BDSM - mehr als nur eine Spielart

F

Gast

(Gelöschter Account)
Mich würde interessieren wie sehr BDSM bei euch Einzug gehalten hat.

Denn, bei mir ist es so daß sich BDSM in den letzten Monaten ziemlich
rasant und sehr weit ausgedehnt hat und ich bei weitem nicht mehr
einfach von einer Spielart ab und zu reden kann.

Wenn man z.B. in meine Wohnung kommt sieht es im Moment so aus
daß im Türrahmen vom Schlafzimmer 2 Metallringe zum fesseln montiert
sind, auf besagter Tür hängen 2 Seile für Bondage, an der Wand
des Schlafzimmers hängen Metallbody, Peitsche, Gerte usw., im
Wohnzimmer liegen im Wandverbau Zaumzeug, Brustklemmen, weitere
Fesseln, Mundknebel ... setzt man sich auf die Couch klimpern die
an der Heizung montierten Ketten an denen die Handschellen hängen ...

Doch nicht nur die Utensilien sprechen für sich - auch meine Kleine
reizt mich wo sie nur kann und nicht selten endet ein unschuldiger
Abend damit daß sie mit gefesselten Händen und mit Striemen quer
über den Rücken vor mir kniet und darum bittet daß ich ihr ins Gesicht spritze...

Ich sehe das keinesfalls als Problem an oder wäre unzufrieden, mich
würde aber brennend interessieren wie das bei euch so aussieht.
 
Hallo Free,

ich selber habe erst eine BDSM Erfahrung gemacht. Diese war jedoch so intensiv, daß ich mich "erdreiste" hier mitzureden ;)

Vor allem hat sie meine Sichtweise auf SM sehr verändert. Dachte ich früher, SM sei nur was für Perverse, sehe ich dies heute viel differenzierter.

Ich habe in dieser Affäre mit einem dominant-sadistischen Mann sehr viel über mich und in der Folge dazu auch über BDSM gelernt.
Z.B., daß devot nicht gleichbedeutend mit masochistisch ist. Letzteres bin ich nämlich überhaupt nicht. Auch wenn mich ein gezielter und wohldosierter Klaps auf meinen Hintern oder meine Muschi sehr erregt. Weniger um des Klapses willen, als um die Geste der Dominanz, bzw. von meiner Warte aus gesehen, der Geste der Unterwerfung.

Und dieses Spiel um Macht und Unterwerfung hat jener Mann wirklich meisterlich beherrscht. Während der Zeit unserer Affäre war er allgegenwärtig, auch in Zeiten, in denen wir uns wegen der grossen räumlichen Distanz nicht gesehen haben. Und auch ohne äußerliche Zeichen wie Haken an der Decke o.ä. Höchstens durch Spuren seiner Benutzung auf meinem Körper. Und diese Spuren und seine Allgegenwart habe ich sehr genossen.

Ich denke heute, daß BDSM eine sehr intensive Form von Sexualität ist,egal ob mit "sadistischen" Praktiken oder ohne und daß in einer BDSM Beziehung mehr über Sex, Gefühle, Ängste, Wünsche etc geredet wird, als in einer sogenannten "Vanilla" Baziehung. Es gehört eine tiefe emotionale Bindung dazu, die nicht unbedingt Liebe sein muß. Aber ohne diese Bindung geht "es" bei mir nicht. Ohne diese, wäre es eine Sexpraktik wie jede andere auch.

Aus diesem Grunde, aber rnicht nur aus diesem, halte ich diesen Bereich aus meiner professionellen Tätigkeit heraus.

Violetta
 
Sicherlich wird Euch mein "kurzes" Staement leichter verdeutlichen, welchen Stellenwert SM/BDSM mittlerweile in meinem Leben eingenommen hat. ;) :)

Entgegen aller Bemühungen und Behauptungen von Ewiggestrigen und unverbesserlichen Moralisten, werden heute SM/BDSM Beziehungen und Praktiken zunehmend gesellschaftsfähiger.

