... Abartig sind eher die, die der Meinung sind, dass Kinder wie Affen dressiert werden können und sollen...
...Bitte, es handelt sich um ein KINDERGARTENKIND - da werden nunmal Sachen aufgeschnappt und ausprobiert - bei anderen Kindern sind das Wörter wie Arschloch oder Trottel, hier halt Hure. Die Kinder wissen noch nicht, was das bedeutet, sie merken nur, dass man andere menschen damit wunderbar empören kann und ganz spannende Reaktionen hervorruft.
Ganz ehrlich, die Erwachsenen, die von kleinen Kindern die totale Gesellschaftsfähigkeit und Angepasstheit erwarten bereiten mir mehr Bauchschmerzen als Kinder, die sich ausprobieren.
Man muß da sehr vorsichtig sein, wie man das ausdrückt... gerade bei der Erziehung kommt es auch auf die Dosis an. Aber grundsätzlich habe ich schon eine positive Einstellung zu gewissen "altmodischen" Werten, wie Disziplin, Höflichkeit, Benehmen und so. Wobei, wie gesagt, die Dosis ist wichtig, und Übertreibungen helfen gar nix.
Ich bin aber einfach irrsinnig allergisch gegen diese gewissen Alt-68-er Erziehungs- oder Gesellschaftsmärchen. Die Bedeutung der Freiheit in der Erziehung, die Erziehung zum sogenannten kritischen, mündigen, "undressierten" Staatsbürger. Ich habe diese ganze Welle wie das Überschwappen eines gigantischen Eimers miterlebt, von den Siebzigern (in denen ich meine Kindheit verbrachte) bis jetzt. Da waren so viele Märchen dabei, aber sie werden oft wegdiskutiert.
Eine Grundthese: wenn ich einem Kind nur viel Freiheiten lasse, wird es ein mündiger, kritischer Bürger. Und da danke ich Gott auf Knien für die Person der Laura Rudas. Gott hat uns Laura Rudas geschickt, um uns von den Alt-68-er-Märchen zu befreien - diese Frau ist in ihrer einfachen, karriereoptimierten und angepaßten Schlichtheit die lebende Gegenthese. Ihr Vater war der bekannte Kinderpsychiater (DEN ICH ÜBRIGENS WEGEN SEINER INTELLEKTUELLEN KOMPETENZ UNGEMEIN GESCHÄTZT HABE), es war vermutlich doch ein eher linkes Elternhaus, und sicher liberal. In der Schule hatte sie ewig disziplinäre Probleme und reihenweise Verweise, aber jetzt kommts: sie wurde eine total angepaßte Politikerin, völlig unkritisch gegenüber ihrer Partei, UND IST HEUTE DAS PARADIGMA EINER KARRIEREORIENTIERTEN MITLÄUFERIN.
Mich freut das so tierisch, dass ich am liebsten laut singen würde darüber....
Nur damit man mich nicht falsch versteht, ich bin ein BEDINGUNGSLOSER GEGNER von Gewalt in der Erziehung, ich könnte nie im Leben ein Kind schlagen
Aber wenn ein Kind jemand anderen beschimpft, egal ob es die Mutter ist, Geschwister oder Freunde, dann kann man schon "Erziehung machen". Man kann deutlich werden. Sagen: "DAS IST SCHLECHT, UND DU SOLLST DAS NICHT TUN!" Man kann begründen, warum "DU DARFST EINEM ANDEREN NICHT GRUNDLOS WEH TUN!" "WAS DU NICHT WILLST, DAS MAN DIR TU...usw"
Man braucht kein Kind für blöd halten, die Kinder sind gscheiter, als man glaubt. Und man kann auch respektvoll, ABER DEUTLICH gleichzeitig sein. Und, man kann ein Kind auch zu was zwingen, daran stirbt es nicht gleich, und wird auch kein dressierter Affe. Menschen müssen die Grenzen des Lebens als Kind lernen, wenn man ihnen da etwas vorlügt, hilft man ihnen nicht, sondern man erzieht möglicherweise egoistische, soziopathische Volldeppen heran. Und keineswegs kritische Jungbürger, die vielleicht einmal Widerstandskämpfer werden würden
MAN MUSS NUR AUF LAURA RUDAS SCHAUEN
Ich weiss, es klingt immer schön und gut, wenn man brav links-liberale Gschichterln weiter runterbetet, und überhaupt Schweden und Finnland sind einzige linksliberale Disneyländs, wo alles besser ist als bei uns
Ich bin aufgewachsen mit all diesen Alt-68-er-Gschichteln, aber ich bin deswegen AUCH IMMUN DAGEGEN.
Wenn Eltern nicht manchmal auch die Kraft haben, auch böse zu sein, und die Rolle des Bad-Cops zu spielen, sind sie für mich Weicheier und sollten sich nicht damit brüsten sondern lieber still ums Eck sterben gehen. Sie werden keine mündigen, klügeren, kritischeren Kinder erziehen, sondern eher egoistische Schmarotzer