Ehrliche Fragen eines Antialkoholikers:
1) Warum macht man sowas?
2) Ist man tatsächlich stolz auf sowas?
Zu 2. In meinen besten Tagen hab ich ne halbe Flasche Vodka getrunken, nen halben Kasten Bier und bin dann Feiern gegangen, hab etliche saufgelage , Schlägereien, schwachsinnige Gespräche und nen max Blutalkohol Gehalt von 3,99 Promille überlebt. Natürlich bin ich auf der einen Seite stolz auf den Exzess und die trotzdem erbrachten Leistungen. Nüchtern betrachtet bin ich auch stolz weil ich meinen Weg gegangen bin und seit langem trocken. Zwei Freunde von mir haben sich tot gesoffen... War nicht lustig. Aber mittlerweile denke ich mir, besser die als ich. So ist das Leben. Der eine blüht auf der andere verwelkt und stirbt.
Zu 1. Weil man es kann.
Hab auch schon an einem Abend ein Gramm koks zwei Gramm Speed, zwei Gramm Cannabis eine Flasche Jägermeister eine Flasche Jim beam und drei Teile geklickt gesoffen und geschluckt. Dann war ich einigermaßen ruhig und entspannt in meinen besten Zeiten aber die Crux ist 95% meiner ehemaligen Freunde sind entweder abgekackt, hängengeblieben, in der Klapse geendet tot oder sonstwie Gesellschaftlich geächtet.
Und glaube mir wenn du deinen Weg straight und integer gehst bist du fast in der Lage alles zu erreichen was du willst.
Was jetzt viel Geiler ist... Ich habe das wissen jeder erdenklichen Situation von damals mit allen Stoffen und Menschen in meinem Kopf und bin Nüchtern hochkonzentriert, bekomme sehr viel mit und sehe mir auf Partys oder Festivals Menschliche wandelnde Bildbände an und fühle mich wach.
Es hat fast elf verschiedene psychofarmaka von uppers bis downers gebraucht um mich vier Jahre lang "schlafen" Müde zu machen.
Das Gefühl dass ich jetzt habe kann ich leider nicht beschreiben aber es fühlt sich unter anderem verdammt gut an.
Kleines Schmankerl für den aufgeweckten von heute Tocotronic - ich will für dich nüchtern bleiben.
Lg