Allein schon das Bewusstsein, es bei SM/BDSM eben nicht mit sadistischen oder masochistischen Praktiken/Ritualen zu tun zu haben sondern ausnahmslos mit sadomasochistischen, zeigt deutlich, auf das sich so manche(r) zumindest Ansatzweise mit den Beweggründen für oder gegen SM/BDSM auseinandersetzte, sich somit zumindest auch als Gesprächspartner für Diskussionen dazu qualifiziert.

SM/BDSM befasst sich nicht einseitig mit der Befriedigung von sexuellen Interessen, sondern mit der einvernehmlichen. Das setzt immer die Anerkennung aller Neigungen/Berufungen und Positionen voraus.

Erkennt man dann auch noch, das es sich bei den meisten SM/BDSM praktizierenden absolut nicht um die Schreckensfiguren, Bestien und Diktatoren handelt welche die Medien gerne aus Quotengeilheit sofort jedem bizarren sexuellen Erleben zurechnen, erklärt sich noch mehr dessen wachsende Beliebtheit.

Meiner Ansicht nach bleibt sie aber vor Allem auf die völlige Harmonie der Agierenden, deren Aufrichtigkeit zueinander in Tat und Gefühlen zurückzuführen.
Auch stellt sich keine Andere Form möglicher Sexualität so Facetten und Phantasiereich dar, wie es SM/BDSM immer wieder beweist.

Der oft angewandte Spruch "Erlaubt ist was gefällt" ... im bizarren Bereich findet er ständig Beachtung aber auch Umseetzung.
Erfordern doch sehr viele Sessioninhalte und Praktiken höhere Aufmerksamkeit als sie in normalen Situationen erforderlich wäre.

Auch finden Partner voreinenader wesentlich eher Beobachtung und Aufmerksamkeit, weil es einfach unerläßlich bleibt, Mimik und Gestik des Gegenübers im Auge zu behalten, damit niemals dessen körperliche/geistige Gesundheit gefährdet wird.

So manche Praktik oder Anwendung, beinhaltet auch mal kurze mahnende oder läuternde Schmerzmomente. Dise stehen jedoch niemals im Mittelpunkt einer Session, sondern treten dann begleitend auf.
Das dann dabei häufig auch von "süßer Pein" gesprochen wird, erklärt sich dadurch das diese kurzen Schmerzreflexe Wärme in das umliegende Gewebe ausstrahlen, es durch die bessere Durchblutung noch wesentlich empfänglicher für andere stimulierende Reize machen.

SM/BDSM Elemente wie Bonadage sorgen nicht nur optisch für Bindungen, sondern tragen auch deutlich zu erweitertem Bewusstesein für gegenseitige Verantwortlichkeit bei.

Bliebe wohl letztendlich (von meiner Seite aus) nur noch zu erwähnen, das SM/BDSM auch modisch längst aus der "Schmuddelecke" entwachsen konnte, man sich auch nicht generell Uniformieren muss um unter Gleichgesinnten wesentlich lustvollere Momente erleben zu können.


Mensch liest sich,
lieben Gruss ...
Genusssreiche Spiele wünscht Euch:

Ralf, aka Seelentraum
 
Alle drei Beiträge sind von echten SM/BDSM_leibhabern geschrieben, es knistert richtig, wenn man das liest.
Ralf kenne ich nun ja schon etwas besser und kenne und schätze seine Beiträge und nicht nur die! :Bussal:
Aber vor allem dein Beitrag, Violetta, finde ich klasse.

Nun ich bin keine praktizierende Dom, aber ich bin interessiert. Wenn sich also in miener Sichtweise etwas eingeschlichen hat, das da so nicht hingehört, sagt es bitte.

ich denke man kann recht schnell feststellen, ob eine Person echt interessiert ist, oder ob sie sich aus anderen Gründen hingeben will.

ander Gründe sind für mich zB diese.
- man nimmt an, dass man als Sub dann einen höheren Reiz auf einen Dom ausübt und somit interessanter ist. Da kommt man dann vlt zu seinem Sex auch wenn es dann nicht ganz so ist, wie man ihn gerne hat. Nennen wir es einen sex. Notstand. Aber das bingt weder dem einen noch dem anderen was... denn erregend ist es für keinen der beiden.

