ARBEIT als Ersatzreligion?

H

Gast

(Gelöschter Account)
Seitdem der Mensch sesshaft geworden ist, ist er schrittweise verblödet.
Ein "Meilenstein" war der Zigarre rauchende Manchesterkapitalist, aber
auch der schafgewordene Arbeiter und seine Monokultur: Arbeiterbewegung.

Alles in der Arbeiterbewegung findet im Kollektiv statt, soziale Kontrolle sorgt
dafür, dass keiner ausschert.
Die Gedankenwelt der Arbeiter weist für "die Arbeit" einen Wert zu, der ihr nicht
zusteht.
Religionsersatz, aber dieser funktioniert nicht, denn "die Arbeit" ist undankbar.
Sie dankt es nicht, dass sie so verehrt wird.
Mal gibt es viel davon, mal weniger.
Arbeit ist antizyklisch und lässt sich nicht beliebig reproduzieren, ebenso wie
Wachstum. Wir haben also nicht nur die Wachstumslüge, auch die Arbeitslüge.

Die Sozialisten sind leider in grossem Masse auf sich selbst hereingefallen,
da sie einen Wert vertreten, der keiner ist.
Denn Arbeit ist kein Wertan sich, nur lästiges Übel.
Der Sozialismus ist ein Konzept aus dem 18.Jahrhundert, damit angestaubt und piefig.
Arbeit in der Vorstellung sozialistischer Dinosaurier ist eine Monokultur, die in keiner
Weise sich nach den Gegebenheiten richtet, somit kann die sozialistische Wirtschaft
auch nicht auf weltweite Schwankungen reagieren.
Es werden auch in trockenen Jahren laut Plan soundsoviele Regenschirme produziert.
Egal.
Aussen vor sind dabei Individualismus und Kreativität, denn mit diesen beiden Fähigkeiten
könnte der einzelne schauen, dass er seine Nische findet und mit etwas Gewitztheit
für sich selbst etwas leistet.
Dies ist der sozialistischen Arbeitsphilosophie aber zuwider.
"Ego" steht auf der Liste der verbotenen Wörter ganz oben.
Alles muss ver-gleich-bar und standardisierbar bleiben.
Damit letztendlich wertlos.
Das hat sehr viel mit Neid zu tun und es erklärt auch, warum die Arbeiterbewegung
im deutschen Sprachraum erfunden wurde.

Im Grunde genommen ist so ein Dasein, als Lohnsklave in jedem Falle philosophisch entwürdigend,
ganz egal ob man an einer Maschine steht und täglich zwölf Stunden Schrauben zählt
oder auch eine Bankfiliale (inkl. gutem Gehalt) leitet.
Diese Form der Arbeit ist immer unmenschlich und entwürdigend, immer!
Da dies alles aber in einer Art Kollektiv passiert, ist eine diagnostizierbare Neurose,
eine Art kollektives Stockholmsyndrom.
Das aber vom Staat und den sozialistischen Gewerkschaften am Leben erhalten wird,
denn die Trostlosigkeit der nichtselbständigen Arbeit wird niemals besser, man kann
aber als Monopolist auftreten und diverse Heilsbotschaften versenden,
dies hält einige Zeit, ist aber im Endeffekt nutzlos.
Die Arbeitslüge hält sich wie Kaugummi oder wie Schimmel.
Sie ist eins der letzten atavistischen Relikte einer einst patriarchalen Zeit.
Die Zukunft gehört dem Individuum.
Der schafgewordene Herdenarbeiter ist ein auslaufmodell, genauso wie seine
kapitalistischen oder sozialistischen Schäferhunde.
Der mündige Mensch kommt weder aus dem Markt noch aus dem Umerziehungslager.
Der mündige Mensch ist einer, der sich nicht erpressen, aber auch nicht mit Geld
abstillen lässt.
Nur weil mein Bauch korrupt ist, hört mein Hirn, damit mein Widerspruchsgeist nicht auf.
Arbeit ist eher ein Antichrist, denn eine heilige Sache.
Die fremdbestimmte Arbeit ist Sklaverei. In jedem Fall.
Der Tatbestand der Sklaverei ändert sich nicht durch Zeitarbeitskonten, nette Investoren
oder bunte Schraubenzieher.
 
