Bundesheer

Klar gibt's diese Fälle. Passieren die im privaten Bereich ist es schwer jemand die Schuld zuzweisen.
Bei einem Halbmarathon ist auch vor ein paar Jahren jemand gestorben. Tja ist tragisch, vor allem für die
Freunde und Angehörigen - aber er ist dort aus freiem Willen mitgelaufen. Blöd gelaufen!

Bei diesen Todesfällen beim ÖBH ist das ja anders gelagert.
Hier wurde ja jemand gezwungen, über seine Leistungsfähigkeit hinaus zu gehen -
was kein vernünftiger Mensch macht.
Wenn man außer Puste ist, oder Seitenstechen hat, hört man auf zu laufen - as simple as that.

Da liegt eben der Hund begraben. Der Rekrut erläuterte wohl mehrfach, dass er nicht mehr könne.
Der Ausbildner hat ihm nicht geglaubt und ihn einfach weiter geschunden - weil er es wegen irgendwelcher Verzierungen
auf seiner Uniform einfach durfte. Und noch ärger ist ja, dass das für ihn keine Konsequenzen hatte.
Der ist nicht mal fristlos entlassen worden. Eh typisch - eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Das Militär hat seine eigene Gerichtsbarkeit.

Genau DAS ist ja das Problem das ich hier zu formulieren versuche.
Wenn einer sagt, dass er nicht mehr kann, dann kann er halt nicht mehr und man muss ihn Ruhe lassen.
Wenn einer keinen Liegestütz oder Klimmzug machen kann, dann ist das eben so.
Wenn er eine gewisse Strecke nicht innerhalb einer bestimmten Zeit zurücklegen kann, dann ist es eben so.

Ist ja nicht Aufgabe des Bundesheeres, die Fitness der dort zwangsweise eingerückten Menschen zu verändern.
Für dort fest angestellte Menschen mag das natürlich anders sein - um die geht's ja hier nicht.
Wenn ein Mensch nicht selbst auf seine Fitness achtet wird er eben nie fit sein - auch wenn das für einen kämpfenden Soldaten für
wichtig erachtet wird. Das mag ja sein, dass das im Kampf hilfreich sein kann.

Allerdings ist diese aufgezwungene Schinderei beim Heer ist ja nicht nachhaltig.
Spätestens ein halbes Jahr oder Jahr nach Beendigung des GWD
sind all die unter Zwang antrainierten körperlichen Fähigkeiten verschwunden,
wenn dieser Mensch danach nicht freiwillig weiter trainiert.

Wenn also dieser "ungesund lebende" Mensch ein Jahr oder noch später nach Ableistung des GWD im Verteidigungsfall
einberufen würde, kann er ja dann trotzdem nicht schnell laufen, oder irgendein Hindernis überwinden.
Wozu zwingt man ihn also, dies während des GWD zu können? Das ist doch nicht nachhaltig, eigentlich sogar sinnlos!
Jetzt würde ich aber sagen:Deine Schreiberei hier ist "sinnlos".
 
Niemand wird gezwungen beim Bundesheer, das stimmt einfach nicht
Richtig. Aber wie ich von meinem Bruder weiß, waren die Sanktionen auch nicht ohne.

Aber in der Jetztzeit kann sich, gottseidank, jeder Jugendliche aussuchen ob er eine Uniform in Tarngrün anziehen möchte, oder in rot beim Rotkreuz/Samariter, gelb als Stationshelfer, .....

Ahja. Mein Bruder war 14 Jahre Berufssoldat. Mitunter ist er im Panzer gesessen, in 300m Entfernung, als während des Balkankrieges das slowenische Grenzhäuschen bombadiert wurde.
2 Jahre auf Golan.
 
Niemand wird gezwungen beim Bundesheer, das stimmt einfach nicht
Wir können uns gerne über den Begriff "Zwang" unterhalten.