- krass finde ich auch die Aussagen, ich bin dev, weil ich gerne angemacht werde...Bitte?
Das ist schon deutlicher Blödsinn, wenn ein Mensch meint, dass er dev ist, wenn er sich gerne im Bett bedienen lassen will... zwei Paar Schuhe, oder das ist der Vergleich eines Rockes mit einer Hose... tut mir leid, das ist egoistisch und unreif und hat mit dev nix zu tun

- nun einige lassen sich auf die Spielart ein, weil sie neugierig sind, das finde ich nicht so verwerflich, denn ausprobieren hat noch keinem geschadet. klar kann man selbst entscheiden, ob es einem gefällt oder nicht und es vertiefen oder bleiben lassen.


echte Demut und Dominaz wird von Vioeletta sehr schon beschrieben. :daumen: Und so übt sie auf mich "Normalo" auch einen große Anziehungskraft aus. Denn die tiefe Verbundenheit zu spüren ist erotisch und sehr erregend. Ich kann mich da gut hineinversetzten und habe auch deshalb die Shortcuts über Wolfgang geschrieben, denn ich finde es wirklich mehr als oberflächlich und blöd, einen solchen Sub als "Waschlappen" oder Ähnliches zu bezeichenen. Ein echter Sub gibt sich hin, ohne sich aufzugeben! Und dazu gehört sehr viel! Hut ab!

Lieben Gruß
Kim
 
Sicher ....Man kann jederzeit Demut "spielen" es bleibt jedoch für alle Teilnehmer wesentlich erfüllender, wenn sie "gelebt" wird. Zum Einen aus Achtung und Respekt vor der Hingabe des Gegenübers zum Anderen als Zeugnis für die Glaubwürdigkeit der eigenen Berufung.

Dann öffnet sich auch das Tor zu den besonders erregenden imaginären Welten. Wo zum Beispiel jede Hingabe und Berufung bindender bleibt als die stärkste mechansische Fessel. Wo Vereinbarungen in Harmone gelebt werden. Bei denen Nichts zuvor noch niedergeschreiben werden muss weil es eh länsgt in der eigenen Seele "niedergelegt" wurde.

Gegenwart erreicht neue Höhepunkte. Bestehende, echte Distanz verringert sich im magisch sinnlichen Gefühl mit Anderen, auch ohne deren reale Anweseheit in ständiger Übereinkunft zu leben und zu agieren...

Tja, man merkte wohl wieder deutlich, wie sehr mich SM/BDSM mit all seinen Faetten auf ganz wundervolle Weise "gefangen" behält, gelle ? :) ;)

Mensch liest sich,
lieben Gruss ...
Genusssreiche Spiele wünscht Euch:

Ralf, aka Seelentraum
 
...die meisten Themen sind ja schon tausendfach und teilweise bis aufs Blut der Diskutanten durchdiskutiert!

Bei uns war SM immer ein fixer Bestandteil unserer Beziehung, da wir uns in genau diesem Kontext kennenlernten.
Wir leben zwar nicht 24/7, was aufgrund der familiären Situation gar nicht möglich wäre, aber die Thematik ist permanent vorhanden......und die Übergänge sind fliessend.
Als Ausgleich zum Familielleben haben wir uns ein Wochenenddomizil
mit vielen Deckenbalken zugelegt - da fällts auch nicht weiter auf, wenn mal ein Flaschenzug runter hängt.:cool:
Mit den Toys sind wir etwas vorsichtiger - kam schon vor, dass einer unserer Hunde einen Buttplug für das ultimative Spielzeug hielt und ihn für sich verstaute - könnte bei Vanilla-Besuch peinlich werden!;)
 