Wieso wüsd nix oawadn, du fauler Sack?
Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen.
 
Na ja, würde ich nicht genau so sehen.

Ich bin zwar nicht der größte Fan das Kapitalismus aber der Mensch hat das Geld als Tauschmittel erfunden.

Arbeit wird mit diesem Tauschmittel entlohnt und der/die Einzelne kann dieses Tauschmittel verwenden um sich Lebensnotwendige Dinge zu kaufen aber auch Dinge die eher Luxus sind.

Der Sklave war ein "Gegenstand" den man besitzen kann und der Sklave konnte zu seinem Herren nicht sagen, ich will nicht mehr dir gehören und für dich arbeiten. Die Arbeiter/Angestellten können heute Sagen, Chef ich will nicht mehr für dich Arbeiten. Sie haben es also in der eigenen Hand für wen und was sie Arbeiten. Sie können sich selber eine Existenz aufbauen, ein Haus bauen und sich auch selbst verwirklichen.

Klar ist man in gewisser Weise ein Sklave des Geldes und wer aus diesem System aussteigt hat es schwieriger. Aber es ist um Welten besser als die Sklaverei ansich, wo die Menschen nicht das Recht haben über sich selbst zu bestimmen.

Arbeit ist einer der Pfeiler unserer Zivilisation. Ohne Arbeit gäbe es keine Straßen, keine Häuser, keine Technologie, keinen Fortschritt ect. auch der Künstler könnte sich nicht selbst verwirklichen, wenn es niemanden gibt der die Farben macht mit denen er seine Bilder malen kann. Auch das Individuum kann sich nicht selbst als Individualist verwirklichen, wenn er ohne die Arbeit anderer wieder selber sein Gemüse und Obst anbauen muss, sein Fleisch wieder selber Jagen muss um zu Essen zu haben... Selber für seine Behausung zu sorgen... Dann stürtzt dein Kartenhaus zusammen indem du die Arbeit schlechtredest und willst das der einzlene sich verwirklicht, denn dann kann sich der einzelne nicht mehr verwirklichen, weil er keine Möglichkeit mehr dazu hat.
 
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Es ist Teil meiner persönlichen Logik zu arbeiten und dann zu essen. Sozusagen auch in diesem kausalen Zusammenhang.
Habe damit kein Problem, aber ich muss niemand einen Blasen, dass ich ausser Gläsern auch mal Töpfe abwaschen darf.
Und ich sehe keinen esoterischen Akt darin, irgendwechlen Deppen das Geschirr zu spülen, denn es ist "nur" eine Notwendigkeit.
 
Im Grunde genommen ist so ein Dasein, als Lohnsklave in jedem Falle philosophisch entwürdigend,
Im Grunde genommen ist das Unsinn.
Was Du entwürdigend nennst, ist die Basis für das Leben jedes Menschen, für alles, was er sich auf Grund der Einkünfte aus seiner Arbeit leisten kann.

Das Problem ist in meinen Augen nicht, dass Arbeit keinen Wert darstellen würde, sondern dass der Wert der Arbeit in zunehmendem Maße gering geschätzt wird.

Das ist aber eine ähnlich dumme Einstellung wie jene, dass wir keine Bauern brauchen, weil wir die Milch ohnehin im Supermarkt kaufen können .... :roll:
 
eine schöne Darstellung der (falschen) sozialistischen Denkansätze, aber offensichtlich etwas veraltet und auf die DDR (etc.) bezogen. In Österreich gibt es keine Planwirtschaft.


Irgendwann einmal hat jeder das angebaut was er selbst zum Leben gebraucht hat, dann hat man erkannt, dass der Nachbar was hat was man selbst nicht hat und hat begonnen zu tauschen. Kartoffel gegen Äpfel, Äpfel gegen Birnen, Birnen gegen Schweine, die Zubereitung des Schweins gegen Kartoffel,das Abwaschen des Geschirrs gegen Kaffee, den Kaffee gegen Münzen u.s.w.
Das Tauschgeschäft mit Geld lebt, weil es die einzig logische Folge ist. Fehler haben sich ergeben, in dem sowas wie Planwirtschaft entstanden ist - dieser Fehler wurde bereits behoben. Die Behebung des Fehlers nicht Vorhandenes gegen Vorhandenes zu tauschen erleben wir aktuell.
 
aus der verfassung der UDSSR von 1936 (gültig bis 1976):

Artikel 12. Die Arbeit ist in der UdSSR Pflicht und eine Sache der Ehre eines jeden arbeitsfähigen Bürgers nach dem Grundsatz: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen".

der satz stammt übrigens ursprünglich von paulus.