Wie nennst du das, wenn eine Leistung verlangt wird, " .. sonst kommts die nächsten Wochen net nach Haus!" ?
Das war zum Beispiel bei der Hindernisbahn. Ich bin halt nie zuvor von einer höheren Mauer hinuntergehüpft.
Ergebnis: Miniskusschaden. Weil die aber im Röntgengerät des Heersspitals nicht sichtbar ist, bin ich Simulant. MRT hatten sie damals keins.
Wurde dann ein Jahr später festgestellt, als ich wieder zu einem Zivilarzt gehen durfte. Das war in der Präsenzdienstzeit strengstens verboten.
Schwergrad 2 beiderseits. Ich laboriere über 40 Jahren daran.

Oder ich als Charge vom Tag. 2 Offiziere aus Linz waren zu Besuch in Wien. mit Unterkunft. Um Mitternacht kommen sie betrunken in die Kompanie, der Betrunkenste von beiden muss zur Bewältigung des Stiegenaufgangs gestützt werden.
"Lossts mi los, I muaß eam de Möldung abverlangen!" In der nächsten Stunde hat er das WC vollgespieben.
Ich hab den Vorfall ins Chargenbuch geschrieben.
Also fand ich mich am übernächsten Tag außerplanmäßig wieder auf der Dienstliste als Charge vom Tag.
Für dich ist das sicher nicht nur kein Zwang (eine Meldung zu unterlassen) sondern ursuper. (Trink-)Kameradschaft und so... :mrgreen:
 
Wir können uns gerne über den Begriff "Zwang" unterhalten.

Wie nennst du das, wenn eine Leistung verlangt wird, " .. sonst kommts die nächsten Wochen net nach Haus!" ?
Das war zum Beispiel bei der Hindernisbahn. Ich bin halt nie zuvor von einer höheren Mauer hinuntergehüpft.
Ergebnis: Miniskusschaden. Weil die aber im Röntgengerät des Heersspitals nicht sichtbar ist, bin ich Simulant. MRT hatten sie damals keins.
Wurde dann ein Jahr später festgestellt, als ich wieder zu einem Zivilarzt gehen durfte. Das war in der Präsenzdienstzeit strengstens verboten.
Schwergrad 2 beiderseits. Ich laboriere über 40 Jahren daran.

Oder ich als Charge vom Tag. 2 Offiziere aus Linz waren zu Besuch in Wien. mit Unterkunft. Um Mitternacht kommen sie betrunken in die Kompanie, der Betrunkenste von beiden muss zur Bewältigung des Stiegenaufgangs gestützt werden.
"Lossts mi los, I muaß eam de Möldung abverlangen!" In der nächsten Stunde hat er das WC vollgespieben.
Ich hab den Vorfall ins Chargenbuch geschrieben.
Also fand ich mich am übernächsten Tag außerplanmäßig wieder auf der Dienstliste als Charge vom Tag.
Für dich ist das sicher nicht nur kein Zwang (eine Meldung zu unterlassen) sondern ursuper. (Trink-)Kameradschaft und so... :mrgreen:
Hast wenigstens was erleben dürfen😉.

Ich kann mich auch noch gut an den Vater meiner Ex erinnern.
Eigentlich ein sehr netter Kerl, zumindest die 7 oder 8 x die ich ihn nüchtern getroffen habe, während dieser 8 Jahre Beziehung.
Beruf - Vize Leutnant.
 
Hast wenigstens was erleben dürfen😉.

