Alles Schicksal oder alles beeinflussbar?"

Nein, aber du bist die Wahrheit, verkleidet als Frau.

Ah, daher weht der Wind. Eh lieb :)

Wenn jemand anderer nicht ganz konventionelle Meinungen vertritt verwendest du das Idioten Emoticon, das Ursache Wirkungsprinzip bezeichnest du als oberflächlich und gefährlich. Dies nur zwei Beispiele aus diesem Thread.

Stimmt so nicht. Ich halte es für gefährlich, wenn jemand unreflektiert alles, was Menschen passiert einer Ursache zuordnet und dies im Sinn von "Selbst verantwortlich", "Eh selber Schuld" interpretiert.

Wenn hingegen du etwas ausgefallenere Ansichten äussest forderst du Toleranz ein und berufst dich auf deinen Pluralismusschmarrn.

Ich weiß nicht, ob ich wirklich Toleranz fordere. Vielleicht implizit, aber mit dem Begriff "Torleranz" gehe ich sehr vorsichtig um, den hab ich in den letzten zwei Jahren sicher in keinem Thread geschrieben.
Implizit lebe ich nach einem Weltbild "Leben und leben-lassen", was verschiedene Lebens-, Glaubens- und Liebeskonzepte miteinschließt. Dies kann als Pluralismusschmarrn interpretiert werden, ich interpretiere es eher als einen pluralistischen Zugang zur Welt. Persönlich hüte ich mich aber davor über andere Lebensweisen und -situationen zu urteilen und ein "eh selber Schuld" in den Raum zu stellen.

Auch mit dem Begriff der Wahrheit gehe ich mehr als sorgsam um, weiß ich doch, dass es sehr, sehr viele Wahrheiten gibt :)
 
Von Wissenschaft hast du jedenfalls nicht viel Ahnung, wenn du sie auf Statistik reduzierst.

Wahrscheinlich hab ich mehr Ahnung davon, als Du mir zugestehen willst. Aber sei's drum.
Das Zitat (welches einem Topmanager von Henkel zugeschrieben wird, aber nicht gesichert ist) war ein überspitztes und nur ein Aspekt der Wissenschaft.
Grundsätzlich kommt die Wissenschaft aus der Beobachtung der Natur und der Ableitung von Naturgesetzen daraus.
Und nichts anderes tu ich, allerdings ohne Zirkel, Lineal und Taschenrechner ... um es wieder überspitzt auszudrücken.

Nachdem dein Zugang nichts mit Wissenschaft zu tun hat und daher auch nicht die naturwissenschaftlichen Methoden zugrunde gelegt werden, stellt sich mir die Frage, wie du Wissen aus der Natur ableitest? Welche Beobachtungen interpretierst du wie und warum so? Wie werden die daraus entwickelten Modelle geprüft?

Wie oben beschrieben, hat es mit dem grundsätzlichen Wesen der Wissenschaft sehr wohl zu tun: Beobachten und Ableiten.
Dass das heute nicht mehr wirklich so gehandhabt wird ... erinnert mich an einen Ausspruch einer Romanfigur von Isaac Asimov aus seinem Foundation Zyklus: "Ich nehme mir die bekanntestesn Theorien, vergleiche diese und verfolge die weiter welch mir am besten gefällt ... " (sinngemäß) Bei den heutigen Forschungsaufträgen würde ich den PRofit hinstellen und nicht die Sympathie, aber die Aussage bleibt die selbe.

Nachdem Du Beispiele haben willst:
Der Kreislauf der Natur entspricht analog dem Leben: Frühjahr ist die Jugend, Sommer das Erwachsenenalter, Herbst der Lebensabend und Winter sind Tod und Vorbereitung auf die Wiedergeburt.

Ressourcen werden in der Natur nicht verschwendet. Kein Tier frißt sich zu Tode. Und selbst wenn Wanderameisen fast alles niedermachen, was auf Ihrem Weg liegt, bleibt noch genug zurück, daß es bald wieder sprießt und grünt und von der Narbe, die die Wanderung der Ameisen gezogen haben, bleibt nichts zurück.