Och das kenne ich aber auch schon. Den schwarzen Double-Dong aus Jelly Flex hielten früher auch schon Viele versehentlich für einen Gummiknüppel, dachten wohl der gehöre zu meiner damligen Standard Firmenkleidung (Sicherheitsbediensteter Zivilschutz NRW) mit dazu.
Aus Neugierde hat den so manche(r) aus der Wanne gehoben, ihn dann aber wenig später vor En6setzen wieder ins Wasser zurückgeschmissen. *g*

Mensch liest sich,
lieben Gruss ...
Genusssreiche Spiele wünscht Euch:

Ralf, aka Seelentraum
 
Irgendwie glaube ich ja nicht daß man "auf einmal" dominant oder
devot werden kann. Ich bin der festen Überzeugung daß dies ebenso
fix verankert ist wie z.B. Homosexualität.

Das schlägt sich nun kräftig mit dem was Kim geschrieben hat.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen daß jemand andere Gründe hat
diese "Spielart" auszuüben als daß es sie/ihn danach verlangt.

Okay ja - ein wenig fesseln, ein paar Klapser auf den Po ... das gehört
ja eigentlich schon fast zum Standard, aber wenn es um grundlegende
Machtverschiebung und absolutes Vertrauen geht kann und will ich mir
nicht ausmalen was dabei herauskommen kann wenn man zwar in die
Rolle schlüpft, sich aber damit nicht identifizieren kann.
Mal ganz davon zu schweigen daß wohl genug Leute da draussen herum
laufen die sich mit steigender Erregung immer wenig unter Kontrolle haben.

Wenn andere das Spielzeug entdecken ist das eigentlich immer ganz
witzig - auch wenn ich in den meisten Fällen nicht wissen will was
denen dann durch den Kopf geht :)
Denn lt. weit verbreiteter Meinung sehen die mich dann wohl komplett
in Leder mit voller Kraft auf eine wimmernde Frau einschlagen :)
 
Irgendwie glaube ich ja nicht daß man "auf einmal" dominant oder
devot werden kann. Ich bin der festen Überzeugung daß dies ebenso
fix verankert ist wie z.B. Homosexualität.
Das denke ich auch nicht, man wacht nicht auf und weiß man ist dev oder dom... das muss man werden... das ist ein Reifeprozess...

Das schlägt sich nun kräftig mit dem was Kim geschrieben hat.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen daß jemand andere Gründe hat
diese "Spielart" auszuüben als daß es sie/ihn danach verlangt.
Ich finde nicht dass sie das mit meiner Aussagen beißt.. ich trenne hier zwischen "spielen" oder besser "vorspeilen" und "leben" oder "ausleben". Spielen kann man es eben, aber nur die light-Version, mehr werden die wenigsten Menschen mitmachen, wenn sie keinen echten Bezug zu der Sache habe. Ich denke hier eben an die Vorstelleung von dirty Talk, Fesseln, Binden, leichten Schlägen... das machen sicher viele mit, aber mit Hingabe und Demut muss das nichts zu tun haben...
ich denke viele erweitern so ihr Feld und meinen sie können damit auch die Anzahl ihrer möglichen Sexpartner vergrößern, aber das wird eben richtige hingebungsvolle Menschen nicht interessieren.

Okay ja - ein wenig fesseln, ein paar Klapser auf den Po ... das gehört
ja eigentlich schon fast zum Standard, aber wenn es um grundlegende
Machtverschiebung und absolutes Vertrauen geht kann und will ich mir
nicht ausmalen was dabei herauskommen kann wenn man zwar in die
Rolle schlüpft, sich aber damit nicht identifizieren kann.
Mal ganz davon zu schweigen daß wohl genug Leute da draussen herum
laufen die sich mit steigender Erregung immer wenig unter Kontrolle haben.
Das stimmt, die "harte Formen" sind bei diesen meist schlecht gebildeten (ich meine nun in Bezug auf die Auswirkungen, die ihr Tun haben kann) Pseudo-SM-ler wirklich gefährlich. Aber auch die leichten Formen haben ihre Tücken.
Die Untergebung, vorallem auch mit wichtigen privaten Infos oder sogar Geld, an fast Unbekannte brigt Gefahren, die man nicht vernachlässigen sollte...leider bedenken das nicht alle Leute. *kopfschüttel*

