ARBEIT als Ersatzreligion?

Wie würde denn ein Endprodukt entstehen können - ohne vorhergehende Arbeitsprozesse?
Ist das in Deutschland nicht so? :mrgreen:
Offenbar habe ich mich falsch ausgedrückt, ich will keine Revolution starten, alles bleibt wies is'
Aber den fast religionsgleichen Status der Arbeit möchte ich nicht für mich annehmen. Die Leute dort sind nicht automatisch meine Freunde und in die Arbeit gehen ist kein Gottesdienst für mich. Was zu tun ist, ist zu tun. Wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, ist die Leistung zu bringen, aber ich sehe die weltanschauliche Bedeutung der "Arbeit" etwas anders.
 
Was zu tun ist, ist zu tun. Wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, ist die Leistung zu bringen, aber ich sehe die weltanschauliche Bedeutung der "Arbeit" etwas anders.

Wie denn? Amerikanisch, das Arbeit nur ein Job ist?
 
Arbeit ist gut oder schlecht oder wertfrei.

Hätte ich die Wahl würde ich auch auf meine Arbeit verzichten, doch leider ist dies nicht möglich weniger aus finanzieller Sicht sondern aus Selbstzweck.

Mein einzig herausragendes Talent scheint meine berufliche Tätigkeit zu sein und da ich der Meinung nachhänge man sollte die Dinge tun wozu man befähigt ist und andere eher lassen, arbeite ich eben.

Wäre ich ein begnadeter Golfer würde ich lieber mit Golf meinen Lebensunterhalt bestreiten.

Für mich erschließt sich das Thema des Threads so, dass sich Hasenfurz daran stört wozu Arbeit oft stilisiert wird.

Weil man seine Arbeit gut erledigt, ist man kein besserer Mensch, Vater oder Freund.

Weil einem der Beruf Spaß macht und man gut darin ist, wird man nicht automatisch zu obigen. Dennoch gibt es Subjekte welche uns einreden wollen, dass es nicht schlecht ist sich durch seine Tätigkeit zu definieren.

Persönlich halte ich wenig davon, ich sage gerne dass ich meine Arbeit mag, davon leben kann und anscheinend ganz ok darin bin. Selten bis nie erwähne ich was ich mache oder warum.

Arbeit ist Arbeit und das sollte sie bleiben wenn sich also Hasenfurz daran stört, dass sie von Manchem zum Mittelpunkt des Seins empor gehoben wird, teile ich diese Meinung vollkommen.
 
Arbeit ist des Lebens Würze.
Ohne Arbeit könnte ich mir nichts leisten im Leben und hätte ich nichts zu essen.
Arbeit ist keine Religion für mich, sondern einfach Notwendigkeit. Ich habe das Glück, dass diese Notwendigkeit mir auch noch Spaß macht. :)
 
Ihr vergesst oder erlebt nicht das tiefere, schon prähistorische "Gefühl" in ihr.
Schon damals ging man gemeinsam auf die Jagd.
Sicher war das eine Notwendigkeit, aber es gab dort Kameradschaft, gemeinsame Anstrengung um ein Ziel zu erreichen, Erfolg, Stolz, Anerkennung. Es war eine emotionale Angelegenheit.

Das diese Gefühle immer mehr aus der Arbeit verschwinden und man sie nur noch als Mittel zum Zweck sieht, liegt an den Kaps die sie entmenschlicht haben.
Der Kap will nichts weiter als eine funktionierende Biomaschinen.
Das man darin keinen weiteren Sinn erkennen kann als reine, notwendige Erwerbstätigkeit ist dann natürlich logisch.
 
Wie denn? Amerikanisch, das Arbeit nur ein Job ist?
Richtig! Denn Amerika ist in vielen Dingen freier als wir uns so vorstellen. Was du zuhause machst ist relativ egal.
Und wenn du deine Kollegen nicht heiraten willst, kommt auch kein Standgericht wie in Teutschland.