Nur der heutige Mensch schafft es in seiner Ignoranz auch noch das kleinste Krümel einzusammeln, in der Hoffnung aus Nichts entstehe Etwas.
Weiters versucht die heutige Wissenschaft alles in immer kleinere Teile zu zerlegen und verliert dabei das große Ganze aus den Augen.
Bestes Beispiel hierzu ist die Pharmaindustrie. Jahrzehnte und Jahrhunderte lang versuchte sie nur einzelnen Stoffen Heilwirkung zuzuschreiben und nahm dabei in Kauf, dass die Nebenwirkungslisten mittlerweile ums 30fache länger ist als die Krankheiten (und Symptome) die sie heilen (bzw. unterdrücken) sollte. Das ist so wie wenn man beobachtet was eine Wanderameise tut und dabei Übersieht, dass man mittlerweile von der restlichen Kolonie gefressen wird ...

Aus der Natur abgeleitete Modelle werden in mein Leben integriert und dort einer praktischen Prüfung unterzogen, wie sie sich in das Leben integrieren lassen. Geht das nicht wird das Modell so lange geändert bis es geht oder verworfen und ein neuer Ansatz gesucht. So simpel ist das und leicht umzusetzen ... wenn man will ... :cool:

Ich geb's auf. Mit jemanden zu diskutieren, der einen eigenen Standpunkt hat, ist ja interessant. Aber mit jemandem zu diskutieren der die einzige und alleinige Wahrheit und das Wissen der Welt in sich vereint hat, schlichtweg unmöglich. :schulterzuck:

:hahaha:
Das erinnert mich an eines der besten Filmzitate, die je auf der Leinwand gelaufen sind: "Sie wollen die Wahrheit? Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen." (na, zu wem gehört das? ;) )
Falls Du Dich danach besser fühlst: Mir ging und geht's nicht darum, dass Du meinen Standpunkt jubelnd übernimmst und als Weisheit letzter Schluß betrachtest (schon gar nicht kritiklos, wie z.B. von Dr. Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" von seinen Mitmenschen gefordert ... jaja ich weiß, schon wieder Film und Fernsehen ... :haha:), sondern darum daß Du Dich mal unvoreingenommen und ohne heutige Moralvorstellungen damit beschäftigst. Aber ich habe gesehen, dass Du das entweder nicht kannst oder willst und Dich wehement dagegen wehrst, indem Du versuchst meine Weltanschauung schlecht zu machen. Über das Warum können sich gerne andere austauschen. Für mich passt eben das obige Zitat hier wie die Faust aufs Auge ... der Rest ... :| (sprich: ist mir egal) ...
 
Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, dass es einfach Zufall sein könnte, was uns täglich so passiert ? Wer wen trifft, wer wem was antut ?

Der "passive" in einer Handlung ist - meist - zufällig betroffen (Erdbeben, Vergewaltigung, Totschlag, Unfall, Lottosechser uswusw.). Lediglich der "aktive" - falls vorhanden - kann bestimmen, was passiert. Und dafür hat er denn auch gefälligst Verantwortung zu übernehmen und sich nicht hinter fiktiven Gotteswesen, Stimmen aus dem Jenseits oder Schicksal zu verstecken.

Sehr gut formuliert:daumen:
Und die meisten logisch denkenden Menschen sehen das genauso!
 
Wer lässt sich schon beleidigen.

Wenn Du Dir den Thread noch einmal durchließt, wirst Du feststellen, dass nicht ich damit angefangen habe, sondern andere.
Übrigens ... wie man in den Wald hineinruft so schallt es eben heraus ... oder ... wer austeilt muss auch einstecken können ... auch einfache Prinzipien von Ursache und Wirkung.