Wenn andere das Spielzeug entdecken ist das eigentlich immer ganz
witzig - auch wenn ich in den meisten Fällen nicht wissen will was
denen dann durch den Kopf geht :)
Denn lt. weit verbreiteter Meinung sehen die mich dann wohl komplett
in Leder mit voller Kraft auf eine wimmernde Frau einschlagen :)
Nun, ich kann euch nur raten Kinder zuzulegen, dann werdet ihr schon vorsichtiger... naja unserer beginnt nun den Video selbstständig zu bedienen... tja nun werden wir wohl noch ein Versteck suchen müssen...
naja wenigstens haben wir keine Hunde^^ ;) :D

nun die allgemeine Vorstellung, dass BDSM immer mit Lack und Leder und starken Schmerzen zu tun hat, wird wohl noch einige Zeit vorhalten, denke ich, leider.
Dabei mag ich das nicht unbedingt so, es geht auch anders, denke ich.
Aber die Blockade in den Köpfen muss dazu überwunden werden und das wird nicht so einfach sein.

Lieben Gruß
Kim
 
Ich darf doch mal eine dumme Frage in den Raum stellen? Weshalb unterscheidet man eigentlich zwischen BDSM und SM? Meines Wissens besagt BDSM - Bondage, Discipline, Domination, Submission, SadoMasochism. Worin sieht man jetzt den Unterschied zwischen eben BDSM und dem Teilgebiet Sadomasochismus?
 
Grüß Euch,

Michris, Du hast hier einen alten Thread ausgekramt, aber macht nichts.

Der Unterschied? Nicht wirklich einer. Einer nennt es SM, der andre BDSM.
Man könnte jetzt natürlich die genaue Bedeutung dieser Wörter noch annehmen als Unterschied für den Gebrauch, aber bei vielen wird es einfach nur Bequemlichkeit sind.
Mit BDSM meinen viele, würde man mehr einschließen als in dem Wort SM, welches genaugenommen ja nur Sadomasochismus heisst.

Aber um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, auch wenn es schon ein wenig älter ist.


Zitat:
Zitat von Free
Irgendwie glaube ich ja nicht daß man "auf einmal" dominant oder
devot werden kann. Ich bin der festen Überzeugung daß dies ebenso
fix verankert ist wie z.B. Homosexualität.
Das denke ich auch nicht, man wacht nicht auf und weiß man ist dev oder dom... das muss man werden... das ist ein Reifeprozess...
Ich denke auch nicht, dass man das plötzlich wird oder ein sog. Schlüsselerlebnis Auslöser dafür ist.
Das ist, wie richtig gesagt wurde, ein Reifeprozess. Aber ich habe schon oft erlebt, dass sich die Grenzen mit den Jahren verändern und viele die Seiten wechseln. Ob nur ab und zu oder für immer.

Draufkommen tut man aber grundsätzlich meiner Meinung, wenn man es spontan erlebt oder wo sieht oder eben die Gedanken z.B. in der Selbstbefriedigung immer stärker werden.


itat von Free
Das schlägt sich nun kräftig mit dem was Kim geschrieben hat.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen daß jemand andere Gründe hat
diese "Spielart" auszuüben als daß es sie/ihn danach verlangt.



Ich finde nicht dass sie das mit meiner Aussagen beißt.. ich trenne hier zwischen "spielen" oder besser "vorspeilen" und "leben" oder "ausleben". Spielen kann man es eben, aber nur die light-Version, mehr werden die wenigsten Menschen mitmachen, wenn sie keinen echten Bezug zu der Sache habe. Ich denke hier eben an die Vorstelleung von dirty Talk, Fesseln, Binden, leichten Schlägen... das machen sicher viele mit, aber mit Hingabe und Demut muss das nichts zu tun haben...
ich denke viele erweitern so ihr Feld und meinen sie können damit auch die Anzahl ihrer möglichen Sexpartner vergrößern, aber das wird eben richtige hingebungsvolle Menschen nicht interessieren.


