ARBEIT als Ersatzreligion?

Sind das nicht rhetorisch gesehen geschlossene Fragen?

Offene Fragen

Offene Fragen ermöglichen ein breites Spektrum an Antworten. Man erfährt die Wünsche und Meinungen des Gesprächspartners. Allerdings gibt man zunächst bis zu einem gewissen Punkt die Gesprächsinitiative an den Partner ab. Im Regelfall fördern offene Fragen die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern. Bei so genannten Vielrednern sind offene Fragen allerdings mit Vorsicht anzuwenden. Offene Fragen eignen sich vor allem am Beginn eines Gesprächs. Beispiele:

Wessen ... Idee war es, es einmal auf diese Art zu probieren?
Wer ... hatte Sie bezüglich X am aufschlussreichsten informiert?
Wen ... findest Du sympathisch?
Wem ... kannst Du vertrauen?
Wie viele ... bekannte Leute sind Ihnen in der Außenabteilung begegnet? Ähnlich: Wievielmal/Wie oft ... in der Woche gehst Du einkaufen?
Wie lange ... waren Sie bei Ihrem vorherigen Arbeitgeber beschäftigt?
Wie weit ... willst Du gehen?
Wie ... stellen Sie sich Ihre Tätigkeit vor?
Welche ... Ideen und Wünsche haben Sie?
Was ... wollen Sie erreichen?
Wann ... können Sie starten?
Wikipedia
 
Alles in der Arbeiterbewegung findet im Kollektiv statt, soziale Kontrolle sorgt
dafür, dass keiner ausschert.
Die Gedankenwelt der Arbeiter weist für "die Arbeit" einen Wert zu, der ihr nicht
zusteht.

Ein bißerl bürokratisch zentralistisch ist die "Arbeiterbewegung" schon immer gewesen, und eine Bewegung ist sie eigentlich schon lange nicht mehr. Eher institutionalisiert und in SPÖ und Gewerkschaft versteinert. Die machen das mit der Bewegung dann für dich im Rahmen der Sozialpartnerschaft.

Ich find es ja eigentlich noch immer notwendig Dinge wie eine Arbeiterkammer oder einen Mindestlohn zu haben. Gleichzeitig funktioniert die Gesellschaft halt, dank globaler Arbeitsteilung, nicht mehr wie in den 60ern, mit großer verstaatlichten Industrie und einer koordinierten Marktwirtschaft. Ich würde es mittelfristig Behalten, besonders Kerndinge wie eine soziale Mindestsicherung und ein öffentliches Gesundheits- und Pensionssystem.

Und arbeiten, tätig sein, wird immer in einem gesellschaftlichen Rahmen stattfinden. Auch wenn sie selbstorganisiert in einem kleinem Team passiert produzierst du für andere Menschen und musst deinen Platz in der Gruppe finden.
 
@Emkah
Das ist alles so falsch nicht. Der Selbsterhalt der Gewerkschaften kann zu eigenwilligen Dingen führen.
Fiat hat gerade Chrysler gekauft, d.h. die restlichen 40% und jetzt kommts, von einer nordamerikanischen Automobilgewerkschaft,
die dafür etwas mehr als 2Mrd Dollar erhielt.........
Insofern wird die Stellung einer solchen Organisation als Rechtspersönlichkeit und Wirtschaftssubjekt klar, die in diesem Fall als Shareholder und
vielleicht auch als Arbeitgeber auftrat....Jetzt sage ich nicht, dies sei böse,böse,böse eben nur sehr ungewöhnlich.
Was es aus ihnen macht, weiss ich nicht....
Jedenfalls sprengen auch solche Dinge den Rahmen der Vorstellungen, die man so hat...

Zur Kameradschaft: klarerweise läuft man seinen Arbeitskollegen möglichst nicht mit dem Hackl nach...
Beim Militär habe ich gelernt, dass man zur Kameradschaft verpflichtet ist, damit habe ich auch kein Problem.
Nun, ich habe nur dann ein Problem, wenn die Strukturen eines Unternehmens für einzelne, die neurotisch, aber grenzgenial
genug sind, wie massgeschneidert scheinen.....Sie erinnern mich dann fast an die Bischöfe von früher, die Wasser predigten und
Wein lebten. Die selbst in keiner Weise an die Gesetzmässigkeiten glauben, die sie laufend aufstellen, sie aber kontrollieren.
Das ist eher ein Nischenproblem. Gibt es aber leider zu hauf in verschiedenen Betrieben und man (auch ich) hätte den Mut haben
müssen, zu sagen: "Liebe Chefetage", der Mitarbeiter XY hat die Fähigkeit, die Firma für sich arbeiten zu lassen und erwirtschaftet NULL....."
Aber da kommt dann immer zur Antwort: "der ist schwer leberleidend oder er hat drei Kinder"...............
Aber am Problem wird nicht viel geändert.......

