ansehen von sexworkerInnen ...

--- Der Entzug des Pflichtteils ... wegen einer oder mehrerer mit Vorsatz begangener strafbarer Handlungen zu einer lebenslangen oder 20-jährigen ... eine gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart führt (z.B. Prostitution)

Na das ist ja ein Hammer ... :mauer: Man lernt nie aus :roll:

Trotz aller, ach so liberalen Lippenbekenntnisse, dass SW anerkannt wird - werden sollte - würde ich es nie wagen, mich z.B. gegenüber den Prof. meiner Kinder oder den meisten Eltern der Schulkollegen als Prostituierte zu outen.

Versteh ich völlig. Vor'n süssl'n dir was vor und hinten kommt dann es Messer ...

Und, Dankschön für'n Daumen :hurra:


Ich verstehe nicht, wieso manche Männer, die ja selber Kunden von SW´s sind, diese so verächtlich behandeln... :mauer:

Weil manche - verzeih mir den Ausdruck - eben Häusl sind. Ned nur bei der SWin sondern auch daheim bei der Frau, bei den Kindern und sonst überall im Leben ...

Ich versteh bis heute nicht, warum sie nicht vom Gesetz her ein bisschen besser geschützt werden.

Weil's die Leute nicht interessiert und dementsprechend es auch keine Wählerstimmen für Parteien gibt die sich dafür einsetzen würden. Siehe aktuelles Beispiel. Die Grünen bringen eine Thematik in der es um Frauen geht und werden belächelt. H.C. meint Waffen für's Volk und Prostitution verbieten und die Menge jubelt ... :roll:

Ich glaube, für den Umstand, dass es Prostitution gibt, sollte man nicht die Frauen selber verantwortlich machen. Sondern vor allem die Anbieter. Und das sind in vielen Fällen nicht die Mädels selber. Angeboten werden sie nämlich von Männern.

Zuhälter, meine Lieben, sind das LETZTE!! :kotzen:

Sind ja eh Auslaufmodelle die Strizzis. Mittlerweile leben die meisten mehr vom Koks verschachern als von der Hackn. Ich schätze mal das die Zukunft des Gewerbes in Etablisments a'la Golden Time, Laufhäusern und Agenturen liegt. Und da kann es Mädel selbst entscheiden ob's sich ne'n Strizzi sucht oder lieber z.B. bei einer Michelle die auf ihre Mädel schaut arbeitet ... :daumen:

Da ist mir jeder Kuhstallausmister beim Ar*** lieber als ein Zuhälter beim Gsicht!!!!

Wem ned ...
 
Hehe, kann es sein das der Anstoß zu diesem Thread das Thema von Kreuz und Quer im ORF2 gestern lief ist?

Also ich persönlich Sehe SexworkerInnen als normale Menschen an, aber nicht als als irgendjemanden mit dem ich mich nicht abgeben würde. Also wenn mich jetzt zB die Threaderstellerin Yvonne fragen würde ob ich mich mit ihr auf einen Kaffee treffen würde hätte ich da kein Problem damit obwohl ich ja über ihre berufliche Tätigkeit bescheid weis. Allerdings muss ich gestehen wenn mich eine dritte Person fragen würde mit wem ich mich da jetzt getroffen habe und was diese Person Beruflich macht, würde ich da wahrscheinlich nicht die Wahrheit darüber sagen.
Das ich aber kein Problem habe mit solchen Menschen befreundet zu sein, liegt denke ich aber eher an meiner Persönlichkeit, weil ich Menschen nach Sympathie und nach dem wie ich mich mit der Person verstehe.

Das SW in der Gesellschaft an den Rand gestellt werden, finde ich persönlich Schade, das die Gründe dafür mit den Wertevorstellungen der Kirche zu tun haben die bis heute nicht nur in Österreich sondern in Weiten teilen Europas vertreten sind, ist wohl den meisten klar. Die Gründe warum die SW ihren Beruf nachgehen mögen verschieden sein und ich finde das eigentlich absolut okey solange man es freiwillig macht. Leute die Menschen dazu zwingen, Menschenhandel betreiben ect. die würden bei mir Lebenslang hinter Gitter wandern.

@MadameDomme: Zuhälter mag ich auch nicht, finde es besser eine Frau versucht das komplett selbstständig zu machen ohne so einen Typen den sie dann auch noch Geld geben muss.

