gegen Gaddafi.
Auch Islamisten ringen um Macht.

Tripolis. Libyen könnte ein Kampf bis zum bitteren Ende bevorstehen. Experten rund um den Globus fürchten, dass das nordafrikanische Land in einen blutigen Bürgerkrieg stürzen wird. Schuld daran ist allerdings nicht nur Revolutionsführer Muammar Gaddafi, der versucht, seine Macht mit aller Gewalt zu halten. Größtes Problem ist die Stammesstruktur und die fehlende Opposition im Land.
 
ich erspare euch den ganzen Bericht => Quelle Human Rights Watch

Concerned governments should back their condemnatory statements with concrete action to stop the bloodshed, including an embargo on all arms and security equipment to Libya, targeted sanctions against the Libyan leadershipas long as the atrocities continue, ensuring a comprehensive, independent, and speedy investigation into any crimes committed, and an emergency special session by the United Nations Security Council, Human Rights Watch said.

na dann!

bin echt gespannt was "demnächst" passieren wird ....
 
gaddafi sagt, die jungen demonstranten nehmen drogen und die al kaida steckt dahinter muhhhaaa
wenn da wer drogen nimmt und in einer märchenwelt lebt, dann is es der gaddafi selbst!

nieder mit den ganzen dikatoren, die braucht kein mensch!
 
Mich würde ja eher interessieren wie die Amis das ganze angezettelt haben? Weil das einfach so aus heiteren Himmel da drüben ein Flächenbrand ausbricht kann ich mir ned wirklich vorstellen.

Freu mich ja schon auf die Flüchtlingswelle ... :roll:
 
Mich würde ja eher interessieren wie die Amis das ganze angezettelt haben? Weil das einfach so aus heiteren Himmel da drüben ein Flächenbrand ausbricht kann ich mir ned wirklich vorstellen. Freu mich ja schon auf die Flüchtlingswelle ...


Nö, die waren genauso unvorbereitet, wie der Rest der Welt. War einfach eine Frage der Zeit. Proteste gab es ja schon früher. Aber jetzt, mit dem Internet, haben sich einfach die Regeln verändert. Für diese alten Diktatoren galt wohl: "Der Krug geht solange ...".

Den Menschen dort fehlt einfach die Perspektive. Darum gehen sie von dort weg. Die EU war ja auch nicht bereit, sich um ihre "Nachbarn" im Süden besser zu kümmern. Ist ein ja Meer dazwischen, außerdem sind das auch noch alles Muslime und so. Dann haben einige Länder der EU auch geflissentlich übersehen wollen, dass sie am Schlamassel und den Zuständen dort nicht ganz unschuldig sind. Aber auch die Medien haben lieber vom Nahost-Konflikt berichtet, als von den Spannungen in den nordafrikanischen Ländern.
 
Mich würde ja eher interessieren wie die Amis das ganze angezettelt haben? Weil das einfach so aus heiteren Himmel da drüben ein Flächenbrand ausbricht kann ich mir ned wirklich vorstellen.

Freu mich ja schon auf die Flüchtlingswelle ... :roll:

Oder Israel? Oder wer sonst?

Wenn sich Menschen gegen Diktaturen erheben, sind die Amis schuld? Wie wärs mit Taxi-Fahren in Lagos, Tripolis oder Beijing? Vielleicht würd das binnen 5 Minuten den unglaublichen und vielleicht möglichen Prozess: Nachdenken vor Posten : bewirken.
 
Herzlichen Dank an Hr. Stardust das er die Güte hat, mir in seiner unermesslichen Weisheit die Welt zu erklären. ... :verneigung:

Ahjo PS: weil's mich interessieren tät. Dich ham's, bevor's dich in der Schule g'stanzt ham, wirklich als Lehrer auf unschuldige Kinder loslassen :fragezeichen:
 
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Mich würde ja eher interessieren wie die Amis das ganze angezettelt haben? Weil das einfach so aus heiteren Himmel da drüben ein Flächenbrand ausbricht kann ich mir ned wirklich vorstellen.

Freu mich ja schon auf die Flüchtlingswelle ... :roll:

Ich glaube nicht, dass die Amerikaner da irgend etwas angezettelt haben. Die Amerikaner ebenso wie die Europäer haben sich mit den Diktatoren der Ölstaaten ganz einfach arrangiert. Ich denke, dass der Westen von dieser Entwicklung überrascht und am falschen Fuß erwischt worden ist.

Gerade mit Gaddafi hatte man sich arrangiert. Denn bei Allem was da passiert oder nicht passiert, Gaddafi war tatsächlich ein Bundesgenosse im Kampf gegen Al Kaida. Er hat die Islamisten im eigenen Land immer bekämpft. Damit aber kann dieser Krieg gegen das eigene Volk weder entschuldigt noch sonst irgendwie beschönigt werden.

Der Westen ist in einer Zwickmühle ..... gerade der Fall des Gaddafi - Regimes wird die Lage in Nordafrika noch unberechenbarer machen. Aus den Wunschträumen von der "arabischen Demokratie" könnte es insgesamt ein jähes und bitteres Erwachen geben. Im Fall Libyen ist eine demokratische Entwicklung äußerst unwahrscheinlich. Gab es irgendwo schon einmal eine blutige und kriegerische Revolution, an deren Ende eine humanistisch geprägte Demokratie stand?

Noch ein Wort zu Al Kaida und den Diktatoren ..... auch Saddam Hussein war kein Freund von Al Kaida, und amerikanische Militärstrategen verfluchen inzwischen mit Sicherheit ihren großen Präsidenten George W. Bush.
 