Aber wie der Herr, so's Gscherr, wenn sich die mit der Unschuldsvermutung bereichern, warum soll der kleine Maxl das nicht auch machen?
Wennauch eher im 3,50EURbereich.......Was war ich für ein Idiot, in der letzten Firma hab ich immer Kugelschreiber mitgebracht, weil keine dawaren.....

All dies und noch viel mehr: es liegt nicht im Interesse der Firmen, dass einzelne Deppen wie ich Schwachstellen der Firma aufzeigen.
"Was will er denn, was hat er denn, wer glaubt er, dass er is'?"
Nicht aus Gemeinheit aufzeigen, sondern um Kosten zu sparen. Lästige Doppeleffekte ausmerzen und eben diese Blutsaugerfiguren loszuwerden, für die Teile der Firma eine Art Südseeinsel sind.
Aber es scheint wirklich fast religiöse Gründe zu geben, warum man den Kaiser nicht in Unterhosen darstellen darf.......
 
Fiat hat gerade Chrysler gekauft, d.h. die restlichen 40% und jetzt kommts, von einer nordamerikanischen Automobilgewerkschaft,
die dafür etwas mehr als 2Mrd Dollar erhielt.........

Das ist etwas ungenau. Die Aktien wurden von einem Gesundheits- und Pensionsfonds der UAW gekauft.
 
Der Arbeitsfetisch ist in jenem Moment entstanden, als von dominant-aggressiven Sozialisten/Atheisten Gott abgewählt wurde.
So ganz ohne Religion schien es dann doch nicht zu gehen, also erfand man die Arbeitsreligion.......
Dies bedeutete, dass jegliche staatlich organisierte oder sanktionierte Arbeit so lange Sinn machen muss, bis sie Sinn macht.
Vorgesetzte wurden dabei zu einer Art Politoffizier, der Fragen über Sinn und Zweck einer Arbeit rigoros unterdrückte....
Es gibt viel zu tun in meinem Leben, nicht alles davon wäre eine Art Gemeinschafts- oder Kollektivwerk. Schon gar nicht wäre es etwas, das für Aufmärsche und Tschinderassabum am 1.Mai taugen würde.
Bin also nicht wirklich stinkfaul. Allerdings stört mich einfach der hier geltende Arbeitsbegriff, der im Grunde die Beschäftigung tausender verhindert.
Es gibt zu viele Dingen, die wie Kaugummi unterm Sitz kleben wie im Stadtbus.........

- Der Anspruch auf Grabsteinverträge verhindert tendenziell die Arbeitsqualität, wie man
im öffentlichen Dienst erkennen kann. Der Ö.D. ist stellenweise ein botanisches Rückzuggebiet für
Versager aller Art, die sich da durch den 8STundenTag mogeln können.
- Es geht nicht um Arbeit machen, es geht um Arbeit haben als eine quasireligiöse Vorgabe-
Was in der sogenannten Arbeitszeit passiert, ist unerheblich.
Meistens wird der Geburtstag des Hundes vom Praktikannten gefeiert, einfach weil keine Arbeit da ist, sie zu virtuell ist oder die gelangweilten Angestellten keine Lust auf Kundengespräche haben. Kommt auf die Branche an............mitunter haben bestimmte Fachbereiche Kunden, die man in der Pfeife rauchen kann.
- Selbstverwiklichung ist nicht der Gegenstand der organisierten Arbeit. Wer dies nach soundsoviel Jahren immer noch glaubt, ist ein religiöser Freak und voll auf den Bildungsfetisch hereingefallen.........
Man kann qua Beruf auch nicht zum besseren Menschen mutieren......Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen haben keinen amtilichen Ausweis als gute Menschen. Wem das was bringen soll? Vielleicht haben da manche ein sehr, sehr kleines Ego.

Lange rede, kurzer Sinn: die "Linke" (nicht die Partei), war zu spiessig und zu sehr von der Angst besetzt, dass manche die Revolution wirklich ernst nehmen hätten können, sodass sie bewusst darauf verzichteten die pseudoreligiösen Anteile am Fetisch Arbeit
zu überwinden. Im Gegenteil, die Liturgie der Arbeitsreligion ist ja links besetzt.
Arbeit (vor allem haben) ist kein religiöser Wert an sich.
Es gibt Dinge, die getan werden müssen, unbestritten, aber es hat längst nicht diese
esoterische Bedeutung, wie manche glauben.
Der Systemfehler Arbeit besteht eben darin, dass die Arbeitsreligion kein Wert an sich ist.
 
Also ich mach mei Arbeit gern, schaff mir damit gern was besonderes und hab's gern mich damit ausdrücken zu können!
Selbständig sein hat doch was für sich
Brauch auch keine Ersatz Religion
 
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