Braucht BDSM ein neues Marketing - Konzept?

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Gast

(Gelöschter Account)
Kürzlich ein Gespräch mit jemanden geführt, der dachte das Konzept von BDSM ist, dass einer seine Wut am anderen auslässt und denjenigen grün und blau schlägt...

... brauchen wir ein neues Marketing Konzept?

Wie stark hat der derzeitige Hype der BDSM Szene geschadet?

Kommt etwas in Mode ist das immer so eine Sache - was hat sich für euch vll verändert?

Was meint ihr?
Ich zumindest höre oft, dass viele ein ziemlich verzerrtes Bild haben, als Spielerei mit wenig Verantwortung sehen usw
Hatte auch selbst anfangs ein ganz anderes Bild.
 
Kürzlich ein Gespräch mit jemanden geführt, der dachte das Konzept von BDSM ist, dass einer seine Wut am anderen auslässt und denjenigen grün und blau schlägt...

BDSM ist ein Modebegriff geworden und die"Shades of Grey" Filme haben dieses Modewort noch mehr befeuert.
Offensichtlich ist dieser Jemand auch so einer der in dieses Klientel fällt.

Die BDSM Szene braucht kein Marketingkonzept und schon gar kein neues. BDSM, so man wirklich zum Kreis der Anhänger zählt, ist eine Form der Sexualität die sich im gesamte Leben wiederspiegelt. Wer sich damit auseinandersetzt wird schnell feststellen, dass die Masse nur recht wenig Ahnung davon hat und die "Vanilla Shades of Grey Fraktion" gar keine Ahnung davon hat.
Der Hype geht vorüber und gut ist es.
 
Kürzlich ein Gespräch mit jemanden geführt, der dachte das Konzept von BDSM ist, dass einer seine Wut am anderen auslässt und denjenigen grün und blau schlägt...

... brauchen wir ein neues Marketing Konzept?

Wie stark hat der derzeitige Hype der BDSM Szene geschadet?

Kommt etwas in Mode ist das immer so eine Sache - was hat sich für euch vll verändert?

Was meint ihr?
Ich zumindest höre oft, dass viele ein ziemlich verzerrtes Bild haben, als Spielerei mit wenig Verantwortung sehen usw
Hatte auch selbst anfangs ein ganz anderes Bild.
Naja Dieser jemand wird sich wohl kaum irgendwo informiert haben?
Vllt mal irgendwo ein paar kurze Ausschnitte gesehen von roten oder gar blauen Hintern oder ähnliches und das wars für besagte Person.
 
Du hupst so wie ich will, oder es wird sowieso NIX... ALTES, aber immer noch aktuelles bdsm Konzept. 🤘
 
so viel der Hype schadet, schaden auch die Leute, die BDSM als Religion verstehen, die man nur auf die eine oder andere Art leben kann.

je mehr da gepredigt wird, wie man was zu tun und zu sehen hat, umso weniger hören die Leute bei den wichtigen Dingen zu.
 
Kürzlich ein Gespräch mit jemanden geführt, der dachte das Konzept von BDSM ist, dass einer seine Wut am anderen auslässt und denjenigen grün und blau schlägt...
Wie stark hat der derzeitige Hype der BDSM Szene geschadet?


Shades of Shit (das ja genau gar nix mit BDSM zu tun hat) war vor allem für geoutete BDSM Frauen eine Katastrophe. Die Belästigungen haben sprunghaft zugenommen. Und sogar heute, wenn der Dreck irgendwo läuft, kommt wieder eine Welle von unmöglichen Mails. Viele BDSM Frauen, die ich kenn, haben ihre einschlägigen Profile mittlerweile gelöscht, weils unerträglich ist.
Der Szene geschadet - ja, natürlich. Es gibt viele "TouristInnen", die auf Veranstaltungen "Perverse" schauen gehen. Die sich an nix halten. Die keine Veranstaltungsregeln lesen, die sich an keine Hygieneregeln halten und die meinen, mit dem Erwerb einer Eintrittskarte hätten sie auch abendfüllende Belustigung mit gebucht. Dazu kommt, daß "szenefremde" Veranstalter*Innen auf den Hype aufgesprungen sind, und die tragen auch nicht grad zu einem gedeihlichen Miteinander bei (um jetzt mal vorsichtig "Abzocke" zu umschreiben).
Und Schandzeitungen wie die Fellner Blattl, Krone und Bild tragen ihr Schärflein dazu bei, das allerdings schon seit langem.

Einfach ignorieren - jo eh. Geht halt dann net, wenn diese Leute einem den Abend ruinieren. Deshalb genau aussuchen, wo mensch hingeht, kleine feine Parties, die mit Empfehlungen auskommen (und ohne viel Werbung). Dann kann man dem halbwegs entgehen. Und die Leute, die meinen es gäbe eine "BDSM Welt" (was für ein gruseliger Begriff) drauf hinweisen, daß BDSM Menschen keine Aliens sind sondern ein selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft. Mühsam bleibt es allemal.
 