Ich kann mich auch noch gut an den Vater meiner Ex erinnern.
Eigentlich ein sehr netter Kerl, zumindest die 7 oder 8 x die ich ihn nüchtern getroffen habe, während dieser 8 Jahre Beziehung.
Beruf - Vize Leutnant.
Da gabs einige Leistungstschecheranten. :mrgreen:
Einmal hat mich ein stockbesoffener Wachtmeister beauftragt, an einem Samstag um 8 zu wecken.
Ich hab komplett darauf vergessen. Um 9:30 hab ich ihn wachgerüttelt und vorwurfsvoll gesagt: "Jetzt weck ich Sie schon zum 3. Mal auf, Sie schlafen mir immer wieder ein."
So blunzenfett, wie der war, hat er mir das abgenommen und sich lallend sogar bedankt. :cool:
 
Einer bringt noch eine bsoffne Gschicht wie der andere, ich habe in meiner Zeit beim Bundesheer nie so etwas erlebt, aber egal.
 
jesus und maria, man stelle sich das getöse vor, bei all diesen klischees vor, wenn statt offiziere, vizeleutnant etc. z.b. asylwerber stehen würden ... :mrgreen:
 
Einer bringt noch eine bsoffne Gschicht wie der andere, ich habe in meiner Zeit beim Bundesheer nie so etwas erlebt, aber egal.
Vielleicht ist es ja in den Bundesländern besser.
Bei den Offizieren war für uns Grundwehrdiener erkennbarer Alkoholismus recht selten, aber eben leider auch vorhandem.
In Wien gab es damals einen gut funktionierenden Arbeitsmarkt. Viele Unternehmen suchten händeringend nach Mitarbeitern.
Wer selbst unter diesen Umständen keine Anstellung fand, kam halt oft zum Heer. Aber vom Leben frustriert waren sie ja trotzdem. Das betraf einmal unsere Ausbildner im Chargenrang.
Bei den Unteroffizieren beobachtete ich, dass es ihnen nicht leicht fiel, nach Jahrzehnten stetiger Laufbahn mit 50 Jahren karrieremäßig anzustehen und ein junger Leutnant aus der MilAk, noch keine 30, ist ranghöher.
Bei irgendeinem Jubiläum in der Mariatheresienkaserne wurden für einen Festakt alle Funkeinrichtungen und Fahrzeuge für den Festakt am nächsten Tag aufgestellt.
Ein junger Offizier hat sich da recht Mühe gegeben, dass das gut wirkt. Nachdem das ein angenehmer Zeitgenosse war, unterstützten wir ihn dabei gerne.
In der Nacht kam ein Sturm und eine hohe Antennenkonstruktion stürzte um und beschädigte mehrere Fahrzeuge schwer.
Die unverhohlene Schadenfreude der Unteroffiziere, die sie auch nicht vor uns Grundwehrdienern zu verbergen suchten, feierten sie nach Dienst ... na rate wo und womit ..
 
Klar gibt's diese Fälle. Passieren die im privaten Bereich ist es schwer jemand die Schuld zuzweisen.
Bei einem Halbmarathon ist auch vor ein paar Jahren jemand gestorben. Tja ist tragisch, vor allem für die
Freunde und Angehörigen - aber er ist dort aus freiem Willen mitgelaufen. Blöd gelaufen!

Bei diesen Todesfällen beim ÖBH ist das ja anders gelagert.
Hier wurde ja jemand gezwungen, über seine Leistungsfähigkeit hinaus zu gehen -
was kein vernünftiger Mensch macht.
Wenn man außer Puste ist, oder Seitenstechen hat, hört man auf zu laufen - as simple as that.

Da liegt eben der Hund begraben. Der Rekrut erläuterte wohl mehrfach, dass er nicht mehr könne.
Der Ausbildner hat ihm nicht geglaubt und ihn einfach weiter geschunden - weil er es wegen irgendwelcher Verzierungen
auf seiner Uniform einfach durfte. Und noch ärger ist ja, dass das für ihn keine Konsequenzen hatte.
Der ist nicht mal fristlos entlassen worden. Eh typisch - eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Das Militär hat seine eigene Gerichtsbarkeit.

Genau DAS ist ja das Problem das ich hier zu formulieren versuche.
Wenn einer sagt, dass er nicht mehr kann, dann kann er halt nicht mehr und man muss ihn Ruhe lassen.
Wenn einer keinen Liegestütz oder Klimmzug machen kann, dann ist das eben so.
Wenn er eine gewisse Strecke nicht innerhalb einer bestimmten Zeit zurücklegen kann, dann ist es eben so.