Das Tauschgeschäft mit Geld lebt, weil es die einzig logische Folge ist. Fehler haben sich ergeben, in dem sowas wie Planwirtschaft entstanden ist - dieser Fehler wurde bereits behoben. Die Behebung des Fehlers nicht Vorhandenes gegen Vorhandenes zu tauschen erleben wir aktuell.

habe jetzt das buch gelesen: Schulden: Die ersten 5000 Jahre [Gebundene Ausgabe]
David Graeber http://www.amazon.de/Schulden-Die-e...r=1-1&keywords=schulden+die+ersten+5000+jahre

da wird eher das gegenteil behauptet. geld war NIE ein tauschmttel. das entspringt der phantasie der volkswirte. GELD war immer SCHULD und somit kreditmittel.
zuerst war das geld da als kredit und recheneinheit und dann erst physisch als münze oder scheine....


Im Grunde genommen ist so ein Dasein, als Lohnsklave in jedem Falle philosophisch entwürdigend,
ganz egal ob man an einer Maschine steht und täglich zwölf Stunden Schrauben zählt
oder auch eine Bankfiliale (inkl. gutem Gehalt) leitet.
Diese Form der Arbeit ist immer unmenschlich und entwürdigend, immer!

aha, komisches argument. mit dem ansatz müsste ja jeder mensch alleine irgendwas machen.....

selbst in einer farbrik, wo alle mitarbeiter gleich sind, wird sich irgendwann eine hierachie herausbilden und eine leitungsgruppe. den es verlangt sehr viel aufmerksamkeit und engerie mitbestimmen zu WOLLEN und zu können.
 
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Jetzt bin ich beruhigt, dass ich hier nicht marxistisches Gedankengut aus der Verfassung der CCCP verbreite. :mrgreen:


Wikipedia:

Es handelt sich hier um ein abgeändertes Zitat aus dem 2. Brief des Paulus an die Thessalonicher, mit dem der Apostel Paulus die Gemeinde in der griechischen Stadt Thessaloniki zur Arbeit anhält:
„Denn als wir bei euch waren, haben wir euch die Regel eingeprägt: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Wir hören aber, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten.“

2. Brief des Paulus an die Thessalonicher 3,10 (2 Thess 3,10 EU)

Paulus meint damit, dass man selbst für sich sorgen und anderen nicht zur Last fallen solle.


anmerkung giftpilz: musste dem priesterseminaristen josef w. stalin bekannt vorkommen :)
 
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eine schöne Darstellung der (falschen) sozialistischen Denkansätze, aber offensichtlich etwas veraltet und auf die DDR (etc.) bezogen. In Österreich gibt es keine Planwirtschaft.
Zum einen gibt es Planwirtschaft, wie bei den Zuschüssen für die Landwirtschaft, zum anderen ist die Planwirtschaft nicht das Problem.
Eine Behörde wird kaum als Wirtschaftssubjekt im freien Markt mitspielen wollen, hat aber einen Sachaufwand, also ist dies quasi Planwirtschaft.
Diese Form des Haushaltens sehe ich nicht als Problem an und mit der DDR habe ich eher geringe Schnittmengen.

Mein Ansatz war dahingehend, dass Arbeit zwar gemacht werden muss, also notwendig ist und dass ich Essen will, alsi bereit bin dies von 8 bis 16 Uhr zu tun, wenn ich schon muss.
Aber den religionsähnlichen Wert, den die Arbeit für manche Mitmenschen hat, sehe ich einfach nicht!
Arbeit hat und ist kein Wert, der sozusagen mit Moral, Religion oder Esoterik in irgendeiner Weise vergleichbare wäre...
Sozialistische Parteien und Gewerkschaften wollten das Phänomen Arbeit als falsche Religion einfach nicht überwinden, aus Selbsterhaltungstrieb. Sie wären ja, hätten sie die Befreiung des Menschen ernst genommen, überflüssig geworden.