Oder hälst Du die zweite Wange hin, wenn man Dich Ohrfeigt? Glaub ich nicht. Oder jemand macht Dir einen Kratzer in Dein Auto und Du siehst ihn dabei, dann wirst Du ihn auch zur Rede stellen, oder? In jedem Fall wirst Du Dich wehren. Und mir willst Du es (genauso wie ein paar andere) nicht zugestehen ... !?
Noch mal zur Erinnerung, ich wurde angegriffen, weil ich ein alternatives Weltbild gepostet habe, welches eben nicht der anerkannten Meinung entspricht, und nicht weil ich irgendwen beleidigt habe ...

Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, dass es einfach Zufall sein könnte, was uns täglich so passiert ? Wer wen trifft, wer wem was antut ?

Der "passive" in einer Handlung ist - meist - zufällig betroffen (Erdbeben, Vergewaltigung, Totschlag, Unfall, Lottosechser uswusw.). Lediglich der "aktive" - falls vorhanden - kann bestimmen, was passiert. Und dafür hat er denn auch gefälligst Verantwortung zu übernehmen und sich nicht hinter fiktiven Gotteswesen, Stimmen aus dem Jenseits oder Schicksal zu verstecken.

Hab ich und festegestellt, dass es eben keine Zufälle gibt.
Alles hat irgendeinen Grund der auch irgendwo zu finden ist.
Aber wie gesagt, ist nicht meine Aufgabe für alles und jeden den Grund zu finden ...

naiv-dummes gequatsche von Cadmium

Wie Du siehst Mylene, habe ich auch hier nicht angefangen zu beleidigen, sondern es kommt von Cadmium in diesem Fall.
Was das Dein Posting betrifft Cadmium: Du hast wieder einmal nur sehr oberflächlich gelesen, denn in dem kopierten Text steht auch die Argumentation um Dein Geschreibsel zu wiederlegen.
Glaube dem was Du aus angeblichen Dokumentationen weißt, wenn Du meinst dort der Weißheit letzten Schluß zu finden.
Und lass Deine Scheuklappen auf ... Dann brauchst Du nicht zu erkennen, dass die Geschichte von den Siegern geschrieben wird und die Wahrheit recht verdreht wiedergibt ... :hahaha:
 
Persönlich hüte ich mich aber davor über andere Lebensweisen und -situationen zu urteilen und ein "eh selber Schuld" in den Raum zu stellen.

Und genau da hast Du meine Postings nicht verstanden.
Ich urteile nicht über die, mit denen ich nicht direkt zu tun habe.
Und ich habe auch anfangs nicht über Dich geurteilt.
Allerdings ... habe ich mir eine Meinung über Dich gebildet ... Und die ist bei dem Thema eben nicht sehr schmeichelhalft ausgefallen.
 
Noch mal zur Erinnerung, ich wurde angegriffen, weil ich ein alternatives Weltbild gepostet habe, ...

Eine Meinung zu vertreten, deren Basis und Quellen man nicht erklären mag oder kann, ist noch kein alternatives Weltbild...;)
 
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Eine Meinung zu vertreten, deren Basis und Quellen man nicht erklären mag oder kann, ist noch kein alternatives Weltbild...

Ist vom Grundsatz richtig, passt aber nicht in diesen thread. Denn dann bräuchte eh niemand mehr etwas schreiben, oder kennst du die finale Weisheit des Universums? Wenn man schon einen Philosophiethread eröffnet, dann soll man auch alle Meinungen respektieren, jedoch braucht man deshalb auch nicht jegliches selbstverliebte Geschwafel kommentarlos ertragen ;)
 
Eine Meinung zu vertreten, deren Basis und Quellen man nicht erklären mag oder kann, ist noch kein alternatives Weltbild...;)

Du willst doch wieder nur vorgekaute Sachen haben.
Wenn Du nicht mal bereit bist etwas über den Tellerrand zu blicken und ausserhalb Deiner erlernten Grenzen zu diskutieren ... ich kann damit leben ... :schulterzuck:
Aber Dann strafst Du Deine eigenes Lebensmotto "Leben und leben lassen" zu einem reinen Lippenbekenntnis ab, das Du nach Lust und Laune auf- und abdrehst
:hahaha: :hahaha: :hahaha:

pourquoi, ich habe nur gesagt, dass wenn er meint, dass das seiner Weisheit letzter Schluß sei ... soll er ... ich kann auch damit leben ... :schulterzuck:

Aber ich merk schon einigen ist es eben nicht gegeben wirklich alternativ und ausserhalb der erlernten Grenzen zu denken und zu diskutieren.
Soll so sein, aber das macht die Diskussion hier überflüssig. :undweg:
 
Du willst doch wieder nur vorgekaute Sachen haben....
:fragezeichen: :fragezeichen: Da irrst du aber grundlegend. (Allerdings - das ist der eigentliche Grundtenor deiner postings: Irrtümer zu verbreiten)

...Wenn Du nicht mal bereit bist etwas über den Tellerrand zu blicken und ausserhalb Deiner erlernten Grenzen zu diskutieren ... ich kann damit leben ... :schulterzuck: ..
Ich kenne kaum noch jemand, der noch mehr bereit ist, über Tellerränder zu blicken als Salome....
"erlernte Grenzen" .... das muss überdacht werden... ;)
Dass du damit leben kannst ist schon klar geworden. Womit du aber nicht leben kannst, ist ein konstruktiver inhaltlicher Diskurs. Bisher hast du außer persönlichen Meinungen und Film-blahblah nur völligen Unsinn beigetragen.

...Aber Dann strafst Du Deine eigenes Lebensmotto "Leben und leben lassen" zu einem reinen Lippenbekenntnis ab, das Du nach Lust und Laune auf- und abdrehst
:hahaha: :hahaha: :hahaha: ...
Also - solltest du über dich selbst lachen - ok. Hier unterstellst du etwas, das einfach nicht stimmt. "Leben und leben lassen" ist schlicht und einfach untrennbar mit autoritären bzw totalitären Grundhaltungen verbunden. Die Nazis haben das gerne verwendet.... interessant, dass ausgerechnet du mit einer völlig abstrusen und missverstandenen Natur-Ideologie (einmal mehr ähnlich dem Nationalsozialismus!) solch ein dummes Zitat verwenden musst. :hmm:

...Aber ich merk schon einigen ist es eben nicht gegeben wirklich alternativ und ausserhalb der erlernten Grenzen zu denken und zu diskutieren.
Soll so sein, aber das macht die Diskussion hier überflüssig. :undweg:
Der bzw das Einzige der/das hier überflüssig ist bist du und bzw. deine Ansammlungen haarsträubend dummer und sachlich falscher verbaler Absonderungen.
Alternativ trifft es in gewisser Weise. Kaum eine 'Bewegung" hat so zahlreiche naive, dümmliche, in manchen Fällen sogar gemeingefährliche Konstrukte hervorgebracht wie die selbst ernannte "alternative Bewegung".

Außerhalb erlernter Grenzen zu diskutieren tust du. In der Tat. Die Grundregeln kommunikativen Diskurses beherrscht du offensichtlich fast gar nicht. Und von "Denken", noch dazu Grenzen überschreitendem, keine Spur.

Aber vielleicht gelingt es dir ja doch noch, brauchbare Beiträge zum topic des threads zu liefern....
 
Aber vielleicht gelingt es dir ja doch noch, brauchbare Beiträge zum topic des threads zu liefern....

Was mich freuen würde. Denn - wenn wir von seinem etwas eigenwilligen Kommunikationsstil absehen - wäre ein inhaltlich reflektierter Diskurs durchaus interessant. Also, das dachte ich jedenfalls. Unterschiedliche Weltbilder und deren Fundamente kennen zu lernen, ist - zumindest für mich - sehr spannend.