Es war mir klar, dass auf einen philosophischen Gedanken viele Kommentare im Sinne von "Geh Hackln Oida!" kommen,
das war aber nicht der Kern meines Ursprungspostings.
 
Aber den fast religionsgleichen Status der Arbeit möchte ich nicht für mich annehmen.
Naja schön ... aber das musst Du ja ohnehin ned. Du kannst Dir Dein Verhältnis zur Arbeit selbst definieren und danach leben, und es wird jedem recht sein.

Arbeit ist Arbeit und das sollte sie bleiben wenn sich also Hasenfurz daran stört, dass sie von Manchem zum Mittelpunkt des Seins empor gehoben wird, teile ich diese Meinung vollkommen.
Schon .... aber eigentlich geht's ja keinen etwas an, welches Verhältnis der Einzelne zur Arbeit hat.

Mir ist es ziemlich wurscht, ob mein Nachbar gerne oder griesgrämig zur Arbeit geht, ob er seine Tätigkeit mit einem Gebet oder dem Lied der Arbeit beginnt ..... alles nicht mein Problem. ;)
 
Doch, aber eigentlich hat auch das Endprodukt an sich hat keinen Wert, den bekommt es erst dann, wenn es jemand erwerben will, also einen Gegenwert bietet.
Ansonsten ist es eine wertlose Fehlproduktion.

nicht, ganz - abgesehen von totalpleite - die arbeiter kriegen trotzdem ihren lohn und den können sie ausgeben und andere produkte kaufen etc. somit nicht ganz für den hugo......
 
nicht, ganz - abgesehen von totalpleite - die arbeiter kriegen trotzdem ihren lohn und den können sie ausgeben und andere produkte kaufen etc. somit nicht ganz für den hugo......
Genau solche Dinge machen die Arbeitswelt so ineffizient. Weil der Staat für Fehlplanungen aufkommt und heimlich, still und leise lieber ein "paar" Arbeitslose aufnimmt, statt dass wochenlang eine Pleite durch die Presse geht.
Der marode Betrieb geht zwar dann trotzdem unter, weil keiner mehr Nasenbohrer mehr kaufen will, aber alle
sind zufrieden...................

Genauso wie stundenlange Kaffeerunden von Mitgliedern von Mobbinggruppen.
Warum fragt nie jemand nach, wieviele Ausdrucke und Kopien dienstlicher Natur sind?

Insofern ist das Sozialgefasel am Arbeitsplatz Teil einer Korruptionsmonokultur.
 
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Genau solche Dinge machen die Arbeitswelt so ineffizient. Weil der Staat für Fehlplanungen aufkommt und heimlich, still und leise lieber ein "paar" Arbeitslose aufnimmt,

war eine antwort auf falos kommentar. nennt sich - glaub ich noch zu wissen - say'sches gesetz (nach einem franzosen) der sagte, dass sich in einem produkt sämtliche kosten widerspiegeln. also wenn ich einen arbeiter bezahle hat er geld zum ausgeben und kommt der wirtschaft zu gute (was so ja nicht stimmt und von keynes widerlegt wurde - wenn die leute in der krise anfangen übermäßig zu sparen als zu konsumieren).
 
vielleicht müssen wir auch arbeit definieren. die linken definieren arbeit mehr als körperliche arbeit in sinne von produzieren............
Ja, bei denen muss es immer Dampfen und Krach machen, aber sehn tut man oft sehr wenig.
 