Das die Politiker an der Situation für SW nichts ändern, finde ich echt schade, dieses als Sittenwidrig ist nun wirklich total veraltet und nicht mehr Zeitgemäß. Ich glaube viele Politiker trauen sich da auch nicht über das Thema drüber, weil sie angst haben, dass es ihnen Wähler kosten könnte und sowas bei der Bevölkerung nicht gut ankommen würde bzw. jetzt wo die Medien über die aktuelle Regierung nichts mehr über Streiterein schreiben können, weil wieder hinter den Türen gestritten wird, werden sich die Partein hüten etwas zu beschließen was in den Medien eventuell wellen schlagen könnte bzw. wie oben erwähnt zu Wählerverlusten führen könnte...... also ich glaube nicht das sich da was ändert.
Aber ich würde es gut finden wenn die SW auch endlich die Rechte bekommen wie alle anderen Berufsgruppen, eine Gewerkschaft gründen können, und dann auch eine richtige gesetzliche Vertretung bekommen bzw. Lobby.

Trotz aller, ach so liberalen Lippenbekenntnisse, dass SW anerkannt wird - werden sollte - würde ich es nie wagen, mich z.B. gegenüber den Prof. meiner Kinder oder den meisten Eltern der Schulkollegen als Prostituierte zu outen.

Würden wohl die wenigsten machen, solange die Gesellschaft als Kollektiv die Sexarbeit noch als etwas schlechtes bzw. zu verachtendes ansieht. Ich kenne zwar nur eine Person privat von der ich weis das sie dieser Tätigkeit nachgeht, gut möglich das ich vielleicht doch mehr kenne aber sonst hätte es mir noch keine erzählt. Aber man kanns eigentlich auch niemanden übel nehmen, denn wer weis wie eine Person darauf reagiert wenn man sie einweiht.

Ich verstehe nicht warum hier einige Personen mit dem Begriff der Sexworkerin ein Problem haben? Muss die Berufsbezeichnung passend sein sonst tut sich unter der Gürtellinie nix? Verstehe ich nicht man bekommt ja die selbe Dienstleistung egal wie man das jetzt bezeichnen will. Gibt es doch bei anderen berufen auch, Lehrer und Pädagoge oder Frauenarzt und Gynäkologe ect.

Was ich noch zum Thema warum es Prostitution gibt schreiben wollte, ist das ich denke es liegt auch in der Natur des Mannes. Soll jetzt keine von der Natur gegebenen Entschuldigung und Ausrede für Männer sein, nur der trieb bei Männern ist ja auch von Natur aus so gegeben und laut dem ist der Mann auch darauf aus seine Gene weiterzugeben und das so oft wie möglich. Das natürlich jeder Mensch individuell ist muss auf der anderen Seite auch festgestellt werden, des es Leute gibt die zurückhaltender sind oder denen auch gar nicht in den Sinn käme den Dienst einer SW in Anspruch zu nehemen ect.
Aber allgemein finde ich, das jeder Mensch auch das Recht auf Sex hat und wenn jemanden zu einen Zeitpunkt kein Partner zur Verfügung steht dann kann ich es auch nicht als schlecht erachten, wenn es SW gibt an die sich Menschen in so einem Fall auch wenden können.
 
Allerdings muss ich gestehen wenn mich eine dritte Person fragen würde mit wem ich mich da jetzt getroffen habe und was diese Person Beruflich macht, würde ich da wahrscheinlich nicht die Wahrheit darüber sagen.
Das ich aber kein Problem habe mit solchen Menschen befreundet zu sein, liegt denke ich aber eher an meiner Persönlichkeit, weil ich Menschen nach Sympathie und nach dem wie ich mich mit der Person verstehe.

Befreundet sein heisst doch auch zu seinem Freund/in und seiner/ihrer Tätigkeit zu stehen. ;)
 
Du weisst aber schon, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist. ;)

Von den 50-150€ pro Gast bleibt der SW lediglich ein Bruchteil: Zimmermiete, Arbeitsmittel, SVA, Steuer, ............

Und die Gästezahlen werden oft weit überschätzt.

:daumen:

Arztkosten, Miete, Werbung und div. Arbeitsmittel schlagen sich bei mir mit durchschnittlich € 1.300 p. M. zu Buche.

