Bundesheer

Hi,

Es ist schon erstaunlich - kaum wo, außer im Fußball, finden sich soviele selbsternannte Experten, als zum Thema "Bundesheer". Vor allem fällt auf, dass diejenigen, die nie den Wehrdienst geleistet haben, sich da besonders hervortun.

wo ist das Problem?

Man muss nicht kochen können, um zu wissen, dass die Suppe versalzen ist.

Wann immer dieses denkbar intelligente Argument kommt, frag ich mich, was jemand wie Du täte, wenn Du im Lokal sitzt, das Essen ist kalt, verbrannt, versalzen, was immer, Du sagst es dem Kellner, der holt den Koch und der sagt zu Dir "Können Sie besser kochen als ich? Nein, also halten Sie den Mund!".

LG Tom
 
Da hast du denke ich etwas falsch verstanden. Um politische Bildung ging es in meinem Post nicht, sondern um die Wehrpflichtigen, die durch ihre Anwesenheit eine Art Kontrollinstrumentarium darstellen.
"Mach was Dir befohlen" wird ist sicher undemokratisch, aber eine Armee kann demokratisch nicht geführt werden. Ein Unternehmen kann demokratisch auch selten geführt werden. Es braucht einfach jemanden der sagt wo es lang geht. Ob Befehle immer sinnvoll und durchdacht sind, lässt sich sicher bezweifeln.
Das ist nicht von der Hand zu weisen ... einen Einrückungstermin vor mir gab es einen Vorfall bei einer Gefechtsübung mit "Gefangennahme" und simulierter "Exekution" ... bei den WD's sind halt auch gelegentlich Journalisten und Rechtswissenschaftler dabei, so wird das dann mitunter sehr schnell kommuniziert ..

LG Bär
 
Eine simulierte Exekution? Glaube ich nicht das so etwas bei uns geübt wird, aber man erzählt sich viel.
 
Hi,



wo ist das Problem?

Man muss nicht kochen können, um zu wissen, dass die Suppe versalzen ist.

Wann immer dieses denkbar intelligente Argument kommt, frag ich mich, was jemand wie Du täte, wenn Du im Lokal sitzt, das Essen ist kalt, verbrannt, versalzen, was immer, Du sagst es dem Kellner, der holt den Koch und der sagt zu Dir "Können Sie besser kochen als ich? Nein, also halten Sie den Mund!".

LG Tom

Der Vergleich hinkt nicht nur, er fährt schon Rollstuhl.

Wenn ich ein Essen probiert habe, dann habe ich es immerhin "erlebt", ich hatte damit zu tun und kann somit auch etwas darüber aussagen, es kritisieren, vergleichen, was auch immer. Wenn ich hingegen mit dem Bundesheer kaum bis gar keine Berührungspunkte habe/hatte und nur jemanden kenne, der jemanden kennt, der gesagt hat, usw., dann wird's meiner Meinung nach halt schwer, dazu eine Expertise abzugeben, was aber offenkundig die wenigsten daran hindert, es dennoch zu tun. Natürlich sei jedem seine Meinung unbenommen, jedoch hinterfrage ich schon, worauf diese Meinung sich dann stützt und da behaupte ich nun mal, dass ein "Insider" doch mehr Ahnung haben wird, als einer, der vielleicht alles nur vom "Hörensagen" kennt.
Generell vertrete ich eher die radikale Sichtweise, dass, wenn man keine Ahnung hat, man lieber nichts sagen sollte. Beispielsweise habe ich keine Ahnung von Wirtschaft & Finanzen, folglich kann und werde ich zu dem Thema keine fundierte Meinung haben, wenn's eventuell darum geht, wie man den Wirtschaftsraum Österreich attraktiver machen könnte.
Das ist übrigens ein Grund, warum ich das auf Ö3 ausgestrahlte Format "Frag' das ganze Land" (wer's kennt) so lächerlich finde - jeder scheint zu allem eine Meinung zu haben, während aber kaum einer tatsächlich eine Ahnung hat. Aber jetzt bin ich zu sehr abgeschweift. Vom ursprünglichen Thema haben wir uns ohnehin schon entfernt. Eine Bundesheer-Diskussion gibt's hier im Forum meines Wissens nämlich eh schon an anderer Stelle und darum ist hier von meiner Seite aus auch schon Schluss.

Also nichts für ungut, schönen Tag noch.
 
Der Vergleich hinkt nicht nur, er fährt schon Rollstuhl.

