Alles Schicksal oder alles beeinflussbar?"

Eine Zeit lang sollte man den Kopf auch ohne Bauch am Leben halten können.
Hast du das schon ausprobiert? Wenn nicht, bist du vorschnell mit deinen Schlüssen.
Womit der Schluss als absurd zu betrachten ist
Und schreib korrekterweise:
Womit der Schluss (Anmerkung: eigentlich war es kein Schluss sondern nur die Behauptung, dass manche Entscheidungen aus Bauch heraus getroffen werden. Aber wenn jemand Schlüsse sieht wo keine da sind wundert mich bei jemanden wenig, der einen Menschen nicht von einem Computer unterscheiden kann) als absurd zu betrachten wäre
 
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In einem deterministischen System folgt aus einem Zustand zwingend ein weiterer. Freier Wille würde bedeuten, dass dieser Zwang zugunsten einer Wahlmöglichkeit aufgehoben wird. Ein solcher Zustand kann etwa als Zustand des Gehirns gedacht werden, dessen Besitzer gerade zwei Eissorten vor sich hat. Er glaubt, sich für eine der beiden entscheiden zu können, tatsächlich erfolgt diese Entscheidung aber aus den biochemischen und physikalischen Gegebenheiten seines Nervensystems, das wiederum von den physikalischen und chemischen Gegebenheiten seiner Umwelt gesteuert wird.
Ein freier Wille würde diese physikalischen und chemischen Bedingungen übersteuern und gegen die Physik und Chemie einen neuen Zustand erzwingen. Dazu ist neue Energie nötig, die nicht im System vorhanden ist.

Tatsächlich ist meßbar, dass das Gehirn eine Entscheidung bereits getroffen hat, bevor der Mensch sie glaubt bewusst zu treffen. Das lassen zumindest die Experimente von Benjamin Libet vermuten.

Ein klassischer Determinismus wird in der Quantenmechanik mit Hinweis auf die Unbestimmtheitsrelation abgelehnt. Diese unterliegt jedoch der (hier haben wir sie wieder!) berechenbaren Wahrscheinlichkeitsverteilung. Auch hier müsste eine willentliche Entscheidung zur Reduktion der Entropie führen, wozu Energieaufwand nötig wäre.

Ah jetzt weiß ich aus aus welcher Richtung das kommt ... alles klar ...
Das Beispiel mit dem Eis setzt aber voraus dass ich die Entscheidung ein Eis zu essen bereits getroffen habe.
Ich kann mich aber auch gegen das Eis eintscheiden, wenn mir keine der Sorten zusagt :)

Ich such mir mein Eis als nach dem aus, was mir die physikalischen und chemischen Gegebenheiten meiner Umwelt suggerieren, und nicht nach dem, was mir schmeckt?

Na das was Du im aktuellen Leben gelernt hast prägt Dich halt und danach entscheidest Du :)
 
Das Beispiel mit dem Eis setzt aber voraus dass ich die Entscheidung ein Eis zu essen bereits getroffen habe.
Natürlich entscheiden wir nicht immer entweder-oder, sondern auch entweder (ich esse ein Schokoladeneis) oder (ich esse ein Vanilleeis) oder (ich esse ein Pistazieneis) oder (ich esse gar kein Eis). Das ändert im Prinzip nichts.

Die Frage ist: Was versteht man eigentlich unter einem freien Willen?

Was ein freier Wille für eine Kraft jenseits kausaler Abläufe, die auch unser Denken bestimmen, sein soll, ist schwer einzusehen. Von außen betrachtet, sind wir natürlich determiniert dadurch, wie unser Gehirn Input verarbeitet. Gleichzeitig empfinden wir uns in unserer Selbstwahrnehmung als frei entscheidend. Liegt darin ein Widerspruch oder ist das - richtig verstanden - der freie Wille?
 
wenni mein schwanz raushängen lasse so ist dass (m)ein freier willi :mrgreen:
 
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Was ein freier Wille für eine Kraft jenseits kausaler Abläufe, die auch unser Denken bestimmen, sein soll, ist schwer einzusehen.
Das ist nur schwer für jemanden, der den Menschen als Maschine, Roboter oder Computer sieht und für den es jenseits von Synapsen, Gehirn und Intellekt keine andere Ebene gibt.
 