SVA und Steuer sind da noch nicht berücksichtigt. Doch jeder unselbständig Erwerbstätige muss sich nur die Abzüge auf dem eigenem Lohnzettel anschauen, um erahnen zu können, dass da ebenfalls noch ein erkleckliches Sümmchen dazukommt.

Weiters kommen SW - und auch alle anderen Selbständigen - nicht in den Genuss des 13. und 14. Monatsgehaltes.
 
Neben den bereits erwähnten Gründen warum SW kein hohes Ansehen besitzen, kommt meiner Ansicht auch noch die Tatsache hinzu, dass sich ein Großteil der Bevölkerung einfach nicht für ihr Gewerbe interessiert. Wenn man die Menschen darauf anredet kommt am häufigsten noch das berühmte Vergewaltigungsargument (gut dass es SW gibt weil sonst würden die Vergewaltigungen steigen), das ja keines ist wie wir hier wissen. Das habe ich aber schon von ansonsten intelligenten jungen Frauen gehört, was mir einfach zeigt, diese Personen haben sich gedanklich einfach nicht damit auseinandergesetzt, wahrscheinlich weil es für sie einfach keine Rolle spielt in ihrem Leben.

Ich behaupte 99,99% der Frauen kommen nie bewusst in Kontakt mit einer SW und das sind immerhin ~ 50% der Gesamtbevölkerung. Wenn man dazu noch die Moralapostel, Erzkonservativen und die Männer dazu zählt die es einfach nicht interessiert, kommt eine stattliche Anzahl an Menschen heraus die in ihrem gesamten Leben nie in Kontakt mit einer SW kommen werden und auch nie bewusst mit ihnen reden werden. Kein Wunder, dass dann Missverständnisse und Klischees sich solange halten können und dass keine Partei politische Unterstützungsarbeit leisten will.

Bezüglich der Akzeptanz von SW wird es meiner Meinung nach auch in Zukunft ziemlich düster aussehen und dass eine Frau beim Elternabend oder im Wartezimmer beim Arzt ohne schief angeschaut zu werden ihren Beruf SW erwähnen kann, tja das werden wir wohl alle nicht mehr erleben.
 
Ich finde die Idee eines Laufhauses ja super. Welche Vor- und Nachteile hat es? :hmm:

Ein großer Vorteil ist sicherlich, dass Sie besser geschützt sind (Von Irre oder dergleichen)

"Zuhälter", hört sich immer sehr Negativ an, ist es vielleicht auch, trotzdem bietet er "Schutz", und gerade dieser, ist in diesen Beruf sehr Wichtig meiner Meinung nach.

Wenn natürlich, Erpressung, oder Misshandlungen etc. im Spiel sind, ist es weniger Schön!

Zum Thema selbst kann ich nur sagen, dass ich sehr viel Respekt vor diesen Frauen habe( die es Freiwillig machen, ohne gezwungen zu werden) das Sie diesen Beruf überhaupt machen können, und dementsprechend gehören Sie auch behandelt;)


Lg Diabolik
 
Ich verstehe nicht, wieso manche Männer, die ja selber Kunden von SW´s sind, diese so verächtlich behandeln... :mauer:

Wer sagt denn, dass es (nur) die Männer sind, die die Prostituierten verächtlich behandeln ???

Nur ein Beispiel: Der liebe Herr Sohn kommt nach Hause und eröffnet seiner Mutter, dass er eine Prostituierte heiraten möcht ......

Was wird die Mama wohl dazu sagen :hmm:
 
Arztkosten, Miete, Werbung und div. Arbeitsmittel schlagen sich bei mir mit durchschnittlich € 1.300 p. M. zu Buche.

SVA und Steuer sind da noch nicht berücksichtigt.

:shock: :shock: :shock:

Ich kann mir das gar nicht vorstellen - dass man so viel überhaupt reinkriegt...
(kenn mich aber auch sehr wenig aus... :confused:))

auf jeden fall: sehr hohe fixkosten!! :confused:
 
Ich verstehe nicht, wieso manche Männer, die ja selber Kunden von SW´s sind, diese so verächtlich behandeln... :mauer:

Einerseits wollen alle (m UND f) Sex und wenn es dann einen Berufszweig gibt, der das anbietet, werden diese gemieden. :confused:

Dabei haben sie einen harten schweren Job.