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Noch ein Wort zu Al Kaida und den Diktatoren ..... auch Saddam Hussein war kein Freund von Al Kaida, und amerikanische Militärstrategen verfluchen inzwischen mit Sicherheit ihren großen Präsidenten George W. Bush.

Ja!

Bush hat denen nichts "gutes" gebracht. Aber was hilfts jetzt?
 
Mir ist aufgefallen, dass sich Gaddafi in letzter Zeit wie Caesar gekleidet hat - ein römischer Imperator. Mit so einem "Schwungtuch" quer von der Schulter bis zur Hüfte oder niedriger hinabreichend.

Eine libyscher UNO-Beauftragter sagte vor einigen Tagen, er werde wie Hitler sterben und Selbstmord begehen. Seine letzten Reden können ja eh nur mehr als schlechter Scherz bezeichnet werden, was er sich da so alles zusammenbasteln will.
 
Mir ist aufgefallen, dass sich Gaddafi in letzter Zeit wie Caesar gekleidet hat - ein römischer Imperator. Mit so einem "Schwungtuch" quer von der Schulter bis zur Hüfte oder niedriger hinabreichend.

Eine libyscher UNO-Beauftragter sagte vor einigen Tagen, er werde wie Hitler sterben und Selbstmord begehen. Seine letzten Reden können ja eh nur mehr als schlechter Scherz bezeichnet werden, was er sich da so alles zusammenbasteln will.

Das Ghaddafi unter die Kategorie gefährlich und total meschugge fällt, ist ja ohnedies keine großartige Neuigkeit
 
Die Perspektive ist nicht uninteressant.

Nicht uninteressant ..... aber auch nicht wirklich durchdacht. Kann man tatsächlich annehmen, dass George W. Bush diesen schrecklichen Feldzug mit all seinen grausamen folgen in der weisen Voraussicht geführt hat, dass damit langfristig gesehen die radikalen Muslime weltweit Einfluss verlieren:fragezeichen:?

Der Irak ist weder Demokratie geworden noch sonst irgend etwas brauchbares ..... jedenfalls nicht für die armen Menschen dort, die einfach nur ihr Leben leben wollen. Die Ausschaltung Saddams hat den Iran gestärkt.

Wenn wir an irgendeiner Vision des Fortschritts festhalten wollen, ist das eine unverzichtbare Rolle und nur Amerika kann sie heute spielen. China bevorzugt Gleichgesinnte. Amerika setzt sich bewusst mit dem Gegensatz auseinander und versucht ihm einen Teil seiner Dynamik einzupflanzen.

Weltfremder geht´s ja nimmer ..... der Standard ist halt auch keine Zeitung für Leser ..... und die Krone hat ihm zumindest eines voraus. Man kann sie auch in der Straßenbahn lesen.
 
Kann man tatsächlich annehmen, dass George W. Bush diesen schrecklichen Feldzug mit all seinen grausamen folgen in der weisen Voraussicht geführt hat, dass damit langfristig gesehen die radikalen Muslime weltweit Einfluss verlieren?

Ein Argument war jedenfalls, gut nach zu lesen, dass den arabischen Staaten ein Beispiel gegeben werden soll, wie sich Macht-Verhältnisse ändern können.

Aber klar, diese Entwicklung ist nicht monkausal begründet. Es gab dafür wohl viele Ursachen: die Invasion selbst, Internet, Al Jazeera und der damit verbunden Einflussverlust der staatlichen Medien, die vielen Emigranten in Europa und den Staaten, die ja regelmäßig Kontakt mit Freunden und Verwandten in den Herkunftsländern hatten, die revolutionären Entwicklungen im Iran und in Osteuropa. Kommt eben viel zusammen. Eines ist aber vielleicht am Bedeutendsten: die Welt ist zusammen gerückt. Möglicherweise noch kein globales Dorf. Aber die Bedeutung von Nationalität nimmt stetig ab, die von Werten und (Grund, bzw. Menschen-)Rechten immer mehr zu.

Eine Entwicklung, die gerade in der EU besser ernst genommen werden sollte. Mit Grenzzäunen und Polizeiaktionen wird es in Zukunft nicht mehr getan sein. Man sollte sich besser heute als morgen auf einen gemeinsame Außen- und Immigrationspolitik verständigen!
 
Eine Entwicklung, die gerade in der EU besser ernst genommen werden sollte. Mit Grenzzäunen und Polizeiaktionen wird es in Zukunft nicht mehr getan sein. Man sollte sich besser heute als morgen auf einen gemeinsame Außen- und Immigrationspolitik verständigen!

Mach das mal der Fekter-Mizi begreiflich.

Armin Wolf hat sie vergangene Tage auf die Problematik bezüglich des Regimes angesprochen. Sie jedoch sprach ständig von Hilfeleistung. Als Dr. Wolf sie dezidiert auf die absehbare Flüchtlingswelle ansprach und darauf aufmerksam machte, dass offensichtlich ein Missverständnis vorläge, kam sie allerweil nicht zurück auf seine Frage.

Was soll man also davon halten...
 
das Bush sich was überlegt bezweifle ich mal ......wenn dann eher ein "gewisser Stab" der vermutlich auch jedes Interview vorbereitet hat für ihn.....

der Gedanke, ansich, ist griffig, für mich....

Ich stelle allerdings in den Raum das man "mehr als ausreichende" politische Gelegenheit / Konfrontationen gehabt hätte um das "früher" einzuleiten ....wenn es so wäre.
zb. vice versa Waffen liefern, über Jahrzehnte, kann nicht gerade aus diesem Denkanstoss herrühren?!

hmmmmm......trotzdem ist die Perspektive Gedanken wert .....
 
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