Wenn ich ein Essen probiert habe, dann habe ich es immerhin "erlebt", ich hatte damit zu tun und kann somit auch etwas darüber aussagen, es kritisieren, vergleichen, was auch immer. Wenn ich hingegen mit dem Bundesheer kaum bis gar keine Berührungspunkte habe/hatte und nur jemanden kenne, der jemanden kennt, der gesagt hat, usw., dann wird's meiner Meinung nach halt schwer, dazu eine Expertise abzugeben, was aber offenkundig die wenigsten daran hindert, es dennoch zu tun. Natürlich sei jedem seine Meinung unbenommen, jedoch hinterfrage ich schon, worauf diese Meinung sich dann stützt und da behaupte ich nun mal, dass ein "Insider" doch mehr Ahnung haben wird, als einer, der vielleicht alles nur vom "Hörensagen" kennt.
Sehe ich ganz genau so.

Generell vertrete ich eher die radikale Sichtweise, dass, wenn man keine Ahnung hat, man lieber nichts sagen sollte.
Du kannst radikal gerne mit vernünftig ersetzen.

Das ist übrigens ein Grund, warum ich das auf Ö3 ausgestrahlte Format "Frag' das ganze Land" (wer's kennt) so lächerlich finde - jeder scheint zu allem eine Meinung zu haben, während aber kaum einer tatsächlich eine Ahnung hat.
Laut plärrend eine Meinung raushauen ist mittlerweile scheinbar Volkssport geworden, denn es tut dem Ego halt so gut, wenn man mal so richtig die Meinung sagen kann. Wobei es oft nicht einmal eine Meinung sonden nur Nachgeplapper ist, besonders wenn es aufsehenerregende Inhalte sind.
 
Es ist schon erstaunlich - kaum wo, außer im Fußball, finden sich soviele selbsternannte Experten, als zum Thema "Bundesheer". Vor allem fällt auf, dass diejenigen, die nie den Wehrdienst geleistet haben, sich da besonders hervortun.
ich kenne nur wenige Menschen, die gerne beim ÖBH waren - Reserveoffiziere mal ausgenommen. Einige Studienkollegen waren gerne bei den Pionieren, u.a. weil sie dort einiges gelernt haben - z.B. Sprengen. Eine für ein nach dem Wehrdienst in Angriff genommenes Bergbau-Studium sicher sinnvolle Fertigkeit. Die meisten anderen erzählen nur von Sinnlosigkeiten wie Klo-Putzen, Hofkehren, uvm. Das ist nicht Aufgabe des ÖBH, Menschen beizubringen wie man einen Kasernenhof von Laub befreit oder ein Scheißhaus reinigt.
 
ich kenne nur wenige Menschen, die gerne beim ÖBH waren - Reserveoffiziere mal ausgenommen. Einige Studienkollegen waren gerne bei den Pionieren, u.a. weil sie dort einiges gelernt haben - z.B. Sprengen. Eine für ein nach dem Wehrdienst in Angriff genommenes Bergbau-Studium sicher sinnvolle Fertigkeit. Die meisten anderen erzählen nur von Sinnlosigkeiten wie Klo-Putzen, Hofkehren, uvm. Das ist nicht Aufgabe des ÖBH, Menschen beizubringen wie man einen Kasernenhof von Laub befreit oder ein Scheißhaus reinigt.
Ich kann zum Bundesheer garnichts sagen, weil ich nichts darüber weiß. Bestimmte Dinge dürften aber im ÖBH als auch in der BW ähnlich oder gleich gesehen werden.
Ich erkenne deine Abneigung gegen das ÖBH und respektiere es. Zu mir, ich selbst wollte nicht zur BW, war dann aber länger dabei. :) Bisschen komisch, ich weiß. :)

Ich denke, dass die Bundeswehr früher schlechte oder zu wenig Eigenwerbung gemacht hat. Vielleicht deshalb, weil man es nicht braucht, wenn es die Wehrpflicht gibt. Wenn es um die Anwerbung von Freiwilligen und Berufssoldaten geht, muss man das aber und mittlerweile hat sich mehr getan.
Ich glaube, kann es aber nicht beweisen, dass die Negativbeispiel zu stark aufgebauscht und überbewertet werden. Negatives bleibt zudem stärker im Gedächtnis als Positives und über positive Dinge wird ohnehin nicht so viel geredet.

Ich kenne einige Wehrpflichtige die die BW als positiv empfunden haben. Viele haben den Führerschein machen können, manche den für LKW und sind dann Berufskraftfahrer geworden. Fernmelder die später deswegen eien Einstig als Elektroniker gefunden haben, am Radar eingesetzte, die dann zur Flugsicherung gegangen sind. Ein anderer hat mir einmal ganz begeistert vom Hochgebirgszug und Skifahren erzählt usw. usw.
Es gibt aber auch die Erzählung, wo die Soldaten mit Zahnbürsten die Ritzen zwischen den Betonplatten am Ex-Platz reinigen mussten und das ist nicht erfunden.

Ich glaube, man bewegt oft in einer Blase, in der einseitige Meinungen vertreten werden und hört eine andere Seite nicht mehr.