Mich interessierts sehr, was die SW´s oder Prostituierten (die Bezeichnung soll jeder für sich selber wählen und ich find SW´s ganz ok.) erleben, wie sie ihrer Arbeit nachgehen und auch welche Nachteile sie dadurch haben.

Ich versteh bis heute nicht, warum sie nicht vom Gesetz her ein bisschen besser geschützt werden. Denn, dass es sich nicht um ein Nischengeschäft handelt, haben wohl schon alle bemerkt, oder?

Gerade weil es hier keinerlei Kontrollen oder gesetzliche Unterstützung gibt, passieren immer wieder solche Katastrophen :mad:, dass junge Frauen, die in Bordellen arbeiten (müssen), (absichtlich) schwanger (gemacht) werden und dann die Neugeborenen aus dem Fenster werfen... Weil sie sonst natürlich den Job verlieren...

Ich glaube, für den Umstand, dass es Prostitution gibt, sollte man nicht die Frauen selber verantwortlich machen. Sondern vor allem die Anbieter. Und das sind in vielen Fällen nicht die Mädels selber. Angeboten werden sie nämlich von Männern.

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Zuhälter, meine Lieben, sind das LETZTE!! :kotzen:

Da ist mir jeder Kuhstallausmister beim Ar*** lieber als ein Zuhälter beim Gsicht!!!!

(Freue mich schon drauf, welche anderen Meinungen und Ansichten es diesbezüglich gibt... :hmm:)

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Ich finde die Idee eines Laufhauses ja super. Welche Vor- und Nachteile hat es? :hmm:

Wie lange kann man in dem Job arbeiten?
Welche gesetzliche Hilfe kann man in Anspruch nehmen?
Welche gesundheitlichen Schäden/Probleme treten gehäuft auf?

Freue mich drauf, was von den Frauen im härtesten Gewerbe der Welt zu erfahren... :daumen:

Das ist Ansichtssache....
Wenn es die SW als "härtestes Gewerbe der Welt" empfindet, dann ist sie offensichtlich total falsch .....
Ich fühle mich sehr wohl dabei..... und empfinde es nicht als hart, sondern als netten Spaß zwischendurch.


Gesellschaftlich gesehen ist es eben noch immer ein Tabu .... warum, verstehe ich auch nicht. Für mich ist es eine ganz normale Dienstleistung, wie jede andere (z.B Taxifahren, Postler usw..) auch....
 
Wer sagt denn, dass es (nur) die Männer sind, die die Prostituierten verächtlich behandeln ???
da hast du recht! :confused:

aber manche männer konsumieren die dienstleistung und verachten dann die sw´s!! charakterlos! wirklich ärgerlich! :mauer:

natürlich machen die ehefrauen dann auch noch die sw´s für den treuebruch verantwortlich...
 
Ich habe mich einige Zeit mit dem Thema beschäftigt, bin gestern durch den "Kreuz & Quer" Beitrag wieder drauf aufmerksam geworden. Zunächst einmal: Ich selbst habe bisher insgesamt zweimal die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen, d.h. ich bin nicht ganz "unberührt", aber eben auch kein Stammkunde.

Und, um mein Resümmee gleich an den Anfang zu stellen: Ich finde es eine Schande, wie Prostitution im 21.Jahrhundert in unserer modernen freiheitsliebenden Gesellschaft noch immer geächtet wird.

Allein schon, dass sich dieser Berufsstand zu allererst immer rechtfertigen muss, ständig die Frage beantworten muss, "warum es Prostitution gibt", stößt mir schon sauer auf. Müssen sich andere Berufsstände rechtfertigen? Warum gibt es Ärzte, Politiker, Rechtsanwälte? Warum gibt es Friseure, Mani- und Pediküren, Masseure, usw.? Das sind alles Dienstleistungsbranchen, und geben tut es sie deswegen, weil Nachfrage besteht. Genauso ist es mit der Prostitution. Die Frage, warum es diese Nachfrage gibt, die dürfen sich Soziologen stellen (genauso wie sich Soziologen auch andere gesellschaftsbezogene Fragen stellen), aber sie darf nie gestellt werden, wenn es um die Existenzberechtigung eines Berufszweigs geht. Jede Art von Dienstleistung sollte in einer Gesellschaft, die ihr Grundrecht auf Erwerbsfreiheit in ihrer Verfassung stehen hat, erlaubt sein, sofern sie keinen für die Gesellschaft unzumutbaren Schaden anrichtet. Das ist bei Sexworkerinnen definitiv nicht der Fall, also sollte die volle rechtliche Anerkennung dieses Gewerbes keine Frage des "ob" sein, sondern nur eine des "wann".