Ist ja nicht Aufgabe des Bundesheeres, die Fitness der dort zwangsweise eingerückten Menschen zu verändern.
Für dort fest angestellte Menschen mag das natürlich anders sein - um die geht's ja hier nicht.
Wenn ein Mensch nicht selbst auf seine Fitness achtet wird er eben nie fit sein - auch wenn das für einen kämpfenden Soldaten für
wichtig erachtet wird. Das mag ja sein, dass das im Kampf hilfreich sein kann.

Allerdings ist diese aufgezwungene Schinderei beim Heer ist ja nicht nachhaltig.
Spätestens ein halbes Jahr oder Jahr nach Beendigung des GWD
sind all die unter Zwang antrainierten körperlichen Fähigkeiten verschwunden,
wenn dieser Mensch danach nicht freiwillig weiter trainiert.

Wenn also dieser "ungesund lebende" Mensch ein Jahr oder noch später nach Ableistung des GWD im Verteidigungsfall
einberufen würde, kann er ja dann trotzdem nicht schnell laufen, oder irgendein Hindernis überwinden.
Wozu zwingt man ihn also, dies während des GWD zu können? Das ist doch nicht nachhaltig, eigentlich sogar sinnlos!
Schau, der Fall ist tragisch .... ohne Zweifel ... allerdings wird man aufgrund der Vorchecks auch davon ausgegangen sein, dass aufgrund der ärztlichen Vorabuntersuchungen die Gesundheit grundsätzlich in Ordnung ist ... zum von Dir konkret genannten Fall fehlt mir der Einblick in die Details.

Es ist allerdings grundsätzlich schon so, dass Fitness aufgebaut und forciert werden soll um eine gewisse Einheitlichkeit der Truppe zu haben.

Leider wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte die sportliche Leistungsfähigkeit immer geringer und es wurden laufend auch die Leistungskriterien angepasst, damit sie überhaupt noch GWD's haben ...


Gewisse körperliche Voraussetzungen brauchst, sonst kannst die Truppe nicht steuern ... Was willst tun? ... "Die Schnelleren finden sich bitte in 18:00 am Kampfschauplatz ein ... die Langsameren dürfen dann gerne Morgen früh auftauchen" ..... Du verstehst was ich meine ...

Auch die "Kameradschaft" hat sich ja dadurch manifestiert, dass die Stärkeren die Schwächeren dann unterstützt und "Mitgezogen" haben .... bei unseren Märschen gab es dann auch immer Fahrzeuge, die Jene, welche es wirklich körperlich nicht mehr geschafft haben, mitnahmen.

Das Prinzip Selbstverantwortung bedeutet dann aber auch ... sich dann einfach Rauszunehmen, wenn es wirklich nicht mehr geht ...

Rein persönlich: Körperlich hat mir der GWD Einiges gebracht ... am Anfang dahin geschnauft und Nachzügler bei den Märschen, am Ende war ich einer der Flotteren ....

LG Bär
 
Hi,

Einer bringt noch eine bsoffne Gschicht wie der andere, ich habe in meiner Zeit beim Bundesheer nie so etwas erlebt, aber egal.

zu meiner Zeit haben etliche Vorgesetzte getrunken. Nicht so, dass man es stark bemerkt hätte, aber doch.

Damals war aber Alkoholkonsum generell nicht so verpönt, das klassische "Bauarbeiter Frühstück" eine Kiste Bier und eine Kronenzeitung, gab es real. Heute, wo Alkohol am Bau tabu ist, wirkt die Situation damals beim Heer natürlich noch erschreckender, im zeitlichen Kontext war sie tolerierbar.

Man wusste, wer trank, und solange man es im Dienst nicht gemerkt hat, war es Ok.

LG Tom
 
Also....spitznamen gabs schon immer....und motivation wecken macht halt jeder individuell anders...blowen....oder klassisch:

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