@ Auf_Achse: meine Absicht war es nicht, dich persönlich anzugreifen, hab ich auch meiner Sicht auch nicht getan - wenngleich ich mich kritisch zu manchen deiner Aussagen positioniert habe. Einfach, weil sie mir manchmal als fundamentlose Allerweltsslogans rüberkamen. Kann ja sein, dass sie dies nicht sind, sondern nur so rüberkommen. Darum auch die Nachfragen. Warum du auf kritische Nachfragen so heftig um dich schlägst, ist ein anderes Thema. Ich vermeide es auf jeden Fall, Menschen persönlich anzugreifen. Ich vermeide es auch, mir über virtuelle Personen ein Urteil zu bilden. Dafür ist die virtuelle Welt auch der letzte Ort, wo das angebracht und wirklich zielführend wäre. Was nicht heißt, dass ich mich nicht kritisch zu manchen Thesen und Aussagen positioniere.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Leben und leben lassen" ist schlicht und einfach untrennbar mit autoritären bzw totalitären Grundhaltungen verbunden. Die Nazis haben das gerne verwendet....
:mrgreen:

Das ist eine interessante Argumentation. Eine konsequente Anwendung würde zu der Frage führen, wieso im Fetisch-Unterforum oder in den Strich-Unterforen diese Redewendung so beliebt ist. Hoffentlich nicht auch aus den von Dir angenommenen Gründen .... :roll:

Ist es nicht vielmehr so, dass die Nazis sehr viel missbraucht und für sich verwendet haben, was auch vor ihrer Zeit durchaus Bestandteil deutscher Kultur und deutschen Brauchtums gewesen ist? Und ist es nicht eigentlich unsinnig, diese teils Jahrhunderte alte Kultur jetzt unter Verbot zu stellen, nur weil ...?
Dann dürften wir nahezu keine deutschen Dichter mehr lesen, wir dürften keine Wagner-Oper mehr hören, das Wiegenlied von Brahms wäre uns versagt, und die Liebeslyrik Dessen von der Vogelweide würden uns verdächtig machen.
Normalerweise würde ich Dich ja bitten, nicht das Kind mit dem Bad auszuschütten, aber da ich annehme, dass der glänzende Rhetoriker Goebbels dieses Sprichwort sicher auch irgendwann einmal verwendet hat, möchte ich mich nicht der Gefahr aussetzen, von Dir zum Nazi erklärt zu werden. :roll:

Übrigens kann ich durchaus verstehen, wenn Du für Salome den weißen Ritter spielst, obgleich ich eigentlich davon überzeugt bin, dass sie sehr gut - wahrscheinlich sogar besser - für sich selbst sprechen könnte.
 

Was aber nicht zu vergessen ist, ist die Tatsache, dass in den asiatischen Religionen der Glaube an Wiedergeburt vorherrschend ist. Häufig basiert das Konzept der Wiedergeburt auf der Idee, dass jeder und jede für das, was ihr/ihm passiert selber die Verantwortung trägt. Kurz gesagt, nach diesem Ansatz haben die Menschen in einem früheren Leben gesündigt, denen es heute beschissen geht. Kein Konzept, das ich gut finde. Aber eines, das zu respektieren ist. Oberflächlich wiedergegeben halte ich es halt wirklich, wirklich für gefahrlich und grausam.


Ja, mit solchen importierten Glaubenskonstrukten werden wir immer wieder konfrontiert, und manchmal hat's mich wirklich hart an meine Grenzen gebracht, nämlich dann, wenn irgendso a Mensch meinte, ich solle nicht mit meinem "Schicksal" hadern, schließlich habe ich mir es selbst ausgesucht.

Ich bin mit den verschiedenen Reinkarnationslehren nur unvollständig vertraut, was mir daran in unseren westlichen Kulturkreisen aber besonders bedenklich erscheint, ist ihre "Verstümmelung", die - aus ihren jahrtausende alten, gewachsenen Strukturen herausgerissen wie modischer Schnickschnack aufgesetzt wirkt und gelegentlich wie Waffen benutzt werden von Leuten, die aus meiner Sicht oft einfach nur zu faul sind, sich mit dem eigentlichen Wesen von Religionen und deren tiefen Weisheiten auseinanderzusetzen.

