ich kenne nur wenige Menschen, die gerne beim ÖBH waren - Reserveoffiziere mal ausgenommen. Einige Studienkollegen waren gerne bei den Pionieren, u.a. weil sie dort einiges gelernt haben - z.B. Sprengen. Eine für ein nach dem Wehrdienst in Angriff genommenes Bergbau-Studium sicher sinnvolle Fertigkeit. Die meisten anderen erzählen nur von Sinnlosigkeiten wie Klo-Putzen, Hofkehren, uvm. Das ist nicht Aufgabe des ÖBH, Menschen beizubringen wie man einen Kasernenhof von Laub befreit oder ein Scheißhaus reinigt.
Ich kann zum Bundesheer garnichts sagen, weil ich nichts darüber weiß. Bestimmte Dinge dürften aber im ÖBH als auch in der BW ähnlich oder gleich gesehen werden.
Ich erkenne deine Abneigung gegen das ÖBH und respektiere es. Zu mir, ich selbst wollte nicht zur BW, war dann aber länger dabei.
Bisschen komisch, ich weiß.
Ich denke, dass die Bundeswehr früher schlechte oder zu wenig Eigenwerbung gemacht hat. Vielleicht deshalb, weil man es nicht braucht, wenn es die Wehrpflicht gibt. Wenn es um die Anwerbung von Freiwilligen und Berufssoldaten geht, muss man das aber und mittlerweile hat sich mehr getan.
Ich glaube, kann es aber nicht beweisen, dass die Negativbeispiel zu stark aufgebauscht und überbewertet werden. Negatives bleibt zudem stärker im Gedächtnis als Positives und über positive Dinge wird ohnehin nicht so viel geredet.
Ich kenne einige Wehrpflichtige die die BW als positiv empfunden haben. Viele haben den Führerschein machen können, manche den für LKW und sind dann Berufskraftfahrer geworden. Fernmelder die später deswegen eien Einstig als Elektroniker gefunden haben, am Radar eingesetzte, die dann zur Flugsicherung gegangen sind. Ein anderer hat mir einmal ganz begeistert vom Hochgebirgszug und Skifahren erzählt usw. usw.
Es gibt aber auch die Erzählung, wo die Soldaten mit Zahnbürsten die Ritzen zwischen den Betonplatten am Ex-Platz reinigen mussten und das ist nicht erfunden.
Ich glaube, man bewegt oft in einer Blase, in der einseitige Meinungen vertreten werden und hört eine andere Seite nicht mehr.
Was ich an der BW für gut empfunden habe war die Kameradschaft die man dort lernen konnte (falls man wollte).
Sei es auf der 6-Mann-Bude in der Grundausbildunge, mit 5 Leuten die unterschiedlicher hätten nicht sein können. Man muss einfach mit denen auskommen und wenn ein Arschloch dabei war, wurden dem schnell seine Grenzen aufgezeigt.
Sei es, dass man sich gegen einen Vollpfosten von Vorgesetzten zusammentat
usw. usw.
Was ich beobachtet habe, bei wem die Kameradschaft sehr ausgeprägt ist, sind die Marine-Soldaen. Die müssen wochen-, monatelang auf engstem Raum miteinander auskommen. Das schweißt zusammen und da treten die unterschiedlichsten Leute füreinander ein, sogar wenn sie vom Charakter unterschiedlicher nicht sein könnten.
Den Mangel am Kameradschaft empfinde ich heutzutage im Zeitalter des Individualistentums, bei dem zu viele auf dem Egotrip sind als schlimm.