Das ist nur schwer für jemanden, der den Menschen als Maschine, Roboter oder Computer sieht und für den es jenseits von Synapsen, Gehirn und Intellekt keine andere Ebene gibt.
Was soll denn diese andere Ebene sein und vor allem: Wie soll sie funktionieren? Selbst wenn man sagt, "Ich denke ja nicht mit meinem Gehirn (keine Ahnung, wozu ich eines habe), sondern mit meinem Geist!", stellt sich die Frage, worum der Geist nicht kausalen Denkgesetzen folgen sollte. Und wenn der Geist nicht kausalen Denkgesetzen folgt, sondern Zufallsergebnisse ausspuckt, wäre das nicht umso schlimmer?
 
barfly, Du denkst zu kompliziert ... versuch mal Dein Hirn für einen Moment von Deinen Gedanken zu befreien .
Computer sind auch oft genug im Leerlauf zum abkühlen ... :)

Ich kann den Körper zwar durchaus mit dem Computer vergleichen, allerdings mit dem Unterschied, dass der Bediener und der Programmierer sich im Computer befindet (ähnlich dem Film TRON ... ja ich weiß, schon wieder ein Filmvergleich, aber es gibt nun mal viele Filme die gewisse Themen gut verpackt haben und mit Symbolik voll gestopft sind ... man muss sie eben nur erkennen und rausarbeiten ...)
 
wenni mein schwanz raushängen lasse so ist dass (m)ein freier willi :mrgreen:


Ned in der Urologiepraxis nach der Aufforderung: "Zeigen Sie mal, wo's weh tut" :mrgreen:


Ich kann den Körper zwar durchaus mit dem Computer vergleichen, allerdings mit dem Unterschied, dass der Bediener und der Programmierer sich im Computer befindet ...

Kann man vielleicht. Man kann Schloß Schönbrunn mit Park und Zoo auch in Form von Legobausteinchen nachbauen. :mrgreen:
 
Gleichzeitig empfinden wir uns in unserer Selbstwahrnehmung als frei entscheidend.
barfly, Du denkst zu kompliziert
Das Denken ist im Vergleich zum Empfinden immer komplizierter, es geht mühsam Schritt für Schritt und gewisse Dinge werden diesem Denken immer Verborgen bleiben. Es ist ein unvollkommenes Werkzeug. Es kann den Geist (Synom für Intuition, Bewusstsein, Ichbewusstsein, Ego, Selbst usw.) nicht vollständig erfassen. Immerhin ist es erquickend, dass kopflastige Vernunftmenschen dem Empfinden, der Intuition eine gewisse Rolle eingestehen.
 
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie denen, die sie gefunden haben."

(André Gide)
 
.....da wäre es interessant zu wissen, wie man "Schicksal" definiert?

Der Thread hat sich aus einem anderen Thread entwickelt, in dem die These aufkam, dass man für alles, was einem zufährt/geschieht, letztendlich selber verantwortlich ist. Wär interessant, was du dazu denkst.

Natürlich kannst jetzt auch einen Debatte über den Begriff "Schicksal" eröffen. Was ist Schicksal für dich?
 
Wir wollen doch nur einen Gott, der es für uns richtet, um uns der Verantwortung zu entheben

in dem die These aufkam, dass man für alles, was einem zufährt/geschieht, letztendlich selber verantwortlich ist.

Vor vielen Jahren kam ich an einen Punkt, an dem ich mich gefragt habe, ob ich eigentlich selbst für die Scheiße, die mir widerfahren ist, selbst verantwortlich bin, oder ob die Verantwortung aufgeteilt werden kann, oder ob ich sie auch ganz irgendwem abgeben kann.
Durch fritzies Thread vom Kindesmissbrauch bin ich wieder zu diesem Gedanken gekommen. Es scheint ein unlösbares Gedankenkonstrukt zu sein, da es im Hinblick auf das Widerfahrene wohl nichts sein kann, woran man selbst verantwortlich gewesen sein könnte.

Ich denke, dass man differenzieren muss zwischen dem was einem widerfährt, auf das man keinen direkten Einfluss haben kann, und dem was einem widerfährt, auf das man einen Einfluss hätte nehmen können, es aber aus verschiedensten Gründen nicht getan hat. Die Frage ist, woran erkennt man, ob ich Einfluss hätte nehmen können oder nicht. Ich behaupte mal, dass man meistens sich nicht bewusst ist, an welchem Punkt des Weges man eine andere Abzweigung hätte nehmen sollen. Manchmal gelingt es doch, sich klar zu werden, dass es da 1-2 Gedanken gab, die einem sagten, es gäbe Alternativen. Manchmal gelingt es sogar im Vorhinein, man kann sein Lebenslauf tatsächlich ein Stück weit kontrollieren.