Aber ok, gehen wir mal davon aus, daß etwas dran ist an der These, wir würden je nach Lebensbahn wiedergeboren und uns selbst (oder eine höhere Macht) für die Rahmenbedingungen entscheiden, in die wir hineingeboren werden. Jemand, der schon krank zur Welt kommt, in einem Hungergebiet nicht älter als ein paar Wochen wird, bevor er jämmerlich verreckt, oder halt ohne Eltern in beschissenen Verhältnissen aufwächst. Dumm gelaufen, das vorangegangene Leben muß ziemlich versemmelt worden sein. Leben als Resozialisierungsmaßnahme sozusagen. Das ließe sich noch akzeptieren, sogar wenn man sich fragt, was zum Geier so eine Resozialisierung bringen soll, wenn man sich nicht mal an die Ursachen für dieses "gewählte" Leben erinnern kann. Ich könnte diesen Ansatz akzeptieren (vorausgesetzt, ich würde an eine lenkende Kraft glauben, seien es nun Götter oder eine sonstwie bewußt agierende, übergeordnete Macht), wenn nicht unser christlich geprägtes, von Schuld und Bestrafung ausgehendes Weltbild mich geprägt hätte. Denn ich glaube nicht, daß Reinkarnation das "Strafprinzip" lehren will, sondern die Chance auf Weiterentwicklung und Vervollkommnung des eigenen Ichs. Zwei völlig unterschiedliche, einander widersprechende Sichtweisen.

Das ist das eine. Das andere: bislang ist mir noch kein einziger westlicher Anhänger einer Reinkarnationslehre begegnet, der - neben diesem Gedanken der Weiterentwicklung durch Wiedergeburt - diesen Glauben konsequent gelebt hätte. Der beinhaltet nämlich nicht nur das "Wissen", daß ein unglücklicher Mensch sich dieses Leben zur Erfüllung des eigenen Karmas ausgesucht hat - das bringt es nämlich mit sich, daß man recht entspannt und großzügig gegenüber anderer Leute Leid sagen kann: "Tja, dein Schlamassel, hab ich aber'n Glück, daß ich in meinen früheren Leben ein besserer Mensch gewesen sein muß!" - sondern er bedeutet auch, daß man, um sein Karma positiv zu gestalten, Liebe, Mitgefühl und Gütigkeit gegenüber seinen Mitgeschöpfen lebt, statt sie in ihrem Leid allein zu lassen.

Ohne mich nu allzu intensiv damit beschäftigt zu haben, würde ich doch meinen, daß diese Glaubenskonzepte in ihren Ursprungs-Kulturkreisen einerseits eine gewisse Gelassenheit und Duldung großen Leids mit sich bringen, andererseits aber auch das Bestreben der Gläubigen, sich selbst immer weiter vervollkommnen zu können. Darin liegt eine große Hoffnung, die selbst den "Geringsten" zur Verfügung steht. Das vermisse ich bei den - sorry, Auf_Achse! - Instantgläubigen fernöstlicher Färbung fast immer, denn sie geben sich zwar "erleuchtet" und wissend, tragen dabei aber gleichzeitig eine Selbstgerechtigkeit vor sich her, wie ich sie nicht von wahren gläubigen Christen, wohl aber von jenen hartherzigen Heuchlern kenne, die das "Christenschild" vor sich hertragen und meinen, ihnen wäre das Himmelreich sicher, weil sie regelmäßig den Gottesdienst besuchen und mit zusammengekniffenen Arschbacken und Herzen auf die vielen Sünder herabschauen.

Pervertierten Religionsmißbrauch nenne ich sowas.


So, nun ist der Text schon so lang und ich bin immer noch nicht näher dran, was "Schicksal", was Eigenverantwortung bzw. die Beeinflußbarkeit des eigenen Lebens betrifft...

@DonJoe, ich bin immer noch dabei, deine These widerlegen zu wollen, weil mir deine Vorstellung, wir verfügten nicht über einen freien Willen, mir so widerstrebt. Bin schon ziemlich nahe dran, ein was ist mir dabei besonders aufgefallen: Du gehst davon aus, daß alles - wir, das Universum, in dem wir leben - überhaupt alles - ein in sich geschlossenes System sei, in das "von außen" nichts hinzukommen könnte, sei's in Form von Energie oder sonstwas. Hab ich das richtig verstanden?

Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen (nicht nur meins, vermutlich), weil: was liegt dann außerhalb dieses Systems? Ich denk mal, genau diese Unmöglichkeit, sich "Unendlichkeit" vorzustellen, ist der eigentliche Ausgangspunkt für jegliche Art von Glauben, sei's nun ein deterministisches Weltbild, die Vorstellung von Wiedergeburt, von schöpferischen Wesen oder Göttern oder dem Pantheismus. Bewiesen ist keine, so daß ich meine, daß wir letztlich alle nur Gläubige sein können. Nicht? :mrgreen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@DonJoe, ich bin immer noch dabei, deine These widerlegen zu wollen, weil mir deine Vorstellung, wir verfügten nicht über einen freien Willen, mir so widerstrebt. Bin schon ziemlich nahe dran, ein was ist mir dabei besonders aufgefallen: Du gehst davon aus, daß alles - wir, das Universum, in dem wir leben - überhaupt alles - ein in sich geschlossenes System sei, in das "von außen" nichts hinzukommen könnte, sei's in Form von Energie oder sonstwas. Hab ich das richtig verstanden?

Korrekt, wir leben in einem abgeschlossenen Inertialsystem. Wäre es nicht so, müssten wir Energiezu- und abflüsse beobachten.

Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen (nicht nur meins, vermutlich), weil: was liegt dann außerhalb dieses Systems? Ich denk mal, genau diese Unmöglichkeit, sich "Unendlichkeit" vorzustellen, ist der eigentliche Ausgangspunkt für jegliche Art von Glauben, sei's nun ein deterministisches Weltbild, die Vorstellung von Wiedergeburt, von schöpferischen Wesen oder Göttern oder dem Pantheismus. Bewiesen ist keine, so daß ich meine, daß wir letztlich alle nur Gläubige sein können. Nicht? :mrgreen:

Was außerhalb leigt - wenn es ein "außerhalb" gibt - übersteigt auch mein Vorstellungsvermögen. Das ist mir nicht zugänglich. Da es aber mit unserem System nicht interagiert, kann es mir egal sein. Diese Nicht-Interaktion schließt übrigens auch "wandernde Seelen" aus, sowas gibt es nicht.
 
:mrgreen:
Das ist eine interessante Argumentation. Eine konsequente Anwendung würde zu der Frage führen, wieso im Fetisch-Unterforum oder in den Strich-Unterforen diese Redewendung so beliebt ist. Hoffentlich nicht auch aus den von Dir angenommenen Gründen .... :roll:
....
Das weiß ich nicht. Und ich habe dazu auch offen gesagt keine Meinung - und wenn du ein wenig präziser den Text verfolgtest: "...untrennbar mit autoritären bzw totalitären Grundhaltungen verbunden...." Ich gehöre nicht zu sexuelen Fetischisten und ich konsumiere auch nicht die Dienste der sex-working-class... Zumindest jedoch werden solche "Neigungen" gerne und häufig mit Machtmenschen und politisch machtorientierten Personen und Bewegungen in Verbindung gebracht....

...Ist es nicht vielmehr so, dass die Nazis sehr viel missbraucht und für sich verwendet haben, was auch vor ihrer Zeit durchaus Bestandteil deutscher Kultur und deutschen Brauchtums gewesen ist? Und ist es nicht eigentlich unsinnig, diese teils Jahrhunderte alte Kultur jetzt unter Verbot zu stellen, nur weil ...?....
Missbraucht wohl nicht. Aber real ist in der Tat, dass sie "aus dem Volke" selbst entstanden sind und sich erhoben haben. Was sich als "Blut und Boden Ideologie" darstellte, ist zu erheblichen Teilen, na sagen wir höflich "eigenwilligen Traditionen" vor allem der ländlich-bäuerlichen Kultur aber auch dem chauvinistischen städtischen Kleinbürgertum entsprungen.
Der Beitrag zum Thema des threads kann aber auch so hergestellt werden: Eine Menschen und Freiheit verachtende Minderheit hat Schicksal gemacht. Für viele war dies (lange) nicht beeinflussbar und endete für sie in Elend und Tod. Eine persönliche Meinung: Eine wesentliche Energiequelle dazu lag in auch in einem (tradierten) pervertierten Sexualverhalten und Moralgefüge - der Einzelnen wie der Gesellschaft. Es war wohl kein Zufall, dass ausgerechnet jene die sich aus diesen Fesseln befreien wollten, am heftigsten bis zur Ermordung bekämpft worden sind.