Dein Posting trifft für all jene zu, die sich in einem Job befinden, der ihnen nicht liegt. Arbeit muss weder eine Plage oder Zumutung, noch einziger Lebensinhalt sein, es gibt Leute (und ich gehöre zu ihnen), die sich auf ihren Urlaub freuen und danach gerne wieder ihrer bezahlten Tätigkeit nachgehen. Es gilt schlichtweg gewisse Grenzen zu ziehen und die dann auch zu wahren - wie immer im Leben: sich einzig und alleine über die Arbeitstätigkeit zu definieren, ist auf Dauer ebenso kontraproduktiv, wie eine übermäßige Anzahl von Überstunden und dann noch privat von zuhause aus etliche E-Mails schreiben. Mittlerweile gehört es zum Standard, dass ich Antworten auf E-Mails von Kollegen/Kolleginnen um Mitternacht oder 4 Uhr morgens erhalte und wenn ich die dann um 9 Uhr morgens lese und zurückschreibe, fühle ich mich fast schon wie eine Außerirdische. ;)
Sich einen Job zu suchen, der einem wenigstens einige Stunden pro Tag Spaß macht und zugleich Herausforderungen und Bestätigung bietet ist somit meine Empfehlung, dann erspart man sich viel Kummer. Bei Wissenschaftern ist zudem oft der Job Berufung und dann handelt es sich ohnehin um eine komplett andere Angelegenheit - das ist tatsächlich Erfüllung, eine Sache für die man brennt und ohne die man nicht leben, ähnlich dem Kunstschaffenden, der/die nicht aufhören kann zu malen/schreiben/filmen (whatever), weil das alles ist, worum sich die Gedankenwelt dreht.
Ich würde keineswegs empfehlen in der Arbeit stets nur ein notwendiges Übel zu sehen, da bringt man sich auf Dauer um ziemlich viel Lebensqualität.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dein Posting trifft für all jene zu, die sich in einem Job befinden, der ihnen nicht liegt. Bei Wissenschaftern ist zudem oft der Job Berufung und dann handelt es sich ohnehin um eine komplett andere Angelegenheit - das ist tatsächlich Erfüllung, eine Sache für die man brennt und ohne die man nicht leben, ähnlich dem Kunstschaffenden, der/die nicht aufhören kann zu malen/schreiben/filmen (whatever), weil das alles ist, worum sich die Gedankenwelt dreht. Ich würde keineswegs empfehlen in der Arbeit stets nur ein notwendiges Übel zu sehen, da bringt man sich auf Dauer um ziemlich viel Lebensqualität.

:hmm: :roll:jo eh - mir begegnen eh an jeder ecken enthusiastische Wissenschaftler und Künstler (letztere zwar wirklich - aber a de san ned immer übergücklich mit eanan "Job") :lalala::roll:
 
:hmm: :roll:jo eh - mir begegnen eh an jeder ecken enthusiastische Wissenschaftler und Künstler (letztere zwar wirklich - aber a de san ned immer übergücklich mit eanan "Job") :lalala::roll:

Ich schätze einfach mal, dass du wenig Wissenschafter kennst.
Erfüllt von einer Sache zu sein, dafür zu brennen, bedeutet in keinster Weise stets überglücklich zu sein, wo wäre da auch die Herausforderung? In jedem interessanten Prozess braucht es eine Menge Zweifel, eine Prise Scheitern (an sich und den Umständen) und dann wieder neue Reize finden, die einen von vorne beginnen lassen und so weiter. Es ist alles ein bißchen komplexer und ich habe zudem nirgends geschrieben, dass Leute, die in ihrem Job Erfüllung finden, permanent glücklich darin sind. ;)
 
@Unfinished
Dann müsste man abgrenzen zwischen "Job" oder "Brotberuf", den halt 70-90% aller Menschen ausüben, um die Miete bezahlen zu können
und einem kleinen Teil der Menschen, die eine Berufung haben, keinen Beruf.
Wenn mir jemand eine Waffe in die Hand drückt und sagt, ich muss die Welt retten, weil die Nasenbären die Welt übernehmen wollen, dann
werde ich das ohne Murren tun, aber alle anderen Fälle, hinter denen kein Alam steht, wird meine Trägheit in Kraft setzen.
 
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