Schicksal... ist für mich ein verkehrter Begriff. Ich glaube nicht, dass uns irgendjemand irgendetwas schickt. Wenn es Gott sein sollte, der uns das schickt, so hätten die Atheisten recht. Der wäre ein Arschloch. Kann ich mir nicht vorstellen, Arschlöcher produzieren nichts, außer... eh scho wissn.

Ich denke mir, dass mit dem Begriff "Schicksal" so etwas gemeint ist, wie eine Herausforderung des Lebens, das dem Zufallsprinzip des relativen Systems eben entspricht. Anders ausgedrückt: So wie es zufällig in der Evolution Mutationen gibt, so haben eben verschiedenste Faktoren, die vollkommen unabhängig voneinander sind, dazu geführt, dass mir irgendwas schlimmes/schönes/traumatisches/wundervolles/etc. passiert. Interessant ist nur ein Punkt: Hätte sich nur ein Faktor ein wenig verschoben/verspätet oder sonst etwas, wäre das Ereignis nicht passiert. Eben darum glaube ich, wurde der Begriff "Schicksal" gewählt, weil es so unglaublich ist, dass da keiner die Finger im Spiel haben soll.

Meine Verantwortung in dieser ganzen Sache, so glaube ich, liegt lediglich darin, mit dem, was mir widerfahren ist, so umzugehen, dass es mich nicht letzen Endes umbringt. Verantwortung haben aber ebenso diejenigen, die sich entschlossen haben, mir etwas an zu tun. Aber darauf haben wir (leider) keinen Einfluss, außer es gibt ein Rechtssystem, dass dem Gedanken Rechnung trägt.

Wenn man es metaphysisch, also außerhalb der uns als Realität bekannten Dimension, betrachten möchte, so glaube ich daran, dass wir, also diejenigen, die mir etwas antaten, als auch ich selbst, übereinkommen, dass das Geschehene in beidseitigem Einvernehmen passiert ist. Die Gründe hierfür liegen aber im Verborgenen. Vielleicht, um etwas zu erfahren, über uns, über andere. Vielleicht weil es in unserer Natur liegt, ohne höheren Sinn.

Bitte mich aber jetzt nicht dafür steinigen! Es ist ein gedankliches Konstrukt, das MIR gehört und natürlich für NIEMANDEN anders eine Bedeutung hat! :!:
 
Hier geht's um die Frage, ob wir unser Leben (so verstehe ich's) beeinflussen können oder ob es vom Schicksal gelenkt wäre.

da bin ich überzeugt dass wir unser leben beeinflussen können, wie sonst hat jeder den lebensstandart, den er eben hat. oder soll man es als schicksal ansehen, dass man einen beruf ergreift, eine familie gründet, ein haus baut? schicksal ist doch eher sowas wie nicht beeinflussbar, oder nicht :hmm:
 
da bin ich überzeugt dass wir unser leben beeinflussen können, wie sonst hat jeder den lebensstandart, den er eben hat

hast du dir ausgesucht, wo du geboren wirst? In welche Schule du kamst und welche Klassenkameraden du hattest?
Hast du dir ausgesucht, in wen du dich das erste Mal verliebst? Wer dir das erste Mal das Herz bricht?

Nur so Beispiele...
 
hast du dir ausgesucht, wo du geboren wirst?

Ein eindeutiges Ja für dieses Leben ... bei den vorherigen bin ich noch nicht dahinter gestiegen :mrgreen:

In welche Schule du kamst

Ja, hab darauf bestanden in die selbe Schule zu kommen wie meine Schwester (zumindest was VS und AHS Unterstufe betrifft) :)

und welche Klassenkameraden du hattest?

Bewußt nein, unbewußt ja.

Hast du dir ausgesucht, in wen du dich das erste Mal verliebst? Wer dir das erste Mal das Herz bricht?

Beides ein klares Ja.

Hast noch ein paar Beispiele ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, hab darauf bestanden in die selbe Schule zu kommen wie meine Schwester (zumindest was VS und AHS Unterstufe betrifft)

Aha...und deiner Weltphilosophie zur Folge hat es sich das an Hunger sterbende Kind in Afrika auch selber ausgesicht, dort geboren zu werden und nicht in die Schule gehen zu können? :kopfklatsch:
 
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