Ich denke schon, dass es hier unterschiedliche Zugänge gibt.
Und es ist völlig egal, ob man es spielt oder lebt, wie Du es nennst KIM. Denn ich bin z.B. völlig gegen 24/7 in meiner Beziehung - aber ich spiele es nicht - ich (er)lebe es auch - genauso wie andre.

Ich/wir, die kein 24/7 (er)leben, leben es nur nicht in Alltagssituationen, sondern sehen SM eben als Erweiterung meiner/unserer Sexualität.
Und hier sind wir schon bei dem was ich sagen wollte.

Es gibt nur zwei Unterschiede. Leute, die es aus Lust - eben aus sexuellen Motivationen heraus machen - wie wir, egal ob wir SM nun im sog. "Spiel" erleben oder eben 24/7 ausleben.
Und es gibt jene, die damit versuchen, irgend eine Defizit zu kompensieren. Eben nicht sexuell - lustvoll motiviert.

Und das sind mehr als man glauben möchte - gerade in DS Beziehungen.


Zitat von Free
Okay ja - ein wenig fesseln, ein paar Klapser auf den Po ... das gehört
ja eigentlich schon fast zum Standard, aber wenn es um grundlegende
Machtverschiebung und absolutes Vertrauen geht kann und will ich mir
nicht ausmalen was dabei herauskommen kann wenn man zwar in die
Rolle schlüpft, sich aber damit nicht identifizieren kann.
Mal ganz davon zu schweigen daß wohl genug Leute da draussen herum
laufen die sich mit steigender Erregung immer wenig unter Kontrolle haben.


Das stimmt, die "harte Formen" sind bei diesen meist schlecht gebildeten (ich meine nun in Bezug auf die Auswirkungen, die ihr Tun haben kann) Pseudo-SM-ler wirklich gefährlich. Aber auch die leichten Formen haben ihre Tücken.
Die Untergebung, vorallem auch mit wichtigen privaten Infos oder sogar Geld, an fast Unbekannte brigt Gefahren, die man nicht vernachlässigen sollte...leider bedenken das nicht alle Leute. *kopfschüttel*
Wenn ich mir die Ausssage von Free ansehe, dann muss ich nachfragen, denn ich bin mir nicht sicher, dass ich das richtig verstanden habe.

Du bist also der Meinung, dass Leute, die SM nur als Erweiterung ihrer Sexualität (er)leben und nicht 24/7 Doms/Devs sind, nur in ein Rolle schlüpfen und sich iherer Gefahr nicht bewußt sind?

Das sehe ich genau andersrum. SMler, die SM eben nur als Erweiterung ihrere Sexualität sehen - was ja durchaus auch bei 24/7 der Fall sein kann (eben da, wo es nicht in den Alltag einfließt), können hier viel freier mit dem Thema umgehen.
Die Gefahr durch versch. Umstände und Gewohnheiten in ein Muster zu verfallen, welches große Gefahren in sich birgt, ist hier bei weitem nicht so groß.


nun die allgemeine Vorstellung, dass BDSM immer mit Lack und Leder und starken Schmerzen zu tun hat, wird wohl noch einige Zeit vorhalten, denke ich, leider.
Dabei mag ich das nicht unbedingt so, es geht auch anders, denke ich.
Aber die Blockade in den Köpfen muss dazu überwunden werden und das wird nicht so einfach sein.

Um noch kurz auf das auf Free zitierte einzugehen.
Es geht eigentlich niemanden etwas an, was andre sexuell erleben. Aber wenn sie es unbedingt wissen wollen, bin ich gern bereit, es ihnen zu erklären.

Also diese allgemeine Vorstellung kann ich nur teilweise so nachempfinden.
Ich bin ja doch ein wenig präsent in div. Medien und daher lässt es sich vor Familie/Freunden/... nur schwer verheimlichen, dass ich SM in meinem Sexualleben erlebe.

