aus vienna.at heute:
Corona-Impfung: 302 Österreicher meldeten bisher Nebenwirkungen
Vom 27. Dezember bis 29. Jänner 2021 meldeten 302 Personen in Österreich vermutete Nebenwirkungen nach einer Coronavirus-Impfung. Die Beschwerden waren überwiegend leicht.
Bis dahin wurden 199.277 Impfungen im e-Impfpass eingetragen. Die an das
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) berichteten Beschwerden waren überwiegend leicht. Es gab 66 Meldungen über Kopfweh, 50 zu Übermüdung und 46 Personen bekamen Fieber. Allergische Reaktionen wurden bisher zehn erfasst.
Die häufigsten Nebenwirkungen nach einer Coronavirus-Impfung in Österreich
Zu den zehn häufigsten vermuteten Nebenwirkungen gehörten außerdem Schüttelfrost sowie Schmerzen an der Impfstelle (je 35 Meldungen), Übelkeit (33) und Schwindel (31). 28 Personen berichteten über Schmerzen in Extremitäten, 25 über Ausschläge und 22 über Schwellungen von Lymphknoten (Lymphadenopathie). Bei elf Impflingen wurden außerdem Beschwerden an den Gesichtsnerven (Fazialisparese bzw. orale Parästhesie) gemeldet. Bei allen trat das Problem nur vorübergehend auf.
Vereinzelt kam es auch zu schwerwiegenden Beschwerden nach Impfungen. "Nebenwirkungen werden als schwerwiegend betrachtet, wenn sie tödlich oder lebensbedrohend sind, einen Spitalsaufenthalt erforderlich machen oder verlängern, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung oder Invalidität führen oder einen Schaden beim Un-/Neugeborenen verursachen bzw. einen Geburtsfehler darstellen", erläuterte das BASG in dem Bericht auf seiner Internetseite.
Bei drei Patienten vermutete Nebenwirkung als lebensbedrohend gemeldet
Bei drei Patienten wurde bisher eine vermutete Nebenwirkung als lebensbedrohend gemeldet. Bei einer Person sei der Gesundheitszustand wiederhergestellt worden, zwei weitere sind "noch in Abklärung bzw. konnten keine weitere Information eingeholt werden", berichtete das BASG. Bei zwölf Patienten war im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung ein Spitalsaufenthalt erforderlich oder ein solcher wurde verlängert. Acht davon sind bereits wieder genesen, bei vier ist die Abklärung noch nicht abgeschlossen.
18 Todesfälle in zeitlicher Nähe zu einer Coronavirus-Impfung
Bis zum 29. Jänner wurden 18 Todesfälle in zeitlicher Nähe zu einer Impfung gegen
Covid-19 erfasst. Bei zwei Verstorbenen wurde bei einer Obduktion ein Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen. Bei zwei weiteren fiel die Impfung in die Inkubationszeit einer Covid-19-Erkrankung im Rahmen derer die Patienten verstarben. Fünf Verstorbene hatten schwerwiegende Vorerkrankungen, die vermutlich todesursächlich waren, berichtete das BASG. Neun Todesfälle sind noch in Abklärung. "Bis dato gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Impfung", wurde betont.
Speziell am Beginn der Impfaktion werden hauptsächlich hochbetagte Personen geimpft, hieß es in dem Bericht. Die erwartete Zahl der natürlichen Todesfälle eine Woche nach Impfung beträgt bei Risikopersonen im Alter von 80 Jahren und älter 3,5 pro 1.000. Demnach sei "mit einem Todesfall pro 290 Personen dieser Altersgruppe innerhalb einer Woche, unabhängig von einer Impfung, zu rechnen".
Überwiegend Frauen berichteten von Nebenwirkungen
Von den bisherigen 302 Personen, die Nebenwirkungen gemeldet hatten, waren mit 219 überwiegend Frauen. 116 Meldungen stammten aus der Altersgruppe 18 bis 44 Jahre, 111 von 45- bis 64-Jährigen und 50 von über 75-Jährigen. 301 Betroffene berichteten über mögliche Nebenwirkungen nach einer Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin, das bis zum 29. Jänner laut e-Impfpass 196.077 mal in Österreich verabreicht wurde. Zu den bis dahin eingetragenen 3.200 Moderna-Vakzinen wurde eine Meldung erfasst. Somit gab es insgesamt bei beiden bisher verimpften mRNA-Wirkstoffen 1,52 Nebenwirkungsmeldungen pro 1.000 Impfungen.
"Nicht jedes Krankheitszeichen, das im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung auftritt, ist auch auf die Impfung zurückzuführen", betonten die BASG-Experten. Wenn Impfstoffe an sehr viele Personen verabreicht werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Impfung Beschwerden auftreten, die nicht durch die Impfung ausgelöst wurden.
sowie folgende Meldung:
Eine neue Corona-Mutation ist für das Immunsystem schwieriger zu fassen, die Krankheitsverläufe werden dadurch aber abgeschwächt. Im Herbst könnten aber neue Impfvarianten nötig werden.
Die nun auch in Großbritannien aufgetauchte Mutation E484K stärkt das
Coronavirus nach Angaben des Virologen Alexander Kekule gegen die Abwehrmechanismen im Körper. "Das Virus entkommt dem Immunsystem einfacher", sagte der Professor der Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch. Die Mutation betrifft wie auch andere Mutationen das sogenannte Spike-Protein, das dem Coronavirus die kronenhafte Form verleiht.
E484K: Antikörper weniger wirksam
Antikörper seien aber deutlich weniger wirksam gegen die E484K-Variante, sagte Kekule mit Verweis auf Angaben aus Brasilien und bisher weniger belastbare Berichte aus Südafrika. "Das Virus wird schlechter neutralisiert." Wer nach einer Corona-Infektion Antikörper gebildet habe, könne an Viren mit der E484K-Mutation leichter als am herkömmlichen Coronavirus ein zweites Mal erkranken. Die gute Nachricht sei aber, dass die Krankheitsverläufe dann in der Regel milder seien. "Wir haben dann zwar nicht das volle Sortiment, das das Virus abfängt", erklärte der Mediziner. "Aber wir können es bremsen."
Die Gefahr einer Erkrankung bestehe bei E484K zwar auch nach einer Impfung, sagte Kekule. Die mRNA-Impfstoffe böten aber deutlich besseren Schutz als eine natürliche Immunreaktion. Wie stark der Schutz durch die Impfstoffe bei E484K sinke, wisse man noch nicht, sagte der Virologe. "Vielleicht geht die Wirksamkeit nur von 95 auf 90 Prozent zurück." Er sei sich aber sicher, dass spätestens im Herbst neue Impfstoffvarianten nötig würden.
Impfen, um das Virus zu überholen
Dass das Virus unabhängig an verschiedenen Orten die Mutation E484K gebildet habe, spreche dafür, dass diese einen Vorteil für das Virus habe, erklärte Kekule. Aus seiner Sicht wäre es daher hilfreich, jetzt schnell die Risikogruppen einmal zu impfen. "Damit wir das Virus überholen." Die offiziellen Empfehlungen des Ständigen Impfkommission sehen aber eine zweifache Impfung pro Person vor.