Wenn ich denk wie schnell und wie viel Geld ich oft ausgebe, dann tun mir 50 Cent oder ein Euro nicht weh. Dass ich damit nicht die Armut bekämpfe und ob da ne Organisation dahintersteckt ist mir egal.
Ja, das gut auf den Punkt gebracht!
Ja, schon. Aber so ein Verhalten charakterisiert uns alle. Wir alle spenden im Vergleich zu dem was wir sonst ausgeben sehr, sehr wenig.
Das Weihnachtsgeschäft blüht. Trotz Wirtschaftskrise werden Rekordumsätze erwartet. Auf der anderen Seite lässt aber das Spendenaufkommen nach: Laut dem Institut für Spendenwesen spendeten vor 2 jahren noch 81 Prozent der Bevölkerung, heuer sollen es nur mehr 60 Prozent sein.
Ich füg da noch mal was hinzu:
Ich ging in einen Supermarkt. Am Eingang saß eine Frau, Ausländerin und hielt einen Zettel auf dem so was wie "Kinder" etc. stand. Ich ging mal vorbei, beobachtete jedoch weiterhin meine Gefühlslage: ein schlechtes Gewissen war durchaus gegeben.
Als ich zur Kassa ging, stand vor mir ein Mann, der scheinbar einen Schlaganfall gehabt hatte. Der Arm abgewinkelt, das Handgelenk abgeknickt. Er wollte für seine Sachen ein Gratissackerl von der Verkäuferin.
Die verweigerte ihm das. Ich schaute dem Ausländer einige Zeit zu, wie er versuchte, die Sachen zu bugsieren. Doch das Ganze wäre ihm vermutlich bald mal auf dem Boden zerschellt.
Da kaufte ich bei der Verkäuferin 2 Sackerl und gab dem Mann eines. Der nahms an und ging seines Weges, die Verkäuferin schaute verdutzt.
Als ich dann nach draußen ging, saß noch immer die rundliche Frau dort. Ich gab ihr einen Euro und ging.
sordain