Wenn man sich schon grundsätzliche Fragen stellen möchte, dann die, warum Prostitution, obwohl es sie schon so lange gibt, derart geächtet wird. Ein Hauptgrund ist sicher, dass die Weltreligionen den entgeltlichen Sex schon seit jeher mit allen Mitteln bekämpfen. Aber gerade in unseren Breiten kommt in den letzten Jahrzehnten ein anderer Aspekt dazu, der nicht zu unterschätzen ist: Der klassische Feminismus. Würde man von Feministinnen eigentlich erwarten, dass sie sich für bessere Arbeitsbedingungen ihrer Geschlechtsgenossinnen einsetzen, ist genau das Gegenteil der Fall: Der Feminismus erweist sich als erbitterter Gegner der Sexarbeit und bedient sich dabei einer perfiden Strategie: Die Freiwilligkeit der dieses Gewerbe ausführenden Damen wird schlichtweg verleugnet. Damit befindet sich der Feminismus auf dem durch konservative Katholiken ausgetretenen Trampelpfad - Sexarbeiterinnen sind vom rechten Weg abgekommen, und das einzig wahre Ziel muss sein, sie wieder in die "normale" Gesellschaft zurück zu holen.

Daher finde ich, dass das wichtigste Thema bei der Öffentlichkeitsarbeit von Hurenorganisationen sein muss, darzustellen, dass die anmeldeten Sexarbeiterinnen ihren Job aus freien Stücken (und teilweise auch recht gerne) machen. Dies muss einmal ins Bewusstsein der Bevölkerung. Eine Abgrenzung zu Zwangsprostitution, Menschenhandel und ähnlichen Schweinereien ist dabei selbstverständliches Beiwerk - man kann es gar nicht oft genug betonen.

Es ist ja wohl ein Witz, dass in diversen Branchen mit Qualitätszertifikaten geworben wird, Prostituierte dagegen bspw. ihren "Deckel" eigentlich nicht als Indiz für die höhere Qualität und Sauberkeit ihrer Dienstleistung verwenden dürfen oder es nicht tun und damit keine deutlichen Trennstrich zu den unkontrollierten Zwangs- und Geheimprostituierten machen.

Ein zweites wichtiges Thema bei der Öffentlichkeitsarbeit müsste sein, dass Bordelle wenig, Wohnungsprostitution praktisch gar keine Auswirkungen auf die Nachbarschaft haben. Ich denke, dass ein Bordell wahrscheinlich weniger Belästigungen verursacht als ein normales Wirtshaus.

Eine Anerkennung der Prostitution als Gewerbe sollte selbstverständlich sein. Dazu volle Sozialversicherung mit allen Rechten (Pflichten haben sie ja offensichtlich ohnehin). Dass Gynäkologen Sammeltermine machen, ist ja wohl eine unglaubliche Frechheit. Außerdem sollte eine fairere Behandlung durch die Finanz durchgesetzt werden. Aus besagtem Beitrag ging hervor, dass die Finanz die Anzahl der Kunden einfach schätzt (meist zu hoch) und für die Sexarbeiterinnen somit in eine finanzielle Falle schickt.


Im Kreuz&Quer Beitrag kam ein Beamter des Justizministeriums zu Wort, der meinte, volle Anerkennung bedeutet auch die Anwendung aller arbeitsrechtlichen Vorschriften (dazu gehört auch bspw. das Nachtarbeitsverbot für Frauen, was kontraproduktiv wäre). Das ist ein Scheinargument. Erstens sind die meisten Prostituierten Selbstständige, d.h. das Arbeitsrecht ist auf sie ohnehin nicht anzuwenden. Zweitens gibt es für diverse Gewerbe Sondergesetze, warum also nicht ein Prostituiertengesetz?

Das alles, was ich hier skizziert habe, sind ganz prinzipielle Grundvoraussetzungen, die eigentlich umgehend in Gesetzesform kommen sollten.