Was ich an der BW für gut empfunden habe war die Kameradschaft die man dort lernen konnte (falls man wollte).
Sei es auf der 6-Mann-Bude in der Grundausbildunge, mit 5 Leuten die unterschiedlicher hätten nicht sein können. Man muss einfach mit denen auskommen und wenn ein Arschloch dabei war, wurden dem schnell seine Grenzen aufgezeigt.
Sei es, dass man sich gegen einen Vollpfosten von Vorgesetzten zusammentat
usw. usw.
Was ich beobachtet habe, bei wem die Kameradschaft sehr ausgeprägt ist, sind die Marine-Soldaen. Die müssen wochen-, monatelang auf engstem Raum miteinander auskommen. Das schweißt zusammen und da treten die unterschiedlichsten Leute füreinander ein, sogar wenn sie vom Charakter unterschiedlicher nicht sein könnten.
Den Mangel am Kameradschaft empfinde ich heutzutage im Zeitalter des Individualistentums, bei dem zu viele auf dem Egotrip sind als schlimm.
 
Win Berufsheer wäre vorzuziehen, aus rein technischer Sicht.
was aber nichts daran ändert, dass es im ernstfall ein freiwilligenheer genauso braucht. und da kann es nicht schaden dass diejenigen zumindest einmal im leben waffen in der hand hatten und den grundlegenden umgang mit diesen und anderem gerät erlernten.

bzgl. der jammerei über drill und co. ohne drill geht es nicht, der soldat muss lernen dass er widerspruchlos einen befehl befolgt, sofern man will dass eine armee funktionieren soll. die ganzen montesorri waldorf und co. selbstverwirklichungsfuzzis, die einst schon von mama im kindergarten wegen jedem schas um ihre meinung gefragt wurden, braucht man dort nicht.
 
Ich seh schon, bei den vielen BH-Fans hier muss ich meine Betrachtung etwas umdenken. :cool:

Ich war in der Maria Theresien Kaserne eingerückt. Dort waren auch die Garde und die Militärstreife.
Permanent am Training. Auch in der Freizeit. Schon im Cafe in der Hetzendorferstraße haben sie sich gegenseitig die Köpfe bearbeitet.
Echte Elitesoldaten im Sinne einiger der Vorposter halt. :up:
Die Wache am Kaserneneingang war zwar etwas ratlos, wie sie zu dritt mit 20 aufeinander einprügelnden Helden umgehen sollen, aber die Lösung war, den betrunkensten von ihnen zu verhaften und den Rest in die Kaserne weiterziehen zu lassen.
Leider war er im Zivilgewand und ich hab als Charge vom Tag ihm meinen Trainingsanzug geben müssen. Das ist dann die restlichen 2 Monate nimmer aufgetaucht und es war auch trotz aller militärischer Kniffe keine Lösung dafür zu finden.
Also ich find des super. 2 Monate sportbefreit, weil kein Ersatzgewand, wohl aus militärtaktischen Gründen, in Frage kam. :lalala:

Wenn der Feind kommt, den verwirren wir auch so, dass er uns net findt. Das hab ich dort gelernt. :mrgreen:
 
Hi,

Der Vergleich hinkt nicht nur, er fährt schon Rollstuhl.

nur für Dich.
Wenn ich hingegen mit dem Bundesheer kaum bis gar keine Berührungspunkte habe/hatte und nur jemanden kenne, der jemanden kennt, der gesagt hat, usw., dann wird's meiner Meinung nach halt schwer, dazu eine Expertise abzugeben, was aber offenkundig die wenigsten daran hindert, es dennoch zu tun.

Nunja, ein toter Rekrut ist ein solcher.

Und um die Fitness der männlichen Mitmenschen zu erkennen, bedarf es auch keiner Erfahrung.

Sohin hat er also genau die Erfahrung, die es braucht, um hier seine Stellungnahme abzugeben.

Und wenn jemand über Personalführung, Motivation etc. bescheid weiß, kann er sehr wohl über diese Fachdetails mitreden, und zwar weitaus fundierter, als jemand, der keine fachliche Ahnung hat, aber beim Heer war.



Erfahrung ist nichts, Wissen ist alles! Wobei Wissen sehr wohl auch aus Erfahrung gewonnen werden kann.


Ich weiß, dass ein typischer Rollstuhlfahrer ohne Hilfsmittel nichts aus einem Regal aus 2 Meter Höhe holen kann. Dafür muss ich nicht selbst im Rollstuhl sitzen.

Und vollkommen egal, ob jemand beim Heer war, kann man sehr wohl seine Argumente abwägen.

Das "Du hast nicht ... also halt den Mund." ist einfach nicht sehr intelligent.



LG Tom
 
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