Das schwierige in diesem Bereich ist, dass SM für jeden etwas anderes darstellt. Natürlich gibt es Perverslinge die sich abreagieren wollen - aber Idioten und krankhafte Spinner hat es immer gegeben und wird es immer geben; mit SM hat es halt relativ wenig zu tun.
 
Kürzlich ein Gespräch mit jemanden geführt, der dachte das Konzept von BDSM ist, dass einer seine Wut am anderen auslässt und denjenigen grün und blau schlägt...
Mißverständnisse gibt es überall und viele lehnen ab was sie nicht verstehen.
Es muss ja auch kein Mainstream werden. Ich will mal ganz provokant Fifty Shades of Grey anführen. Es hat das Thema auf der einen Seite salonfähig gemacht, auf der anderen Seite aber das Thema so stark vereinfacht und romantisiert dargestellt dass es mehr geschadet hat.
Wer sich noch nie damit beschäftigt hat wird einfach nur die Hintergründe nicht kennen und deshalb ein falsches Bild haben.
Ist das schlimm? Wer in dem Bereicht keine Fantasien, Wünsche und einen gewissen Drang verspürt muss sich ja auch nicht damit beschäftigen.
Und die, die sich aus Neugier oder weil sie ein anregendes Buch gelesen haben Wünsche in die Richtung entwickeln, wissen ja in der Regeln was sie wollen. Rausfinden ist dann was ganz anderes. Es ist eben ein Unterschied ob man im warmen weichen Bett liegt und sich vorstellt gefesselt ausgepeitscht zu werden, oder in der Realität eine Peitsche auf der nackten Haut zu spüren.

... brauchen wir ein neues Marketing Konzept?
Wir? BDSM? Ich glaub nicht dass BDSM ein Marketing braucht. Marketing braucht man wenn man etwas verkaufen will oder etwas populär machen will.
Toleranz fördern, informieren, ja das wäre Sinnvoll.
Aber ein Marketing Konzept würde ja wieder Implizieren dass es eine klare Leistungsbeschreibung des Funktionsumfangs geben muss. Man muss ja wissen was man bewirbt. Also eine Bedienungsanleitung. Das kann es in der Vielfalt nicht geben.
Es wäre wunderbar, wenn man als Anhänger dieser Richtung das ohne Angst vor gesellschaftlichen und beruflichen Nachteilen erzählen könnte, aber der "Normalo" erzählt ja im Normalfall auch nicht seinen Kollegen was er mit seiner Frau im Bett macht.
Es gibt auch genug Dinge, die ich nicht verstehe warum andere das machen. Warum sollte es mich interessieren ob mein Nachbar meine Sexualität toleriert. Das geht ihn nichts an und ist meine Privatsache.
Warum haben mache da ein verzerrtes Bild?
Gibt es überhaupt das Bild von BDSM? Bei manchen mag das so sein dass der Sado seine Wut an der Maso ausläßt. Wünschenswert ist was anderes, aber wenn der Maso das gefällt? Toleranz muss wachsen, aber das tut sie nur wenn die Menschen es auch wollen und ihre Vorurteile hinterfragen.
Werbung machen ist da meiner Ansicht nach nicht die richtige Vorgehensweise.
Es ist aber ja schon besser geworden. Man kann BDSM Artikel in normalen Sexshop kaufen. Als ich das erste Mal ein Pornoheft im SM Stil in der Hand hatte waren das noch "die voll Perversen", heute wird das mit einem Augenzwinkern wahrgenommen. Zumindst von einem größeren Anteil der Menschen wie das früher war.
 
Zuletzt bearbeitet:
... die auf Veranstaltungen "Perverse" schauen gehen. Die sich an nix halten. Die keine Veranstaltungsregeln lesen, die sich an keine Hygieneregeln halten und die meinen, mit dem Erwerb einer Eintrittskarte hätten sie auch abendfüllende Belustigung mit gebucht.
Zum Glück kümmern sich verantwortungsvolle Veranstalter nach wie vor darum, ihre Events von den genannten sauber zu halten (nicht zuletzt um ihren Ruf nicht zu ruinieren)

[50 shades] Es hat das Thema auf der einen Seite salonfähig gemacht
Der Jammer dabei ist: er hat tatsächlich etwas salonfähig gemacht, aber leider eben nicht das Thema BDSM.