Die volle Anerkennung dieses Gewerbes (heißt, dass das Kind einer Prostituierten in der Schule sagen kann, dass ihre Mama als Sexworkerin arbeitet, ohne mit negativen Konsequenzen konfrontiert zu werden) ist leider ohnehin noch in weiter Ferne.

Kleine Anmerkung zum Verdienst: Dass Huren nicht soviel verdienen wie bspw. Manager, das ist mir schon klar. Aber ich glaube schon, dass manche Sexworkerinnen es den Kolleg/inn/en aus anderen Gewerben nachmachen und nach dem Motto "Jammern ist das Lied des Kaufmanns" vorgehen. Ich glaube (und hoffe!), dass ein durchschnittlich erfolgreiche Hure netto wesentlich mehr verdient als die zitierte Wurstverkäuferin beim Billa (noch mehr hoffe ich, dass sie mehr Freude bei ihrer Arbeit hat). Sexarbeit ist mit Sicherheit kein leichter Job und sollte entsprechend entlohnt werden, finde ich.

Mir würden noch weitere Aspekte zum Thema einfallen, aber mein Beitrag ist ohnehin schon sehr lang geworden. Freue mich schon auf Reaktionen!
 
also die bezeichnung ist nicht das allerwichtigste, aber da Hydra e.v., eine interessenvertretung der prostituierten ihre klientel als huren bezeichnet, nenne ich die damen auch huren und nicht nutten, welchletzteres in D , ich weiss nicht ob auch in A, eher beschimpfenden charakter hat.
wichtiger als die bezeichnung ist aber für mich die einstellung. mich kommt das kotzen an, wenn ich da pharisäische drecksäcke anhören muss, die die dienstleistung einer hure in anspruch nehmen und hinterher
über diese frau und ihre moralische minderwertigkeit herziehen, unterste stufe welten entfernt von ihm , dem wohlanständigen mitglied der gesellschaft.
ich habe in 2 phasen meines lebens, so um die 20 und 8um die 40j jeweils für ca. 1 jahr regelmässig die dienste von huren in anspruch genommen. persönlicher respekt war für mich immer selbstverständlich, ausser in 2 fällen: ich hatte für 1 stunde bezahlt und da ich etwas getrunken hatte, hatte ich nach 30 min immer noch nicht abgeschossen. sie schmoss mich raus, der puffbetreiber, dem ich klarmachte, dass ich niemanden (ehefrau, familie, partei) hattte, dem ich rechenschaftspflichtig sei, also ich zur polizei ginge mit einer betrugsanzeige, gab er mir mein geld wieder. das ander "mistviech" war eine hure, in deren wohnwagen ich einstieg - ich hatte fürs ficken bezahlt, sie glaubte tatsächlich, mit "falle schieben" durchzukommen. eine feste mahnung -- leistung oder geld zurück - reichte aus.
bei 2 jhren, durchschnittlich 2 huren pro monat, macht etwas über 200, da sind 2 betrügeriinen eigentlich wenig.
sexworkerin sage ich nicht, warum nicht deutsch, sexarbeiterin. gebt mal bei google sexarbeit ein, ihr kommt da auch auf einen ausstellungskatalog mit interessanten artikeln zu den verschiedensten facetten der prostitution. die ausstellung lief in hamburg und anderswo vor ein paar jahren.
wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich folgende massnahmen durchführen:
einführung des ausbildungsberufes sexarbeiterin
- praktische ausbildung in einem bordell eoder einer selbständig arbeitenden hure.
- dazu berufsschulunterricht mit den fächern "betriebswirtschaft" (soll heissen z.b. preise so zu kalkulieren, dass eigene ausgaben wie mieten, kleidung, kondome, versicherungen wieder hereinkommen und ein gewinn bleibt)
- hygiene, also der medizinische bereich, geschlechtskranklheiten und deren verhinderung
- psychologie, erstens deeskalationsstrategien bei agressiven, gar gewalttätigen freiern und zweitens gesprächsführung mit den freiern, denen es nicht i n erster linie ums ficken geht, sondern darum, die hure als seelische mülltonne zu missbrauchen. ich habe es öfter erlebt, das eine hure sagte, der der kommt um zu ficken, sei kein problem, je mehr je lieber, aber sich mit seelenmüll zuschütten zu lasssen, das nerve, mit psychologischer schulun g könnte eine hure das gespräch besser steuern und sie dazu befähigt, die probleme anderer nicht zu nahe an sich heranzulassen.
die aufzählung ist sicher nicht vollständig.
das wichtigste aber ist: respekt vom freier für die hure und von der hure für den freier.
 