Unverständnis, Diskriminierung, Nicht-Verstehen habe ich nur sehr selten erfahren.
Im Gegenteil, die Leute waren immer sehr interessiert, auch wenn sie klar deklariert haben, es nicht zu mögen. Aber akzeptieren würden sie es.
Es kommt meiner Meinung schon auch auf das Niveau der Menschen und ihre Erziehung darauf an. Ich wurde immer sehr weltoffen und frei erzogen. Somit kann ich auch vielen Dingen offener und Vorurteilsfreier entgegen sehen.

Lieben Gruß,
Katarina
 
Ich möchte kurz verlauten lassen dass es FÜR MICH schon einen unterschied gibt, da es doch auch Personen gibt die zwar auf SM Spielarten stehen aber jedoch Bondage nichts abgewinnen können
Das ist aber auch ganz lustig sich ungefesselt trotzdem nicht bewegen zu dürfen und ungeknebelt keinen Laut zu geben;)
 
ich habe 2 sm beziehungen hinter mir. habe in beiden vieles über mich kennen gelernt u bin jedoch zu der ansicht gekommen, das es ein wichtiger punkt in meinen leben ist/war, jedoch alles mit mass u ziel. ich möchte nicht, das diese erfahrungen mein leben zu sehr beeinflussen.
 
sollte das heißen, das SM für dich schmerzen und kleidung bedeuten, woran ja nicht zu rütteln währe, BDSM ist aber viel viel mehr als schmerz und kleidung, das ist eine lebenseinstellung, die sich auf alle bereiche des lebens erstreckt. würde dir das buch "die BDSM Bibel" erst unlängst erschienen, und auch hier im forum besprochen ans herz legen. gibts für 21 Euro, und beschreibt den unterschied und die missverständnisse sowie die gelebte Version der verschiedenen Facetten wirklich gut. Und es ist nicht nur für Anfänger zu empfehlen.

lg
semi01
 
Liebes Schutzengelchen,

danke für Deine aufklärenden Worte, die mir sehr helfen.
In der Zwischenzeit sind Deine Worte Wirklichkeit geworden - ich bin was ich von Geburt an war.

Dennoch erfüllt leise Trauer mein Herz - ich sehne mich nach einem eingehenden Gespräch..........

Alles Liebe,

Michele
 
Ich bin überzeugt, das bei BDSM das gegenseitige Vertrauen, der gegenseitige Respekt sehr viel höher ausgeprägt ist als bei einer sogenannten "normalen" sexuellen Beziehung....

In eurem Fall scheint dies zuzutreffen.....also genießt es und geht weiterhin so gut miteinander um.......

lg

Purzibua69
 
@Amanda E

ist es so, das du ein Mensch bist, der "nur" Schmerzen und Kleidung interessant findest? Mich würde Deine Meinung zu diesem Thema interessieren, Deine Erfahrungen.
(im übrigen - das buch ist wirklich gut):mrgreen:

lg
gs007
 
im Prinzip versteh ich diese ganzen Diskussionen nicht...

was ist SM?
wer definiert BDSM?

ist es im Prinzip nicht vollkommen egal?

stehst du auf schmerzen dann praktiziere diese Art von Sex... stehst du Erniedrigung dann such dir jemanden der dies für dich übernimmt...
magst du die kleidung aber keine schmerzen dann zieh dich nur dementsprechend an...

ist doch im prinzip vollkommen egal.. wie es jeder definiert denn jeder einzelne wird seine eigene definition finden müssen sobald er sich dieser Form der Sexualität annähert
 
im Prinzip versteh ich diese ganzen Diskussionen nicht...

was ist SM?
wer definiert BDSM?

ist es im Prinzip nicht vollkommen egal?

das ist das was ich meinte - jedem das seine - so kann man seine meinung kunt tun, ohne alle anderen vor den kopf zu stoßen. und jeder soll sich "seine" Sache herauspicken.

lg
gs007:daumen:
 
Meine Hochachtung, Darwen,

ich schließe mich Deinen Worten vollinhaltlich an.

Michele
 
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