Beziehung, Affäre und Unehrlichkeit

eigene meinung: zur sexualität außerhalb der beziehung kann ich vieles nachvollziehen. zum eher befürworteten "heimlichkeiten sind dazu eh okay" das allermeiste NICHT!
 
Sagen wir es einmal so: Vieles davon entspricht einfach der nüchternen Analyse des IST, nicht unbedingt einer Formulierung des SOLL. Das SOLL ist sowas wie gesellschaftliche Konvention und Festhalten eines ethisch-moralischen Standards, an dem wir als Menschen (bei denen es eben "menschelt", also wo einfach Stärken und Schwächen gegeben sind) immer wieder scheitern und es immer wieder werden.

Ich verstehe den Artikel daher nicht als Formulierung eines moralischen Anspruchs, kann ihn inhaltlich unterschreiben. Die Frage ist eben manchmal, mit welcher Variante der geringste Schaden entsteht:

Wenn der Josepha S. (Name von der Redaktion zufällig ausgewählt) eine bestimmte Erotik in ihrer Ehre fehlt, sie aber ansonsten mit ihrem Mann und ihren Kindern glücklich ist, sieht es doch so aus:
A. Sie geht fremd und holt sich das, was ihr fehlt extern. Danach beichtet sie es und riskiert, dass ihr Mann sie verlässt.
B. Sie geht nicht fremd (tradiertes Verständnis von "Treue"), ist aber unglücklich. So riskiert sie, dass ihre Ehe nach und nach Schaden nimmt, weil ein unglücklicher Familienteil eben auch auf die anderen ausstrahlt.
C. Sie geht fremd und hofft, dass es nicht auffliegt. Nichts weiter passiert.
D. Sie geht fremd es fliegt auf. Konsequenz entspricht A., maximal leicht abgeschwächt.
E. Sie geht fremd und verliebt sich. Nun hat sie die Entscheidungsthematik, wie sie weitermachen will - einfach wird das nicht, Schmerz wird da sein.

Ab jetzt ist es "risk hedging". Was ist wie wahrscheinlich? Ist die kleine Lüge vielleicht geeignet, einen größeren Schaden abzuwenden?
Individuelle Moral spielt hier eine Rolle, aber nur insoweit, als dass Josepha S. natürlich für sich entscheiden muss, ob sie mit dem "Gewissen" leben kann - was andere darüber denken ist eine andre Frage. Letztlich muss man ja selbst sein Leben leben und wissen, was macht mich glücklich, was macht mich unglücklich. Die Moralvorstellungen anderer zu leben, "damit die Leut nix sagen" kann auf Dauer kaum zu Glück führen.
 
Sagen wir es einmal so: Vieles davon entspricht einfach der nüchternen Analyse des IST, nicht unbedingt einer Formulierung des SOLL. Das SOLL ist sowas wie gesellschaftliche Konvention und Festhalten eines ethisch-moralischen Standards, an dem wir als Menschen (bei denen es eben "menschelt", also wo einfach Stärken und Schwächen gegeben sind) immer wieder scheitern und es immer wieder werden.

Ich verstehe den Artikel daher nicht als Formulierung eines moralischen Anspruchs, kann ihn inhaltlich unterschreiben. Die Frage ist eben manchmal, mit welcher Variante der geringste Schaden entsteht:

Wenn der Josepha S. (Name von der Redaktion zufällig ausgewählt) eine bestimmte Erotik in ihrer Ehre fehlt, sie aber ansonsten mit ihrem Mann und ihren Kindern glücklich ist, sieht es doch so aus:
A. Sie geht fremd und holt sich das, was ihr fehlt extern. Danach beichtet sie es und riskiert, dass ihr Mann sie verlässt.
B. Sie geht nicht fremd (tradiertes Verständnis von "Treue"), ist aber unglücklich. So riskiert sie, dass ihre Ehe nach und nach Schaden nimmt, weil ein unglücklicher Familienteil eben auch auf die anderen ausstrahlt.
C. Sie geht fremd und hofft, dass es nicht auffliegt. Nichts weiter passiert.
D. Sie geht fremd es fliegt auf. Konsequenz entspricht A., maximal leicht abgeschwächt.
E. Sie geht fremd und verliebt sich. Nun hat sie die Entscheidungsthematik, wie sie weitermachen will - einfach wird das nicht, Schmerz wird da sein.

Ab jetzt ist es "risk hedging". Was ist wie wahrscheinlich? Ist die kleine Lüge vielleicht geeignet, einen größeren Schaden abzuwenden?
Individuelle Moral spielt hier eine Rolle, aber nur insoweit, als dass Josepha S. natürlich für sich entscheiden muss, ob sie mit dem "Gewissen" leben kann - was andere darüber denken ist eine andre Frage. Letztlich muss man ja selbst sein Leben leben und wissen, was macht mich glücklich, was macht mich unglücklich. Die Moralvorstellungen anderer zu leben, "damit die Leut nix sagen" kann auf Dauer kaum zu Glück führen.