... viele themen, die durchaus von relevanz für einblicke in "die szene" sein könnten, verlieren dabei aufgrund von eifersüchteleien zwischen einzelnen usern zum einen und themenverfehlungen bzw threadverwässerungen zum anderen ihren informations- und aussagegehalt ... leider auch teilweise verursacht von vertretern des sexworkerbusiness ...

... und genau das rückt die sexworkerszene immer wieder in ein schiefes licht und somit wird auch ein wenig verhindert, dieses berufsfeld so darzustellen, wie es wirklich ist ... und in weiterer folge dafür sorgt, dass möglicherweise vorurteile, berührungsängste, etc abgebaut werden könnten ...

ich würde sagen die hauptgründe speziell bei escortgirls sind:

a) gefakte bilder mit denen man freier anlocken will , da sieht man auf diversen homepages traumgirls ala jeniffer lopez und vor der türe steht dann die jazz gitti (hört sich übertrieben an war aber alles schon da)

b) angebote auf diversen hp mit verlockungen "all inclusive" , ist das mädl dann da schaut die welt meist anders aus, aufpreise für naturfranzösisch, küssen und man glaubt es kaum selbst für eine 69er stellung sind keine seltenheit.

c) der konkurenzkampf der zwar so manchem kunden immer günstigere angebote beschert woran aber gleichzeitig das service immer schlechter wird.

bordelle haben dagegen den vorteil das man sich die mädls vorher ansehen kann und das service+preis abspricht. was mich dabei aber stört ist der vielerorts verlangte "saufzwang" und der drang der mädls die kunden beim betreten des lokals regelrecht zu überfallen ... hallo wie gehts... wie heisst du... darf ich sitzen bei dir... darf ich trinken flasche sekt... ezetera , ezetera :mauer:

 
:daumen:

Arztkosten, Miete, Werbung und div. Arbeitsmittel schlagen sich bei mir mit durchschnittlich € 1.300 p. M. zu Buche.

Da bist noch günstig dran, in Wien kostet die Miete für ein gesetzeskonformes Studio ca. 1500€.

Soviel wie ich für mein 200 Quadratmeter Büro in Innenstadtnähe zahle. :shock:

Und hier schliesst sich der Kreis. Rigide gesetzliche Bestimmungen drängen die SW in die Illegalität bzw. in Abhängigkeiten, die ihre Selbstbestimmung beeinträchtigen. :roll:

Der klassische Feminismus. Würde man von Feministinnen eigentlich erwarten, dass sie sich für bessere Arbeitsbedingungen ihrer Geschlechtsgenossinnen einsetzen, ist genau das Gegenteil der Fall: Der Feminismus erweist sich als erbitterter Gegner der Sexarbeit und bedient sich dabei einer perfiden Strategie: Die Freiwilligkeit der dieses Gewerbe ausführenden Damen wird schlichtweg verleugnet.

Diese dogmatische Sichtweise erweist den SW und der Gesellschaft leider einen Bärendienst. :roll:

Dazu volle Sozialversicherung mit allen Rechten (Pflichten haben sie ja offensichtlich ohnehin).

Legale SW sind voll in die Sozialversicherung (wie jeder andere Freiberufler auch) eingebunden.

Kleine Anmerkung zum Verdienst: Dass Huren nicht soviel verdienen wie bspw. Manager, das ist mir schon klar. Aber ich glaube schon, dass manche Sexworkerinnen es den Kolleg/inn/en aus anderen Gewerben nachmachen und nach dem Motto "Jammern ist das Lied des Kaufmanns" vorgehen. Ich glaube (und hoffe!), dass ein durchschnittlich erfolgreiche Hure netto wesentlich mehr verdient als die zitierte Wurstverkäuferin beim Billa (noch mehr hoffe ich, dass sie mehr Freude bei ihrer Arbeit hat). Sexarbeit ist mit Sicherheit kein leichter Job und sollte entsprechend entlohnt werden, finde ich.