Sicher hätten wir heutzutage die Chance Menschen dazu zu bringen, ihre Zeit in kreative Projekte zu verwenden, statt in 8 Stunden Büro Zeit totzuschlagen und nicht herzustellen?

Zusammenfassung: Arbeit adelt nicht.
 
Mein Ansatz war dahingehend, dass Arbeit zwar gemacht werden muss, also notwendig ist und dass ich Essen will, alsi bereit bin dies von 8 bis 16 Uhr zu tun, wenn ich schon muss. ....
..... Sicher hätten wir heutzutage die Chance Menschen dazu zu bringen, ihre Zeit in kreative Projekte zu verwenden, statt in 8 Stunden Büro Zeit totzuschlagen und nicht herzustellen? ....

Maaan Hasenfurz, wenn dich Dein Job derartig nervt und anödet warum lässt Du ihn nicht bleiben?

Es gibt genügend Menschen, inklusive mir, die einer Betätigung/Beschäftigung nachgehen die für sie befriedigend ist.
Schon klar, die Arbeit an einer Registrierkassa kann ich mir auch nicht als befriedigend vorstellen, aber Tätigkeiten im Projekt und Entwicklungsbereich sehr gut.
 
Maaan Hasenfurz, wenn dich Dein Job derartig nervt und anödet warum lässt Du ihn nicht bleiben?

Es gibt genügend Menschen, inklusive mir, die einer Betätigung/Beschäftigung nachgehen die für sie befriedigend ist.
Schon klar, die Arbeit an einer Registrierkassa kann ich mir auch nicht als befriedigend vorstellen, aber Tätigkeiten im Projekt und Entwicklungsbereich sehr gut.

eben und selbst marx und engels konnten sich nicht ein utopia ausdenken, wo niemand arbeiten muss.
es ist halt so, dass im utopia á kommunismus, halt nicht jeder immer das selbe machen hätte müssen/sollen...
 
Mein Ansatz war dahingehend, dass Arbeit zwar gemacht werden muss, also notwendig ist und dass ich Essen will, alsi bereit bin dies von 8 bis 16 Uhr zu tun, wenn ich schon muss.
Aber den religionsähnlichen Wert, den die Arbeit für manche Mitmenschen hat, sehe ich einfach nicht!
Arbeit hat und ist kein Wert, der sozusagen mit Moral, Religion oder Esoterik in irgendeiner Weise vergleichbare wäre...
Sozialistische Parteien und Gewerkschaften wollten das Phänomen Arbeit als falsche Religion einfach nicht überwinden, aus Selbsterhaltungstrieb. Sie wären ja, hätten sie die Befreiung des Menschen ernst genommen, überflüssig geworden.


Zusammenfassung: Arbeit adelt nicht.

Aber Spaß und im besten Falle Freude sollte sie schon machen, denn man verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit damit. Von den sozialen Kontakten mal ganz abgesehen.

Richtig ist schon, das Arbeit an sich keinen materiellen Wert hat, sondern nur das Endprodukt.

Trotzdem hat die Arbeit für den einzelnen schon einen Wert, er verwendet seine Energie und Lebenszeit dafür. Wenn er den dann etwas idealisiert, ist das nur verständlich, denn sie ist ein Teil von ihm, den er in die Gesellschaft einbringt.
Der Arbeit eines Menschen ideellen Wert zu abzusprechen, bedeutet den Menschen an sich ideellen Wert abzusprechen.

Off Topic.
Ich koche Reis. :)
 
Wie würde denn ein Endprodukt entstehen können - ohne vorhergehende Arbeitsprozesse?
Ist das in Deutschland nicht so? :mrgreen:

Doch, aber eigentlich hat auch das Endprodukt an sich hat keinen Wert, den bekommt es erst dann, wenn es jemand erwerben will, also einen Gegenwert bietet.
Ansonsten ist es eine wertlose Fehlproduktion.
Modelier halt meinetwegen deinen Hasenava aus Knödelteig nach, der ist nüscht wert, erst wenn sich ein Depp findet der dafür was bezahlt, hat er einen (materiellen) Wert bekommen.
Über den künstlerischen könnte man streiten. :mrgreen:
Das habe ich damit gemeint.
 
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