Dieses Konstrukt scheitert schon deswegen, weil man nicht glücklich ist, wenn einem Sex und Erotik in der Beziehung fehlt. Das wirkt sich auf jede Komponente der Beziehung aus, sodass sie gar nicht superglücklich sein kann, wie ja auch hier viele immer nicht müde werden zu betonen, dass ja alles so toll ist und sie so glücklich sind, es gibt halt keinen Sex mehr.
Das redet man sich halt ein.
 
Dieses Konstrukt scheitert schon deswegen, weil man nicht glücklich ist, wenn einem Sex und Erotik in der Beziehung fehlt. Das wirkt sich auf jede Komponente der Beziehung aus, sodass sie gar nicht superglücklich sein kann, wie ja auch hier viele immer nicht müde werden zu betonen, dass ja alles so toll ist und sie so glücklich sind, es gibt halt keinen Sex mehr.
Das redet man sich halt ein.

Ich habe gesagt " eine bestimmte Erotik", nicht dass Sex und Erotik in der Beziehung gänzlich fehlt.
Jetzt einmal davon abgesehen, dass es sehr wohl auch möglich ist, eine Partnerschaft gut zu finden, auch wenn es am Sex mangelt. Das geht schon, kommt auch öfters vor. Und der Punkt war eigentlich: Wird es anders wirklich besser. Und der ist oft mit Nein zu beantworten.
 
Etwa so, wie die Schmtz's es schildern, lebe ich und stelle fest, dass meine Frau und ich gut damit leben. Deshalb hatte unsere bald 65-jährige Ehe bald 65 Jahre Bestand und nie Risse bekommen.
 
es würde völlig ausreichen, wenn sich beziehungen aus rationalen überlegungen und absprachen anstatt aus verliebtheit bilden würden! bzw. nach der ersten verliebheit erstgenanntes tun und sich bei wesentlichen differenzen einfach wieder trennen, anstatt künftiges elend zu beginnen!
 
es würde völlig ausreichen, wenn sich beziehungen aus rationalen überlegungen und absprachen anstatt aus verliebtheit bilden würden! bzw. nach der ersten verliebheit erstgenanntes tun und sich bei wesentlichen differenzen einfach wieder trennen, anstatt künftiges elend zu beginnen!

Grundsätzlich ja. Nur oft ist es halt nicht so einfach. Es gibt ja zig Gründe, warum Leute trotzdem zusammenbleiben (Kinder, Finanzen, Kredit, Freundeskreise, mangelnde Fähigkeit des Diskurses, eine Seite will mehr als die andre....).
 
eigene meinung: zur sexualität außerhalb der beziehung kann ich vieles nachvollziehen. zum eher befürworteten "heimlichkeiten sind dazu eh okay" das allermeiste NICHT!
Ich kann das so nicht klar werten. Zumindest nicht für andere.
Ich persönlich kann keine Affäre nebenbei heimlich haben, das geht mit meinem Gewissen nicht auf. Auch möchte ich soviel Ehrlichkeit von meinem Partner wissen.
Klar ist, wie es auch im Artikel steht, auch Menschen ausserhalb der Beziehung können attraktiv wirken. Wer was anderes behauptet, lügt sich an.
 
Grundsätzlich ja. Nur oft ist es halt nicht so einfach. Es gibt ja zig Gründe, warum Leute trotzdem zusammenbleiben (Kinder, Finanzen, Kredit, Freundeskreise, mangelnde Fähigkeit des Diskurses, eine Seite will mehr als die andre....).

In der Verliebtheitsphase sollte man sich nicht auf solch bindende Angelegenheiten einlassen. Aber gut, Fehler macht man. Wichtig ist es, sie nicht zu wiederholen.
 
In der Verliebtheitsphase sollte man sich nicht auf solch bindende Angelegenheiten einlassen. Aber gut, Fehler macht man. Wichtig ist es, sie nicht zu wiederholen.

Da hast Du völlig Recht. Ich ging jetzt auch nicht davon aus, dass nach zwei Monaten Liebelei hausgebaut und Kinder gezeugt werden. Eher im Sinne von "nach 10 Jahren ist einfach die Luft raus, egal was man schon alles versucht hat".
 
Da hast Du völlig Recht. Ich ging jetzt auch nicht davon aus, dass nach zwei Monaten Liebelei hausgebaut und Kinder gezeugt werden. Eher im Sinne von "nach 10 Jahren ist einfach die Luft raus, egal was man schon alles versucht hat".
Ja eh. Ich mein halt nur, weil du auf Toms Beitrag so geantwortet hast.
 
Den Gedanken mit der Wertschätzung teile ich. Das es neben dem Partner noch andere Menschen auf der Welt gibt, welche man attraktiv findet und von anderen Menschen auch als anziehend empfunden wird, ist normal.....aber ich glaube, Monogamie ist, wenn beide sich einig sind, nicht schwer und Paarbindung ist für mich auch ein wichtiger Sinn der Sexualität.
 
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