Eine "durchschnittliche" SW lässt sich auf Grund der Vielfalt der Szene nur schwer konstruieren. Aber abgesehen von den wenigen "Stars" wird der Verdienst (vor allem in Wien) im allgemeinen überschätzt.

Vollends relativieren sich die Relationen wenn man bedenkt, dass ein Freiberufler Stundensätze von oft über 200€ verrechnet und nicht wie die meisten SW stundenlang auf einen Gast warten muss.
 
Befreundet sein heisst doch auch zu seinem Freund/in und seiner/ihrer Tätigkeit zu stehen. ;)

Da hast du Recht, sollte man nur angesichts der Stellung der Gesellschaft gegenüber SW, weiß ich ja zum ersten nicht ob es der Befreundeten SW überhaupt recht ist, wenn ich jedem erzähle was sie beruflich macht (möglicherweise will sie das ja gar nicht, das ich es weitererzähle), zum zweiten du triffst zB einen Flüchtigen bekannten und der hat gesehen das du dich da mit einen Mädl unterhälts und möchte jetzt wissen wer das ist und wenn da die Berufsfrage kommen würde, würdest du es erzählen?
Wenn sie jetzt von irgendjemanden Beschimpft werden würde, weil sie eben offen zugibt diesen Beruf nachzugehen und jemand würde da eine blöde Meldung schieben, dann würde ich schon zu ihr halten und die Person die blöd redet fragen ob ein paar Schrauben locker sind.

@kater74: super Beitrag
 
weiß ich ja zum ersten nicht ob es der Befreundeten SW überhaupt recht ist, wenn ich jedem erzähle was sie beruflich macht (möglicherweise will sie das ja gar nicht, das ich es weitererzähle),

Da hast du recht, in diesem Falle werde ich mich natürlich diskret verhalten.

zum zweiten du triffst zB einen Flüchtigen bekannten und der hat gesehen das du dich da mit einen Mädl unterhälts und möchte jetzt wissen wer das ist und wenn da die Berufsfrage kommen würde, würdest du es erzählen?

Ja, mich kotzt die Doppelmoral dermassen an, dass ich es erzählen würde und ich auch in der Realität mit meinen Freundschaften zu SW nicht hinter dem Berg halte.
 
Wenn man sich schon grundsätzliche Fragen stellen möchte, dann die, warum Prostitution, obwohl es sie schon so lange gibt, derart geächtet wird. Ein Hauptgrund ist sicher, dass die Weltreligionen den entgeltlichen Sex schon seit jeher mit allen Mitteln bekämpfen.

Einspruch ...... es sind nicht DIE Weltreligionen, es sind die monotheistischen (abrahamitischen) Religionen und alle daraus hervorgegangenen Sekten.

Es ist ja wohl ein Witz, dass in diversen Branchen mit Qualitätszertifikaten geworben wird, Prostituierte dagegen bspw. ihren "Deckel" eigentlich nicht als Indiz für die höhere Qualität und Sauberkeit ihrer Dienstleistung verwenden dürfen oder es nicht tun und damit keine deutlichen Trennstrich zu den unkontrollierten Zwangs- und Geheimprostituierten machen.

Ebenfalls Einspruch ..... der "Deckel" ist ein Gesundheitsattest und kein Qualitätszertifikat. Qualität im Sinne der ISO 9000 würde natürlich das Gesundheitsbewußtsein der Dienstleisterin voraussetzen, hat aber eine wesentlich umfassendere Bedeutung. Letzten Endes bedeutet es, dass Kundenzufriedenheit das Ziel der Bemühungen ist (wenn wir das Ganze schon in die "normale" Wirtschaft eingliedern wollen). Und eine Geheimprostituierte ist dazu genauso befähigt, den Kunden zufrieden zu stellen.
 
In der Vergangenheit hatten SW eine grosse Macht und waren sehr angesehen.

Wenn jemand gerne Sex hat warum soll sie dann nicht etwas dafür verlangen? Freiwillig, ohne Zuhälter.
Zuhälter werden immer versuchen einen Sponsor für ihr Leben zu finden. Dieser kann oft der eigene Freund sein, der droht ihr das Baby wegzunehmen....

Es ist wahrscheinlich "gefählicher" mit einer Disco-Bekanntschaft (verheiratet/unverheiratet) ins Bett zu gehen als mit einer SW.
Diese müssen wöchentlich zum Arzt und nehmen meist Kondome
 
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