..Normalerweise würde ich Dich ja bitten, nicht das Kind mit dem Bad auszuschütten, aber da ich annehme, dass der glänzende Rhetoriker Goebbels dieses Sprichwort sicher auch irgendwann einmal verwendet hat, möchte ich mich nicht der Gefahr aussetzen, von Dir zum Nazi erklärt zu werden. :roll:...
Diese Gefahr besteht sicher nicht. Ich gehöre zu jenen, die meinen, dass der inflationäre Gebrauch von "Nazi" udgl mehr, mehr schadet als nützt. Aber - es kann zur persönlichen sprachlichen Disziplinierung beitragen, wenn man einmal erkennt, wer welche und in welchem Sinn und Kontext "Alltagsphrasen" verwendet hat.
Leider ist das täglich gesprochene Deutsch sehr angereichert mit solchen Redewendungen, die direkt aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen bzw darauf abzielen. Ein wirklich degoutantes häufig zu lesendes und hörendes Beispiel gefällig? "...durch den Rost fallen..."
Ich hatte einmal einen Diskurs im E-Forum (und auch eine Verwarnung) in dem mir Sprache und Vokabular entglitten sind... Aber Vieles daraus gelernt.

...Übrigens kann ich durchaus verstehen, wenn Du für Salome den weißen Ritter spielst, obgleich ich eigentlich davon überzeugt bin, dass sie sehr gut - wahrscheinlich sogar besser - für sich selbst sprechen könnte.
Meine schwarze Seele taugt für keinen Weißen Ritter. ;) Sicher nicht. Und ich weiß noch viel besser als du, dass sie klug und rhetorisch begabt genug ist, für sich selbst stehen und reden zu können. Da übernehme ich mich sicher nicht.
Mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit hätte dir auffallen können, dass Auf_Achse die Zielrichtung des postings war. Und nicht die vermutetet Verteidigung einer von mir hoch geschätzten Salome. Auf_Achse postet, vornehm ausgedrückt, sehr eigenwillige persönliche Meinungen und Positionen - ich nenne das einmal hier und offen: Geschwafel.
Auf direkte Antworten reagiert er kaum - sondern wie andere auch, die außer ihrer Meinung keine inhaltliche Substanz anbieten können - mit Anwürfen, Angriffen und Rückzügen. Das ließ sich an diesem posting besser herausstellen.

Also, Bube der Steiermark - jetzt hättest dir Sporen verdienen können, bei subtilerer Herangehensweise... ;) Aber so ??! Na, die nächste Chance kommt bestimmt. :D
:winke:
 
Korrekt, wir leben in einem abgeschlossenen Inertialsystem. Wäre es nicht so, müssten wir Energiezu- und abflüsse beobachten.

Naja, dafür das wir technisch g'sehen im Universum mit unsere Fernrohre grad mal einmal ums Eck schauen können fallt das eher ins Reich der Spekualtion ... :lehrer: Wer weiß was da draussen in diversen interstellaren Kanalgittern alles an Energie versickert ... :mrgreen:
 
Naja, dafür das wir technisch g'sehen im Universum mit unsere Fernrohre grad mal einmal ums Eck schauen können fallt das eher ins Reich der Spekualtion ... :lehrer: Wer weiß was da draussen in diversen interstellaren Kanalgittern alles an Energie versickert ... :mrgreen:
:daumen:

:hmm: :hmm: :shock: :shock: Womöglich gehen wir grad den interstellaren Gully runter???!!!
 
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