Zu der hier in einigen Beiträgen vertretenen Ansicht "dann muss sich die Person ja nicht damit befassen" und "was brauchen die BDSM-affinen ein Marketingkonzept, wir wollen ja nix verkaufen" und ähnliche Ansichten:

Stimmt, wir wollen nichts verkaufen - in dem Sinn, dass wir Leute, die damit nichts am Hut haben (und haben wollen) quasi "bekehren" wollten.

Aber: Es geht schon auch um das Thema Akzeptanz (und ja, das ist etwas Anderes als Toleranz)
So wie der gesamte LGBTQ-Bereich um Akzeptanz ringt (sonst brauchen wir keinen CSD, Regenbogenparade, Schleifen und dergl) und je nach Gruppierung mehr oder weniger Erfolge erzielt - siehe Homosexualität, Ehe für alle und was weiß ich - so ist es auch ein berechtigtes Bemühen der BDSM-Community (ob in organisierter Form oder nicht), sich um genau diese Akzeptanz - und zwar die gesamtgesellschaftliche (also auch und gerade der Nicht-BDSMler) - zu bemühen.

Und wenn ich das EP richtig verstanden habe, dann ist genau die Diskussion darüber das Anliegen des Threads.

Just my 2 eurocents
Edit: Tippfehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Glück kümmern sich verantwortungsvolle Veranstalter nach wie vor darum, ihre Events von den genannten sauber zu halten (nicht zuletzt um ihren Ruf nicht zu ruinieren)


Der Jammer dabei ist: er hat tatsächlich etwas salonfähig gemacht, aber leider eben nicht das Thema BDSM.

Zu der hier in einigen Beiträgen vertretenen Ansicht "dann muss sich die Person ja nicht damit befassen" und "was brauchen die BDSM-affinen ein Marketingkonzept, wir wollen ja nix verkaufen" und ähnliche Ansichten:

Stimmt, wir wollen nichts verkaufen - in dem Sinn, dass wir Leute, die damit nichts am Hut haben (und haben wollen) quasi "bekehren" wollten.

Aber: Es geht schon auch um das Thema Akzeptanz (und ja, das ist etwas Anderes als Toleranz)
So wie der gesamte LGBTQ-Bereich um Akzeptanz ringt (sonst brauchen wir keinen CSD, Regenbogenparade, Schleifen und dergl) und je nach Gruppierung mehr oder weniger Erfolge erzielt - siehe Homosexualität, Ehe für alle und was weiß ich - so ist es auch ein berechtigtes Bemühen der BDSM-Community (ob in organisierter Form oder nicht), sich um genau diese Akzeptanz - und zwar die gesamtgesellschaftliche (also auch und gerade der Nicht-BDSMler) zu bemühen.

Und wenn ich das EP richtig verstanden habe, dann ist genau die Diskussion darüber das Anliegen des Threads.

Just my 2 eurocents
Edit: Tippfehler

Ja, Danke besser ausgedrückt!
 
BDSM ist seit jeher befrachtet mit Vorurteilen, Missverständnissen und Vereinfachungen. Nach unserer Ansicht benötigt BDSM kein Marketing, sondern Akzeptanz und Wissen. Setzt man statt „Marketing“ „Aufklärung“, im Sinne von Wissensvermittlung ein, wäre viel gewonnen.
 
BDSM ist seit jeher befrachtet mit Vorurteilen, Missverständnissen und Vereinfachungen. Nach unserer Ansicht benötigt BDSM kein Marketing, sondern Akzeptanz und Wissen. Setzt man statt „Marketing“ „Aufklärung“, im Sinne von Wissensvermittlung ein, wäre viel gewonnen.

Klar, Aufklärung ist besser getroffen.
(steh halt auf Clickbait🤫;))

Ging im Kern ums Gegenrudern - auf welche Art... da lass ich mich ja gern von eurem Feedback mitreißen, deswegen frag ich ja :liebe:
 
Zum Glück kümmern sich verantwortungsvolle Veranstalter nach wie vor darum, ihre Events von den genannten sauber zu halten (nicht zuletzt um ihren Ruf nicht zu ruinieren)

Vor allem verantwortungsvolle Veranstalterinnen ... und manchen ist ihr Ruf leider mittlerweile völlig wurscht, Hauptsache die Kasse stimmt ...
 
Du hupfst so wie ich will, oder es wird sowieso NIX... ALTES, aber immer noch aktuelles bdsm Konzept. 🤘
Ok, der fehlende Buchstabe hat es ausgemacht.

Also "du hupfst so wie ich will, sonst wird nix" als "aktuelles BDSM-Konzept" anzusehen, ist
a) entweder als Joke einzustufen, oder
b) falls ernst gemeint, dann ist diese Aussage genau der Grund, warum Aufklärung (Marketing, Akzeptanz, ..., wie man es auch nennen mag) höchst notwendig ist.
Edit: Tippfehler
 
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